Am zweiten Tag der pv magazine Roundtables Europe Veranstaltung konzentrierten wir uns auf die Minimierung der Flächenkonkurrenz für Photovoltaik mit Doppelnutzungsanwendungen, wie hocheffiziente n-type-Zellen auf dem Weg zu einer großtechnischen Herstellung zu wettbewerbsfähigen Kosten voranschreiten, auf die Auswahl von PV-Modulen, wie sich nicht geförderten Stromabnahmevereinbarungen anpassen und weiterentwickeln können und auf die entscheidenden Bedingungen für Geschäftsmodelle mit Photovoltaik-plus-Speicher und Photovoltaik-plus-Wasserstoff sowie andere wichtige Themen. Die Videos zu den letzten fünf Sessions sind verfügbar.
Die Dringlichkeit von Europas Wettlauf um die Dekarbonisierung bedeutet, dass wir die Flächenkonkurrenz minimieren und gleichzeitig ebenso pragmatisch wie produktiv sein müssen – und dank ihrer Flexibilität, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne, ist die Photovoltaik zunehmend in der Lage, durch Doppelnutzungsanwendungen zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Sei es in Kombination mit Gebäuden, landwirtschaftlichen Flächen oder Gewässern, wie die sechste Session „Photovoltaik überall“ der pv magazine Roundtables Europe herausfand.
Während der 45-minütigen Veranstaltung nahmen Samira Jama Aden, Architect Design Research am BAIP-Beratungszentrum für BIPV des Helmholtz-Zentrums Berlin, und Teodosio del Caño, CTO bei Onyx Solar, an einer Podiumsdiskussion über den Bau von Solarstädten und -strukturen teil, während Jan Mastny, Head of Sales bei Studer Cables, einen Vortrag über die fünf Mythen von Photovoltaik-Projekten hielt.
Alexander Telje, Chief Commercial Officer bei Ocean Sun, Philipp Sinn, CEO von Sinn Power, Nathanaël Kasriel, Stabschef des CEO von France Agrivoltaïsme, und Andrea Viaro, Head of Sales EMEA Renewable Energy bei Stäubli Electrical Connectors, beteiligten sich ebenfalls an den Diskussionen.
Die Themen, die während der Session angesprochen wurden, waren
- Wie Photovoltaik auf Wohn- und Gewerbeimmobilien mit hoher Dichte eingesetzt werden kann, und wie Solartechnik, Architektur und Bauwesen zusammenkommen können, um saubere Energiekraftwerke zu schaffen.
- Innovationen im Bereich der schwimmenden Photovoltaik, die Wellen schlagen und Photovoltaik-auf-Wasser-Anwendungen erweitern, und wie Qualitätsprobleme gelöst werden können.
- Wie die Agri-Photovoltaik neue Flächen für die Solarenergie erschließen kann und wie sowohl die landwirtschaftliche als auch die energetische Leistung optimiert werden kann.
Einsatz von Hocheffizienz: Trends und Konzepte bei der Herstellung von Solarzellen und -modulen
Wie in Session Nummer 7 der pv magazine Roundtables Europe zeige, ist es eine spannende Zeit für die Herstellung von Solarzellen und -modulen, da die Umstellung auf hochleistungsfähige n-type-Technologien immer schneller voranschreitet.
Neben der Betrachtung der Trends in der kristallinen Photovoltaik-Fertigung im Jahr 2022 und der hocheffizienten Heterojunction-Technologie im großen Maßstab erörterte eine Gruppe von vier Experten – Nicolas Chouleur, Partner bei Everoze; Roberto Murgioni, Leiter des Technischen Dienstes und des Produktmanagements bei Jinko Solar Europe; George Touloupas, Senior Director of Technology and Quality for Solar and Storage bei Clean Energy Associates (CEA); und Edurne Zoco, Executive Director bei IHS Markit – warum es jetzt an der Zeit ist, dass die n-type-Technologie groß rauskommt.
Molly Morgan, Research Analyst bei Exawatt, und Po-Chuan Yang, General Manager, HJT BU bei Risen Energy, trugen ebenfalls zu den Diskussionen bei.
Die diskutierten Themen waren:
- Technologische Trends in der Photovoltaik-Herstellung: Wie hocheffiziente n-type-Zellen auf dem Weg zur Großserienfertigung zu wettbewerbsfähigen Kosten sind.
