In dem Webinar vergleicht SMA Experte Martin Rothert die Wirtschaftlichkeit von eigenen Lösungen mit Angeboten, die Stromdienstleistungen beinhalten. Martin Rothert kommt zu dem Schluss, dass die Stromdienstleistungen keinen finanziellen Vorteil darstellen würden. Daher setze das Unternehmen auf Smart Home-Lösungen. In einem Beispiel zeigt Rotherts Kollege Frank Blessing, Abteilungsleiter für Produktmanagement Residentiallösungen in der Business Unit Residential, wie Eigenverbrauchsquoten von 40 bis 65 Prozent erreicht werden können. In einem Beispiel mit Wärmepumpe werden 58 Prozent des Wärmepumpenstroms solar gedeckt.
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Antworten zu Fragen aus dem Webinar
Allgemeine Fragen
Funktioniert die Tesla Powerwall 2 auch mit dem SMA-Wechselrichter?
Der SBS 2.5 ist ein innovativer Wechselrichter, der zur Anbindung an Hochvolt-Batterien unterschiedlichster Hersteller entwickelt wurde. Erster Anbieter von Batterien in diesem Segment war die Firma Tesla. Die Kombination aus SBS 2.5, dem SMA Energy Meter und der Tesla Powerwall stellt ein hervorragendes System zur Eigenverbrauchserhöhung in kleinen und mittleren Haushalten dar.
Die Tesla Powerwall 2.0 ist der Nachfolger der Tesla Powerwall 1.0 und wird mit dem SBS 2.5 auch weiterhin ein attraktives System bilden.
Um im europäischen Markt auch weiterhin eine kleinere und kostengünstige Batterie in Kombination mit dem SBS 2.5 anbieten zu können, arbeitet SMA intensiv mit LG Chem zusammen. Hier wird es noch in diesem Jahr eine Lösung mit der RESU 10 H mit 9,3 Kilowattstunden Nutzkapazität geben. Für das kommende Frühjahr soll die kleinere Batterie RESU 7 H mit 6,6 Kilowattstunden auf den Markt kommen.
Im November 2016 sind die ersten Feldtestsysteme, bestehend aus SBS 2.5 und LG CHEM RESU 10H, in Deutschland installiert worden. Die volle Marktverfügbarkeit dieses attraktiven Speichersystems sehen wir für Januar 2017. Die Variante mit der RESU7H wird im Laufe des 1. Halbjahres voraussichtlich verfügbar sein.
Wird es echte dreiphasige SMA Batterie-Wechselrichter geben?
SMA steht jeder Art Wechselrichtertopologie offen gegenüber. Sobald der Markt für dreiphasige Batteriewechselrichter > 5 kVA ausreichend groß ist um die Entwicklungskosten zur refinanzieren, wird es dies auch von SMA geben. Für PV-Anlagen bis zu 10 Kilowattstunden und Batteriewechselrichterleistungen von bis zu 4,6 kVA sieht SMA aber derzeit deutliche Vorteile für einphasige Lösungen.
Bevorzugt SMA eine AC- oder eine DC-Kopplung von Speichersystemen?
Das aktuelle SMA Einfamilienhaus-Speicherportfolio besteht aus drei möglichen Systemlösungen. Hierbei handelt es sich um eine Speicherlösung mit DC-Kopplung und zwei Speicherlösungen mit AC-Kopplung der Batterie. Beide Varianten bieten Vor- und Nachteile. AC-gekoppelte Lösungen bieten aber eine deutlich bessere Flexibilität und werden deshalb derzeit besonders stark nachgefragt. Durch die Flexibilität kann das PV-Speichersystem besser an den Verbrauch und die Erzeugungsleistung angepasst werden.
SMA hat im Webinar argumentiert, warum es die Batterie nicht direkt mit der Leistungselektronik integriert (außer beim Smart Boy Energy) und es sinnvoll ist, dass es Anbieter nichtintegrierter Systeme gibt, bei denen der Kunde Batterie und Leistungselektronik getrennt kauft. Bei einem nichtintegrierten Speichersystem haben wir Folgendes erlebt: Die Batterie hat nach dem Einbau die Fehlermeldung ausgegeben, dass sie nicht nutzbar sei. Weder der Hersteller der Batterie noch der des Batteriewechselrichters haben sich verantwortlich gefühlt. Innerhalb von sechs Monaten wurde trotzdem einmal die Batterie und zweimal der Batteriewechselrichter getauscht bis das System funktioniert hat. Das geschah zwar auf Kulanz, doch die Installateurskosten sowie der wirtschaftliche Ausfall wurden nicht übernommen. Bei einem integrierten Batteriespeicher wäre das vermutlich leichter gewesen. Was tut SMA, damit solch ein Problem nicht auftritt?
