Zu einer zweitägigen Kabinettsklausur trifft sich das das Bundeskabinett ab Dienstag auf Schloss Meseberg in Brandenburg. Neben der geplanten nationalen Sicherheitsstrategie wird es auch um die Sicherheit der Energieversorgung gehen – und in diesem Zusammenhang wahrscheinlich auch um das geplante dritte Entlastungspaket wegen der hohen Energiepreise. Für dessen Finanzierung wird innerhalb der Koalition über die Einführung einer sogenanten Übergewinnsteuer gestritten. Dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) ein Befürworter dieser Übergewinnsteuer ist, ist kein Geheimnis. „Die Übergewinnsteuer ist aus meiner Sicht notwendig, so lange wir den Strommarkt nicht reformiert haben“, sagte er zuletzt am Dienstagmorgen im Deutschlandfunk. Eine solche Reform sei ein sehr komplexes Vorhaben, und bis sie abgeschlossen sei, sei es eine gangbare Bgrücke, Übergewinne abzuschöpfen.
Gegen eine Übergewinnsteuer, so Habeck weiter, lasse sich schwer argumentieren „in einer Zeit, in der viele Menschen Not leiden, in der wir wirklich Geld brauchen, um sozialen Ausgleich zu schaffen“ – zumal einige Unternehmen Habeck zufolge exorbitante Gewinne machen, „auch die erneuerbaren Energien“. Einem Spiegel-Bericht zufolge prüft das Bundeswirtschaftsministerium die Einführung einer Übergewinnsteuer auf Strom aus Braunkohle und Erneuerbaren. Demnach wird überlegt, staatlich einen fixen Preis für die Kilowattstunde Strom aus diesen Quellen festzulegen, den die Erzeuger noch maximal bekommen dürfen. Darüber hinaus gehende Erlöse müssten dann an den Staat abgetreten werden. Das Magazin beruft sich dabei auf „Informationen aus dem Umfeld des Ministeriums“.
Dass die Bundesregierung von hohen Gewinnen in der Energiewirtschaft ausgeht, auch im Bereich der erneuerbaren Energien, zeigt eine aktuelle Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. „Die Großhandelspreise für Strom und Brennstoffe sind bereits vor und nochmals verstärkt seit dem russischen Angriff auf die Ukraine stark gestiegen“, so Staatssekretär Patrick Graichen. „Deutlich gestiegene Gewinnmargen“ gibt es demnach „beispielsweise für die Stromerzeugung aus Wind, Photovoltaik und Kernkraft, in geringerem Maße (aufgrund der gestiegenen Kosten für Kohle und CO2) auch für Stromerzeugung aus Kohle.“
Wie Graichen weiter ausführte, sind aufgrund der komplexen Handelsverflechtungen im Energiesektor gestiegene Unternehmensgewinne oftmals nicht ohne weiteres zuordenbar, insbesondere aufgrund der üblichen Absicherungs- und Termingeschäfte. Je nach Konstellation würden die gestiegenen Gewinne dann nicht beim Stromerzeuger anfallen, sondern beispielsweise bei einem Zwischenhändler oder einem Vertrieb. Aber „je länger der Hochpreis-Zustand andauert, desto mehr wird es auch bei den Energieversorgern zu deutlich erhöhten Gewinnen kommen, da die aktuellen Börsenstrompreise bei allen neu abgeschlossenen Verträgen als Maßstab angelegt werden“, so Graichen.
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Herr Habeck: bitte Gas vom Merit-Order-Prinzip ausschließen und eine andere Preisfindung überlegen. zB. eine Umlage, die von den Versorgern entsprechend ihrem Strommix an die Kunden weitergereicht wird.
Es gäbe keine Übergewinne mehr und der Gaszuschlag wäre klein. Für Gasstrom den wir nach Frankreich verkaufen (dürfen?!?) muß dann ein anderer Preis vereinbart werden.
Und es bräuchte nicht noch mehr unproduktive Bürokratie aufgebaut werden in diesem Staat, davon haben wir genug.
