Vor Jahren galten sie als „Guerilla“-Photovoltaik-Anwendungen. Mittlerweile haben sich diese Photovoltaik-Balkonmodule zumindest semantisch zu Stecker-Solar-Geräten weiterentwickelt und finden sich tausendfach in Deutschland. Bis zu 190.000 Stecker-Solar-Geräte sind in den vergangenen Jahren hierzulande installiert worden. Allein 2020 und 2021 kamen bis zu 128.000 dieser Photovoltaik-Systeme mit einer Gesamtleistung von bis zu 51 Megawatt hinzu, wie die Ergebnisse einer Marktstudie zeigen, die die Verbraucherzentrale NRW und die HTW Berlin am Donnerstag veröffentlichten. Der Markt sei damit „deutlich größer als bisher gedacht“.
Sie befragten die Anbieter der Stecker-Solar-Geräte und 58 von 156 aktive Marktteilnehmer beteiligten sich. Der Markt zeige „ein buntes Bild kleiner und großer Anbieter“. Zugleich entwickle er sich dynamisch. „Bisher dominieren einige größere Anbieter den Markt, gleichzeitig sorgen neue Anbieter und die vielen kleineren Unternehmen für einen regen Wettbewerb“, erklärte Barbara Praetorius, Professorin an der HTW Berlin und Mitautorin der Studie. Etwa 75 Prozent der Stecker-Solar-Geräte würden direkt an Endkunden verkauft. „Absatzwege über die Handelsketten werden bisher noch kaum genutzt. Für die Marktentwicklung bedeutet dies noch viel Luft nach oben“, so Praetorius weiter.
Dies bestätigte auch Thomas Seltmann von der Verbraucherzentrale NRW, selbst wenn die installierte Gesamtzahl der Stecker-Solar-Geräte im oberen Bereich der bisherigen Schätzungen liege. „Die Studie macht deutlich, dass Politik und Netzbetreiber endlich weitere Hürden aus dem Weg räumen müssen“, sagte Seltmann. Streit gebe es weiterhin über den normkonformen Anschluss und unangemessene Forderungen der Netzbetreiber. Daher seien Vereinfachung für die Nutzung der Stecker-Solar-Geräte dringend geboten, so der Verbraucherschützer. Der Umfrage zufolge hat sich der Schuko-Stecker als Standard durchgesetzt. Er werde in 77 Prozent aller Stecker-Solar-Geräte genutzt.
Offiziell müssen Solar-Stecker-Geräte auch im Marktstammdatenregister gemeldet werden. Die Studie der HTW Berlin und der Verbraucherzentrale NRW ergab jedoch, dass dies die wenigstens Anwender machen. „Die Meldeprozesse sind für Steckersolargeräte zu komplex. Nur zehn bis zwanzig Prozent werden überhaupt angemeldet“, sagte Praetorius.
Zugleich würden wegen der bestehenden Hürden auch nicht alle Anwendungsfälle für die Stecker-Solar-Geräte erschlossen. Dies sind den Studienautoren zufolge insbesondere Balkons und Terrassen von Mehrfamilienhäusern. „Wir hatten bereits vermutet, dass der Balkon nicht die größte Rolle beim Montageort des Solarmoduls spielt“, erklärte die HTW-Professorin. „Nur jedes dritte Gerät ist dort zu finden. Die Hälfte der Geräte wird mit einer Aufständerung auf das Flachdach oder in den Garten gestellt.“
Was die Haupthindernisse sind, mehr Mieter zu erreichen, und so das Potenzial für den Stecker-Solar-Markt in Deutschland besser zu erschließen, untersuchen die Berliner Forscher aktuell. Dazu gibt es eine Befragung von Nutzern, die aktuell noch läuft und demnächst ausgewertet werden soll.
