Power Co, das Batterieunternehmen von Volkswagen und Umicore gründen ein Joint Venture für die Produktion von Kathoden- und Batteriematerialien. Dafür wollen beiden Unternehmen drei Milliarden Euro aufwenden. Das teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung am Montag mit.
Umicore ist ein belgischer Konzern, der Batterien über ein pyrometallurgisches Verfahren recycelt. Die gewonnenen Materialien können in neuen Batterien wiederverwendet werden. Gerade die teuren Kathodenmaterialien können gut recycelt werden. Noch gebe es keine Zulieferindustrie für Batteriematerialien in so einem Umfang, teilt Volkswagen mit. Der Aufbau eines solchen Unternehmens würde dabei eine ganzheitliche Wertschöpfung für Batterien ermöglichen.
Ab 2025 soll ein Gemeinschaftsunternehmen die europäische Batteriezellfabrik der Volkswagen-Ausgliederung Power Co mit Kathoden und anderen Schlüsselmaterialen versorgen. Ein Produktionsstandort für die Kathoden- und Vormaterialienfabrik steht noch nicht fest.
Allerdings soll zunächst die Power Co Batterieproduktion in Salzgitter beliefert werden. Bis 2026 sollen genügend Materialien für 40 Gigawattstunden Batteriezellkapazität geliefert werden, wie die Unternehmen mitteilen. Bis 2030 wollen die Partner die Produktionskapazität solcher Materialien massiv ausbauen. Eine jährliche Materialproduktion ausreichend für 160 Gigawattstunden Batteriezellkapazität wollen Power Co und Umicore aufbauen. Volkswagen zufolge ließen sich damit jährlich rund 2,2 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge herstellen.
„Diese Partnerschaft ist ein starkes Zeichen der Anerkennung unserer Produkt- und Prozessexpertise und belegt den Erfolg unserer Strategie, nachhaltige, großangelegte und in sich geschlossene Batteriematerial-Wertschöpfungsketten in Schlüsselregionen aufzusetzen“, sagt Mathias Miedreich, CEO von Umicore. „Wir unterstützen unsere Kunden von Anfang an auf dem Weg in die Elektrifizierung ‒ und freuen uns sehr über die Partnerschaft mit PowerCo und darüber, Volkswagen bei seiner schnellen Transformation in Richtung nachhaltiger Elektromobilität begleiten zu dürfen.“
Das Gemeinschaftsunternehmen wäre so konzipiert, dass die Renditekriterien beider Partner erfüllt würden. Power Co und Umicore wollen Kosten, Investition, Einnahmen und Gewinne sollen demnach paritätisch teilen. Zudem werde Umicore sein geistiges Eigentum für das Recyclen von Batterien und Herstellen von Kathoden per Lizenzvereinbarung zur Verfügung stellen.
Für den Batteriehersteller Power Co liege der Vorteil der Vereinbarung darin, sich einen gesicherten Zugang zu Batteriematerialien in erheblichem Umfang und zu wettbewerbsfähigen Preisen zu sichern. Umicore profitiere von einem garantierten Zugang zu einem erheblichen Anteil des europäischen Marktes für Kathodenmaterialien zu wertschöpfenden Erträgen, wie die Partner mitteilten.
„Kathodenmaterial ist für die Batterieproduktion ein unverzichtbarer strategischer Rohstoff, der für ungefähr 50 Prozent des Gesamtwerts der Zelle steht“, sagt Thomas Schmall, Konzernvorstand der Volkswagen AG und Aufsichtsratvorsitzender von Power Co. „Unmittelbarer und langfristiger Zugang zu umfangreicher Kapazität stellt daher einen klaren Wettbewerbsvorteil dar. Wir bauen eine nachhaltige und transparente Lieferkette mit hohen Umwelt- und Sozialstandards auf und verorten die Wertschöpfung hier in Europa.“
Eine Zustimmung der Regulierungsbehörden stehe noch aus. Ein Name für die das Joint Venture wurde auch noch nicht gefunden.
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@Marian Willuhn
hat die Mitteilung irgend eine Tendenz für die zuküftige Preisentwicklung für Batteriespeicher der Marke VW beinhaltet?