Richtig so… wenn auch ein Herr Lindner zu gerne (wie üblich) das Narrativ bedient, dass nur die Erneuerbaren vom derzeitigen Strommarkt eklatant profitieren würden. Es ist einfach alles, außer Gas.
Aus meiner Sicht ist es völlig klar, dass solche eklatante Gewinne demokratiegefährdend sind, wenn es bei der anderen Seite in den tiefen Abgrund geht, das hält keine Gesellschaft aus.
Und ich verstehe dabei auch nicht die Meinung sogenannter Experten (gestern noch bei den Tagesthemen), die einen Eingriff in den Markt unter keinen Umständen anraten würden. Der Markt sei das einzig wahre Instrument, das ist gut und soll auch so bleiben… sorry, da kann ich überhaupt nicht folgen, wenn man nur ein klein wenig mal die politische Dimension und die enormen sozialen Auswirkungen betrachtet. Die Panik, dass es sich für die Erneuerbaren dann nicht mehr lohnen würde, kann ich ebenso nicht nachvollziehen. Natürlich sollen die Erneuerbaren nach einer Übergewinn-Kappung nach wie vor sehr üppig bei dieser Krise verdienen und profitieren, nicht aber in einem solch absurd hohem Ausmaß… es gibt politische Grenzen in der Gesellschaft und das sollten aus meiner Sicht die großen Markt-Befürworter auch mal akzeptieren.
Nichtsdestotrotz sehe ich es wie Habeck… auf Dauer brauchen wir etwas anderes, nämlich endlich einen neu konzipierten Strommarkt, der zu allererst die Erneuerbaren für den Verbraucher sichtbar und transparent günstig macht… so, wie er es eigentlich nun mal ist. Das war eines der großen Probleme bislang, dass das mit größter Mühe verschleiert wurde… dann kann ich mich vielleicht wieder über meinen dynamischen Stromtarif freuen, zur Zeit ist er monetär betrachtet eine Katastrophe.
Die Frage ist schon, ob es Herrn Lindner um den Strompreis geht, oder um die Gewinne der Erneuerbaren. Die Tatsache, dass Sonne und Wind (anders als Putin) keine Rechung stellen, war in der Vergangenheit immer ein Argument für die Erneuerbaren. Jetzt muss man sich dafür rechtfertigen, weil man in das bessere unternehmerische Konzept investiert hat.
Dass am Strompreis etwas gemacht werden muss, weil der Zustand volkswirtschaflich schädlich ist, darüber sind sich ja alle einig. Nur – sind die Erneuerbaren Energien an dem hohen Strompreis Schuld? Wohl kaum, die Gewinne sind ja nur das Resultat der Gas- und Strompreiskopplung und nicht die Ursache für den hohen Strompreis. Es kann daher gut sein, dass der Stromrpreis weiter hoch bleibt, trotz Deckelung der Direktvermarkungserlöse.
Die ganze Aktion kann auch enden, wie bei Goethes Zauberlehrling, indem man die Geister, die man ruft, nicht mehr los wird. Die Koppelung des Gas- und Strompreises ist ja nur ein Grund für die hohren Strompreise. Der andere Grund ist schicht und ergreifend eine Knappheit des Stroms im europäischen Umfeld. Wenn jetzt aber der Preis gedeckelt wird, dann ist tendenziell nicht mehr Strom im Netz. Weniger Strom bedeutet dann aber weitere Preissteiergerungen (an denen die Erneuerbaren durch die Abschöpfung der Übergewinne dann nicht mehr partizipieren). Das nützt dem Rest der Republik aber dann wenig. Der Gewinn landet dann bei den nicht regelmentierten Energieträgern. Vielleicht fördert Herr Söder gerade deswegen einen Weiterbetrieb der AKWs, weil die ja dann den Gewinn mit abschöpfen. Das Argument des „winfall profit“ trifft dann im Übrigen auch auf die (abgeschriebenen und fast schon stillgelegten) AKWs zu.
