Der Wiederaufbau der europäischen Solarindustrie geht voran – allerdings eher langsam. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs gewinnt das Thema Erneuerbaren-Ausbau und Energiesicherheit aber enorm an Bedeutung. Für den Photovoltaik-Ausbau gilt es dabei, die heimische Produktion wieder hochzufahren, um die Importabhängigkeit für Komponenten zu vermindern. Darum ging es in einem Treffen in dieser Woche ebenso wie um die Frage, wie ein Höchstmaß an Synergie zwischen den Klima- und Industriezielen der EU gewährleistet werden kann. Vertreter der französischen Kommission für alternative Energien und Atomenergie CEA, des europäisches Branchenverbands Solarpower Europe und EIT Innoenergy waren bei dem Gespräch mit den EU-Politikern dabei.
EU-Energiekommissar Kadri Simson bekräftigte das Ziel, den Anteil des Solarstroms in der EU von 3 auf 15 Prozent bis 2030 steigern zu wollen. „Niemand kann den Zugang zur Sonne blockieren“, erklärte er mit Blick auf eine sichere Energieversorgung auf dem Kontinent. Demnächst werde die EU-Kommission eine Photovoltaik-Strategie veröffentlichen, mit der der Sektor ins Rampenlicht gerückt werde und die EU den Aufbau von Produktionen fördern werden. „Für die Branche kann es nur aufwärts gehen; die Technologien werden weiter wachsen, wenn die Nachfrage nach Solarenergie steigt. Das ist eine Chance für die Angebotsseite, und die EU hat die perfekten Voraussetzungen, um sie zu ergreifen“, erklärte Simson.
Vertreter europäischer Photovoltaik-Hersteller betonten die Notwendigkeit, die Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern. Dazu müssten die Hindernisse wie Verzögerungen bei der Genehmigung von Projekten und Fabriken sowie hohe Kapital- und Betriebskosten rasch beseitigt werden. Solarpower Europe hat für einen beschleunigten Wiederaufbau die „European Solar Initiative“ gegründet. Die Finanzierungssäule der Initiative – die Business Investment Platform – werde wahrscheinlich in Kürze Finanzierungsentscheidungen für drei große Projekte von Photovoltaik-Herstellern bekannt geben.
Der für den Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Thierry Breton erläuterte während des Treffens, wie die Herausforderungen für die Photovoltaik-Industrie durch einen besseren Zugang zu Finanzmitteln, die Förderung von Innovationen und die Gewährleistung der Widerstandsfähigkeit der europäischen Rohstofflieferketten bewältigt werden können. Er bekräftigte das Engagement der EU-Kommission, damit die Initiative ihr Ziel von 20 Gigawatt Photovoltaik-Produktionskapazitäten bis 2025 erreicht.
„Europa verfügt über alle Trümpfe, um seine strategische Autonomie in diesem Bereich auszubauen, indem es Innovationen und die Entwicklung großer Produktionskapazitäten unterstützt, wie wir es in Frankreich im Rahmen von France 2030 tun“, erklärte der Chef der französischen Generaldirektion für Unternehmen, Thomas Courbe. Dies sei aber nur mit dem Wiederaufbau der europäischen Solarindustrie möglich.
Mit Blick auf einen beschleunigten Photovoltaik-Ausbau in Europa erklärte Walburga Hemetsberger, CEO von Solarpower Europe: „Die Solarbranche ist bereit, diese Zahlen angesichts der Dringlichkeit zu erhöhen. Um die Energiewende zu unterstützen, müssen wir rasch optimale Bedingungen für die einheimische Photovoltaik-Produktion in Europa schaffen. Das bedeutet, dass wir Investitionen freisetzen müssen, um die Industrie rasch zu vergrößern, und eine entschlossene Industriestrategie, die die Hersteller unterstützt.“
Diego Pavia, CEO von EIT Innoenergy, sieht gute Voraussetzungen, wenn neben der Finanzierung der drei großen Fertigungen über die „European Solar Initiative“ auch die EU eine ehrgeizige Solarstrategie vorlegt, die die Wiederansiedlung von Photovoltaik-Produktionen fördert. „Ich bin zuversichtlich, dass die EU, die Industrie und die Finanzinstitute Hand in Hand arbeiten werden, um das Ziel zu erreichen, bis 2025 in der EU 30 Gigawatt an Photovoltaik-Produktion – vom Ingots bis zu den Modulen – zu erreichen und die EU widerstandsfähig und weltweit führend bei nachhaltigen Photovoltaik-Technologien zu machen“, erklärte Pavia.
