Im Mai haben sich die Strompreise und Marktwerte an der Börse wieder leicht erhöht. Nach einem deutlichen Abfall im April legte der durchschnittliche Spotmarktpreis im Mai auf 17,748 Cent pro Kilowattstunde zu. Auch Photovoltaik-Anlagenbetreiber in der Direktvermarktung konnten sich bei hoher Erzeugung über eine Steigerung des Marktwertes Solar von 14,566 auf 15,132 Cent pro Kilowattstunde freuen. In ähnlichem Maße erhöhten sich auch die Marktwerte für Windkraft an Land und auf See auf 13,242 respektive 14,024 Cent pro Kilowattstunde.
Im Mai hatten die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland eine neue Rekorderzeugung erreicht. Nach Angaben von Energy-Charts vom Fraunhofer ISE waren es 7,7 Terawattstunden Solarstrom und damit wurden die 7,5 Terawattstunden aus dem Juni 2021 übertroffen. Gepaart mit guten Windbedingungen führte die hohe Erzeugung der Erneuerbaren-Anlagen dann auch am letzten Freitag und Samstag im Mai zu längeren Phasen mit negativen Strompreisen. Am 27. Mai lag er zwischen 13 und 17 Uhr in diesem Bereich und am Tag danach zwischen 10 und 17 Uhr. Für diese Stunden erhalten Betreiber in der verpflichtenden Direktvermarktung nach dem EEG keine Vergütung für ihren eingespeisten Solarstrom.
Nach Auswertung von Enervis führen die anhaltend hohen Marktwerte für Photovoltaik-Anlagen auch dazu, dass die Abschlüsse für Stromabnahmeverträge (PPAs) immer attraktiver werden. Der von den Analysten erstellte Index sah mit generischen Preisen für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA zwischen rund 95 bis 110 Euro pro Megawattstunde einen neuen Höchstwert.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Zwei hoch interessante Zitate aus dem Artikel..
1 )…Gepaart mit guten Windbedingungen führte die hohe Erzeugung der Erneuerbaren-Anlagen dann auch am letzten Freitag und Samstag im Mai zu längeren Phasen mit negativen Strompreisen. Am 27. Mai lag er zwischen 13 und 17 Uhr in diesem Bereich und am Tag danach zwischen 10 und 17 Uhr. Für diese Stunden erhalten Betreiber in der verpflichtenden Direktvermarktung nach dem EEG keine Vergütung für ihren eingespeisten Solarstrom.
2 )…Nach Auswertung von Enervis führen die anhaltend hohen Marktwerte für Photovoltaik-Anlagen auch dazu, dass die Abschlüsse für Stromabnahmeverträge (PPAs) immer attraktiver werden. Der von den Analysten erstellte Index sah mit generischen Preisen für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA zwischen rund 95 bis 110 Euro pro Megawattstunde einen neuen Höchstwert. Zitat Ende.
Das markante Verhältnis zwischen den hohen und den negativen Börsenpreisen, passt genau zu der Energiewende der Großen, die ich hier in meinen Kommentaren deutlich mache.
In der Praxis bedeutet das, für lukrative PPA Verträge brauchen die „Großen“ einen hohen Marktwert ( Börsenpreis Zitat 2) ) und um die zu den PPA Anlagen installierten Speicher aufzufüllen, benötigen sie einige Stunden, wo der Strom nichts kostet, Zitat 1)
Dazu muss man wissen, dass der Börsenpreis ( Marktwert ) durch Angebot und Nachfrage an der Strombörse entsteht. Und anbieten tun diejenigen, die sowohl an einem hohen, und zeitweise an einen negativen Marktwert interessiert sind.
Das erinnert mich an Schlagzeilen aus den Jahren anfangs 2000
Siehe hier: https://taz.de/!280669/
Ps.: Bevor ich nun – wie schon in anderen Foren geschehen – als Verschwörungstheoretiker abgestempelt werde, das ist keine Behauptung von mir, sondern lediglich die Darstellung von Tatsachen, die das System ermöglicht.
und die Einspeiser bekommen aktuell ~ 6,5 ct. Das nenen ich supper gewin ~ 50 % auf Strom das jemad produziert tool!
