Für alle, die mit dieser Überschrift erstmal nichts anfangen können: Klimakleber, das sind doch die Leute, die sich irgendwo auf der Straße festkleben, den Verkehr aufhalten – gerade dann wenn andere Leute zur Arbeit müssen, vielleicht sogar noch Rettungsdienste behindern oder wertvolle Kunstwerke beschädigen.
Da sind wir immer schnell mit dem Vorurteil zur Hand: Die sollen doch erstmal was Anständiges arbeiten! Ich persönlich würde mich wohl auch kaum irgendwo festkleben, um irgendwelche Ziele zu erreichen, das wäre sicher nicht mein Ding. Aber ich muss ganz offen sagen, dass ich eine gewisse Achtung vor solchen Leuten habe. Sicher nicht vor denen, die so etwas nur aus Lust am Krawall machen, die sind sicher auch dabei, vielleicht sind sie sogar in der Mehrzahl. Durchaus aber vor denen, die dabei konkrete Ziele vor Augen haben: Sie wollen aufmerksam machen, denn sie haben wohl etwas erkannt, was wir, viele unserer Politiker mit all ihren Beratern und mehr oder weniger die ganze Menschheit wohl immer noch nicht wirklich realisiert haben: Nämlich, dass die Klimakrise sich zur ernsten Bedrohung unserer Zivilisation entwickelt!
Wir wissen nun alle seit mehr als 30 Jahren recht genau, was auf uns zukommt, wenn wir weitermachen wie bisher. Wenn wir nicht weltweit unseren Lebensstil ändern, wenn wir nicht unseren CO2-Abdruck beschränken und wenn wir nicht aufhören, weiterhin ein Vielfaches der Ressourcen unseres Planeten zu verbrauchen.
Aber was tun wir? Wir kleben an unseren Gewohnheiten!
Die wirklichen Klimakleber sind nicht die aus dem Fernsehen oder der Zeitung, die wirklichen Klimakleber, das sind wir!
Die Klimakrise hat uns mittlerweile mit voller Wucht erreicht. Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände kannten wir bisher eher aus den Nachrichten. Aus Pakistan, aus Kalifornien oder eben aus irgendwelchen weit entfernten Entwicklungsländern. Mittlerweile sehen wir diese Dinge innerhalb eines Jahres bei uns in den verschiedenen Bundesländern unseres schönen Landes.
Kurz gesagt: Wir sind mittendrin! Und es ist eigentlich eine eindeutige Erkenntnis, wo diese Entwicklungen herkommen und wie sie weitergehen werden, wenn wir nicht massiv gegensteuern. Ob wir damit schnell genug etwas bewirken können, das weiß niemand genau, aber kann das ein Grund sein, es nicht mit allen Mitteln zu versuchen?
Trotzdem kleben wir weiter fest an unseren Gewohnheiten, an unserem Lebensstandard. Fahren, Schwimmen oder Fliegen um die Welt, machen Urlaub hier und da, je öfter und weiter weg desto besser, denn man gönnt sich ja sonst nichts! Natürlich der eine mehr und der andere weniger, denn auch nicht jeder kann sich das überhaupt leisten.
Wir können uns also in diesem Sinne alle getrost als Klimakleber bezeichnen, denn unsere liebgewonnenen Gewohnheiten lassen uns nicht los. Natürlich kaufen wir hier mal ein Paket Umweltschutzpapier oder Pflanzen da mal den ein oder anderen Baum. Und wir haben doch auch grad schon was für den Umweltschutz gespendet, das ist doch toll! Aber wir sollten langsam verstehen, dass ein Baum keine Fernreise per Flugzeug oder mit dem großen Wohnmobil kompensieren kann und dass auch irgendwelche Kompensationszahlungen nicht anderes als ein moderner Ablasshandel sind, die das Problem nicht lösen helfen.
Wir sollten anfangen zu verstehen, dass es hier nicht um Umweltschutz geht, denn die Umwelt wird sich an jede Temperatur problemlos anpassen. Was wir zerstören, ist nicht der Planet und nicht die Umwelt, es sind einzig und allein unsere Lebensgrundlagen und die unsere Kinder!
