Im Mai 2022 sind die Preise für Strom im Terminmarkt ausgehend von dem bereits außergewöhnlich hohen Niveau nochmals weiter angestiegen. Insbesondere galt dies auch für die mittel- und langfristigen Jahre. Auf dieser Basis ist das gemittelte Terminpreisniveau für Strom als Benchmark für unseren PPA-Price-Tracker im Mai 2022 weiter geklettert und lag bei rund 150 Euro pro Megawattstunde für den 10-jährigen Betrachtungshorizont. Dies stellt den Preisbenchmark für langfristige Power Purchase Agreements im deutschen Strommarkt dar – wenn auch im PPA-Markt eine gewisse Zunahme von Risikoabschläge aufgrund des hohen Preisniveaus und der Volatilität zu beobachten ist.
Die von Enervis für den Mai 2022 berechneten generischen Preise für einen 10-jährigen Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat liegen unter Berücksichtigung der üblichen Abschläge für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsnachweise bei rund 95 bis 110 Euro pro Megawattstunde.
— Der Autor Nicolai Herrmann ist Partner beim energiewirtschaftlichen Beratungshaus Enervis und Spezialist für die Vermarktung erneuerbarer Energien in Strommärkten. Er hat umfangreiche Erfahrung in der Beschaffung, Bewertung und Verhandlung von Power Purchase Agreements für Abnehmer und Erzeuger in den europäischen PPA-Märkten. https://enervis.de/ —-
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Passt zu meinem Kommentar im Folgenden.:
https://www.pv-magazine.de/2022/06/08/marktwert-solar-im-mai-auf-15132-cent-pro-kilowattstunde-gestiegen/
@ Hans Diehl
warum die Aufregung? Das ist doch Marktwirtschaft pur und meines Erachtens bisher tragisch aber auch sehr vernünftig.
Es wird einerseits die techn. Überlastung des vorhandenen Leitungssystem verhindert und andererseits die fehlenden Abnahmequellen durch Export ausgeglichen.
Vielmehr sollten wir die Frage stellen, ob denn die Negativpreise sich nicht durch weiter technische Maßnahmen, z.B. Installation von Speichern, die den Überschuß abgreifen könnten vermeiden ließen.
Welche Pläne werden hierzu von der Netzargentur verfolgt? Monatliches Statement der Argentur wäre jetzt doch mal angemessen, um auch den letzten interessierte Bürger „mitzunehmen“ zu können.
Nein! ich kenne die Köpfe der Netzargentur und deren Aktivitäten nicht. Auch nicht deren monatliches Salär für deren MA und Dienste. Trotzdem wird es ein signifikanter Betrag in unserer Stromrechnung sein??!!
Kapazität der Stromproduktion vs aktuellem Stromverbrauch. Welche Variablen lassen sich aus heutiger Sicht im Falle der Überproduktion beeinflußen? Abregeln war gestern!
Wo finde ich übrigens ein Live-Signal für die aktuelle Stomprouktion BRD?
Soll das jetzt andauernd so weitergehen mit der Überschußproduktion und den Negativpreisen, oder werden von wem ??? Speicher-Systeme installiert, die diesen zeitlich begrenzten Überschuß auffangen werden? Das nennt man eigentlich Stromversorgungskonzept.
@Hans; Sich nur über die bisherige Verfahrensweise mit verrammschen der höherwertigen Energie zu echoffieren ist ME von gestern.
Bitte lassen Sie uns die Jüngeren in die Verantwortung drängeln, die in eine wirkliche Zukuft verspricht.
Thomas I schreibt
@ Hans Diehl
warum die Aufregung? Das ist doch Marktwirtschaft pur und meines Erachtens bisher tragisch aber auch sehr vernünftig.
Es wird einerseits die techn. Überlastung des vorhandenen Leitungssystem verhindert und andererseits die fehlenden Abnahmequellen durch Export ausgeglichen.
@ Thomas I
Sie müssen tiefer einsteigen um zu verstehen, worauf ich hinweisen will.