Der bessere Weg wäre, die generelle Entkoppelung von Gas- und Strompreis, dort liegt der Hase im Pfeffer. Dies wurde hier bereits mehrfach vorgeschlagen.
Wer sackt eigentlich die Differenz von 6,4 ct/KWh EEG Anfang 2022 zu aktuell rd 50ct/KWh Börsenpreis ein?
Warum darf ich den überschüssigen Strom nicht einfach meinem Nachbarn für 10 ct/KWh verkaufen. Der würde sich freuen.
An sich könntest du auch PV-Strom zu Börsenpreisen anbieten, aber dann musst du auch die Infrastruktur haben, deine Anlagen bei Bedarf abzuregeln. Außerdem müssten sie genug MW/GW an Leistung haben.
Im Moment füllt die Differenz das EEG-Konto – welches schon seit geraumer Zeit wächst. Genau deshalb wird auch der EEG-Umlage-Teil in Endkundenstrompreisen gestrichen, weil das EEG-Konto diese nicht mehr braucht um bei über 0 zu liegen.
Du kannst im Moment deinen Strom nicht einfach so jemand anderem anbieten, weil du eben nicht die Leistung erbringst, die die Netzbetreiber dafür von dir (aus gutem Grund) verlangen. Du würdest damit die Stabilität des Stromnetzes gefährden. D.h. nicht du alleine, aber schließlich müssen Rahmenbedingungen für jeden gelten.
@Skipper: Interessanter und einfacher Punkt:
Die Differenz zwischen den 6,4 Cent und den 50 cent bekommt bei allen Anlagen die nicht in der Direktvermarktung ist (= dem allergrößten Teil aller Anlagen und dem größeren Teil der Gesamtleistung von Solar) bekommt der Staat.
Genaugenommen das EEG-Konto der Bundesnetzagentur. Kontostand 31.7.: 17 Mrd Tendenz stark steigend. 2021 musste der Staat dagegen noch 10 Mio zuschießen.
Die Politik hat die Abschaffung der EEG Umlage als Entlastung verkauft. Tatsächlich hätte die EEG Umlage sich von ganz allein abgeschafft, oder man hätte den Mechanismus sogar einfach mit negativem Vorzeichen (=Reduktion des Strompreises) weiterlaufen lassen können. Dann wäre die Botschaft da gewesen: Die Erneuerbaren senken den Strompreis.
Konkret: Der für 6,4 Cent gekaufte Strom wird am Spotmarkt verkauft. Erlöse daraus im Januar: 256 Mio. Erlöse im Juli: 1,319 Mrd. Im August weit darüber.
Sorgt der Strompreis jetzt auch noch für einen Anstieg des Endkundenpreises, so verdient der Staat weiter. Von jeder Preiserhöhung gehen sofort 19% Umsatzsteuer an ihn. Usw.
Hallo,
Krid hat vollkommen Recht, man hätte auch aus dem EEG Konto Ausschüttungen vornehmen können.
Die Aktuelle Situation am Strommarkt ist nicht so wild, wie alle tun.
Versorger die sich rechtzeitig die benötigten Mengen gekauft haben, haben jetzt kein Problem.
Versorger die immer nur auf ich kann für 0 Cent Erneuerbare kaufen gesetzt haben, sind nun am Arsch, weil sie einfach unseriös gewirtschaftet haben.
Schade das Herr Habeck nun die die vorgesorgt haben, und über eigene Erzeugungskapazitäten nun zurecht Gewinn machen, abstrafen will.
Wenn mir mein Direktvermarktungserlös, alle höheren Vergütungen als die EEG Vergütung verbieten will, sind alle meine Anlagen Pleite, den die Betreiber haben alle mit Mehrerlösen aus Direktvermarktung gerechnet !
Keiner hat rein auf die 4-5 Cent garantierte Vergütung gesetzt !
Achja und jeder Versorger der bisher für 8-10 Cent sich vor einem halben Jahr 95% seiner Energiemenge gekauft hat, kann nun auch für 5% den hohen Preis bezahlen.
