Die Europäische Investitionsbank EIB hat einen Kredit über 36,7 Millionen Euro an das Unternehmen Königswarter & Ebell in Hagen vergeben. Es handelt sich um die deutsche Tochter des australischen Unternehmens Pure Battery Technologies (PBT). Mit den Mitteln, die über das europäische Förderprogramm „InvestEU“ besichert sind, soll eine kommerzielle Demonstrationsanlage zur Herstellung von aktivem Vorläuferkathodenmaterial (pCAM) für Elektroauto-Batterien am deutschen Standort entstehen.
Das Batteriematerial wird zur Herstellung von Lithium-Ionen-Zellen auf Nickel-Mangan-Kobalt (NMC)-Basis benötigt. PBT habe eine umweltfreundliche Verarbeitungstechnologie an der Universität Queensland in Australien entwickelt. Diese reduziere Kosten und CO2-Emissionen. Die PBT-Verfahren sind dem Hersteller zufolge auch dafür geeignet, recyceltes Batteriematerial, sogenannte Black Mass, einzusetzen. Das verringert den Bedarf an den Primär-Rohstoffen Nickel, Mangan und Kobalt und entspricht dem Kreislaufwirtschafts-Ansatz der EU. Zumal in den kommenden Jahren immer größere Mengen an Altbatterien und Batterieausschuss zu erwarten sind.
PBT ist 2017 gegründet worden und beschäftigt aktuell etwa 50 Mitarbeiter, darunter 35 in Deutschland. Auf dem brachliegenden Industriestandort von Königswarter & Ebell in Hagen soll nun die erste kommerzielle Produktionsanlage aufgebaut werden. Der von PBT entwickelte Prozess sei unkompliziert, da konventionelle Verfahrensschritte, die energieintensiv, komplex, teuer und emissionsreich sind, vermieden werden. Dazu gehört dem Hersteller zufolge etwa Trennung von Nickel, Kobalt und Mangan zur Gewinnung von Metallen und Metallsalzen und ihre anschließende Wiederzusammenführung für die pCAM-Produktion. Stattdessen würden selektive Laugungs- und Reinigungsprozesse kombiniert. Das Batteriematerial werde so direkt aus den Metallrohstoffen und Metallabfällen kombiniert. Das Produktionsverfahren soll durchschnittlich 70 Prozent weniger CO2 erzeugen als bislang übliche Methoden.
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