Damit machen Sie es sich aber etwas zu einfach. Auf dem Strommarkt gibt es Chancen und Risiken. Chance ist, wenn man manchmal seinen Strom teuer verkaufen kann. Risiko ist, dass man zu anderen Zeiten wenig bis nichts dafür bekommt. Wer keine Spielernatur ist, wählt lieber das sichere Modell, dass er eine konstante Einspeisevergütung bekommt, mit der er über die Jahre seine Investition abbezahlt und noch eine kleine Rendite erwirtschaftet. Chance und Risiko überlässt er lieber großen Risiko-Aggregatoren, die wie eine Versicherung funktionieren. Die kassieren dann manchmal für den billig eingekauften Strom deutlich mehr, als sie dafür bezahlt haben, manchmal bekommen sie aber eben auch wenig bis nichts dafür. Da es sich bei Strom nicht um irgendein Wirtschaftsgut handelt, meintwegen wie Gummibärchen – wer sie hat, freut sich, wer sie nicht hat lebt auch gut weiter, sondern um etwas lebenswichtiges Gut, ist es im Falle des Stroms der EEG-Fonds, also die Allgemeinheit, der die Funktion dieses Risiko-Aggregators übernimmt. Er soll über die Jahre gesehen aufkommensneutral wirtschaften. Wenn sich in einem Jahr der Erneuerbare Strom gut verkaufen ließ, sinkt im folgenden Jahr der EEG-Zuschlag oder der staatliche Zuschuß aus Steuermitteln.
Also kein Grund zum Ärger, sondern zum ehrfürchtigen Staunen, dass etwas so kompliziertes so gut funktioniert.
Natürlich gibt es im Wirtschaftsleben immer auch die, die eine Chance gerne wahrnehmen, das Risiko aber gerne jemand anderem aufdrücken wollen. So sind im Bereich des Energiemarktes z.B. die Endlagerkosten der abgebrannten Kernbrennstoffe der Allgemeinheit aufgedrückt worden. Auch die unentgeltliche Abgabe von CO2 in die Atmosphäre drückt die Kosten des Energieverbrauchs denjenigen auf, deren Siedlungsflächen vom Meer überflutet werden.
Im Komunalbereich gibt es immer wieder Grundbesitzer, die sich freuen, wenn ihr Acker zu Bauland aufgewertet wird, für den Bau von Kindergärten, Schulen und sonstiger Infrastruktur soll dann aber die Allgemeinheit aufkommen. Der Beispiele wären unendliche. Die Kunst der Lüge besteht im weglassen: Man schreit, wenn einem etwas genommen wird, dass dem aber auch ein erhebliches Geschenk gegenüberstand, wird verschwiegen oder als gutes Recht deklariert.
Mit dem Steuernzahlen ganz allgemein ist es auch so: Man erwartet viel vom Staat (Polizei, Bildung, Gesundheitswesen, Infrastruktur, …), aber man will nichts dafür zahlen. Sollen doch die anderen zahlen, da gibt es doch genug.
JCW schreibt.
Da es sich bei Strom nicht um irgendein Wirtschaftsgut handelt, meintwegen wie Gummibärchen – wer sie hat, freut sich, wer sie nicht hat lebt auch gut weiter, sondern um etwas lebenswichtiges Gut, ist es im Falle des Stroms der EEG-Fonds, also die Allgemeinheit, der die Funktion dieses Risiko-Aggregators übernimmt. . Wenn sich in einem Jahr der Erneuerbare Strom gut verkaufen ließ, sinkt im folgenden Jahr der EEG-Zuschlag oder der staatliche Zuschuß aus Steuermitteln.