Wegen der endlich in Gang kommenden Energiewende Aktivitäten der „Altgedienten“ rege ich mich doch auch gar nicht auf. Ich weise lediglich drauf hin, dass sich eine zweite Energiewende dabei entwickelt, nämlich die der „Großen“ Die ursprüngliche, EEG geförderte Wende, wird dabei nur noch als Mittel zum Zweck „benutzt“ So wird zum Beispiel durch Solarpflicht für alle Dächer dafür gesorgt, das möglichst viel EEG Strom an die Börse kommt, dort nach der gegenwärtigen Gesetzeslage zu Graustrom degradiert wird, womit dann die Speicher der PPA Erzeuger billig geladen werden und dadurch wieder Grünstrom daraus wird, wenn die PPA Erzeugungen damit ergänzt werden.
Der Strommarkt wird die nächsten Jahre bis 2030 noch lukrativer werden als bisher. Wir werden die Energiewende durch die großen Big Player bekommen. RWE, Eon EnBW, Vattenfall und große Ölkonzerne wie Shell und BP investieren in dieser Zeit über 200 Milliarden Euro in erneuerbare Energien. Wenn der Strommarkt so beibehalten wird, dann werden sich der Einsatz dieser Investitionen schnell verdoppeln. Das ist politisch immer noch so gewollt. Der Deutsche Städtetag hat diese Woche signalisiert ob es nicht sinnvoll wäre die Förderungen für Kommunen zu ändern und zu verbessern. Das ist mal ein Ansatz, welcher in 10 Jahren vielleicht greift. Bisher sind Gemeinden ihren Verpflichtungen nur gut nachgekommen, wenn umsatzstarke Betriebe vor Ort für hohe Steuereinnahmen vorhanden waren. Mit erneuerbaren Energien, wenn möglich auf Gemeindegrund, könnten diese über Jahrzehnte dreistellige Milliardenbeträge Einnahmen garantieren. Diese Einnahmen werden wohl wieder von dem Big Playern eingestrichen und die Bürger regen sich nicht einmal auf, da sie das Problem nicht sehen und auch nicht mitgeteilt bekommen. Nur für das 1,5 Grad Ziel auf die Straße zu gehen ist zu wenig. Man muss Ross und Reiter nennen und hart dagegen gegen angehen. Ein gutes Ziel für Friday for future wäre massiv gegen Lobby Lindner anzugehen, um auch deutlich zu machen wer die Energiewende am meisten in unserem Land politisch behindert.
Genauso, wie man große Verbraucher hat, so wird auch die Existenz von großen Stromversorgern ihre Berechtigung behalten. Wir haben ein Wirtschaftssystem, das mittels des Kartellrechts verhindern soll, dass es marktbeherrschende Unternehmen gibt. Dass manche Unternehmen das anders wollen, und es immer wieder Minister gibt (Gabriel ist mir da besonders in Erinnerung), die darin kein Problem sehen, ist bekannt. Deshalb haben wir ja eine Demokratie, dass die Fehler des einen vom nächsten korrigiert werden können. Umgekehrt heißt das, dass ein Erfolg nie für alle Ewigkeit gesichert sein kann. Es bedarf der ständigen Aufmerksamkeit, um zu verhindern, dass sich einzelne ungerechtfertigte Vorteile verschaffen. Mit ideologischen Scheuklappen wird man allerdings schon gar keinen Erfolg haben.
@Ernst Gruber
Guter Beitrag; was bleibt denn den großen Energieversorgern auch übrig, sich im ändernden Umfeld neue Standbeine zu verschaffen.
Wir als Gemeinschaft müssen klären, ob wir das so wollen oder ob anderweitige Wege der Überführung zu klären wären.
Z.B schwirrt mir immernoch im Kopf herrum, warum nicht die örtlichen Stromversaorger, Stadtwerke nicht stärker in den Prozess der emissionsfreien Energieversorgung eingebunden werden.
Z.B.: Wurden von der Politik entsprechende Ziele ausgerufen, daß jedes Stadtwerk in seinem Versorgungsgebiet einen bestimmten Anteil der Erneuerbaren Energie erzeugen oder für deren Kunden erwirtschaften oder einkaufen sollte.? Bonus/ Malus system vorstellbar…etc.