Um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen und zudem im Bereich der Photovoltaik die Abhängigkeit von chinesischen Importen zu verringern, strebt die EU den Ausbau entsprechender Produktionskapazitäten in Europa an. In diesem Zusammenhang hat die EU das Projekt „IBC4EU“ aufgelegt und das ISC Konstanz als verantwortlichen Koordinator bestätigt. Das IBC im Projektnamen steht für „Interdigitated Back Contact“, was bedeutet, dass beide Elektroden auf der Rückseite der Solarzellen wechselseitig angeordnet sind. Dadurch entfallen die silberfarbenen Kontaktstreifen auf der Vorderseite der Solarzellen, wodurch Abschattungsverluste vermieden und die Optik verbessert werden sollen.
Wie das Forschungsinstitut am Freitag mitteilte, sollen im Rahmen des Projekts bifaziale IBC-Solarzellen- und -Modultechnologien der nächsten Generation entwickelt werden, bei denen neue Technologien für eine Massenproduktion von Photovoltaik-Modulen mit hohem Wirkungsgrad und zu wettbewerbsfähigen Kosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt werden. Ziel des Projektes sei die Entwicklung und Demonstration einer entsprechenden Pilotlinie in Europa. Offizieller Projektstart ist der 1. Nobember 2022, das Fördervolumen beträgt 13,5 Millionen Euro.
Das IBC4EU-Projekt wird von 17 Partnern der European Rear Contact Alliance (Eureca) durchgeführt, teilte das ISC Konstanz weiter mit. Dazu gehören demnach weltweit führende Institute, Anlagenhersteller und Photovoltaik-Produzenten aus allen Bereichen der Fertigung, die bereits gemeinsam an der Entwicklung und dem industriellen Einsatz der konventionellen IBC-Solarzellentechnologie für den Einsatz in bifazialen Modulen arbeiten. „Frühere Projekte der Eureca-Partner haben bereits zu mehreren vielversprechenden innovativen technologischen IBC-Lösungen entlang der Wertschöpfungskette geführt und die hohe Wettbewerbsfähigkeit der IBC-Produkte unter Beweis gestellt“, so das ISC Konstanz. Durch das EU-Projekt IBC4EU sollen nun Produktionsstätten im Gigawatt-Maßstab entstehen.
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