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Balkonkraftwerke sind in diesen Zeiten die beste Möglichkeit auch für den kleinen Mann Stromkosten zu sparen. Ein gutes Modul mit 350 Watt Spitzenleistung kostet ca 150 €. Oft kann man sich das Material auch beim Solarteur abholen, denn die Frachtkosten sind durch die Größe bedingt oft sehr teuer. Ein Wechselrichter mit 600 Watt kann gleich mit gekauft, oder im Internet erstanden werden. Dieser schlägt mit ca 250 € zu Buche. Befestigungsmaterial oder Schienen bekommt man auch kostengünstig. Dann benötigt Mann noch ein passendes Stromkabel und einen Schukostecker. Wer schon einmal eine Steckdose angeschlossen hat, für den ist diese Installation nicht schwierig. Der Wechselrichter richtet den Gleichstrom in Wechselstrom, welchen man im Hausnetz benötigt. Nach dem Wechselrichter, der meist direkt unter einem Modul befestigt wird, fließt keinerlei STROM. Erst wenn der Stecker in der Steckdose ist baut der Wechselrichter den Strom auf. Also können Sie den Stecker trotz Sonnenschein in den Mund nehmen und ihnen oder ihren Kindern passiert NICHTS. Holger Laudelay kämpft seit 30 Jahren für diese Kraftwerke. Er hat eine DIN-Norm durchgesetzt und mit Prozessen auch erreicht, das ein Vermieter die Anlage erlauben muss, wenn kein Schaden am Gebäude oder deren Aufbauten entsteht. Ein OLG hat entschieden, dass hier Umweltschutz vor Vermieterrecht geht. Auch eine Wallbox kann man auf diese Art durchsetzen. Er hat auch erreicht das kein teurer Wieland Stecker verwendet werden muss. Vieles mehr finden Sie auf seinen zahlreichen YouTube Videos. Die Zahlen sind jetzt endlich stark gestiegen, aber wir brauchen noch eine Verzwanzigfachung der Anlagen um ein Gigawatt an Spitzenleistung zu erzielen. Das wäre dann eine Größe die bei weitem nicht zu unterschätzen ist. Mit einem Strommessgerät für ca 20 € zwischen Stecker und Steckdose kann man den Stromertrag sehr gut messen und es macht dann richtig Spaß Strom zu sparen. In der EU sind 800 Watt Einspeiseleistung gestattet, in Deutschland wurde das unsinnigerweise auf 600 Watt reduziert. Im Jahr können mit so einer Anlage mit zwei Modulen gut 500 Kilowattstunden an Stromausgaben gespart werden. Man sollte diesen Strom auch sofort verbrauchen, indem man Waschmaschine oder Spülmaschine vorwiegend bei Sonnenschein betreibt. Bei alten Zählern dreht sich die Scheibe bei Einspeisung rückwärts. Dadurch wird mit Sicherheit der komplette erzeugte Strom im Haus verbraucht. Das ist zwar auch nicht erlaubt, aber man kann auch nicht belangt werden, da die Leistung unter der Zählertoleranz liegt. Wenn man sich einen inselfähigen Wechselrichter kauft, dann kann man so viel Module wie man will verbauen. Da sollte aber die Anlage vom Stromnetz getrennt sein. Dies bietet sich vor allem bei Gartenhäusern ohne Stromanschluss an. Da kann man auch, je nach Bedarf, an einen zusätzlichen Speicher denken. Gerade sehr viele Städte bieten hier Zuschüsse von 50 bis 300 Euro für Balkonkraftwerke an. Bitte informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde. Wenn es da kein Programm gibt, dann fragen Sie ob den ihre Kommune nichts gegen die Energiewende unternehmen will. Bei immer steigenden Strompreisen rechnen sich diese Anlagen jetzt schon wesentlich früher. Bei 40 Cent Pro kWh sind das im Jahr 200 € Ersparnis. Die Anschaffungskosten wären nach 3 Jahren kompensiert und weitere Jahre und Jahrzehnte wären vollkommen umsonst und würden keinerlei Kosten, außer eventuell durch die Erneuerung eines Wechselrichter, mehr verursachen. Ein Wechselrichtertausch sollte zwischen 7 bis 15 Jahren eingeplant werden.