Mit Blick auf meine Heimatgemeinde Haag in Oberbayern kann ich sagen: Ganz so schlecht sind wir vielleicht bei uns gar nicht aufgestellt. Gerade Kommunen haben nicht nur eine Vorbildfunktion, sondern sie haben auch viele Gestaltungsmöglichkeiten, wie man an so manchen Vorzeige-Gemeinden sehen kann. Gemeinden, die sich schon seit Jahren intensiv mit erneuerbaren Energien beschäftigen und damit sogar auch wirtschaftlich sehr gut fahren.
Die meisten Gemeinden beschäftigen sich aber leider mit Umweltschutz, besser gesagt Klimaschutz, der eher auf dem Papier und in der Presse stattfindet. Schließlich muss man ja erst einmal ein großes „Monitoring“ und eine Datenerfassung starten, bevor man an irgendwelche Projekte denkt.
Erst kürzlich hat mir ein Bekannter von einer Gemeinde in der Nähe erzählt, die alleine 35.000 Euro für ein Energiekonzept investiert hat, das extra von einer Hochschule erarbeitet wurde. Das Konzept – natürlich aus Steuergeldern finanziert – diente dann als großer Aufhänger für einige Presseartikel, landete aber letztendlich wie immer iin der Schublade. Umgesetzt wurde davon – nichts. Mit weiteren 23.000 Euro hat man sich dann noch an einer Voruntersuchung für Windkraftstandorte beteiligt, sich aber letztendlich gegen konkrete Projekte entschieden. Not in my backyard – oder auf gut Bayrisch: Oh heiliger Sankt Florian…
Ich denke das ist kein Einzelfall, solche Beispiele gibt es genug. Ganz so schlecht ist die Gemeinde Haag in Bayern im Vergleich gar nicht mal aufgestellt. Es gibt immerhin einige Photovoltaik-Anlagen, es gibt die ersten Elektroautos und Ladestationen, es gibt Radwege und sicher noch manch anderes sinnvolles Projekt. Aber das sind alles natürlich auch nur Anfänge. Die Zeit wird knapp und wir brauchen mittlerweile keine einzelnen Vorzeigeprojekte mehr, sondern wir müssen möglichst schnell unseren ganzen Energiebedarf reduzieren und zugleich ausschließlich durch erneuerbare Energien decken!
Viele Chancen haben wir hier in Haag in den letzten Jahren leider nicht ergriffen. Für Verbote fossiler Heizungen in neuen Baugebieten konnten wir uns vor vielen Monaten ebenso wenig durchringen wie für eine solare Baupflicht. Natürlich ist es verständlich, dass man den Bürgern und Investoren irgendwelche zusätzlichen Vorgaben ersparen will. Wir scheuen uns zwar an vielen Stellen nicht, bürokratische Details bis ins Kleinste vorzuschreiben. Aber wenn es um die Lebensgrundlagen unserer Kinder geht, da werden wir dann auf einmal vorsichtig. Nur nicht zu viele Vorgaben!
Was es in Haag auch gibt: Hoffnungsvolle Planungen für ein großes Nahwärmekonzept. Aber während nun bald jede Gemeinde im Umkreis von Haag ihr Nahwärmenetz ganz konkret plant oder schon umgesetzt hat, diskutieren wir in Haag noch – wieder mal. Und nicht nur das: Obwohl es den einheitlichen Beschluss für ein Nahwärmenetz in Haag gibt, beschließt man für den Zehentstadel noch eine gesonderte Übergangsheizung. Eine Übergangsheizung, die nach dem aktuellen Planungsstand des Projektes frühestens 2025 gebraucht wird. Und zwar nicht etwa eine Containerlösung, die man für ein oder auch zwei Jahre mieten könnte. Nein, wir bauen da schon eine feste Anlage ein! Wenn wir an unser eigenes Nahwärme-Projekt so wenig glauben, dass wir für 2025 – vermutlich wird es dann sowieso mindestens 2026 – noch eine Übergangslösung bauen, glauben wir dann wirklich noch selbst dran?
Statt hier wertvolle Zeit und Ressourcen zu verbrauchen, könnte man eine Übergangslösung, wenn sie wirklich noch gebraucht wird, auch in das zukünftige Nahwärmenetz integrieren oder ganz einfach beide Projekte aufeinander abstimmen und gleichzeitig bauen. Würde man bei jedem anderen Projekt so machen, oder?
Nach wie vor hoffe ich sehr, dass zur ersten schon existierenden Übergangslösung (Gasheizung in der Mittelschule und im Hallenbad) und zur dann zweiten Übergangslösung (Zehentstadel) nicht noch weitere dazukommen, und wir dann irgendwann alles doppelt bauen und auch bezahlen müssen. Ich glaube nach wie vor an dieses Projekt – Nahwärme für Haag!