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Die zehn größten Hersteller von Solarmodulen und Komponenten sitzen in China. Unsere Politiker haben das leider massiv unterstützt. Jetzt werden in Deutschland in kleinen Stückzahlen Hochleistungsmodule, welche auf dem neuesten Stand sind produziert. Mit kleinen Subventionen von den Bundesländern wird das unterstützt und so soll bis nächstes Jahr bei Meyer Burger eine Leistung von 1,5 Gigawatt auf die Beine gestellt werden. Die Technologie ist geschützt und die Maschinen werden in der Schweiz von Meyer Burger nur für die eigene Produktion verwendet. Meyer Burger verwendet die Maschine nur für sich selbst und es geht keine einzige dieser Maschinen mehr nach China, denn man hat aus Fehlern gelernt. Die Technik ist da und müsste jetzt mit sehr viel Geld richtig hochskaliert werden, denn sie ist jetzt noch sehr teuer. Gerade beim Hochskalieren krankt es überall. Hier braucht es Milliarden an kostenlosen Kredit des Staates. Noch verdient der Staat auch an solchen Krediten, in ein paar Jahren sicherlich nicht mehr, wenn die Zinsen explodieren. In China expandieren die großen Hersteller von 60 GW auf 120GW pro Firma innerhalb von zwei Jahren. Warum können wir nicht wenigstens 10 oder 20 GW schaffen? Dasselbe gilt bei Elektrolyseuren. Die Technik steht und es fehlt das Geld um durch die Masse die Sache billiger zu machen. Aber wir müssen ja technologieoffen sein ist die größte Ausrede. Man könnte auch sagen wir warten bis noch was besseres kommt, egal wie lange. Dafür muss der Staat da sein! Wir müssen uns jetzt um das Material für Solar- und Windparks kümmern, solange China noch liefert. Da geht es um 100 Millionen Module für die nächsten 5 Jahre! Viele Komponenten für Windräder kommen auch aus China. Aluminium hat sich in zwei Jahren im Preis verdoppelt, Eisenerz in fünf Jahren und das wird nicht besser, das muss man endlich begreifen. Wer jetzt noch meint das wird schon wieder billiger wird sich umschauen. Wir müssen endlich nicht nur reden sondern handeln.
Auf dem weltgrößten Solarpark MBR bei Dubai sind die PV-Anlagen ergänzt um 3×200 MW Concentrated Solar Power CSP in der Form von Parabolspiegeln mit integriertem Wärmespeicher für unterbrechungsfreie 24h-Produktion von Strom über Dampfturbinen.
Diese Technologie eignet sich auch zur Dekarbonisierung von Kohlekraftwerken.
Abengoa SA hat über die Jahre 1,9 GW im Sonnengürtel der Erde installiert und hat damit 30%Marktanteil. (Quelle: communication@abengoa.com)
Ich bin immer noch sehr wütend, wenn ich daran denke, wie die CDU absichtlich die deutsche Solarindustrie ruiniert hat, um alten, überkommenen Scheiß zu retten, der eh keine Zukunft mehr hatte.
Warum nur wird um die Standorte der 3 Fertigungslinien so ein Geheimnis gemacht? Ich wage zu wetten, D ist nicht unter den betroffenen Ländern.
Warum wird um die Standorte der unterstützen Fertigungslinien so ein Geheimnis gemacht? Haben hier Frau von der Leyen und die deutsche Regierung eine Entwicklung verschlafen? Ich vermute einmal, die Standorte liegen in F, IT und / oder ES
Das ist kein Geheimnis. Auch in Deutschland gibt es schon mehrere Fertigungslinien. In Frankreich und Spanien werden 5 bzw drei GW Leistung aufgebaut Punkt dies dauert aber mindestens 4 bis 5 Jahre. Meyer Burger hat bis Ende dieses Jahres 1,5 GW bei uns am laufen. Wir bräuchten aber 30GW um unabhängig von China zu werden. Deswegen werden die Bemühungen um große Mengen von Modulen von dort zu beziehen schnell und konzentriert vonnöten sein.
Mich macht die Energiepolitik der vergangenen Jahre ebenfalls wütend, zumal wir als Maschinenlieferant ebenfalls vor 15 Jahren starke Umsatzeinbußen hatten und nur knapp die Kurve bekommen haben. Jetzt profitieren wir noch von dem Know How der vergangenen Jahre und realisieren wieder Umsatz mit den Fertigungsmaschinen für die Modulproduktion. Die maximale Produktionsauslastung und Weiterentwicklung unserer Produkte bei derzeitiger Personalsituation ist für einen Mittelständler eine wirkliche Herausforderung. Gott sei Dank stehen die Gesellschafter, Geschäftsführer und die gesamte Belegschaft uneingeschränkt hinter dem Projekt „Robust New Energy Solutions“