Hauptsächlich kommt der Preis eh weil Frankreich mal seine AKW gründlicher auf Schäden untersucht hat und dabei gemerkt hat das die alten Mühlen komplett rissig sind !
Na dann ist doch wohl klar und absehbar, warum auf absehbare Zeit nichts geändert werden soll und kleinen Anlagen auf dem privaten Haus der Zugang zum Direktmarkt erschwert wird.
Klaus Stumpp schreibt.
Versorger die immer nur auf ich kann für 0 Cent Erneuerbare kaufen gesetzt haben, sind nun am Arsch, weil sie einfach unseriös gewirtschaftet haben.
Schade das Herr Habeck nun die die vorgesorgt haben, und über eigene Erzeugungskapazitäten nun zurecht Gewinn machen, abstrafen will.
@ Klaus Stumpp.
Das sehen Sie aber total falsch. Die „Altgedienten“ werden schmunzeln, wenn sie solche Kommentare in einem PV Forum lesen. Richtig ist, diejenigen, die über eigene Erzeugungskapazitäten verfügen, machen immer Gewinne, weil sie sowohl Erzeuger, als auch Händler sind. Bei niedrigen Börsenpreisen, verdienen sie mit dem Handel, und bei hohen Börsenpreise mit der Erzeugung. Für die Erzeuger geht die Wertschöpfung bis an die Börse, und für die Händler beginnt sie ab der Börse. Dazu kommt, dass niedrigen Börsenpreisen mit der EEG Umlage ausgeglichen werden. ..EON und RWE haben auf Grundlage solcher Möglichkeiten gerade ein Geschäftsmodel geschaffen, mit dem sich die Gerichte beschäftigen.. RWE ist nur noch Erzeuger, und EON nur noch Händler.
Versorger die Sie unseriös nennen, sind diejenigen, die „Nur“ Händler sind, oder waren. und tatsächlich die Energiewende 100%ig umsetzen wollten, in dem sie die Verbraucher auch daran teilhaben lassen wollten, dass Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken. Die waren den Altgedienten schon immer ein Dorn im Auge. .Schon alleine deshalb, weil die in der Praxis den Schwindel mit der EEG Umlage ans Tageslicht brachten. Sie kennen doch sicher das „paradoxe System, Je niedriger die Börsenpreise, desto höher die EEG Umlage“ Wenn wieder mal Strompreiserhöhungen anstanden, mit der Begründung der gestiegenen EEG Umlage, wurde von offiziellen Stellen, auch von der Politik, empfohlen , zu den Anbietern zu wechseln, die die gesunkenen Börsenpreisen an ihre Kunden weitergeben, weil man da bis zu 300 Euro im Jahr sparen könnte.
Wenn man dann von den gleichen Stellen erfahren kann, dass ein Durchschnittshaushalt durch die EEG Umlage jährlich mit 220 bis 240 Euro belastet wird, kommt mit gesundem Menschenverstand der Umlagenschwindel ans Tageslicht.
Denken Sie mal drüber nach, und widersprechen Sie wo ihnen was nicht passt.
Die Welt war noch nie gerecht, aber jetzt wird es langsam unanständig.
Was immer vergessen wird ist, dass noch (zum Glück) mehr als 1 Mio. Haushalte mit Strom heizen.
Speicherheizungen brauchen weniger kWh als Gas-Heizungen und sind heute schon CO2-frei mit Ökostrom. Dass der Gas-Preis sich jetzt auf etwa 16 €Ct/ kWh erhöht wird täglich diskutiert und kommentiert. Dass aber die kWh für die Elektroheizung bereits seit mehr als 10 Jahren auf mehr als 25 €Ct gestiegen istz und jetzt weiter steigt, ist den Medien keine Zeile Wert. für z.B. 20.000kWh Heizstrom bezahlt der Kunde schon 5.000€ im Jahr zuzüglich Haushaltsstrom!
Gas Kunden werden also weiter bevorzugt, obwohl sie all die Jahre mit ca. 6 €Ct/kWh verwöhnt wurden. Wer schützt eigentlich die Strom Heiz-Kunden vor Verarmung?
