Senec nimmt Fernabschaltung seiner Photovoltaik-Heimspeicher vor – Sicherheitsprüfung nach Verpuffungen

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Senec hat in dieser Woche seine Stromspeicher „vollautomatisch in einen geregelten Stand-by-Modus versetzt“. Die Fernabschaltung aller Systeme der Modelle „Senec.Home V3 hybrid“, „Senec.Home V3 hybrid duo“ und „Senec.Home V2.1“ sei eine „reine Vorsichtsmaßnahme“, heißt es in einem Schreiben des Leipziger Unternehmens an die Betreiber und auf seiner Facebook-Seite. „Es handelt sich dabei um eine freiwillige und präventive Maßnahme. Es gibt keine Anhaltspunkte, dass es technische Probleme mit unseren Systemen gibt“, schreibt Senec weiter.

Hintergrund für die Fernabschaltung aller Speicher sind drei Meldungen über Verpuffungen in Häusern, in denen Senec-Speicher installiert waren. Über eine Explosion in einem Mehrfamilienhaus berichtete etwa die Feuerwehr Bodnegg in der vergangenen Woche. „Beim Eintreffen der ersten Kräfte, wurde ein stark verrauchtes Haus, sowie ein herausgerissenes Dachfenster erkundet“, heißt es in dem Bericht der Feuerwehr aus der kleinen Gemeinde nahe Ravensburg. „Im Keller wurde ein stark verrauchter Heizraum entdeckt. Wie sich herausstellte, detonierte der im Keller verbaute Batteriespeicher, durch einen technischen Defekt und sorgte im Anschluss für einen Schwelbrand im Keller. Durch die Druckwelle wurden mehrere Fenster und Türen nach außen gedrückt, sowie der gesamte Dachstuhl angehoben“, heißt es von der Feuerwehr weiter.

In einem Bottich Wasser kühlte die Feuerwehr nach dem Löschen den Senec-Speicher ab.

Foto: Feuerwehr Bodnegg

In der Folge habe ein Techniker von EnBW das Gebäude stromlos geschaltet, ein Elektromeister habe die Sicherungen gezogen und anschließend sei der Batteriespeicher demontiert worden. „Durch fünf Atemschutzgeräteträger, wurde der Batteriespeicher aus dem Keller befördert, wobei er sich im Freien erneut entzündete. Dort wurde er abgelöscht und im späteren Verlauf zum Kühlen in einen Bottich mit Wasser gestellt. Das Haus ist aktuell nicht mehr bewohnbar“, so die Feuerwehr Bodnegg weiter. Da sich keine Menschen im Gebäude befanden, sei niemand verletzt worden. Auch bei den weiteren Zwischenfällen sei niemand verletzt worden, heißt es in dem Schreiben von Senec.

„Da für uns das Thema Sicherheit höchste Priorität hat, haben wir uns dennoch zu diesem deutlichen Schritt entschieden“, heißt es von dem Leipziger Unternehmen weiter. „Der Hergang der jeweiligen Ereignisse ist noch nicht abschließend ermittelt. Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass die Speicher Ursache für die Verpuffung waren. Auch externe Experten, die sofort involviert wurden, gehen nicht davon aus, dass die Speicher zu den Verpuffungen geführt haben“, schreibt Senec an seine Kunden. Mit einer intensiven Ermittlung der Ursache solle jedoch „jedwedes Risiko“ ausgeschlossen werden.

„Wir gehen davon aus, dass wir den Standby-Modus für einige Tage aufrechterhalten werden“, so Senec weiter. Bei Speichern, die nicht mit dem Internet verbunden sind, sei die Fernabschaltung nicht möglich. Betreiber sollten den Fachpartner oder die Senec-Hotline in diesem Fall kontaktieren.

Trotz der Fernabschaltung ist Senec zufolge der Photovoltaik-Wechselrichter weiter aktiv und somit auch ein Direktverbrauch und die Einspeisung des Solarstroms möglich. „Lediglich eine Stromspeicherung und Entnahme von Batteriestrom erfolgt im Stand-by-Modus nicht, da sie galvanisch vom Leistungsfluss getrennt sind“, so das Unternehmen in seinem Schreiben an die Kunden. Senec verspricht konkrete Informationen zur Wiederinbetriebnahme, sobald es mehr Klarheit über die Sachverhalte gebe, die zur Verpuffung geführt hatten.

Nähere Informationen zur konkreten Zahl der abgeschalteten Speichersysteme und den Orten der weiteren Zwischenfälle waren von Senec zunächst nicht zu bekommen. Eine Anfrage von pv magazine blieb noch unbeantwortet.

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