Teilnehmer der Diskussion:
Burkhard Dittmann, System Sales Renewable Energies | Phoenix Contact DeutschlandDieter Schrenk, System Sales Renewables Energies | Phoenix Contact
Moderation:
Sandra Enkhardt, Redaktion | pv magazineDownload der Vorträge:
Präsentation von Dieter Schrenk und Burkhard DittmannInhalt des Webinars
Die Netzstabilität und Netzdienstleistungen müssen gewährleistet bleiben, auch wenn immer mehr dezentrale Erzeugungsanlagen in Betrieb gehen. Ein zentrales Element dafür ist der EZA-Regler. Worauf man bei der Wahl des EZA-Reglers achten sollte und welchen Dienstleister man dafür beauftragen kann, darüber informiert Phoenix Contact in dem pv magazine Webinar. Dieter Schrenk, System Sales Renewables Energies bei unserem Initiativpartner Phoenix Contact, wird auf die normativen und technischen Hintergründe eingehen. Zudem wird er den Zertifizierungsprozess der Geräte beleuchten und dabei auch auf Unterschiede im internationalen Kontext eingehen.
Was sich alles für Projekte mit einem EZA-Regler realisieren lassen, zeigt im Anschluss Burkhard Dittmann, ebenfalls System Sales Renewable Energies, auf. Es wird dabei um die Multiinstanzierung für hybride Anlagen oder auch das richtige Messstellenkonzept bei Liegenschaften sowie die Umsetzung nicht genormter Funktionen gehen. All dies lässt sich mit einem EZA-Regler bewerkstelligen, ebenso wie die komplementäre Nutzung von Photovoltaik und Windkraft an einem Netzeinspeisepunkt. Abgerundet wird der Weg zum erfolgreichen Pilotprojekt mit weiteren Tipps rund um die Installation und Parametrierung von EZA-Reglern.
Das Webinar richtet sich an Solarteure und Planer von Photovoltaik- und Windkraftanlagen, aber auch Errichter von BHKWs und Ladeinfrastruktur sowie Netzbetreiber, Stadtwerke und Dienstleistungsunternehmen rund um den Netzanschluss in den deutschsprachigen Ländern.
Inhalt:
- Darstellung der normativen und technischen Anforderungen – auch im internationalen Kontext
- Funktionen und Eigenschaften des EZA-Reglers von Phoenix Contact
- Praxisbeispiele für den Einsatz von EZA-Regeln bei hybriden Erzeugungsanlagen, Mischanlagen und regelbaren Lasten
- Was bei der Auswahl des passenden EZA-Reglers zu beachten ist und welche Dienstleister dabei hilfreich sind
Fragen & Antworten
Phoenix Contact hat die Fragen aus dem Webinar hier schriftlich beantwortet:
Bitte definieren Sie „Typ-1-“ und „Typ-2-Anlagen“ von Folie 19.
Die Begrifflichkeit von Typ-1- und Typ-2-Anlagen wird in der VDE AR N 4110/4120 erläutert. Typ-1-Anlagen sind als Erzeugungsanlagen mit Synchrongenerator beschrieben, Typ-2-Anlagen sind stationäre Wechselrichter, also Frequenzumformer oder eben klassische PV-Wechselrichter. Für Typ-2 -Anlagen und Speicher gibt es verschärfte dynamische Anforderungen.
Ist die blindleistungspriorisierte Fahrweise eine Option des EZA Reglers oder eine Funktion der Wechselrichter?
Diese Funktion ist in der VDE AR N 4110/4120 beschrieben und wird durch den EZA-Regler gewährleistet. Unabhängig davon mag es Wechselrichterhersteller geben, die diese Funktion auch, beziehungsweise zusätzlich in der EZE-Zertifizierung nachgewiesen haben
Ist ein Speicher eine Erzeugungsanlage?
Der Speicher wird in der Norm als eigenes System hinsichtlich der dynamischen Anforderungen beschrieben. Er zählt damit nicht zu den reinen Erzeugungsanlagen.
Sehen Sie auch vor, die technisch bilanziellen Anforderungen für Batteriespeicher umzusetzen (Bezug aus dem Netz oder Einspeisung in das Netz vom Batteriespeicher technisch verhindern)?
