Die norwegische Zertifizierungsgesellschaft DNV hat sich zum Ziel gesetzt, das weltweit erste empfohlene V für das Design, die Entwicklung und den Betrieb von schwimmenden Photovoltaik-Systemen zu entwickeln. Der unabhängige Energieexperte und -versicherer schätzt, dass die potenzielle globale Kapazität für den Einsatz von Floating-Photovoltaik derzeit bei etwa vier Terawatt, liegt und erwartet, dass die installierte Kapazität bis 2025 weltweit zehn Gigawatt erreichen wird. Die Gruppe weist jedoch darauf hin, dass für solche Projekte noch weitgehend Normen fehlen, was zu Projektverzögerungen und Hindernissen bei der Genehmigung und Zulassung von Projekten im Versorgungsmaßstab führen könnte.
„Floating-PV-Akteure verlassen sich bestenfalls auf inkonsistente und unterschiedliche Verfahren und angrenzende Codes, die aus anderen Sektoren übernommen wurden, was die Fähigkeit der Branche, schnell zu wachsen, behindern könnte“, sot DNV.
Um Betreibern umfassende Leitlinien an die Hand geben zu können, hat DNV die Führung bei zwei neuen gemeinsamen Industrieprojekten übernommen, um spezifische Referenzstandards für schwimmende Photovoltaik zu entwickeln. Zuvor hatte DNV ein Gemeinschaftsprojekt geleitet, an dem 24 führende Unternehmen der Branche beteiligt waren, um die weltweit erste empfohlene Praxis für Design, Entwicklung und Betrieb von solcher Systeme – DNV-RP-0584 – zu entwickeln, die 2021 als erster Schritt in Richtung Floating-PV-Standards und -Zertifizierung eingeführt wurde. Solche spezifischen Referenzstandards werden es den Unternehmen ermöglichen, Risiken zu managen und die Umstellung auf erneuerbare Energien zu erleichtern, so DNV.
Das erste neue Gemeinschaftsprojekt dient dem Austausch und der Verbesserung von Best Practices für die Konstruktion von Verankerungen und Liegeplätzen für schwimmende Photovoltaik. Auf der Grundlage einer Auswahl von schwimmenden Solarkonzepten wird das Projekt eine Reihe von zu erwartenden Herausforderungen beim Einsatz von Anlagen auf größeren Plattformen mit geringem Tiefgang angehen. Das zweite Gemeinschaftsprojekt wird sich auf das Fachwissen und das Netzwerk von DNV stützen, um einen angemessenen, einheitlichen Standard für den Entwurf, die Prüfung und die Qualifizierung von Schwimmkörpern für Floating-PV-Projekte zu schaffen, der klarere, schnellere und kostengünstigere leistungsbasierte Verfahren einführt.
Viele Gewässer stehen nach wie vor weitgehend für die Stromerzeugung zur Verfügung – das macht den Business Case für schwimmende Photovoltaik äußerst attraktiv. Nach einem langsamen Start wuchs der Markt bis 2020 auf eine weltweit installierte Kapazität von zwei Gigawatt an. DNV geht davon aus, dass bis 2025 insgesamt sieben bis elf Gigawatt installiert sein werden, wobei ab 2023 ein deutlicher Anstieg zu erwarten ist.
„Die Verwendung von Industriestandards wird letztlich zu höherer Qualität, niedrigeren Ausfallraten und einem angemesseneren Zugang zu datengesteuerten digitalen Lösungen und Sicherheitsdienstleistungen wie Verifizierung und Zertifizierung führen“, sagte Juan Carlos Arévalo, Executive Vice President bei GPM&S, einem Unternehmen von DNV. „Dies kann nur durch gemeinsame Anstrengungen und kontinuierlichen Wissensaustausch erreicht werden. Dies wird nicht zu einer Konvergenz der schwimmenden Solar-Photovoltaik-Technologie zu einem dominanten Konzept führen, sondern vielmehr einen gemeinsamen Ansatz für die Analyse und Simulation etablieren, der es den Akteuren ermöglicht, ihre bewährten Verfahren gegenseitig zu verbessern und branchenweite Prüf- und Qualitätssicherungsverfahren zu entwickeln.“
Dana Olson, Global Segment Lead for Solar Power, Energy Systems bei DNV, fügte hinzu: „Schwimmende Pgotovoltaik-Systeme stellen aufgrund der spezifischen hydrodynamischen Belastungen, der Korrosionsrisiken und der spezifischen Komponenten wie Schwimmer, Anker und Verankerungsleinen besondere Herausforderungen für die Solarindustrie dar. Mehrere große Kunden aus der Solarbranche haben uns gebeten, neue, maßgeschneiderte Normen zu entwickeln, die ihnen bei der Entwicklung von widerstandsfähigen Floating-PV-Projekten helfen sollen.“ Insbesondere DNVs Beitrag zur Bestimmung der Umweltbelastung werde der gesamten Branche entscheidende Hinweise geben. (Edgar Meza)
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Der Industriestandard sollte dann aber auch zwei wichtige Punkte abdecken:
1. Die schwimmende Lagerung ist zwar teuerer als die Aufstellung an Land, aber wenn man jedes Modul auf eine drehbare Insel setzt, kann man die Effizienz deutlich erhöhen und das mit wesentlich geringeren Mehrkosten als an Land.
2. Man sollte mal abkommen von den rechtwinkligen Modulfeldern, die man bisher immer so sieht, sondern die Feldform mehr an die Gewässerform anpassen. Im Normalfall sind auch damit eher größere Modulfelder auf den Gewässern unterzubringen und sie würden doch nicht so sehr als Fremdkörper wirken.
Wir sehen es ja an im Dach integrierten Lösungen, dass sich der Modul Preis durch das Sonderformat mehr als verdoppelt. Wir können uns es schlichtweg nicht leisten solche Spielformen der Photovoltaik zu nutzen. Pro Gigawatt benötigen wir knapp drei Millionen Module. Große Module für Solarparks haben 700 Watt. Da brauchen wir dann 1,4 Millionen Stück. Wenn wir 100 Gigawatt zu bauen wollen, dann sind das 140 000 000 Module. Das sind über 30 Milliarden Euro nur für die Module. Wir haben 2,4 Mio. Hektar Energiepflanzen auf unseren Feldern. Genau auf diese Felder gehören Wind-und Solarparks mit Bioversität. Ökoflächen sollen auch solche bleiben. In Mooren und auf Gewässern hat PV nichts verloren. Auf diesen Flächen ist die Natur wesentlich wichtiger. Auch agri-Photovoltaik benötigt die doppelte Fläche und die Böden und das Grundwasser werden weiterhin schikaniert.PV ist die billigste Art Strom zu erzeugen. Das muss man in erster Linie ausnutzen. Wir brauchen keine Verteuerung durch irgendwelche Anlagen, welche den erzeugten Strom im Preis verdoppeln.
Wie sieht es eigentlich aus, mit den dauerhaft verschattenden Wasservolumina aus?
Hat die „Überbauung“ keinerlei Einfluß auf die Biologie von Tieren und Pflanzen im verschattenden „Baggerteich“????
Temperatur, UV-Index etc.?
Ich kann mir nicht vorstellen, angesichts der sich entwickelden Größenordnungen von avisierten Flächen, über diese Einflussfaktoren einfach mal drüber hinweg zu sehen.
Mmhm. offensichtlich wird es dunkel da unten im See .
Temperatur dürfte sich auch verändern…….und keinen interessiert es offensichtlich!