Vieles von dem was Sie hier schreiben ist leider falsch oder irreführend und schadet dem Thema leider mehr als es nützt. Insbesondere der Verweis auf Herrn Laudeley, der leider oft falsche Informationen verbreitet und Normungsgeschichten erzählt, die nicht viel mit der Realität zu tun haben. Schade, dass man dringend davor warnen muss, seinen teils abstrusen Vorschlägen nicht zu folgen. Solide Informationen finden sich unter anderem hier:
http://www.verbraucherzentrale.de/steckersolar
http://www.pvplug.de
@ Thomas Feldmann. Ich habe mir den sehr ausführlichen Artikel der Verbraucherzentrale genau durchgelesen. Da ist vieles richtig aber zum Teil werden Verordnungen von 2018 und 2020 verwendet. Die neuesten Rechtssprechungen von Oberlandesgerichten stellen Umweltschutz vor Vermieterrecht. Das sie hier Herrn Laudeley die Seriösität absprechen ist eine Frechheit! Er hat am Jahresanfang den Bonhoeferpreis wider der Bürokratie bekommen. Dieser Preis wurde mit 50000 € dotiert. Sowas bekommt man nicht umsonst und die Energielieferanten hat das sicherlich nicht gefreut. Er hat mit Prozessen gegen Stadtwerke und Vermieter und dem VDE neue Normen durchgesetzt. Da haben auch die Verbraucherzentrale mit geklagt. Die Stadtwerke verlangten früher, das eine feste Verbindung des Kabels mit dem Netz vorhanden sein muss und diese von einem Elektriker ausgeführt werden muss. Das hätte die Balkonkraftwerke unnötig teuer gemacht. Dadurch wurde auch der Wust von Bürokratie umgangen. Solch ein Schwachsinn durch die Stadtwerke war auch nur in Deutschland möglich. In Holland kann man auch eine große Solaranlage aufs Dach bauen und den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und als Speicher nutzen und im Winter kann man diese Energie wiederverwenden. Deswegen werden in den Niederlanden viele Solaranlagen gebaut. Genau das wollen sie, Stromerzeuger und Lieferanten in Deutschland verhindern. Aber auch hier wird sich jetzt alles ändern. Wenn Herr Lindner sagt erneuerbare Energie ist Friedensenergie dann werden Ihnen langsam die Füße kalt werden. Suchen Sie sich einen neuen Job in der Solarbranche, das ist in Zukunft wesentlich sicherer.
Spätestens seit dem 24. Februar zählt jeder Tropfen Energie.
Steckersolargeräte bietet eine der günstigsten Möglichkeiten Stom zu erzeugen mit dem höchsten Gesamtwirkungsgrad, da praktisch keine Netzverluste anfallen.
Überschüsse werden ans Netz abgegeben und kommen mit ca. 60% der Allgemeinheit zu Gute.
Die Installation bindet kaum Fachkräfte, allenfalls Elektriker, die jedoch verfügbar sind.
Solch ein Gerät ist oft der Einstieg in größere Investitionen. Der Betreiber lernt schnell Stromfresser zu finden und abzustellen.
Warum öffnen wir uns nicht einfach diesem Thema?
– Die 800W der EU könnten an jede Sicherung erlaubt werden. Alles andere ist nicht logisch und somit Verhinderungspolitik und gehört damit abgeschafft.
– Anmeldung im Marktstammdatenregister kann unangenehme Anmeldung mit unangemessenen Forderungen seitens der Netzbetreiber überflüssig machen.
– Die Anlagen sollten durch einen Pauschalbetrag von den Ländern einheitlich gefördert werden und nicht nur bis zur Grenze einer Stadt (vgl. STUTTGART).
– Da das Gerät in die Steckdose eingesteckt wird, sollte kein Umbau des Stromverteilerkastens notwendig sein. Derartige Diskussionen zum Blitzschutz gab es in der Vergangenheit nichteinmal bei Antennen und Satellitenschüsseln, wobei Steckersolargeräte meist unter der Traufkante und damit geschützt aufgestellt werden.
Lieber Alter Falter,
es gäbe so viel, was wir tun könnten und das Grün in der Ampel hatte alles vorbereitet „um es nach dem Wahlsieg“ umzusetzen. Das erste war die (vorübergehende) Streichung der KfW-Förderung für energetische Sanierung. Und dann? Ich bin maßlos enttäuscht, was nicht passiert ist.
Jetzt haben wir bald 100 Tage und es gibt keine Vorstellungen zu den unsäglichen bürokratischen Hemmnissen der Energiewende. Warum Kleinunternehmerregelung? Einfach Märchensteuer-Satz reduzieren und keinen Betriebsabschluss machen müssen und keine MwSt für eigenverbrauchten Strom. Einfacher geht’s nicht. Einnahmen für eingespeisten Strom in die Steuererklärung wie die Quellensteuer für Anlagegewinne und dafür die Ausgaben für die Anlage absetzen. Von mir aus gekappt bei 15 kWp – mehr kriegt eh keiner aufs Dach. Steuersenkungen waren doch auch das Ziel der FDP, wo ist das Problem?
Was glauben sie wie die Installationen hochschnellen?
Den alten Ferrari-Zähler soll der Versorger in 1 Monat austauschen gegen einen neuen, mahnen in Verzug setzen und dann darf man einen Elektriker beauftragen und schickt dem EVU die Rechnung. Fertig ist die Laube.
