Der Strompreis für die privaten Haushalte ist mit 28,80 Cent pro Kilowattstunde im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil geblieben. Dies geht aus der am Dienstag veröffentlichten Strompreisanalyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft hervor. Er liegt damit unter dem Niveau von 2013 und 2014, was vor allem auf die im Vergleich niedrigen Beschaffungs- und Vertriebskosten zurückzuführen sei. Die Steuern, Abgaben und Umlagen seien dagegen weiter gestiegen und würden sich auch im kommenden Jahr erhöhen. Sie machten mittlerweile mit 54 Prozent mehr als die Hälfte des Strompreises aus.
"Die staatlichen Belastungen beim Strompreis werden 2017 ein Rekordhoch erreichen: Die Haushalte werden mit ihrer Stromrechnung über 35 Milliarden Euro für Steuern, Abgaben und Umlagen zahlen. Das ist fast dreimal so viel wie der Bund 2017 für Investitionen in Straßen, Schienenwege und Wasserstraßen einplant", sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Der Verband nutzt die Strompreisanalyse auch für einen neuen Angriff auf das EEG. „Der größte Anteil unter den staatlichen Abgaben ist die Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage). Allein hierfür müssen die Stromkunden 24 Milliarden Euro in 2017 aufbringen“, so die BDEW-Analyse. Die EEG-Umlage steigt von derzeit 6,354 auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde im kommenden Jahr. Der gesamte Kostenblock für Abgaben, Umlagen und Steuern werde sich von 15,53 auf voraussichtlich 16,2 Cent pro Kilowattstunde erhöhen. Ähnlich hoch wie die EEG-Umlage sind allerdings auch die Netzentgelte mit durchschnittlich gut sieben Cent pro Kilowattstunde als dritter Bestandteil des Strompreises. Aufgrund des Netzausbaubedarfs sei 2017 mit einer weiteren Steigerung zu rechnen. Sie würden dann etwa einen Anteil von 24 Prozent am gesamten Haushaltsstrompreis ausmachen. Der von den Energieversorgern selbst beeinflussbare Anteil am Strompreis – Strombeschaffung und Vertrieb – betrage aktuell weniger als 22 Prozent und werde voraussichtlich im kommenden Jahr weiter sinken.
"Angesichts dieser Zahlen müssen wir darüber diskutieren, wie die Finanzierung der Energiewende künftig sinnvoll gestaltet werden kann. Wenn erneuerbare Energien zur tragenden Säule im Strommix werden sollen, muss die Energiewende sehr viel effizienter umgesetzt werden", forderte Kapferer. (Sandra Enkhardt)
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