Die Generaldirektorin der Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) Hélène Pelosse ist zurückgetreten. Sie hatte den Posten nur 15 Monate inne. In einer aktuellen Pressemitteilung von IRENA heißt es lediglich, auf der am 24. und 25. Oktober stattfindenden Jahresversammlung des IRENA-Vorbereitungskomitees in Abu Dhabi müsse ein Nachfolger gefunden werden. Dies wird nun die Aufgabe der über 400 teilnehmenden Experten und Ministern aus allen Teilen der Welt sein.
Laut der Tageszeitung „The National“ aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sei die mangelnde Finanzsicherheit der Energieagentur Grund für Pelosses Rücktritt. Da mehrere Mitgliedsstaaten ihren Beitragszahlungen nicht nachkommen, herrscht derzeit Ebbe in der IRENA-Kasse. Ende August standen die USA bei der IRENA mit 3 Millionen Dollar in der Kreide, Japan mit 2,1 Million und Italien blieb 870.000 Dollar schuldig. Anfang September sagte Pelosse gegenüber der photovoltaik: „Wenn bei diesen Ländern eine Zahlungsbereitschaft vorhanden wäre, hätten sie uns das Geld schon überwiesen.“
Des Weiteren befürchtete sie, dass die Agentur „die Erwartungen nicht erfüllen könnte.“ Denn obwohl IRENA mittlerweile 148 Mitgliedstaaten zählt, haben bisher nur 34 Länder den Vertrag in ihren Parlamenten ratifiziert (siehe photovoltaik 10/2010). Die Französin Pelosse war in ihrem Amt als Generaldirektorin nicht unumstritten. Sie galt in den Augen vieler Branchenvertreter als unerfahren und bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter als entscheidungsunfreudig. (Mirco Sieg)
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