Ein Umbau des Stromverteilerkastens steht und stand nie zur Diskussion. Auch Blitzschutz ist Nonsens. Viele Stadtwerke haben eine feste Verbindung vom Stromkabel des Balkonkraftwerkes und dem Hausnetz gefordert. Im Volksmund wird das salopp als Wieland-Stecker bezeichnet. Dabei sollte dieser Stecker nur durch eine Fachkraft mit Ausführungsnachweis montiert werden dürfen. Dadurch wäre eine feste Verbindung von Stecker und Steckdose möglich. Das hätte die Rentabilität massiv negativ beeinflusst, da die Dose plus Stecker und der Elektriker mit ca. 200€ zu Buche schlagen würde. Dies wurde aber durch OLG- Entscheidungen nicht für notwendig erklärt, da von den offenen Steckern keinerlei Gefahr ausgeht, auch wenn die Sonne auf die Module scheint. Der Verein MachDeinenStrom.de hat Formblätter für die Anmeldung und den Eintrag ins Marktstammdatenregister entworfen, welche mittlerweile von den meisten Stadtwerken und Energieanbietern akzeptiert werden. Dadurch können auch sehr ängstliche Personen, welche Angst vor unbegründeten Repressalien haben auch die Auflagen ihrer Stadtwerke erfüllen. Sie unterstützen auch bei Fragen und bieten Downloads an. Auch werden Firmen vorgestellt, bei denen man gute Angebote finden kann. Dieser Verein unterstützt auch landesweit Tafeln um deren Stromverbrauch zu verkleinern. Natürlich sind sie auch für Spenden dankbar.
An Balkonen, auf Vordächern, im Garten usw. kann ein Laie zwar solche Module relativ leicht aufstellen, muss dadurch aber Abschattungen hinnehmen, insbesondere dann wenn Sonnenstrom besonders wertvoll ist und dringend benötigt wird, nämlich morgens, abends, im Winterhalbjahr. Bei prallem Sonnenschein hat jeder Ertrag, kann den aber kaum sinnvoll nutzen, zumindest nicht für Heizung oder Licht, allesfalls Klimaanlage. Eigenverbrauch durch kochen, spülen, waschen, Akkus bis hin zu E-Auto laden ist nur begrenzt möglich, es wird bei Sonnenschein immer ins Netz eingespeist werden.
PV gehört auf das Dach um in den schwierigen Zeiten noch den maximal möglichen Ertrag abzuernten. Dann ist aber von weitem zu sehen dass hier „Guerrilla“ am werkeln ist.
Mit einem Balkonkraftwerk wird keine Autarkie erreicht. Es ist nur dazu da für kleines Geld 500 kWh von der Stromrechnung zu nehmen. Ob man bei einem Gartenhäuschen im Winter Strom braucht ist eine andere Frage. Verschattung kann man durch die Standortwahl verhindern. Man kann zwei Module anbringen, eines davon nach Ost das andere nach West und man kann tagsüber seinen Kühlschrank betreiben und dabei noch den ganzen Tag den Fernseher laufen lassen. Mit dieser Ausrichtung kann man über den ganzen Tag Strom produziert, natürlich nur wenn die Sonne scheint. Bei diffusem Licht ist die Leistung wesentlich geringer. Nicht alle haben ein Dach zur Verfügung. Deswegen ist das auch für Mieter, welche auf jeden Euro schauen müssen eine tolle Einsparmöglichkeit. Bei den jetzigen Strompreisen, welche noch mal massiv steigen werden, ist das eine tolle Alternative, die europaweit schon millionenfach über die letzten Jahre verbaut worden ist. Lasst euch nicht abschrecken, informiert euren Vermieter und erklärt ihm, dass ihr das Recht auf eine Balkonkraftwerk habt, genauso wie auf eine Ladestation für das E-Auto. Auch
findet hier ein Umdenken der Vermieter statt.
In Irland ist die Bagatellgrenze 11 kWp – in Deutschland streitet man ich um 600 Watt –
Lächerlich, armselig, das zeugt von einer Bevormundung und Kleinkariertheit ohne Grenzen hier.
Wenn es nach den Versorgern, Handwerkskammern, TÜV und VDE ginge, bräuchte man auch für diese Minisolarmodule einen Statiker, einen Elektromeister mit TREI-Schein und einen Dachdeckermeister. Alle müssen natürlich zertifiziert und speziell dafür zugelassen sein, all müssten einen zugelassenen Handwerksbetrieb haben und alle Verbandsmitglieder sein – was dann das Angebot so verknappen würde, dass 2 Jahre Lieferzeit herauskommen und den Preis verzehnfachen würde.
Deutschland schafft so Energiepreise, weit über dem Normal, lässt keinen Ausweg zu.
Das wird für die Verbraucher unbezahlbar und für Firmen, die ehedem schon unter einer unerträglichen Bürokratie leiden, gibt es hier keine Zukunft mehr.
Wer noch kann der geht so schnell wie möglich.