Martin Green, Professor an der Universität in New South Wales in Australien erhält für die Entwicklung der PERC-Technologie den Millennium-Technologiepreis 2022. Es handelt sich um eine globale Auszeichnung, die mit einer Million Euro dotiert ist. Nach Aussagen der Jury hat diese Innovation die Kosten für die Nutzung von Solarmodulen stark reduziert. Finnlands Präsident Sauli Niinistö ist Schirmherr des Preises und verlieh ihn Green am Mittwoch in Helsinki.
PERC steht für Passivated Emitter and Rear Cell – also die Entwicklung von Solarzellen mit passivierter Emissionselektrode und Rückseite. Begonnen dazu haben die Forschungen bereits 1983 und mittlerweile hat sie sich zur dominierenden Photovoltaik-Technologie in Solarmodulen aufgeschwungen. Green hat sich dabei um die Weiterentwicklung verdient gemacht. Er habe mit seinem Team daran gearbeitet, die Qualität sowohl der Ober- als auch der Rückseite der standardmäßigen kristallinen Solarzellen zu verbessern. Die optimierte Oberfläche der PERC-Solarzellen ermöglicht es den Elektronen, diesen angeregten Zustand länger beizubehalten – oder sich länger frei zu bewegen -, was eine größere und effizientere Energieerzeugung zur Folge hat. Damit verbessert sich die Effizienz.
„Es ist eine große Ehre, als Empfänger eines derartig renommierten Preises ausgewählt worden zu sein. So wird nicht nur mein Beitrag zur Photovoltaik gewürdigt, sondern auch die Leistungen meiner Studenten und Forscherkollegen sowie jene der umfassenderen Forschungsgemeinschaft im Bereich der Photovoltaik und der kommerziellen Gemeinschaft“, sagte Green während der Preisverleihung. Er nutzte die Rede, um für mehr Engagement bei der Energiewende und im Kampf gegen den Klimawandel zu werben. „Das Tempo der Veränderung nimmt zu, und die Welt wird im Laufe des nächsten Jahrzehnts auf Solar- und Windenergie umsatteln. Ich glaube, es ist eine enorme Transformation von historischer Bedeutung im Gange“, so Green weiter.
Der Wissenschaftler hat mit der PERC-Technologie seine Forschungen jedoch nicht eingestellt. Mittlerweile widmet er sich Konzepten mit kombinierten Zelltechnologien, die Wirkungsgrade von 40 Prozent ermöglichen sollen. „Die raschen Kosteneinsparungen in der Solarenergie, die durch meine Arbeit möglich wurden, kommen gerade rechtzeitig, genau zu jenem Zeitpunkt, an dem die Wichtigkeit sofortigen Handelns zum Abschwächen des Klimawandels erschreckend deutlich geworden ist“, sagte Green weiter.
Päivi Törmä, Vorsitzende der internationalen Jury des Millennium-Technologiepreises, erklärte: „PERC können uns helfen, preisgünstige Energielösungen anzubieten und dem Klimawandel entgegenzuwirken.“ Eine kontinuierliche Forschung an Solarzellen sei notwendig, um jene Bestandteile, die nur begrenzt verfügbar seien, durch Alternativen zu ersetzen.
Der Millennium-Technologiepreis ist eine wichtige Auszeichnung mit Fokus auf technologischen Innovationen für ein besseres Leben. Dazu zählen Arbeiten, die das menschliche Wohlbefinden, die biologische Artenvielfalt und die umfassendere Nachhaltigkeit verbessern. Unter der Aufsicht der Technischen Akademie Finnland wird der Preis seit 2004 verliehen. Schirmherr ist daher der finnische Präsident. Die Jury besteht aus einem internationalen Expertenkomitee aus Forschung und Industrie. Die Innovationen müssen mit exakter wissenschaftlicher Forschung begründet werden und mehrere Kriterien erfüllen, einschließlich der Förderung nachhaltiger Entwicklung und Artenvielfalt, der Entwicklung von Anwendungen mit Marktfähigkeit und des Schaffens von zugänglichen, sozioökonomischen Werten.
Im Jahr 2010 war Michael Grätzel für seine Forschungen zu Farbstoffsolarzellen der dritten Generation mit dem Millennium-Technologiepreis ausgezeichnet worden.
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