Günther S.
Portale für die kleinen Stromerzeuger zur Direktvermarktung , wie s das bei der THG Quote gibt, sollte es geben.
Mit der EEG-Einspeisevergütung bekommt man ja nicht einmal einen Inflationsausgleich.
Das führt dann dazu, dass der erzeugte Strom selbst „verheizt“ wird, anstatt ihn in s Netz zu speisen, wo er gebraucht würde.
Zu den Nachtspeicherheizungen:
Muss man verstehen, dass Speicher, teils mit Förderung, gekauft werden, um nachts weniger Strom kaufen zu müssen, und eine Nachtspeicherheizung genau nachts den Netzstrom vergünstigt bezieht?
Es ist ganz einfach, Grundlasten gibt es bald nicht mehr und deswegen zahlen Kunden mit Nachtspeicherheizung auch etwas mehr.
Bitte erst mal zum Mitschreiben:
Preisfestsetzung per Merrit-Order wird in diesem Forum seit geraumer Zeit zu Recht als unrechter Frefel angeprangert; hier muß eine neue und grundsätzliche andere Beziehungsgröße zur Strompreisfindung her…..und da sollten die zuarbeitenden Staatssekritäre besser nicht auf die Zwischen-Rufe der bisherigen einschlägigen Energieversorger hören.
Die jetzt in einigen Interviews geäußerte Befürchtung, dass dieser Prozess innerhalb der EU abzustimmen wäre und JAHRE erfordern würde, ist leider nur ein Zeichen der eigenen Zurückhaltung. Zeitnahe Vorschläge wären wichtig und hifreich, denn andere EU-Staaten dürften ähnliche Probleme haben.
Übergewinnsteuer! Wo und wie wird diese definiert?
Gewinn einer Branche, gegenüber des Vorjahresmonats oder der Dekade?
Die Äußerungen der Politiker beziehen sich leider nur auf deren Blickwinkel und Bauchgefühl.
Im Moment scheint mit das nicht haltbar.
Es ist leider ein unzutreffender Versuch, die aktuelle stattfindende ausufernde Marktwirtschaft auf dem Gas- und Kraftstoffmarkt zu berschreiben. Der Verbraucher wurde durch seine schleichend herbeigeführte Abhängigkeit eiskalt erwischt.
Findige Juristen werden sich schon seit einiger Zeit die Hände reiben.
Es wäre vollkommen ok, wenn ein Stromanbieter eine Liefermenge zu einem festgelegten Preis bekommt. Sollte die Menge nicht ausreichen, tritt ein nächster Lieferant mit einem nächsten Preis auf die Bühne. Die dann noch erforderliche Menge sollte über einen dritten Preis abgesichert werden.
Ist das nicht das Prinzip der bestehenden Regelernergie, nur auch vorher für die grossen Kontingete im groben Rahmen?
Warum und von wem wurde die Merrit-Order überhaupt ins leben gerufen?
Die Unterscheidung von Festvergütung wie für die vielen Festpreise der kl. PV-Anlagen und freiem Markt habe ich allerding noch nicht verstanden.
Ebenso bleibt es mit trotz intensiver Beobachtung immer noch im Verborgenem, für welche Strommenge und zu welchem Zeitpunkt eine Strombörse autorisiert wurde in Aktion zu treten.
Wer hat diese für solch eine Aktivität autorisiert und wird die Strombörse auch entsprechend von diesen ausreichend und widerkehrend kontrolliert?
Ich denke, es ist audf dem Strommarkt ordentlich Etwas aufzuräumen.
G. Schubert schreibt. Am 31. Aug um 18.31 Uhr.
Dass am Strompreis etwas gemacht werden muss, weil der Zustand volkswirtschaflich schädlich ist, darüber sind sich ja alle einig. Nur – sind die Erneuerbaren Energien an dem hohen Strompreis Schuld? Wohl kaum, die Gewinne sind ja nur das Resultat der Gas- und Strompreiskopplung und nicht die Ursache für den hohen Strompreis. Es kann daher gut sein, dass der Stromrpreis weiter hoch bleibt, trotz Deckelung der Direktvermarkungserlöse..
