In Eisenach entsteht einer der größten Batteriespeicher in Europa. Benannt nach dem Wahrzeichen der Stadt – der Wartburg – soll er eine Anschlussleistung von mehr als 60 Megawatt und eine Kapazität von 67 Megawattstunden nach der Fertigstellung haben, wie es vom Projektierer und Betreiber Smart Power heißt. Die Batteriespannung des Großspeichers betrage 1500 Volt. SMA werde 20 schlüsselfertige Systemlösungen mit Batterie-Wechselrichtern und abgestimmter Mittelspannungstechnik für das Projekt in Thüringen liefern. Mit ihren netzbildenden Eigenschaften tragen sie auch im Fall eines Stromausfalls zur Sicherung der Stromversorgung bei, wie es weiter hieß. Die Wechselrichter mit Grid-Forming-Funktionen ermöglichten mit einer Leistung von bis zu 3960 Kilovoltampere bei Systemspannungen von bis zu 1500 Volt eine flexible Planung bei Speicherkraftwerken.
Eine der Herausforderungen beim Bau des Großspeichers sei gewesen, möglichst wenig Fläche zu beanspruchen. Daher sei die Anlage in Betonbauweise errichtet und auf dem 3,5 Meter hohen Dach zusätzlicher Platz für die insgesamt rund 350 Tonnen schweren Wechselrichter geschaffen worden. Die massive Betonbauweise ist Smart Power zufolge zeit- und kostenintensiver im Vergleich mit einem Container-Konzept. Allerdings wirke sie sich vorteilhaft auf auf die Lebensdauer des Gebäudes aus. Die Fertigstellung des Großspeichers ist noch für das dritte Quartal 2022 vorgesehen. Danach werde er zur Bereitstellung von Primärregelleistung, vermiedene Netzentgelte und im Intradayhandel eingesetzt.
„Wir freuen uns, dass SMA Medium Voltage Power Stationen mit Sunny Central Storage Batterie-Wechselrichtern und abgestimmter Systemtechnik im Wartburg-Speicher zum Einsatz kommen“, erklärte Andreas König, Global Key Account Manager bei SMA. „Sie integrieren das Speichersystem mit den Lithium-Ionen-Batterien von Samsung optimal ins Stromnetz und sorgen dafür, dass bei einem Frequenzabfall im Netz und volatilen Anteilen von Solar- und Windenergie sekundenschnell Regelenergie aus den Batterien zur Stabilisierung zur Verfügung gestellt werden kann.“
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mich irritiert, dass bei solchen Großanlagen immer noch keine Redox-Flow-Technik eingesetzt wird.
Beliebige Skalierbarkeit, keine Zyklenprobleme, keine Brandgefahr, geringer Ressourcenverbrauch …
Wo ist das Problem?
Ein Antwortversuch: Es geht bei diesem Speicher vorrangig um das Geldverdienen mit Primärregelleistung (d.h. die vereinbarte Primärregelleistung muss innerhalb von 30 Sekunden verfügbar sein und für mindestens 15 Minuten geliefert werden können) und vermiedene Netzentgelte. Die Bereitstellung von Primärregelleistung bedarf offenbar genau dieser Technologie und eben nicht der vermutlich langsamer reagierenden Redox-Flow-Speichertechnologie.
Erhellende Links: https://www.mitnetz-strom.de/unternehmen/blog/blog/2022/09/06/am-fu%C3%9Fe-der-wartburg-entsteht-einer-der-gr%C3%B6%C3%9Ften-batteriespeicher-europas
https://www.next-kraftwerke.at/wissen/primaerregelung-prl
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Beschlusskammern/BK08/BK8_06_Netzentgelte/67_vermNetzentG/BK8_vermNetzentg.html
„Ein Antwortversuch: Es geht bei diesem Speicher vorrangig um das Geldverdienen mit Primärregelleistung (d.h. die vereinbarte Primärregelleistung muss innerhalb von 30 Sekunden verfügbar sein und für mindestens 15 Minuten geliefert werden können) und vermiedene Netzentgelte“
plausibel .. die Rahmenbedingungen eben.
Ich vermute mal, dass für andere Zwecke ein Batteriespeicher auch zu teuer ist.