Das Rheinische Revier steht vor einem Strukturwandel. Die Kohlekraftwerke werden sukzessive verschwinden, dafür sollen und können dann große Erneuerbaren-Anlagen vor Ort entstehen. RWE kündigte am Freitag die Errichtung von zwei Photovoltaik-Kraftwerken im Braunkohletagebau Garzweiler im Rhein-Erft-Kreis an, die mit Batteriespeichern gekoppelt werden sollen.
Die eine Anlage soll 19,4 Megawatt Photovoltaik-Leistung und 6,5 Megawatt Speicherleistung kombinieren. Sie entstehe unterhalb des von der Stadt Bedburg und RWE betriebenen Windparks „Königshovener Höhe“, wie es weiter hieß. Die Arbeiten hätten bereits begonnen. So seien die Unterkonstruktionen und die ersten bifazialen Solarmodule installiert worden. Beim zweiten Projekt handelt es sich um ein Photovoltaik-Kraftwerk mit 12,1 Megawatt und einem Großspeicher von 4,1 Megawatt. Es entstehe am Westrand des Tagebaus. Die Inbetriebnahme beider Hybrid-Kraftwerke sei für das Frühjahr 2023 geplant. Beide Speicher seien dabei für eine zweistündige Stromaufnahme und -abgabe ausgelegt.
„Nicht nur unsere großflächige Rekultivierung, sondern auch die noch aktiven Tagebaubereiche bieten viel Platz für die Erneuerbaren“, erklärte Markus Kosma, Produktionsleiter der Tagebaue von RWE Power. Die beiden Kraftwerke erstreckten sich über eine Fläche, die 38 Fußballfeldern entspricht. „Damit das Revier auch in Zukunft Energiestandort bleibt.“
RWE hat sein integriertes Anlagenkonzept, bei dem Photovoltaik-Anlagen und Speicher gemeinsam errichtet werden, bereits am Tagebau Inden umgesetzt. Dort entstand ein Photovoltaik-Kraftwerk mit 14,4 Megawatt Leistung und einem Speicher mit 9,6 Megawattstunden Kapazität. Ein weiteres Photovoltaik-Speicher-Hybridkraftwerk soll zudem im Tagebau Hambach entstehen. Bis 2030 will RWE nach eigenen Angaben allein im Rheinischen Braunkohlenrevier mindestens 500 Megawatt Leistung auf regenerativer Basis errichten.
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„Energiewende von unten“, „Demokratisierung der Energiewende“ „Bürgerenergie-Genossenschaft“ usw. Alles sehr schöne Schlagworte für das Kaffeekränzchen des Grünen Ortsverein in Posemuckel. Aber wenn man wirklich das ganz große Rad drehen will und wir das Land auf EE umstellen wollen, ohne das Land finanziell und wirtschaftlich zu ruinieren, dann braucht es die finanzielle Potenz und das Know-How eines Großkonzerns. Ob man will oder nicht.
Mein Lieber Herr Ostermann,
was hat Sie denn geritten? Das ist doch wirklich hanebüchen, dass sie meinen, es wäre günstiger, wenn die Energiewende von Großkonzernen mit privaten Interessen betrieben werden würde. Wie kommen Sie denn darauf? Ich merke nur, dass seit der Liberilisierung des Energiemarkte, die Preise für den Endverbraucher nur eine Richtung kennen. Wenn man das ganz große Rad drehen will, dann gehört die Energieversorgung als Daseinsfürsorge in genau eine Hand – die Öffentliche! So wie auch die Feuerwehr, die Polizei, die Armee, die Wasserversorgung, der ÖPNV, die Deutsche Bahn, die Post- und Paketdienste und das kranke Gesundheitswesen und die Versorgung von Senioren. Warum soll eine sichere, resiliente und preiswerte Energieversorgung nur dann funktionieren, wenn das ein potenter Großkonzern tut? Uniper ist der schlagende Gegenbeweis, dass das Humbug ist. Gewinne privatisieren und Verluste verstaatlichen kann jeder. Das tut im Übrigen auch RWE, welche Ewigkeitslasten des Atommülls und vermutlich auch die des Braunkohlentagebaus auf die Öffentlichkeit abwälzt. Ich bitte um ihrer Replik! DANKE
Ein Strommarktdesign, das der Energiewende gerecht wird, ist ja immer öfter ein Thema, auch hier im Forum. Deshalb wäre es bei solchen spektakulären Meldungen von Bedeutung, wie kommt der erzeugte Ökostrom auf den Markt. Wo und wie wird er verkauft. ?? Spielt der bei der Preisfindung nach dem Merit Order Prinzip eine Rolle, in dem die Tatsache, dass Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken, bei den normal sterblichen Verbrauchern zu Buche schlägt, oder profitieren doch wieder nur, wie seit 2010 der Fall, die großen Player davon, was ich hier die Energiewende der „Großen“ nenne..
Womit wir wieder bei den beiden Handelsformen „Physisch oder Virtuell“ wären.