Aber zurück zu den Klimaklebern und zum Anfang:
Ich bin mir dessen vollkommen bewusst: Viele werden beim Lesen dieses Artikels nicht unbedingt zustimmend genickt haben. Ich kenne viele Gegenargumente aus vielen Diskussionen. Wir in Deutschland können doch sowieso nicht die Welt retten, wenn China noch viele Jahre Kohle verbrennt! Hier könnte man gleich anführen, dass das „Klima – Vorzeigeland Deutschland“ zwar „nur“ zwei Prozent der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortet, aber auf der anderen Seite ja nur 1 Prozent der Weltbevölkerung stellt. Wir sind also im Schnitt mit die größten Verschmutzer! Oder wer weiß schon, dass China mittlerweile in einem Jahr so viel Photovoltaik-Leistung aufbaut, wie Deutschland in den vergangenen 15 Jahren errichtet hat?
Aber statt zu argumentieren hätte ich an dieser Stelle einfach einen Vorschlag: Wer sich über diesen Text vielleicht geärgert hat, der soll ihn doch bitte ganz einfach abspeichern, 15 Jahre aufheben und dann noch mal herausziehen und durchlesen. Falls sich dann herausstellt, dass alle meine Aussagen Unsinn waren, wäre ich – sehr froh darüber! Aber: Ich glaube leider nicht daran.
Trotzdem möchte ich am Schluss betonen: Wir können die Klimawende schaffen, aber nur wenn wir es auch wirklich wollen und als unser gemeinsames Ziel betrachten. Und vor allem das unserer Kinder! Eigentlich doch ein guter Gedanke für Weihnachten und zugleich ein lebenswertes Ziel fürs neue Jahr?!
— Der Autor Hans Urban lebt in Haag. Er hat den Solarbereich bei Schletter aufgebaut. Seit seinem Ausscheiden aus der dortigen Geschäftsleitung ist er als Berater tätig. Zudem hält er deutschlandweit Vorträge zu Themen rund um erneuerbare Energien und Elektromobilität. —
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Sehr geehrter Herr Urban,
vielen Dank für Ihren äußerst wichtigen Artikel und Ihre Position zu diesem Thema. Ich selbst beschäftige mich als Studentin (Umwelt-und Bioressourcenmanagment) und langjährige Umweltaktivistin schon lange mit dem Umweltthema und sehe dieses Art des Protests ähnlich wie Sie. Leider wird es medial meistens als lästig oder unangebracht präsentiert so zu protestieren, aber ich denke den meisten Menschen ist nicht bewusst was auf uns zukommt, und dass diese Art des Protests schon fast klein erscheint, wenn man an die sozialen Unruhen der Zukunft denkt. Ich hoffe mich darin zu täuschen, aber da gibt es realistisch gesehen leider keine Hoffnung mehr. Dennoch bleibe ich zuversichtlich, dass Beiträge wie Ihre und ein langer Atem im Kampf gegen die Klimakrise sich lohnen werden. Danke für Ihren Beitrag dazu. Beste Grüße, Rosa Pajkanovic
Auch von mir ein vorbehaltloses Nicken zur Beschreibung der Situation in den Kommunen. Bei mir in der Stadt gibt es unter den Stadtverordneten viele, die an den Gewohnheiten kleben: Baugebiete werden weiter ausgewiesen. Straßen werden erneuert.
Aber konsequent überlegen, wie lokal erneuerbare Energie produziert werden könnte und wie Energie eingespart werden könnte, dazu passiert wenig. Bisher wird zu wenig überlegt, was wir selbst in der Stadt tun müssen.
Hallo Herr Urban!
Vielen Dank für Ihre klaren und in der jetztigen Situation der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der Klimakrise so wichtigen Worte.
Sie sprechen mir aus der Seele!!!
Null Komma Null Verständnis, für Klebeaktionen jedweder Art. Die Gründe für solche Aktionen, rechtfertigen in keinster Weise dieses radikale Vorgehen. Es schädigt eher, als das es der Sache „Klimaschutz“ dienlich ist
Herr Stange, Ihre Reaktion ist Beweis, dass die Aktionen funktionieren, wie sie sollen.
