Durchwachsen sind die Zahlen, die Jinko Solar für das zweite Quartal 2022 vorgelegt hat. Absatz und Umsatz haben sich demnach gut entwickelt. Der chinesische Photovoltaik-Konzern lieferte 10,532 Gigawatt Solarmodule sowie 349 Megawatt Wafer und Zellen aus – zusammen stieg damit der Absatz im Vergleich zum ersten Quartal um 25,5 Prozent und lag mehr als doppelt so hoch wie im zweiten Quartal des Vorjahres. Das spiegelt sich im Umsatz wieder, den Jinko Solar mit umgerechnet 2,81 Milliarden US-Dollar beziffert. Gegenüber dem Vorquartal ist das ein Plus von 27,6 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresquartal eine Zunahme von 137,6 Prozent.
Auch der Bruttogewinn stieg auf umgerechnet 413,8 Millionen US-Dollar, ein Anstieg um 24,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 103,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Beim operativen Geschäft wies Jinko Solar jedoch ein Minus von 43,2 Millionen US-Dollar aus – im ersten Quartal 2022 hatte es noch ein knappes Plus von 5,9 Millionen US-Dollar gegeben und im zweiten Quartal des Vorjahres einen Gewinn von 51,5 Millionen US-Dollar. Die Rückgänge führt das Unternehmen hauptsächlich auf einen Anstieg der Veräußerungs- und Wertminderungsverluste bei Sachanlagen zurück.
„Wir hatten ein gutes Quartal trotz schwieriger Marktbedingungen“, so Jinko Solars Chef Xiande Li. Das Unternehmen arbeite angesichts steigender Siliziumpreise aktiv daran, die internen Kosten durch technische Fortschritte und Prozessverbesserungen zu kontrollieren. Ab dem vierten Quartal 2022 gehe Jinko Solar wieder von sinkenden Siliziumpreisen aus.
Wie sich Geschäftsjahr insgesamt weiter entwickelt, kann das Unternehmen angesichts der Stromrationierungsmaßnahmen in der Provinz Sichuan noch nicht genau abschätzen. „Wir sind derzeit nicht in der Lage zu beurteilen, inwieweit unser Geschäftsbetrieb und unser finanzielles Ergebnis für das Gesamtjahr 2022 dadurch beeinträchtigt werden, da es ungewiss ist, wie lange die Stromrationierungsmaßnahmen andauern werden und wann unsere Produktionsanlagen in Sichuan ihre volle Produktion wieder aufnehmen können“, so Xiande Li. Das Unternehmen habe verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die negativen Auswirkungen der Stromrationierung zu minimieren. Für das dritte Quartal 2022 werde ein Gesamtabsatz von neun bis zehn Gigawatt erwartet. Für das Gesamtjahr gehe Jinko Solar Gesamtlieferungen zwischen 35 und 40 Gigawatt aus.
Mit Blick auf die Topcon-Technologie führte der Jinko-Chef aus, dass die Kapazitäten für die Zellproduktion zum Ende des zweiten Quartals 16 Gigawatt erreicht hätten. „Vor kurzem haben wir in Hefei die Produktion von weiteren acht Gigawatt n-Type-Zellkapazität aufgenommen und mit dem Bau eines weiteren Produktionsprojekts mit elf Gigawatt n-type-Zellkapazität in Haining begonnen.“ Jinkos n-type-Produkte werden demnach von den weltweiten Kunden weiterhin gut angenommen.
Insgesamt strebt das Unternehmen demnach bis Ende 2022 Produktionskapazitäten von 60 Gigawatt für Wafer, 55 Gigawatt für Zellen und 65 Gigawatt für Module an. Ende Juni haben die entsprechenden Kapazitäten demnach bei 43 Gigawatt für Wafer, 42 Gigawatt für Zellen und 50 Gigawatt für Module gelegen.
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