- Ein genauerer Blick auf die neuesten Zellkonzepte – Heterojunction und Topcon – und die Leistungsvorteile, die sie im Vergleich zu etablierten PERC-Produkten zu einer lohnenden Investition machen.
Im Anschluss an diese Trends stellen wir die Frage, wann und wo es bereits jetzt sinnvoll ist, die Produkte mit dem höchsten Wirkungsgrad einzusetzen, und wie sich dieses Bild in den kommenden Jahren voraussichtlich entwickeln wird.
Wahl des Moduldesigns, Zuverlässigkeit und Ertragserwartungen
Käufer von Solarmodulen müssen neben der Bewertung anderer Produktspezifikationen auch zwischen verschiedenen Designoptionen entscheiden. Zu Beginn von Session 8 erläuterte Longi Solar seine Argumente zu Modulgrößen. Wenn es eine optimale Größe gibt, so der Hersteller, ist die beste nicht die größte verfügbare Option, da Nachteile entstehen, wenn die Module eine bestimmte Größe überschreiten.
Anschließend diskutierten die Teilnehmer darüber, wie man Module am besten bewertet und auswählt und welche Konstruktionsentscheidungen die Hersteller in Zeiten von Lieferkettenbeschränkungen treffen sollten. Djaber Berrian, PV-Innovations- und Konstruktionsingenieur bei Belectric, erläuterte, wie das Unternehmen mit den Unsicherheiten umgeht, die sich aus den PAN-Daten ergeben, die für die Ertragsprognose benötigt werden, und wie die Bewertung von der Wahl der wichtigsten Leistungsindikatoren wie LCOE, ROI oder Kapitalwert abhängen kann. Ihm zur Seite standen Jason Yan von Longi Solar sowie die Ingenieure und Berater des Austrian Institute of Technology AIT und des PI Berlin.
Die Last verteilen: Risikoteilung in ausgereiften Solar-PPA-Märkten
Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPA) können riesige Mengen an Entwicklungspotenzial freisetzen und die Dekarbonisierung Europas vorantreiben. Da jedoch das Risiko der Kannibalisierung von Erträgen zunehmen wird, da immer mehr Solarenergie gleichzeitig erzeugt wird, und Stromabschaltungen in reifen Märkten bereits ein Problem darstellen, stellt sich die Frage, wie diese nicht geförderten Stromabnahmeverträge angepasst und weiterentwickelt werden können, um dem Bedarf des Marktes an erneuerbaren Energien gerecht zu werden.
Session 9 des pv magazine Roundtables Europe befasste sich mit der Frage, wie Stromabnahmeverträge und -handel aussehen werden, wie die Risiken in Zukunft verteilt werden und was dies für die Entwicklung bedeutet.
Unsere Diskussionsteilnehmer – Helen Dewhurst, Sustainability Analyst bei BloombergNEF, Simone Rodolfi, Head of Origination & Business Development bei Axpo Italia, Marc Oman, Principal, Energy & Infrastructure bei Google, und Andy Sommer, Head of Fundamental Analysis & Modelling bei Axpo Solutions – erörterten ihre Ansichten zu den sich abzeichnenden Trends in den fortgeschrittenen PPA-Märkten, insbesondere zur wachsenden Risikobereitschaft bei Photovoltaik-Investitionen und den Gründen dafür.
Hightech-Energiespeicherung und grüner Wasserstoff
Die letzte Session des zweiten Tages konzentrierte sich auf die Rahmenbedingungen für die Geschäftsmodelle Photovoltaik-plus-Speicher und Photovoltaik-plus-Wasserstoff, die im nächsten Jahrzehnt realisiert werden sollen.
Welche Geschäftsmodelle für die solare Wasserstofferzeugung werden funktionieren? Und wie werden sich die politischen Entscheidungen des vergangenen Jahres, insbesondere in der EU, und die Kostenprognose für Elektrolyseure auf Photovoltaik-plus-Elektrolyseure und industrielle Dekarbonisierungsprojekte auswirken? Finden Sie es unten heraus:
Die Experten waren: Giovanni Buogo, Western Europe Sales Director bei Solis, Alena Fargere, Principal bei Swen Capital Partners, Wilhelm Löwenhielm, Director ESS Business Area bei Northvolt, Christian Pho Duc, CTO & Managing Director H2 Projects bei Smartenergy, James Quinn CEO von Faradion, Max Reid, Research Analyst bei Wood Mackenzie, und Paulo Rocha, Director Innovation and Sustainability bei CIMPOR.