Null komma null ist das andere falsche Extrem. Die Menschen reagieren nicht alle gleich, aber gerade bei denen, die schon bisher die Bremsen waren, erreichen diese Proteste das Gegenteil dessen, was sie bewirken wollen. Die Bremser denken nicht um, sondern fühlen sich bestätigt, dass das alles nur Chaoten seien, die unsere Gesellschaftsordnung unterminieren wollten, wie einstmals die Sowjetunion, die bei uns die Friedensbewegung und die Anti-KKW-Bewegung finanzierte, während sie selbst Mittelstreckenraketen aufstellte und Kernkraftwerke baute.
Um es mal etwas deutlicher in vernünftige Bahnen zu lenken: Aggressivität und Gewalt haben wir eigentlich viel zu viel in unserer Gesellschaft. Wer die mit aggressiven, nötigenden Aktionen noch verstärkt, verschärft die Polarisation. Dann haben wir bald amerikanische Verhältnisse, wo die Menschen ihr Stadtviertel danach aussuchen, ob es republikanisch oder demokratisch ist. Wäre schön, wenn wir diesen Weg nicht weitergingen. Ich persönlich schätze diejenigen, die die Rechte der anderen und die demokratischen Spielregeln akzeptieren, mehr.
Haag ist überall!
Wunderbar geschrieben, danke!
Ja, ich habe mich geärgert – so lang, wie ich bloß die Überschrift und nicht den Artikel gelesen hatte! – Geniale Um- bzw. Richtigdeutung des Begriffs „Klimakleber“! – Danke dafür – sollte verbreitet werden!
Offizielle Definition des Begriffs Klimakleber:
Klimakleber kleben an ihren Gewohnheiten.
Danke an Hans Urban zum Nikolaus 2022.
Da haben die Klimakleber leider ein Problem.
Wenn sie gegen Gesetze verstoßen, um auf Missstände aufmerksam zu machen, ist das für jeden offensichtlich. Die Politiker, die das anprangern, haben da einfacheres Spiel. Wenn die Gesetze oder Vorgaben nicht einhalten, um damit die Energiewende auszubremsen, bleibt das für die Öffentlichkeit verborgen.
Um hier keine Seiten zu füllen, nenne ich nur ein Beispiel.
Laut EU Recht, dürfen die Erneuerbare in keinem Land benachteiligt oder diskreditiert werden.
Bei uns werden die Erneuerbaren seit 2010 aus unserem Versorgungssystem raus genommen, und müssen separat als Überschuss an der Börse verramscht werden.
Dadurch entwerten sie sich selbst.
Kannibalisierung nennt man das in Insiderkreisen
Siehe hier.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/studie-zur-energiewende-strom-aus-erneuerbaren-kannibalisiert-sich-selbst/11661354.html
Diskriminierung pur, oder ????
Diese selbsternannten Klimahelden frönen gratismutig ihrer peinlichen Selbstinszenierung und degradieren dabei Arbeitnehmer, Eltern, Ärzte, Feuerwehr, Rettungskräfte, usw. zu Statisten in ihren narzisstischen Protest-Happenings. Polizei und Notärzte, die sie dann feinfühlig vom Straßenteer ablösen, werden ebenfalls vorsätzlich von ihren eigentlichen Aufgaben abgehalten. Unbeteiligte, die durch solche Aktionen zu Schaden, bzw. sogar ums Leben kommen, werden von führenden Mitgliedern der Letzten Generation wie Tadzio Müller zynisch verhöhnt. Dies bewirkt letztlich nur, dem wichtigen Thema Klimaschutz ein lächerliches und asoziales Framing zu verpassen. Als ehemaliger Kollege des Autoren Hans Urban kenne ich diesen als qualifizierten und engagierten Solarexperten, und als solcher sollte er sich definitiv nicht mit kontraproduktiven Gruppen wie der „Letzten Generation“ gemein machen.
Hallo Herr Bauer!
Ihr Beitrag bietet doch eine gehörige Portion Polemik und lässt auch eine emotionale Aufladung nicht vermissen.
Im Gegensatz dazu hat Herr Urban jedoch erkannt, dass die sicherlich krassen Aktionen der „Letzten Generation“ ein bedeutendes Zeichen für andere Generationen sein könnten, ihr Verhalten grundlegend zu hinterfragen und dann gut überlegtes, nachhaltiges Verhalten an den Tag zu legen. Wenn eine neue Generation der alten Generation (zu der ich gehöre) „den Spiegel vorhält“, dann sollte man den Trotz beiseite schieben und anfangen zu denken.