@ JCW
Leider haben Sie nur das Beispiel mit den Jahren gebracht, wo sich der EEG Strom infolge von hohen Börsenpreisen gut verkaufen lies, und somit die Funktion der…„Nebelkerze“ … EEG Konto, das Sie irreführend Fonds nennen, nur unvollständig dargestellt. Denn wir hatten ja auch nicht wenige Jahre, wo die Börsenpreise kontinuierlich sanken, und somit der EEG Strom nicht gut zu verkaufen war.
Siehe hier:
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Wenn EEG Strom billig wird, betrifft das ja auch den konventionellen Strom.
Von 2011 bis 2016 haben sich die Strom Beschaffungskosten für die Versorger fast halbiert. Und genau deswegen haben sich in diesem Zeitraum die EEG Zuschläge, sprich EEG Umlage, von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh erhöht.
Während in Zeiten von niedrigen Börsenpreisen, und die dadurch steigende EEG Umlage als Grund für Strompreis Erhöhungen angegeben wurden, sind bei steigenden Börsenpreisen und guten Einnahmen für EEG Strom die höheren Beschaffungskosten, der Grund für Strompreis Erhöhungen.
Das heißt steigende Börsenpreise – wie gegenwärtig der Fall – werden an die Verbraucher weitergegeben, während sinkende Börsenpreise, nicht nur bei den Verbrauchern nicht angekommen sind, sondern auch noch die Umlage haben steigen lassen, und somit die Verbraucher belastet haben.
Der Ex Chef vom Fraunhofer Institut nennt es im folgenden Video größte Schweinerei der deutschen Energiewirtschaft.
Siehe hier:…https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Dieses „Paradoxon“ wird durch das EEG Konto verdeckt, deshalb nenne ich das EEG Konto hier gebetsmühlenartig „Nebelkerze“ Sie nennen es, ohne sich näher mit der Materie zu beschäftigen einfach Fonds der Allgemeinheit.zum Zwecke der Energiewende.
Wenn ich jetzt daran erinnere, dass das bis 2010 optimal geregelt war, in dem die Versorger ihrem Portfolio zwingend einen Teil EEG Strom zugeteilt bekamen, und die Mehrkosten die dadurch entstanden – von einem neutralen Wirtschaftsprüfer genehmigt – die Umlage ergeben hat, halten Sie mir wieder vor, dass ich mich nicht von den vergangenen Zeiten trennen könnte.
Hallo,
Zitat: Am 27. Mai lag er zwischen 13 und 17 Uhr in diesem Bereich und am Tag danach zwischen 10 und 17 Uhr.
da hatte man mal ein paar Stunden genug Energieerzeugung durch Erneuerbare Energien und wurden diese auch genutzt?
Hier wäre eine Auswertung ob Pumpspeicherkraftwerke oder Akkufarmen Energie gespeichert haben interessant.
Um aber solche Energielagen besser auszunutzen ist wohl noch viel mehr Digitalisierung solcher Systeme notwendig…
Sehr interessant. Vielen Dank.
Schauen Sie sich „Energy Charts“ an. https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&stacking=stacked_absolute_area&week=21&legendItems=111111111111111111000
Da können Sie dann sehen:
1. Pumpspeicherwerke werden geladen (7GW)
2. Braunkohle wird von 12GW (Normal-Leistung) auf 5 GW reduziert
3. Export steigt auf 10GW.
Ein großer Teil des Exports geht in Speicher in Norwegen, Österreich und der Schweiz bzw. reduziert dort Entnahmen aus den saisonal betriebenen Speicherseen.
Kernkraftwerke, Biogas und Laufwasser produzieren einfach weiter, wie auch sonst 24/365. Gas und Steinkohle wird stark reduziert. Noch weiter lassen sie sich wahrscheinolich nicht reduzieren, weil es sonst unterversorgte Netzgebiete gäbe, die zu wenig eigene regenerative Erzeuger haben, aber auch zu dünne Leitungen um den regenerativen Strom aus anderen Gebieten aufzunehmen.
Auch das „Agorameter“ zeigt diese Daten, etwas anders aufbereitet.
JCW schreibt.