SMA arbeitet sehr eng mit den wichtigsten Batterieherstellern zusammen. Zudem strebt SMA Servicekooperationen mit den Batterieherstellern an, so dass die Serviceverantwortung für das System in diesem Fall in einer Hand liegt. Für jede von SMA freigegebene Batterie übernimmt SMA auch die Verantwortung, dass das System fehlerfrei läuft und im Zweifelsfall direkt mit dem Batteriehersteller aufkommende Probleme geklärt werden. Die von SMA freigegebenen Batterien können unter (http://files.sma.de/dl/7910/SI_LiIon-TI-de-29.pdf), http://files.sma.de/dl/28035/SBS25-1VL-10-Batterien-TI-xx-10.pdf eingesehen werden.
Smart Home
Wie viel Energie verbraucht die Technik mit der der Eigenverbrauchsanteil erhöht wird – angefangen vom Smart Meter über alles was nötig ist, bis hin zum Smart Home Manager?
Stromaufnahme Funksteckdose: 0,25 – 1,5 Watt
Stromaufnahme Sunny Home Manager: < 6 Watt
Stromaufnahme SMA Energy Meter: 2 Watt
Wie kann man von dem proprietären Bus auf EEBus upgraden?
Bei dem EEBus handelt es sich nicht um einen physikalischen Feldbus, sondern vielmehr um einen softwarebasierten Transportlayer. Somit besteht generell eine Updatemöglichkeit bestehender Bussysteme (Bsp.: Ethernet), sofern die Teilnehmer die EEBus-Schnittstellen implementiert haben.
https://www.eebus.org/de/ueber-uns/werden-sie-mitglied/
Der Sunny Home Manager unterstütz beides: SEMP als proprietäres Protokoll und EEBus.
Welche Reaktionszeiten hat der Home Manager?
Die aktuell implementierte Laststeuerung ist in der Lage unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen (Prognose, Wetter, Verbraucher, usw.) innerhalb einer Minute zu reagieren.
Ist der Bedarf an Energiesteuerung auch dann hoch, wenn ein Speicher im Haus ist? Durch den Speicher ist die Nutzung der PV-Energie ja quasi jederzeit möglich.
Die Energiesteuerung ist auch dann sinnvoll, wenn ein Speicher im Haus ist. Beispielsweise kann der Sunny Home Manager durch die entsprechenden Energieprognosen Informationen zur Abregelungszeiten berücksichtigen und den vorhandenen Speicher, statt wie üblich in den Morgenstunden, mit der ansonsten abzuregelnden Energie laden. Natürlich sind für die Beantwortung dieser Frage auch die Größe und die damit entstehenden Systemkosten relevant. Des Weiteren umfasst die Funktionalität des Energiemanagements neben dem stationären elektrischen Speicher noch drei weitere energetisch relevante Bereiche: Wärmekopplung, E-Mobility und Weißware.
Wie geht SMA das Thema Datensicherheit bei Smart Home Systemen an?
Das Thema Sicherheit wird sehr ernst genommen. Für SMA ist das ein Kernaspekt der Energiewende. Ein dafür abgestelltes, interdisziplinäres Team arbeitet an sicheren Systemlösungen und deren Integration. Sicherheitsvorgaben fließen bereits im frühen Stadium des Produktdesigns ein. Begleitend würden Penetrationstests und andere Prüfungen kontinuierlich durchgeführt, weil sich die Bedrohungslagen für die installierten Systeme im Feld laufend ändern. Für SMA hat der Schutz der Anwenderdaten, sowie der Schutz des Systems entsprechend höchste Priorität. Auch im Zuge der EEBus-Aktivitäten hat das Thema höchste Priorität, entsprechende anwendungsspezifische Sicherheitslevel sind definiert und zu verwenden.
Anbindung an Elektromobilität und Heizung
Wer hat Priorität? Die ChargeApp der Ladestation oder der Sunny Home Manager? Kann ich vom Internet über den Sunny Home Manager auf die Ladestation zugreifen?
Die Konfiguration des Sunny Home Manager und damit auch die Einbindung der Ladesäule erfolgt über das Internet. Je nach Konfiguration kann der Kunde die Ladezyklen aber auch über die Charge App initiieren.
Gibt es schon E-Autos, die man als Hausspeicher nutzen kann?
Das Thema der bidirektionalen Verwendung von E-Autos ist noch nicht in breiter Masse verfügbar, steht aber als wichtiger Bestandteil auf diversen Roadmaps namhafter Hersteller der Automobilindustrie. Viele Automobilhersteller wollen zunächst Erfahrung über das Systemverhalten der E-Autos und deren Speicher im Feld sammeln, um diesen Speicher in einem zweiten Schritt dann auch als Hausspeicher ohne Risiken zur Verfügung stellen zu können.