Ich hinterfrage mein Verhalten auf Nachhaltigkeit im Alltag JEDEN Tag (PV, Fahrrad, Konsum, Urlaub etc.), weil ich nicht möchte, dass meine 13jährige Tochter sich irgendwann genötigt fühlt, zu den Mitteln der „Letzten Generation“ greifen zu müssen und mich dann frage, was ich gegen die Klimakrise gemacht habe.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen 4. Advent!
Hoimar Müller
Hallo Herr Müller,
eine gewisse „emotionale Aufladung“ lässt sich wohl nicht vermeiden, wenn brave Bürger, die in ihrem gerade in dieser Zeit schwierigen Alltag irgendwie über die Runden kommen müssen, in grotesker Arroganz von diesen angeblichen „Aktivisten“ im Namen des höheren Zieles Klimaschutz schikaniert und genötigt werden.
Der Gesellschaft in Sachen Umwelt- und Klimaschutz den Klimaschutz den Spiegel vor zu halten ist absolut legitim, sofern dabei die in einer Demokratie geltenden Regeln eingehalten werden, aber Demokratie ist ja bekanntlich nicht die Sache von Chaoten und Extremisten. Diese können sich in unserer Demokratie sogar getrost darauf verlassen, von der Polizei mit Samthandschuhen angefasst und ggf. auch von ihren verärgerten Opfern geschützt zu werden, ganz getreu der Logik aller Asozialen und Kriminellen, eigene Rechte ganz selbstverständlich einzufordern, während man gleichzeitig die Rechte anderer mit Füßen tritt.
Der durch die Selbstinszenierungen der Klimakleber verursachte Imageschaden fällt auch echte Klimaschützer zurück, und eventuell ist dies ja sogar die heimliche Absicht mancher, die solche Aktionen finanziell unterstützen, sich aber im Gegensatz zu den Klebe-Helden sehr wohl über deren maximal kontraproduktive Wirkung für den Klimaschutz bewusst sind, da dieser nur mit den Bürgern, aber definitiv nicht gegen sie gelingen kann.
Sehr lobenswert, das Sie Ihr Verhalten bezüglich Nachhaltigkeit jeden Tag hinterfragen, das tue ich ebenfalls, und besitze auch kein Kraftfahrzeug.
Hier noch ein kleiner Weihnachtswunsch an Sie – Bitte kleben Sie sich nicht auf die Straße, das wäre Ihrer Tochter sicher sehr peinlich.
Guten Rutsch ins neue Jahr (klappt besser ohne Kleber),
Ernst Bauer
Liebe „Klimakleber“
klebt doch endlich selber eure fossilen Tankdeckel zu, dann kleben EURE Kinder auch nicht mehr vor eurer Ausfahrt (Und schon wären sehr viele fossile km unmöglich, wenn schon zuhause an die Ausfahrt ein fossiler Betrieb verhindert wird, völlig legal in der eigenen privaten Zufahrt)!
Wann wollt Ihr denn anfangen Kinder und Enkelfreundlich zu leben, statt denen Ihre Zukunft zu verbrennen?
Wir haben in der EU unser 1,5° Temperaturerhöhungsziel gerade überschritten und sollten ab sofort kein fossiles CO2 mehr ausstoßen. Also nie mehr fossil tanken, kein Erdgas verbrennen und auch kein Erdöl mehr kaufen.
Stell Dir vor es gibt fossiles und keiner kauft es!
Dann hätte es auch nicht ein zehnjahres EEG Volumen gebraucht, um nur ein Jahr fossil jetzt zu subventionieren! Das Abwürgen im EEG Zubau vor zehn Jahren, hat euch erst in diese fossile Kostenfalle laufen lassen, statt die jährlichen verdoppelten PV Zubauten weiter laufen zu lassen.
Hilfe die fossilen sind unbezahltbar. Das ist doch schon sehr lange bekannt, das es Eintritt!
Statt nur 50% hätten wir alle heute schon 80 bis 90% EE- Stromerzeugung haben können, statt das nur knapp 3 Mio PV Anlagen Ihre 100% oftmals lokal deutlich überschreiten.
Wir sind seit Kriegbegin final runter von der fossilen Droge und raus aus der fossilen Kostenfalle!
Fossile Fahrzeuge werden nie mehr fossil betankt und sind durch e-cars mit 1€/100km PV-Ladestrom bei Sonnenschein ersetzt.