Die Zusammenfassung und Videos des ersten Tages der pv magazine Roundtables Europe finden Sie hier. Interessiert an einem Blick hinter die Kulissen? Sehen Sie sich unsere Fotogalerie an.
Abschließend möchte sich das pv magazine bei allen Sponsoren bedanken, die dazu beigetragen haben, dass die Veranstaltung 2022 ein solcher Erfolg wurde!
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Minimierung der Flächenkonkurenz.
Ich kann es nicht mehr hören.
Selbst wenn man in den nächsten 10 Jahren sämtliche Solarmodule, die auf dieser Welt produziert werden , ausschließlich auf Landwirtschaftlichen Nutzflächen installieren würde,hätte man dann weniger als ein Tausendstel dieser Flächen in Anspruch genommen.
In Zahlen :
Fünf Milliarden Hektar Landwirtschaftliche Nutzfläche auf dieser Welt gibt es.
10 Jahre lang sämtliche Solarmodule für Solarparks ergeben ca. drei Millionen Hektar.
( Solarmodul Jahresproduktion ca. 300 GW = 300.000 Hektar Flächenbedarf pro Jahr.)
Alles was den Solarstrom unnötig verteuert, wie zum Beispiel aufwändige Konstuktionen für
Agro PV können wir uns somit sparen.
Sicherlich werden in Deutschland mehr Solarparks gebraucht als anderswo.
In erster Linie werden in Deutschland Weltmarktfrüchte angebaut .
Wenn davon ein kleiner Teil woanders angebaut wird , hat das keinerlei Auswirkungen auf irgendeine Nahrungsmittelversorgung.
Wichtig ist ,das daß Experiment Energiewende durch Erneuerbare, in Deutschland kurzfristig zum Erfolg geführt wird.
Spätestens wenn 1 % der Landwirtschaftlichen Flächen Weltweit mit Solarmodulen belgt sind ,ist schluss,da dan der Welt Endenergie Bedarf gedeckt ist . Quelle : Energy Whatch Group.
Ganz umgekehrt verhält es sich mit Energiepflanzen.
Selbst wenn wir sämtliche Landwirtschaftlichen Nutzflächen dieser Welt für den Energiepflanzen Anbau nutzen würden , könnten wir damit nicht den Welt Endenergie Bedarf decken.
Hallo Dirk. Wir haben in Deutschland 2,5 Millionen Hektar Energiepflanzen angebaut. Für die Öl Multis ist das billiger Sprit mit kurzen Transportwegen. Ein Solarpark erzeugt die 70-fache Menge an Strom im Vergleich zu Raps oder Mais. Der Anbau der Energiepflanzen muss eingestellt werden und dafür werden wieder Lebens- und Futtermittel auch für Afrika angebaut. Es ist nicht alles was technisch machbar ist auch sinnvoll. PV auf Gewässern oder im Moor oder agri- PV ist einfach viel zu teuer. Ein pv-park braucht keinerlei Förderung und eine Kilowattstunde kostet 3 bis 5 Cent inklusive Biotopen und Blühstreifen. Ein GW PV benötigt 2,5 Millionen Module A400 Watt. Wir wollen über 200 GW bauen. Können wir uns da doppelte Preise für die Herstellung leisten? Die Böden und das Grundwasser auf welchen Energiepflanzen angebaut wurden und werden sind stark belastet und damit für PV sehr gut geeignet um 30 Jahre Erholung dieser Flächen zu gewährleisten. Für PV reichen 10% der Fläche von Energiepflanzen. Auf 90% können wir Weizen für Afrika und Sonnenblumen für das Öl aus diesen Pflanzen anbauen. Es ist genug Fläche da, aber die Lobby der Ölindustrie will uns weiß machen, das es ohne Energiepflanzen nicht geht und mir stillgelegte Flächen nutzen müssen, damit wir nicht verhungern.