Weiß der Smart Home Manager, ob der Pufferspeicher Heizenergie aufnehmen kann?
In Bezug auf eine direkte und intelligente Kommunikation (Bsp. EEBus) steht dem Sunny Home Manager nach der Energiebedarfsabfrage auch diese Information zur Verfügung.
Community/Cloud-Konzepte
Was sind die bürokratischen Aufwendungen und politischen Gefahren wie zum Beispiel von Gesetzesänderungen für Community und Cloud-Konzepte?
Wie hoch die bürokratischen Aufwendungen für Community und Cloud-Konzepte sind, kann SMA nicht beurteilen. Vermutlich sind die bürokratischen Aufwendungen aber nicht viel höher als heute bei einem Wechsel des Stromversorgers. Auch die politischen Gefahren bezüglich einer Gesetzesänderung kann nicht wirklich beurteilt werden. Ein Verbot solcher Geschäftsmodelle ist aber unwahrscheinlich.
Wurden bei dem Wirtschaftlichkeitsvergleich verschiedener Konzepte im ersten Webinar-Teil bei der Cloud die Zählergebühren berücksichtigt, die bei der Cloud wegfallen?
Ja, diese wurden berücksichtigt. Die gezeigte Präsentation des Webinars mit den Berechnungsfolien steht nach wie vor im Download-Bereich vom pv-magazine zur Verfügung.
Im Webinar wurde diskutiert, ob bei dieser Wirtschaftlichkeitsbetrachtung konsistent mit Netto oder konsistent mit Brutto gerechnet wurde (Gebühr 24,99 Euro, Einnahmen aus Direktvermarktung 12,31 Cent pro Kilowattstunde). Ist es in der Präsentation stimmig?
Die Kosten für Strombezug sind immer die Bruttokosten (in allen Beispielen folglich inkl. MwSt.). Für den Verkauf sind hingegen die Nettopreise gerechnet worden. Ob hierauf und auch auf den eigenverbrauchten Strom noch Umsatzsteuer anfällt, hängt davon ab, welche Steuerstrategie gewählt wird. In bestimmten Konstellationen ist der Vorsteuerabzug auf die Investitionskosten möglich. Zu beachten ist dabei, dass auf den verkauften und selbstverbrauchten Strom Umsatzsteuer gerechnet wird. Alternativ kann ein anderes Modell ohne Vorsteuerabzug auf die Investitionskosten gewählt werden, hierbei fallen für den eigengenutzten und den verkauften Strom keine Umsatzsteuer mehr an.
Sonnen und Senec treten also als Direktvermarkter auf. Das würde bedeuten, dass bei einem negativen Strompreis die Anlage abgeregelt wird und die Sechs-Monatsregelung eintritt. Der Betreiber würde dann die 80 Prozent Ausfallvergütung erhalten, was die Rechnung noch etwas unrentabler machen würde. Sehe ich das so richtig?
Nach unser Kenntnis Ja!
Gibt es zur Abregelung von Kleinanlagen irgendwelche Erfahrungswerte? Wie realistisch ist es, dass eine 8-Kilowatt-Anlage tatsächlich abgeregelt wird? Hat es schon ein einziges Mal stattgefunden, dass 8-Kilowatt-Anlage abgeregelt wurde?
Wann und wie häufig Senec und Sonnen die Anlagen abregeln werden oder müssen, können wir derzeit nicht abschätzen.
Regelenergie
Welche Voraussetzungen sollte ein Speicher erfüllen, um am Regelenergiemarkt teilzunehmen und welche minimale Batteriegröße ist sinnvoll?
Das Speichersystem muss präqualifiziert werden. Genaue Informationen hierzu finden sich unter: https://www.regelleistung.net/ext/static/prequalification. Bei Batteriespeichern für Primärregelleistung muss pro 1 Kilowatt Regelleistung mindestens 1 Kilowattstunde nutzbare Batteriekapazität vorgehalten werden.
Wie groß ist der Bedarf an Regelenergie in Deutschland?
Der Regelenergiemarkt für Primärregelleistung in Deutschland beläuft sich aktuell auf etwa 600 Megawatt. Davon sind mittlerweile über 50 Megawatt mit Batteriespeichern installiert und weitere 100 Megawatt projektiert.
Wo findet man die Leitfänden zu den Messkonzepten?
Diese finden Sie auf der Homepage der FNN. Hier bitte einfach nach „Hinweis für Speicher am Niederspannungsnetz“ suchen.
Werden im Zuge des Digitalisierungsgesetzes auch Zähler gewechselt werden, bei denen die Eichperiode noch nicht abgelaufen ist oder haben diese Bestandsschutz?
Es gibt einen gewissen Bestandsschutz, jedoch aber maximal bis zu acht Jahre ab Einbau.
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