Der russische Gashahn ist final abgedreht und auch die Heizung im hundertjährigen Sonnen- und Plusenergiehaus ist nur noch regenerativ (PV, Kollektor, Wärmepumpe).
Wir werden nie mehr von Mördern fossiles kaufen und weiter unseren Planeten verbrennen.
Und wer jetzt noch fossiles kauft und sich über den noch günstigen Preis freut, der wird noch sehr viel höher steigen, um die Klimafolgekosten nach den Verursacherprinzip auch bald decken zu können.
Aber das haben eure Kinder auf der Straße ja auch schon lange erkannt, da schon die es in kürze final bezahlen müssen! Deine Kinder werden es schlechter haben, deutlich schlechter, aber Du wolltest das ja so.
CO2 Rückholung ist noch bei vielen hundert €/to und die sind in den immer noch hoch subventionierten CO2 Umlagen noch immer nicht enthalten. Sobald die realen Umweltfolgekosten umgelegt werden, wird kein fossiler Liter mehr für unter 10€ zu kaufen sein. Also für jeden heute noch gekauften Liter mind. 8€ für die Kinder und Enkel ansparen und nicht vergessen die reale Inflation immer ausgleichen, also momentan jedes Jahr zehn Prozent unendlich selber drauf legen, bis dein jetzt noch emitierte CO2 iregendwann zurück geholt ist.
Übrigens ist das Thema Erderwärmung durch fossile CO2 Nutzung ja auch schon über hundert Jahre bekannt, seit über 30 Jahren gibts es Alternativen zum fossilen Strom und seit fast zehn Jahren zur fossilen Mobilität.
Nix machen und immer noch am fossilen Kleben, für den von euch verursachten Ökozid bezahlen alle stetig mehr…
Dank der Ampel kann jetzt PV ohne Finanzamt realisiert werden, und ja lieber jetzt als gar nicht umstellen, bevor noch alle eure Kinder auf den fossilen Ausfahrten kleben oder sich weigern in ein fossiles Fahrzeug ein zu steigen und selber Teil des Problems zu werden, statt Teil der Lösung!
Ich hatte es noch gelernt als positives Vorbild für die Kinder zu wirken.
Wenn die Kinder jetzt den „fossilklebenden Eltern“ ein Vorbild sein müssen, dann sollten die Eltern wirklich mal nachdenken, wer hier eigentlich das Vorbild ist!
Erst wenn der persöhnlich CO2 Fussabdruck negativ ist, darf sich dieser auch über einen Straßenkleber aufregen, vorher tut er mir noch noch leid, das er sein Geld und unsere Zukunft verbrennt und kann auch nicht mehr als ernst zu nehmender Gesprächspartner gelten.
Und ja ich findes es wirklich beschämend, das die Jugend sich auf die Straße kleben muss, um noch von den wirklichen Fossilklebern gehört zu werden.
mit sonnigen Grüßen
Bodo, der 2022 final runter ist von der fossilen Droge und sich den fossilen Mitfahrstreik aller Kinder wünscht, der fossile Irrweg muss JETZT aufhören!
Ganz großes Kino, Herr Urban. Erst kurz so tun, als würde man das, was die Aktivisti der Letzten Generation tun, würdigen
„Aber ich muss ganz offen sagen, dass ich eine gewisse Achtung vor solchen Leuten habe.“
Dann das sofort wieder kassieren:
„Sicher nicht vor denen, die so etwas nur aus Lust am Krawall machen, die sind sicher auch dabei, “
und die, die Sie eben noch scheinbar gelobt haben, diskreditieren: „vielleicht sind sie sogar in der Mehrzahl“ .
Anschließend eine genauso wohlfeile wie geheuchelte „Neudefiniton Klimakleber“, bei der jeder zustimmend nicken – und wie gewohnt weitermachen kann.
Sie sind Berater, lese ich. Wen beraten Sie, Markus Lanz? So viel Besser als seine Dolomitennummer ist das nun auch nicht gerade…
Ihren Text speichern und irgendwann nochmal lesen? Ungefähr so sinnvoll wie die Klimapolitik der Bundesregierung. Ich geh‘ dann lieber meine Lust am Krawall ausleben, bei der nächsten Blockade in Berlin, als nicht angeklebter 63-jähriger Rettungsdurchlass zwischen den klebenden Aktivisti.