Gas und Steinkohle wird stark reduziert. Noch weiter lassen sie sich ..„WAHRSCHEINLICH“.. nicht reduzieren, weil es sonst unterversorgte Netzgebiete gäbe,
@ JCW
Die „Wahrscheinlichkeit“ wäre aber.. „Realität“ .. und die Konventionellen wären weitaus mehr ab geregelt, wenn die EE noch – wie bis 2010 der Fall – den Versorgern zwingend mit Ökobändern zugeteilt würden. Die hellgelbe Solarenergie kann nämlich, prognostiziert, gar nicht über die Lastkurve hinausragen. Was darüber hinaus geht ist „physikalisch“ eindeutig Kohlestrom, Geen-Washing lässt grüßen.
Im folgenden Beispiel wird doch gezeigt wie es gehen kann ..
https://m.tagesspiegel.de/wirtschaft/energiewende-80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem/13688974.html
Zitat: Wir entwickeln mit den Partnern im elektrischen System neue Verfahren und Technologien für die sichere Integration von Solar- und Windstrom. Es fängt bei den Prognosen an. Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa zwei Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab. Zitat Ende.
Bei Wind weichen die Prognosen um 2% ab, das bedeutet dass bei Solar es noch weniger sein, dürfte, denn wenn die Sonne scheint und am höchsten steht,ist wesentlich einfacher vorherzusagen..
Alleine die Tatsache, dass in der Grafik der gelbe Solarstrom über die Lastkurve hinausragt, zeigt eindeutig das „Faule Ei“ das 2010 der Energiewende ins Nest gelegt wurde, und wie ein roter Faden den gesamten Wendeprozess negativ beeinflusst.
Da bin ich absolut bei Ihnen… statt immer über fehlenden Speicher zu jammern, sollten wir uns zuallererst auf den flexiblen Direktverbrauch zu den volatilen Erzeugern konzentrieren. Das ist extrem kostengünstig, effizient und das schnellst wirkende Werkzeug, das uns zur Verfügung steht.
Und heute kommt es ja noch recht selten vor, dass wir bei 0 Cent Börsenpreis liegen. Die 100% Marke haben wir bislang ja so gut wie nie erreicht, das wird sich aber schon voraussichtlich in 2-3 Jahren stark wandeln.
Ich habe einen dynamischen Stromtarif und sehe die Baustellen in Form von viel zu hohen Peaks oder regional unterschiedlichen Netzentgelten. Absurderweise ist ein solcher flexibler Tarif im Norden bei viel Windkraft mit höheren Netzkosten deutlich teurer und nicht attraktiv…
Aus meiner Sicht ist es dringend geboten, das Netz endlich smart zu machen und das Strommarkt-Design auf Netzdienlichkeit anzupassen bzw. lohnenswert zu machen… bestenfalls bidirektional und mit Berücksichtigung regionaler Überschüsse und Knappheiten. Volkswirtschaftlich gibt es eigentlich nichts Sinnvolleres… statt reflexartig gleich nach immer mehr teuren und aufwändigen Speicher zu verlangen. Den sparen wir uns nämlich zu einem guten Teil von vorneherein mit nur etwas Grips und Management im System…
Detlef K. schreibt.
Da bin ich absolut bei Ihnen… statt immer über fehlenden Speicher zu jammern, sollten wir uns zuallererst auf den flexiblen Direktverbrauch zu den volatilen Erzeugern konzentrieren. Das ist extrem kostengünstig, effizient und das schnellst wirkende Werkzeug, das uns zur Verfügung steht.
@ Detlef.
Und was kostengünstig und effizient betrifft geht es ja nicht nur um den Direktverbrauch der Flexiblen, sondern Milliarden an Abfindungen für Kohlekraftwerke wären den Steuerzahlern erspart geblieben, wenn Kohlestrom noch – wie bis 2010 im EEG verankert — den Erneuerbaren angepasst werden müssten. Die wären nämlich bei zunehmenden EE ganz von selbst kontinuierlich, unrentabel vom Netz gegangen.