@ G. Schubert.
Die Erneuerbaren sind 2010 mit der bekannten Ermächtigungsverordnung aus dem offiziellen Versorgungssystem raus genommen worden damit sie nicht , nach dem Merit Order Prinzip , die Börsenpreise nach unten drücken können. .Ich nenne das hier im Forum gebetsmühlenartig das „Faule Ei“; das der gesamten Energiewende damals ins Nest gelegt wurde.
Aber nun der Reihe nach. Siehe im folgenden Link unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Vor der Ausgleichsmechanismusverordnung wurde EEG-Strom physisch gewälzt, ein Handel an der Strombörse fand nicht statt Waren mit dieser physischen Wälzung Unternehmen dazu verpflichtet, Strom aus erneuerbare Energien in ihre eigenes Vertriebsportfolio einzubinden, Zitat Ende.
Bis 2010 war die Welt noch in Ordnung, und was die Änderung bewirkt hat tritt gegenwärtig besonders deutlich zutage.
Schauen Sie sich im folgenden Link die zweite Grafik an, wo nach Angebot und Nachfrage die Preise entstehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Vor 2010 als die EE den Versorgern.. „zwingend“.. zugeordnet wurden, mussten die für ihren Restbedarf an der Börse.. ..“zwingend“.. weniger Nachfragen. Und nun zur Grafik. Infolgedessen sank N1 „zwingend“..auf N2 und dem entsprechend P1 „zwingend“..auf P2, weil die Gaskraftwerke auf der Merit Order Angebotskurve ..„zwingend“..nicht mehr zum Zuge kamen. Die EE haben sie damals.. „zwingend“.. verdrängt..
Das hat sich mit der Ermächtigungsverordnung 2010 gravierend verändert. Die Preis senkende Wirkung ( Merit Order ) von Sonne und Wind ist seit 2010 außer Kraft gesetzt,
Der Merit Order Effekt wurde auf dreiste Art und Weise, sogar kontraproduktiv.
Siehe hier
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Alleine von 2011 bis 2016 hat Sonne und Wind die Strom Beschaffungskosten fast halbiert,. Und genau aus diesem Grund, ist die EEG Umlage in dieser Zeit von3,530 auf 6,354 Cent/kWh gestiegen.
Um diesen paradoxen Spielchen ein Ende zu machen, müssen die EE wieder „zwingend“ ins Versorgungssystem aufgenommen werden, damit der Preis senkende Merit Order Effekt den diese auslösen, den Verbraucherpreisen zugute kommt, und nicht zu „Übergewinnen“ führt.
Man sollte die organisierten Verbünde auch der Unternehmer*innen fragen, warum die Zeit günstiger fossiler Energieversorgung und stabiler wirtschaftlicher Verhältnisse in Deutschland nicht stärker für den Umbau der (Energie- bzw.) Strominfrastruktur genutzt wurde und die Verantwortung für die Netzintegration innerhalb Europas (als Vorbild der Energiewende und große Wirtschafts- bzw. Industrienation) nicht mit differenzierteren Planungsambitionen begleitet wurde?
[ Photovoltaikzubau 2011-2018, bei sinkenden Stromeinkaufspreisen am europäischen Stromterminmarkt?
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
2011 7.7GW
2012 7.6GW
2013 3.7GW
2014 2GW
2015 1.4GW
2016 1.6GW
2017 1GW
2018 2.9GW
2019 3.7GW
2020 4.7GW
2021 5GW ]
@Rücklagen & Preisdeckel
Die Antwort läßt sich leicht finden….offensichtlich hatten die Beamten und Staatsekritäre keine Ambitionen den entsprechenden Lobbyisten zu widersprechen und auch einen erforderlichen Masterplan für die entcarbonisierung der Stromproduktion zu entwerfen.
P.S.
Ich melde mich übrigens immer mit einem wiederkehrenden Synonym; wg. der erleichterten Erkennbarket!