Beides ist notwendig: Feuermelder (von Greta bis „Letzte Generation“) und Feuerlöscher (alle, die was für die Erneuerbaren tun und weitere). Wenn die Feuerlöscher mal die mediale Aufmerksamkeit bekämen wie die Feuermelder…
Eines der wenigen Beispiele dafür: https://www.youtube.com/watch?v=RT9E7IC0rVE
Guter Artikel.
Ja, ich dann die Straßenkleber auch verstehen. Ist sicherlich nicht die beste Methode, weil sie viel Hass produzieren, der von der Problematik ablenkt. und noch eine Meinung dazu, speziell zur Thematik Behinderung führt ggf. zu Problemen bei Rettungskräften…
Ich hätte jeweils am Einsatzort beim „Entkleben“ der Leute auch einen Polizisten die Auffahrten runter geschickt und Strafzettel verteilen lassen an alle, die die Rettungsgasse NICHT eingehalten haben, weil genau diese Fahrer die Behindeung der Rettungskräfte erst ausgemacht haben.
Lichtblicke….
und Ja, die Welt bewegt sich doch.
In unserem Reihenhausblock (27 Einheiten) gab es bis vorletztes Jahr 1 Solaranlage.
Letztes Jahr kamen 2 dazu, dann dieses Jahr 6. Nächstes Jahr schaffen wir die 50%.
und das bei einem Durchschnittsalter der Besitzer von 60+.
Hoffnung keimt auf, wenn denn alle dahin kommen würden.
Zumindest ein Anfang
Okay, ich werd jetzt unter jeden Post bezüglich Klima-Kleber aka Letzte Generation folgendes posten, weil mir auf den Keks geht, wie der Diskurs sich nicht mehr um die Fakten der Klimakrise dreht:
Auf einem Panel der Weltklimakonferenz wurden 10 neue Fakten aus der Klimwissenschaft vorgestellt:
1. Fakt: 1,5°C ist kein Ziel, sondern eine physikalische Grenze. Wenn sie darüber hinausgehen, werden wir wahrscheinlich Klimakipppunkte auslösen. Es gibt weitere Beweise dafür, dass eine Klimaanpassung über 1,5°C sehr schwierig wird, bei globaler Temperaturerhöhung über 2°C ist eine Anpassung an das Klima unmöglich.
2. Fakt: 1,6 Milliarden Menschen leben in Hotspots der Klimakrise, eine Zahl, die sich bis 2050 voraussichtlich verdoppeln wird.
3. Fakt: Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier nehmen durch die Klimakrise zu und neue Risiken entstehen.
4. Fakt: Durch die Klimakrise werden Teile der Erde für Menschen unbewohnbar.
5. Fakt: Menschliche Sicherheit braucht Klimasicherheit. Wir müssen den Klimawandel schnell angehen, um eine sichere Zukunft zu haben.
6. Fakt: Eine nachhaltige Landnutzung ist für das Erreichen der Klimaziele unerlässlich.
7. Fakt: Der private Finanzsektor schafft es nicht, Investitionen voranzutreiben, die einen sinnvollen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.
8. Fakt: Finanzhilfe für Klimafolgen (Loss & Damage) sind eine dringende planetare Notwendigkeit.
9. Fakt: Die Umsetzung von Klimapolitik muss stärker auf lokale Bedürfnisse eingehen und robuster werden.
10. Fakt: Unser Wirtschaftssystem muss sich ändern, um im erforderlichen Tempo klimaneutral zu werden. Es finden aktuell keine ausreichenden Änderungen statt. Es ist absolut notwendig, strukturelle Barrieren sofort abzubauen.
Schade wird vom Autor „vergessen“ zu erwähnen, was jeder Einzelne sofort und ohne Zusatzkosten fürs Klima (und die ganze Umwelt) sofort tun kann. Es braucht dazu weder eine Bewilligung noch andere Vorabklärungen – der eigene Wille selbst etwas zu einer gesünderen Umwelt beizutragen reicht völlig. Es geht um die eigene Ernährung: Würden alle statt weiterhin so viel tierisches, pflanzliches essen, könnte man die Umweltbelastung durch die eigene Ernährung auf ein Bruchteil senken. Gemäss Welternährungsorganisation FAO trägt die alleine die Fleischproduktion mehr zum Klimawandel bei als der gesamte globale Verkehr (also alle Flugzeuge, Autos, LKWs, Schiffe etc. zusammengenommen).