Leag hat am Donnerstag die Realisierung von Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit insgesamt sieben Gigawatt bis 2030 in der Lausitz angekündigt. Strategischer Kooperationspartner sei der Projektierer EPNE, der die Erneuerbaren-Projekte für die sogenannte GigawattFactory vorrangig auf Bergbaufolgeflächen von Leag entwickeln werde.
„Die GigawattFactory verbindet innovative Speicherlösungen, grünen Wasserstoff und zukunftsfähige Kraftwerke und macht umweltfreundliche Energie als gesicherte Leistung verfügbar – das ist eine ganz neue Qualität in der Energieversorgung“, kündigte Leag-Vorstandschef Thorsten Kramer auf dem Ostdeutschen Energieforum in Leipzig am Donnerstag an. Der Energiekonzern rechne für den Aufbau der GigawattFactory mit Investitionen von mehr als zehn Milliarden Euro. „Das ganze Projekt ist ein starker Jobmotor für Ostdeutschland. Und es hilft, Energie wieder bezahlbar zu machen“, so Kramer weiter. Die Lausitz solle so zum „grünen Powerhaus“ Deutschlands werden.
Die Pläne sehen vor, die Bergbaufolgeflächen der Leag-Tagebaue zu nutzen. Sie umfassen insgesamt etwa 33.000 Hektar. Sie seien ein Flächenschatz für erneuerbare Energien und vergleichsweise konfliktarm für Naturschutz, Mensch und Umwelt, so Leag weiter. „Sie bieten in ihrer Größe eine in Deutschland einmalige Chance für die hocheffiziente Nutzung für Wind und Photovoltaik.“ Die Anlagen können zudem direkt an das deutsche und europäische Hochspannungsnetz angeschlossen werden. Allerdings brauche es noch eine Priorisierung von erneuerbaren Energien auf Tagebaufolgeflächen durch die Bundesregierung. Kramer zeigte sich zuversichtlich, dass Berlin grünes Licht für die grüne Zukunft der Lausitz gibt: „Aus den Kommunen, den Ländern Brandenburg und Sachsen und vom Bund kommen sehr positive Signale.“
Von EPNE hieß es, dass Potenzialflächen für den Aufbau von weiteren 7 Gigawatt Photovoltaik und Windkraft bis 2040 vorhanden seien. „7 Gigawatt erneuerbare Energien für die GigawattFactory – und die weiteren Potenziale über 2030 hinaus – sind ein Meilenstein der deutschen Energiewende und werden den Strukturwandel in den Tagebauregionen der Lausitz maßgeblich voranbringen“, ergänzte EPNE-Geschäftsführer Dominique Guillou. „Die Braunkohlereviere in moderne Energielandschaften zu verwandeln ist die Königsdisziplin der Projektentwicklung in Deutschland und wir geben damit der Energiewende den notwendigen Schub“.
Der Projektentwickler will die Umsetzung der Anlagen schnellstmöglich angehen. „Wir haben seit dem Startschuss vor 2 ½ Jahren für die Leag geeignete Flächenpotenziale für Wind- und Solaranlagen von insgesamt 14 Gigawatt auf unternehmenseigenen und gesicherten Flächen identifiziert und bereits 1 Gigawatt in Genehmigungsverfahren gebracht“, so Guillou. „Jede Megawattstunde zählt – zur Linderung der aktuellen Energiekrise, aber auch für die langfristige Perspektive der Lausitz.“ Eine wesentliche Herausforderung sind die Genehmigungsverfahren, die nach unterschiedlichen rechtlichen Verfahren ablaufen oder die besonders komplexen Bodenverhältnisse. Bei der Realisierung der Solar- und Windparks wolle EPNE zudem neue Maßstäbe mit ihrem Arten- und Naturschutzkonzept bei der ökologischen Flächenaufwertung und Gestaltung des Landschaftsbildes setzen. Vor dem Hintergrund des Leag-Vorhabens kündigte der Projektier zudem eine Aufstockung der derzeit 35 Mitarbeiter an. Aktuell seien bereits 14 Stellen in diversen Bereichen ausgeschrieben.
