Die Ostermeier H2ydrogen Solutions (OHS) GmbH hat ein Elektrolyse-Rahmenmodul für private und gewerbliche Anwendungen entwickelt. Es ermöglicht, den bei sonnigem Wetter erzeugten Solarstrom zu speichern und im Winter wieder zur Strom- und Wärmeerzeugung zu nutzen. Der Elektrolyseur wird mit einem Kompressor, einem Druckspeichermodul und einer Brennstoffzelle oder einem Wankelmotor zur Stromerzeugung verkauft.
„Unser System ist speziell für die Kombination mit der Photovoltaik-Stromerzeugung auf dem Dach konzipiert“, sagt Firmeninhaber Markus Ostermeier dem pv magazine. „Eine Photovoltaik-Anlage mit einer Batterie kann die optimale Lösung für die von uns vorgeschlagene Konfiguration sein.“
OHS produziert das System derzeit an seinem Hauptsitz in Schweitenkirchen bei München, Deutschland. Es verkauft das System für die saisonale Speicherung ab 160.000 Euro, abhängig von der Projektgröße und den Anwendungen. „Wir verkaufen unsere Geräte an Schulen, landwirtschaftliche und gewerbliche Betriebe sowie an Mehrfamilienhäuser“, so Ostermeier. „Ein Elektrolyseur wurde kürzlich an die Hochschule Bremerhaven verkauft, zwei an Fraunhofer-Institute in Deutschland und ein weiterer an ein privates Unternehmen in Aalen, Baden-Württemberg. Wir haben weitere Kunden in der Schweiz, in Finnland und in Frankreich, und wir planen, in diesem Jahr etwa 10 Elektrolyseure und 20 weitere im Jahr 2023 zu produzieren.“
Das System funktioniert mit Leitungswasser und wird zusammen mit Flaschen zur Speicherung von Wasserstoff und einer Brennstoffzelle oder einem Wankelmotor angeboten, die OHS von externen Herstellern kauft. Das Elektrolyse-Kit wird in einem 19-Zoll-„ERM“-Schrank untergebracht. Die Basisversion besteht aus dem Elektrolysemodul, dem Basismodul und dem Steuermodul. Die Stacks des Elektrolysemoduls werden von dem deutschen Spezialisten H-TEC Systems geliefert. Das System hat eine Leistung von 1 bis 100 Kilowatt, was einer Wasserstoffproduktion von 0,2 bis 20 Normkubikmetern pro Stunde entspricht.
Bei der Stromversorgung können die Anlagenbetreiber zwischen einer AC/DC-Stromversorgung mit einem 400 Volt AC-Drehstromanschluss oder einer DC/DC-Stromversorgung mit einem 48 Volt DC-Anschluss wählen. Der Stack des Elektrolysemoduls wird während des Betriebs durch einen Standardkühler auf Basis von deionisiertem Wasser gekühlt, die Betriebstemperatur liegt zwischen 55 und 65 Grad Celsius. Die Wärme kann zur Unterstützung der Warmwassererzeugung genutzt werden.
„Der Wasserstoff aus unserem System kann auch für Laboranwendungen oder als Kraftstoff für Autos, Lastwagen, Gabelstapler oder andere Fahrzeuge genutzt werden“, so Ostermeier. Bei einem Strompreis von rund 10 Cent pro Kilowattstunde soll die Anlage grünen Wasserstoff zu einem Preis von etwa 12 Euro pro Kilogramm liefern können. „Dank des modularen Aufbaus kann die Wasserstofferzeugung individuell und kostengünstig an die verschiedenen Anwendungsbereiche angepasst werden“, so Ostermeier.
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Wankelmotor klingt gut, richtig grün. Waren wunderschöne Autos, der NSU Spyder und der Ro 80. Und war der Motor nicht auch besonders sparsam, sozusagen die Mutter der Sparsamkeit?
Mit Ironie ist es wie mit Tibfehlern: wer sie findet, darf sie behalten.
Das ist ein toller Einfall aber 160000 € ist für Kleinverdiener und und Rentner ein Traum !!!
Ich muss Hr. Metzger Recht geben. Konentionelle Stromspeicher sind ab ca. 5.000 € erhältlich. Wie ist die Dauerhaftigkeit der Elektronen? Mich würde die Reparabilität interessieren.
Strom im Sommer produzieren, um ihn im Winter zu nutzen, schön und gut
Aber H2 diffundiert sogar durch Stahl hindurch. Der Tank ist nach relativ kurzer Zeit komplett leer, bevor man ihn verwenden konnte. Wir erinnern uns da an BMW und seine hydrogen car Experimente. Hinzu kommt noch das hohe Proliferationsrisiko bei H2, welches im H2 Hype gefährlicherweise einfach ignoriert wird.
Solch ein Quatsch. BMW hat bei dem 7er mit flüssigem Wasserstoff gearbeitet, das liegt hier nicht mal im entferntesten vor und hat nichts mit Diffusion, sondern mit Boil-Off zu tun. Das Speicherkonzept ist bei allen Wasserstofffahrzeugen heute anders, diese werden mit Druckspeichern ausgestattet.
Diffusion tritt bei Druckspeichern für Wasserstoff auf, ja, ist für Verluste aber eher von theoretischer Natur und nur wichtig für die richtige Materialauswahl. Die Verluste liegen bei unter 10% über einen Zeitraum von 70 Jahren(!!!). Da ist jede Selbstentladung um ein vielfaches höher.
Vor langer, langer Zeit war einmal …
So beginnen alte Märchen.
Heute geht da nichts mehr raus.
Ich fände es mal interessant inwieweit man diesen Wasserstoff für konventionelle Gasheizungen benutzen könnte. Das klassische Set ist in Einfamilienhäusern doch, dass die Gasheizung vorhanden ist und die Photovoltaik nachgerüstet wird. D.h. meist, dass vielleicht noch das Brauchwasser über die PV erhitzt werden kann, aber dass das Heizen selbst weiter nur mit Gas funktioniert. Die Nachrüstung einer Wärmepumpe ist nicht immer möglich und auch teuer, zumal die Gasheizung ja bereits vorhanden ist.
Falls es nicht mit reinem Wasserstoff geht, wäre vielleicht ein Zumischen des Wasserstoffs möglich.
Beimischen geht sicher. Das frühere ‚Stadtgas‘ aus Kohle, das vor dem Erdgas verwendet wurde, enthielt bis zu 50% Wasserstoff.
Aber ob das die Lösung ist?
Ich würde glaub eher warten, bis die nächste Ablösung der Gasheizung nach ist und dann komplett auf Elektro und Wärmepumpe wechseln.