Wacker will seine Siliziummetall-Produktion in Norwegen ausbauen

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Wacker Chemie bereitet den Ausbau seiner Produktionskapazität für Siliziummetall am Standort im norwegischen Holla nahe Trondheim vor. Dazu hat das Unternehmen jetzt eine Machbarkeitsstudie begonnen. Konkret plant Wacker den Bau eines neuen Schmelzofens, der die Kapazität in Holla gegenüber dem jetzigen Stand um etwa 50 Prozent erhöhen wird. In diesem Zuge untersucht Wacker zudem, die Infrastruktur in Holla so auszulegen, dass sie für mögliche weitere Ausbaumaßnahmen bereits vorbereitet ist. Hierzu finden auch Gespräche mit den lokalen Behörden zum angepassten Bebauungsplan und mit Energieversorgern statt.

Die behördliche Genehmigung vorausgesetzt, könnte die Entscheidung zum Bau des neuen Schmelzofens gegen Ende des Jahres gefällt werden, so Wacker. Die neue Anlage würde dann planmäßig 2025 fertiggestellt werden.

Siliziummetall ist einer der wichtigsten Rohstoffe für Wacker. Der Konzern benötigt es unter anderem für die Herstellung von hochreinem Polysilizium. Gegenwärtig deckt das in Holla hergestellte Siliziummetall etwa ein Drittel des Bedarfs der deutschen Standorte von Wacker.

„Die geplanten Ausbaumaßnahmen in Holla sind eine wichtige Voraussetzung, um unser Wachstum wie geplant zu beschleunigen“, erläutert Vorstandsvorsitzender Christian Hartel. Der Ausbau der Eigenproduktion von Siliziummetall mache Wacker unabhängiger von Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten und steigere die Versorgungssicherheit, sowohl in Zeiten hoher Nachfrage als auch bei Problemen im Zusammenhang mit Einschränkungen in den globalen Lieferketten.

Wacker will Treibhausgasemissionen bis 2030 halbieren

Für Wacker sind der Kapazitätsausbau sowie die Erweiterung und Modernisierung der Infrastruktur zudem wichtige Hebel dafür, die eigenen Treibhausgasemissionen wie geplant bis 2030 zu halbieren. Der Standort Holla spiele hierbei eine Schlüsselrolle. „Die Herstellung von Siliziummetall ist sehr energieintensiv“, erklärt Robert Gnann, Leiter des Geschäftsbereichs Wacker Silicones. „Um die Treibhausgasemissionen in einer solchen Produktion massiv zu senken, müssen die Anlagen dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Genau darauf zielen wir mit dem Kapazitätsausbau ebenso wie mit den geplanten Infrastrukturmaßnahmen in Holla ab.“

Weitere Ansatzpunkte zur Senkung der Emissionen sind die Elektrifizierung von Produktionsprozessen und der Einsatz von Strom aus erneuerbaren Quellen. Erst kürzlich hatten Wacker und der norwegische Stromerzeuger Statkraft einen Liefervertrag über grünen Strom aus Wasserkraft abgeschlossen. Statkraft wird im Zeitraum von Januar 2022 bis Dezember 2027 insgesamt 2,35 Terawattstunden zertifizierten Grünstrom aus Wasserkraft für Holla liefern. Das entspricht rund 40 Prozent des Jahresbedarfs am Standort.

Gleichzeitig arbeitet Wacker eigenen Angaben zufolge daran, die bislang bei der Herstellung von Siliziummetall als Reduktionsmittel eingesetzte Steinkohle durch nachwachsende Materialien wie beispielsweise Holzkohle oder Pellets zu ersetzen. Ziel ist es, in Holla auf diese Weise bis zu 430.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen.

Außerdem untersucht das Unternehmen Möglichkeiten, in der Produktion entstehendes CO2 zu speichern und so der Atmosphäre zu entziehen oder es als Rohstoff für chemische Produkte zu verwenden. Einen entsprechenden Anlagenkomplex, mit dem aus grünem Wasserstoff und CO2 aus bestehenden Produktionsprozessen erneuerbares Methanol hergestellt werden soll, plant WACKER an seinem Standort Burghausen unter der Bezeichnung RHYME Bavaria.

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