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An sich gibt es in den Abbaugenehmigungen ja auch Vorkehrungen für die Renaturierung der Flächen, die dann z.B. zu Naturschutzflächen werden (sollen) oder landwrtschftlich genutzt werden (sollen). Warum sich diese nun besser für Solarparks eignen sollen als andre landwirtschaftliche Flächen, und den Braunkohlebetrieb damit Zusatzgewinne zugeschustert werden, leuchtet mir nicht ein.
Immer diese Ängst,das womöglich die falschen , an den dringend benötigten ,Erneuerbaren Energien verdienen .
Wir brauchen einen schnellen Zubau ohne wenn und aber.
Wenn die LEAG tatsächlich schnell dazu beiträgt ist doch alles in Ordnung.
Erneuerbare dürfen nicht zu hören sein,nicht zu sehen ,nichts kosten und nun auch noch , nicht von falschen errichtet werden dürfen.
Wäre schön wenn man bei den Fossilen überhaupt mal irgendwelche Masstäbe ansetzen würde.
Was hat die Bundesregierung damit zu tun?
„Allerdings brauche es noch eine Priorisierung von erneuerbaren Energien auf Tagebaufolgeflächen durch die Bundesregierung.“
Will man erhöhte EEG-Förderung, die der Bundestag beschließen müsste?
Die Standorte genehmigen Land, Landkreis und Kommunen.
Nachdem die LEAG die Bodenschätze ausgeraubt hat, versucht sie nun die Folgekosten der Renaturierung abzufedern. So wichtig der Ausbau der Erneuerbaren ist und so sinnvoll dafür auch die nun zerstörten Flächen in der Lausitz (nachdem hier vor vielen Jahrzehnten noch wunderschöne Moorlandschaften vorherrschten) geeignet scheinen. Um den Menschen in der Lausitz wirklich zu helfen, kann hier nur eine kommunale Beteiligung sinnvoll sein, die über die geförderte Kommunalabgabe hinaus geht. Ein großer Teil der 7 Gigawatt sollte über geeignete Beteiligungsmodelle (Finanzkraft der Gemeinden und Bürger ist vergleichsweise gering) angeboten werden und nicht nur der Vermeidungsstrategie der LEAG dienen. Darauf sollte der Fokus der Landes- und Kommunalpolitik liegen!
Der Braunkohleabbau hat riesige Umweltschäden verursacht. Damit die Kohleschicht nicht geflutet wird werden jedes Jahr 120 Millionen Kubikmeter Wasser laut Vertrag abgepumpt. Darüber hinaus wurden 100 Millionen Kubikmeter illegal abgepumpt. Das entzieht der ganzen Region massiv Grundwasser. Durch die Absenkung entstehen Risse an vielen Gebäuden. Die Energiewende der Big Player findet doch schon lange statt und die Bürger haben nur die Möglichkeit mit kleinen Beteiligungen oder auf dem eigenen Dach die Energiewende ein wenig mitzugestalten. Die Bürger Energiewende hat 10 Jahre durch die Politik nicht stattfinden können, deswegen brauchen wir jetzt auch die großen um die Ausbauziele einigermaßen erreichen zu können. Eine Debatte des Neides ist hier nicht angebracht.
Zu den Vorhaben der LEAG ( und vieler anderer grüner Hasardeure) fallen mir viele unbeantwortete Fragen ein:
Wie viel ist GENUG ?
Wie groß ist der noch lebenswerte Lebensraum einer Kommune mindestens zu bemessen ?
Wie viel landwirtschaftliche Fläche brauchen wir im künftig trockenen Brandenburg, die wir ökologisch bewirtschaften werden müssen(!), um satt zu werden ?
Was werden die Zugvögel und Bodentiere von dieser Art Landschaftsgestaltung halten ?
Wie wird sich das Mikroklima verändern ?
Wer entscheidet darüber ?
Unsere demokratisch legimitierten …….. ?
Hier muß sich was ändern !
Hat jemand Vorschläge ?