Prinzipiell kann man einem System über den EZA-Regler mit einem Sollwert PStell/QStell=0 vorgeben, so dass es weder Energie aus dem Netz aufnimmt beziehungsweise in das Netz einspeist. Dabei wäre zu berücksichtigen, dass es bei bestimmten Transienten im lokalen Netz durchaus Überschwinger geben kann. Mir ist keine deutsche Norm bekannt, die diese Anforderung konkret beschreibt. Wenn dem Fragesteller hierzu Anforderungen bekannt sind, würden wir uns dies gerne anschauen und im Kontext einer konkreten Anlage bewerten.
Ab welcher Photovoltaik-Peak Leistung ist ein EZA Regler auf Niederspannungsebene notwendig?
Gemäß der Norm gilt die Notwendigkeit einen zertifizierten EZA-Regler einzusetzen ab einer Anlagengröße von 135 Kilowattpeak (Erzeugungsleistung). In den technischen Anschlussbedingungen von Netzbetreibern wird oft ab einer Anlagengröße von 100 Kilowattpeak im Gültigkeitsbereich der VDE AR N 4105 (also Niederspannung) auf die Mittelspannungsnorm verwiesen, damit würde hier auch ein zertifizierter EZA-Regler notwendig sein.
Wenn das Blockheizkraftwerk auch tagsüber läuft, parallel zu Photovoltaik-Anlage, wird dann parallel Q/U-Regelung umgesetzt?
Die Vorgabe, welches Regelungsverfahren umgesetzt werden soll, kommt vom Netzbetreiber und wird im E9-Formular beschrieben. Dabei kann man auch zwischen verschiedenen Regelverfahren im laufenden Betrieb umschalten. Für getrennte Vorgaben für verschiedene Energiearten, kann man auch für jede Energieart ein separates Regelverfahren nutzen. Das Phoenix Contact EZA-Regler-System erfüllt diese Anforderungen.
Gibt es einen Push-out zum VCOM-Portal?
In der Solarworx-Bibliothek sind etliche Treiberbausteine für Portale enthalten. Der Baustein für das genannte Portal ist dort vorhanden. Im Regelfall wird die Kommunikation über FTP-push realisiert, andere Verfahren gehen aber ebenso.
Gibt es eine Cloudanbindung zum SPS-EZA-Regler?
Die Anbindung an eine Cloud ist möglich.
Bei Mischanlagen wird die Blindleistung oft an der Erzeugungsanlage bereitgestellt/geregelt. Nach VDE-AR-N 4110 sind „die Vorgaben des Netzbetreibers rechnerisch auf den Netzanschlusspunkt zu korrigieren und entsprechend einzustellen“. Wie wird dies im EZA-Regler von Phoenix Contact umgesetzt?
Der Wert für PSollNB/QSollNB des Netzbetreibers kann um einen Offset (nach den Gegebenheiten des vorgelagerten Netzes) durchaus verändert werden. Somit würde nicht auf den wirklichen Sollwert, sondern auf einen „korrigierten“ Sollwert geregelt. Dies kann so in dem Phoenix Contact EZA-Regler-System programmiert werden.
Wie erfolgt genau EZA-Regler und Schutz? Was bedeutet hier Schutz? Ist das ein übergeordneter Entkupplungsschutz?
Gemäß den TAB’s des Netzbetreibers sind für Kundenanlagen, je nach Größe und Art, entsprechende Schutzfunktionen zu realisieren. Dazu werden geeignete Schutzgeräte verwendet. Phoenix Contact hat solche Geräte im Portfolio und einige der Energy Solution Partner können EZA-Regler-Lösungen inklusive der Schutzgeräte und deren Parametrierung anbieten.
Welche Aufgaben kann der EZA-Regler in Verbindung mit Speichern erbringen
Der Speicher muss, wie auch eine reine Erzeugungsanlage, über den zertifizierten EZA-Regler in das Netz integriert werden. Es gibt bezüglich der dynamischen Anforderungen bezüglich der P(f)-Kennlinie bei Leistungserhöhung und Leistungsreduzierung gesonderte Anforderungen.
In welchem Zeittakt wird geloggt, alle 15 Minuten?
Es werden die Veränderungen der Sollwerte geloggt, somit hat man den exakten Zeitpunkt der Sollwertveränderung erfasst.
Welcher Partner von Phoenix Contact kann eine komplette Lösung (Regelung) anbieten?
Siehe Liste Energy Solution Partner, die das alle können.
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