Lieber Detlef K, die SmartMeter, die man braucht, um so einen dynamischen Stromtarif zu nutzen, sind so teuer (>100€/Jahr), dass sie sich erst bei größeren Stromverbräuchen (>10.000kWh/Jahr) lohnen. Oder der Strom müsste insgesamt deutlich teurer werden, wozu man sich aber so bald auch nicht entschließen wird. Im Augenblick wird er durch Wegfall der EEG-Umlage sogar verbilligt (soweit das nicht von den verschiedenen Marktverwerfungen konterkariert wird), damit Strom auch auf dem Wärme- und Verkehrssektor konkurrenzfähig wird. Bei größeren Verbrauchern, die ihren Bedarf zumindest zum Teil anpassen können, gibt es die entsprechenden Anreize zur Anpassung schon lange.
Ich befürchte, dass das Potential des bisherigen Stromverbrauchs schon ganz gut genutzt wird, um den Bedarf an das Angebot anzupassen. Die zukünftig hinzukommenden Verbraucher, Wärmepumpen und E-Auto-Akkus, werden das Potential vergrößern, aber auch das wird nicht reichen, weil immer nur ein kleiner Teil dieses Bedarfs an das Angebot angepasst werden kann, wenn man nicht zu Komfortverzicht bereit ist. Erfolgversprechender erscheint mir die stromgeführte Kraft-Wärme-Kopplung in Kombination mit Wärmespeichern. Die hält es auch aus, wenn mal ein Teil ihrer Wärme keinen Abnehmer findet. Der Strom, den sie produziert, kommt aber zu 100% beim Verbraucher an, im Gegensatz zu den wenigen Prozent, die man anpassbare Verbraucher modulieren kann.
Eine weitere detaillierte Darstellung weshalb ich das EEG Konto von Beginn an als „Nebelkerze“ bezeichnet habe. Genau genommen ist es eigentlich eine ..„Systemwaschmaschine“ ..die solange im Sinne der Erfinder funktioniert hat, wie die Börsenpreise, sprich der Marktwert für EEG Strom, gesunken ist. Nun steigen die Börsenpreise, und somit auch der „Marktwert“ für die EE. Für genaue Beobachter zeigt nun das Konto sein wahres Gesicht, der Nebel lichtet sich.
Aber nun zu den Details. Lobbyisten haben der Öffentlichkeit, und der unbedarften Politik anhand eines Saldos ( EEG Konto ) dargelegt seht her, so wenig bekommen wir nur für den EEG Strom an der Börse, und so Viel müssen wir dafür an EEG Vergütungen bezahlen. Die Differenz müssen die Verbraucher als Umlage übernehmen. Warum man für den EEG Strom so wenig bekam, und dass nicht nur EEG Strom gehandelt wird, blieb dabei völlig verborgen, oder „vernebelt“ wie ich es nenne.
Verborgen blieb, dass der EEG Strom der seit 2010 an der Börse separat verramscht werden muss, dort – durch den Merit Order Effekt, – selbst der Auslöser ist, wenn die Börsenpreise und der Marktwert sinken. In den, meist totgeschwiegenen, Insiderkreisen nennt man das auch „Kannibalisierungseffekt“ Und besonders verborgen blieb die Tatsache, dass dadurch ja auch der Preis für die restlichen über 50% konventionellem Strom sinken.
Für genaue Beobachter lichtet sich nun der Nebel um das EEG Konto. Die Börsenpreise steigen jetzt schon eine Weile, und sogar über die durchschnittlichen EEG Vergütungen. Die Netzbetreiber erlösen für den EEG Strom mehr als das, was sie für die EEG Vergütungen bezahlen müssen. Bezogen auf den ursprünglich begründeten Zweck des EEG Konto heißt das, es entsteht eine „positive“ Differenz zu den Vergütungen, die Stromverbraucher müssten nun Geld bekommen.
