1Komma5° stellt Energiemanager mit CO2-Kompensationsabrechnung vor

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1Komma5° hat am Donnerstag in Berlin den Energiemanager „Heartbeat“ und Funktionen vorgestellt, mit denen er sich von anderen Geräten auf dem Markt unterscheidet. Das Unternehmen, das sich inzwischen an acht Installationsunternehmen beteiligt hat und dieses Jahr einen Umsatz von 215 Millionen Euro anpeilt, sieht sich damit weiter auf dem Weg zum Lösungsanbieter.

Wer bei 1Komma5° oder dazugehörigen Installationsbetrieben eine Photovoltaik-Anlage kauft, bekommt den „Heartbeat“ derzeit ohne Aufpreis mitinstalliert. Das Gerät hat Schnittstellen zu einer Reihe von Wärmepumpen, Wallboxen und Batteriespeichern. Mit dem Vorteil, dass man nach Aussage des Unternehmens sicher gehen kann, dass die Schnittstellen der verschiedenen Geräte  funktionieren, die man mit einer 1Komm5°-Lösung erwirbt.

Mögliche Erlösquellen

Das eigentlich besondere am Heartbeat sind jedoch die Erlösmodelle, die das System ermöglicht. Zum einen sind das die Eigenverbrauchsoptimierung, die unter anderem durch eine entsprechende Ansteuerung der Wärmepumpe und der Wallbox erreicht wird und bei der CEO Philipp Schröder den Vorteil auf grob 100 Euro im Jahr schätzt, und die THG-Minderungsquoten, die pro Elektroauto im Haushalt mit 300 Euro im Jahr abgerechnet werden.

Zusätzlich ermöglicht der „Heartbeat“ die Optimierung auf flexible Stromtarifen am Day-Ahead-Markt der Strombörse. Dabei gibt 1Kommma5° die flexiblen Stromtarife nicht wie einige Anbieter direkt weiter, so dass Kunden auch nicht die sehr hohen Tarife zu Spitzenzeiten fürchten müssen. Das Unternehmen optimiert vielmehr die Zeiten, wann der Strom verbraucht wird, so dass es pro Haushalt derzeit einen Vorteil von 200 Euro im Jahr erwartet. Der Vorteil wird von der Stromrechnung abgezogen. voraussetzung ist daher, dass man auch den Ökostromtarif des Unternehmens nutzt. Insgesamt liege der Kostenvorteil mit Heartbeat damit bei 600 Euro pro Jahr im Vergleich zu einem Szenario, bei dem man auf Energiemanagement, THG-Quoten-Abrechnung und Nutzung flexibler Stromtarife verzichtet, so das Unternehmen.

Philipp Schröder präsentiert den „Heartbeat“-Energiemanager für Photovoltaik-Anlagen.

Foto: pv magazine

CO2-Kompensation als Erlösquelle

Neu im Solarbereich ist das Konzept von 1Komma5°, den Kunden die Kompensation von CO2-Emissionen als Erlösquelle zu eröffnen. Bei vielen Fluggesellschaften gehört es inzwischen dazu, dass man beim Ticketkauf gefragt wird, ob man die CO2-Emissionen der Flugreise kompensieren will. Über solch einen Ausgleich kann man Geld an Projekte spenden, die die CO2-Bilanz auf der Erde entsprechend reduzieren. Klassiker in der Vergangenheit war, dass man sich der Aufforstung in fernen Ländern beteiligte. Unternehmen benötigen diese Kompensationen zum Beispiel, um sich als „CO2-neutral“ einzuordnen, da sie ihre eigenen Emissionen nicht auf Null zurückfahren können.

1Komma5° will nun ein Zertifikat in Form eines Blockchain-basierten Tokens ausgeben, das bezeugt, wie viel CO2 die Investition in eine neue Photovoltaik-Anlage, Elektroauto und Wärmepumpenheizung über die Lebenszeit der Komponenten im Vergleich zum davor bestehenden Status Quo einspart.

Der „Heartbeat“ misst dabei minutiös, wie viel die Kunden wirklich heizen oder fahren. Kontinuierlich über die Lebenszeit der Anlage steigt damit der Wert, der mit dem Token korreliert ist. Wenn es gelingt, Privatkunden oder Unternehmen zu überzeugen, sie mit diesem Token ihren CO2-Ausstoß zu kompensieren, können die Anlagenbetreiber zusätzliche Erlöse generieren. „Als erstes werden wir die Emissionen unseres eigenen Unternehmen damit kompensieren“, sagt Schröder. Diese kommen zum Beispiel durch nicht vermeidbare Flugreisen zustande. Der Token soll handelbar sein wie andere Kryptowährungen. Der Wert, zu dem man ihn später verkaufen kann, wird sich in diesem Markt einstellen.

Es wird seit Jahren kontrovers diskutiert, welche Projekte sich zur CO2-Kompensation eignen. Eine Diskussion, für die sich Philipp Schröder gut aufgestellt sieht. So ist es zum Beispiel wie in einem Leitfaden des Umweltbundesamtes dargestellt wichtig sicher zu stellen, dass die Investition in Maßnahmen zusätzlich erfolgt und nicht ohne Unterstützung ebenso stattgefunden hätte, und dass es keine Doppelzählung von CO2-Einsparungen gibt.

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