Meyer Burger will Ausbau der Fertigungskapazitäten beschleunigen

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Der Schweizer Zell- und Modulhersteller Meyer Burger wird dem US-Projektierer D. E. Shaw Renewable Investments (DESRI) zwischen 2024 und 2029 Module mit einer Leistung von mindestens 3,75 Gigawatt liefern. Die Module sollen am Standort von Meyer Burger in Goodyear, Arizona, produziert werden. Der Vertrag sieht auch ein Vorkaufsrecht von DESRI für weitere 1,25 Gigawatt vor. Zudem erklären die Unternehmen, darüber hinaus langfristig zusammenarbeiten zu wollen.

Meyer Burger plant deshalb – und wegen der hohen Nachfrage im Markt für Hausdach-Module – den Ausbau seiner Fertigungskapazitäten auf drei Gigawatt bis Mitte 2024. Konkret soll der Standort in Arizona mit Blick auf den DESRI-Vertrag auf 1 Gigawatt Jahreskapazität für Solarkraftwerks-Module sowie auf weitere 0,5 Gigawatt für den Hausdach-Markt in den USA erweitert werden. Zudem will Meyer Burger am Standort Thalheim (Sachsen-Anhalt) seine Kapazität zur Produktion von Solarzellen von 1,5 auf rund 3 Gigawatt steigern.

Beim Ausbau des US-Werks profitiert Meyer Burger auch vom Mitte August in Kraft getretenen Inflatation Reduction Act. Das Gesetz sieht eine Steuergutschrift für die Herstellung von Komponenten entlang der solaren Wertschöpfungskette in den USA vor. Der Betrag der Steuergutschrift für jedes produzierte Solarmodul entspricht dem Produkt aus 0,07 US-Doller (umgerechnet 7 Eurocent) multipliziert mit der Nennleistung des Moduls.

Mehr Umsatz, mehr Verlust

Für den beschleunigten Ausbau der Produktion – sowie wegen teurerer Rohstoffe, höheren Hochlauf-Kosten infolge eines langsameren als ursprünglich erwarteten Aufbaus der aktuellen Kapazität sowie wegen weiteren Faktoren – benötigt Meyer Burger zusätzliches Kapital. Das Unternehmen erwägt deshalb eine Kapitalerhöhung in der Größenordnung von rund 250 Millionen Franken (258 Millionen Euro), die in den nächsten Monaten lanciert werden soll. Details sollen den Aktionären im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung mitgeteilt werden.

Meyer Burger erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2022 einen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 24,4 Millionen Franken (25 Millionen Euro), nach minus 30,9 Millionen Franken (32 Millionen Euro) im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg auf 56,7 Millionen Franken (58,5 Millionen Euro), nach 18 Millionen Franken (18,5 Millionen Euro) in den ersten beiden Quartalen 2021. Die Ergebnisse spiegeln den Auf- und Ausbau der Produktionsanlagen und gleichzeitig den Erfolg mit dem Verkauf seiner Hochleistungs-Solarmodule wider, so Meyer Burger.

Zum 30. Juni 2022 belief sich die Bilanzsumme auf 510,7 Millionen Franken (527 Millionen Euro), nach 492,7 Millionen Franken (508 Millionen Euro) zum Stichtag des Vorjahres. Die Eigenkapitalquote betrug 43,1 Prozent (31. Dezember 2021: 53,0 Prozent). Die liquiden Mittel einschließlich der beschränkt verfügbaren Bankguthaben betrugen 185,8 Millionen Franken (192 Millionen Euro). Zum 31. Dezember 2021 waren es 246,8 Millionen Franken (255 Millionen Euro).

 

 

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