Bekommen sie aber nicht, denn plötzlich merkt man, dass ja nicht nur EEG Strom gehandelt wird und die Preise bestimmt, sondern auch noch über 50% konventioneller Strom dazu beiträgt. Und für diesen konventionellen Teil steigen ja auch die Börsenpreise, und kompensieren somit das, was die Verbraucher eigentlich bekommen müssten. Der Begriff kompensieren spielte allerdings noch keine Rolle, als die Börsenpreise am sinken waren, wie z.B im Folgenden zu sehen.
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Von 2011 bis 2016 haben sich die Börsenpreise kontinuierlich fast halbiert.
Was ist infolge dessen passiert ??? Nicht nur, dass die Verbraucher davon nichts ab bekommen haben, hat sich – System gewaschen durch das EEG Konto – für diese die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh erhöht.
Fairerweise muss man sagen, dass es auch Versorger „gab“ die die gesunkenen Börsenpreise, mindestens zum Teil, an ihre Kunden weitergegeben haben. Von offiziellen Stellen wurde Empfohlen zu denen zu wechseln, um die Preiserhöhungen etwas abzufangen.
Leider sind diejenigen – die wahren Umsetzer der Energiewende – jetzt die Buhmänner der Nation, weil sie infolge der nun steigenden Börsenpreise, sprich Einkaufskosten, ihre Verträge nicht mehr erfüllen können, und Insolvenz anmelden mussten.
Eine wirklich ernst gemeinte Frage:
Warum wird die Stromversogung der BRD nicht von der öffentlichen Hand als seperater Unternehmer aufgestellt?
Hatten wir schon mal. Wurde in den 90ern beendet durch Privatisierung. Historisch gehört aus den Jahren davor immer noch 25% von RWE Gebietskörperschaften in NRW. Das hat u.a. zur Folge, dass sich jede Landesregierung in NRW, Farbe egal, schwer damit tut, RWE irgendwelche Auflagen zu machen, die den Gewinn schmälern. Das kostet dann nämlich nicht nur Steuerverluste, sondern auch noch Dividendenkürzungen. Das Land soll sich selber kontrollieren, tut das aber unzureichend.
JCW schreibt am 12 Juni um 16.21 Uhr.
Ich befürchte, dass das Potential des bisherigen Stromverbrauchs schon ganz gut genutzt wird, um den Bedarf an das Angebot anzupassen.
@ JCW
Sie schreiben „Befürchten“ ich befürchte auch, aber wahrscheinlich aus anderen Gesichtspunkten als Sie. Ich befürchte nämlich, dass das Anpassen des Bedarfes an das Angebot nach wie vor „Green-Washing“ bleibt.
Denn solange die EE noch an der Börse separat verramscht werden, weil Kohlekraftwerke seit 2010 nicht mehr dem Bedarf angepasst werden müssen, kann das zeitweise, überschüssige billig Angebot physikalisch nur Kohlestrom sein.
Siehe hier die gegenwärtige Gestzeslage.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:..Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Zitat Ende.
Und wie sich das seit etwa 2018 verändert hat sehen Sie hier.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/
Das billig Angebot von Strom wird vermehrt im Lande genutzt, nicht zuletzt um Speicher zu füllen, die den Großanlagen mit PPA Verträgen als Ergänzung dienlich sind.
Womit wir bei dem wären, wo Sie schreiben, es wird nur ein kleiner Teil bleiben, der an das Angebot angepasst werden kann. Der kleine Teil werden diejenigen sein, die direkt am Spotmarkt der Börse kaufen können. Nämlich an der Stelle wo der EEG Strom der kleinen dezentralen Einspeiser als „Graustrom“ verramscht wird. Auch wieder ein Beweis dafür, was ich hier die zweite Energiewende nenne, nämlich die separate, ausschließlich auf die Belange der großen Player zugeschnitten.
Ich habe schon öfter geschrieben, das ist keine schlechte Entwicklung, aber leider passt die gegenwärtige Gesetzeslage nicht dazu, so dass es mehr oder weniger „Green-Washing darstellt.