Rund 2100 Tonnen CO2 pro Jahr will OMV mit seiner neuen Photovoltaik-Freiflächenanlage vermeiden. Der österreichische Öl- und Gaskonzern hat dafür rund 4,5 Millionen Euro investiert und auf sechs Hektar seiner Tanklagerfläche in Lobau knapp 10.000 Module installiert. Wie OMV am Montag mitteilte, verfügt der Solarpark über insgesamt 5,59 Megawatt Leistung und soll künftig 7 Gigawattstunden Strom im Jahr erzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, sei der Solarpark mit Nachführsystemen sowie mit bifazialen Modulen ausgestattet worden. OMV verspricht sich durch die Tracker im Vergleich zu einer festen Installation eine Erhöhung der Stromproduktion um zehn Prozent und durch die bifazialen Module ein Plus von fünf Prozent.
Der Solarstrom soll direkt in das OMV-Netz eingespeist werden und rund 45 Prozent des jährlichen Energiebedarfs des Tanklagers Lobau decken. An dem Standort kann OMV in 87 Behältern rund 1,63 Millionen Kubikmeter Rohöle, Zwischen- und Fertigprodukte sowie Zusatzstoffe einlagern.
Der Solarpark ist nicht das erste Photovoltaik-Projekt des Konzerns, der zu den größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs gehört. Ende 2020 hat OMV gemeinsam mit dem Stromproduzenten Verbund die mit 11,4 Megawatt Leistung zu dem Zeitpunkt größte Photovoltaik-Freiflächenanlage in Österreich in Betrieb genommen. Auch diesen Strom nutzt OMV zur Deckung des Eigenbedarfs. Zudem hat das Unternehmen auf Dächern seiner Tankstellen in Rumanien, Ungarn und der Slowakei Photovoltaik-Anlagen für den Eigenverbrauch installiert. OMV zufolge hat sich der Konzern entschieden, den bisher bezogenen Fremdstrom, der aus Kohle, Öl, Gas und Atomkraft kommt, durch selbst produzierten erneuerbaren Strom zu ersetzen.
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Schaut mal her wie grün wir alle sind! Während BP, Shell, Total und andere Ölmultis im GW- Bereich auf Erneuerbare umsteigen, um in 20 Jahren auch noch im Spiel der großen Player zu sein, realisiert OMV mit diesem Projekt gerade mal ein Tausendstel dieser Leistung. Auch die anderen Projekte habe nur eine gewisse Alibifunktion. In 20 Jahren wird ein anderer Player auf dem Tanklager von OVM einen Solarpark richten, aber damit hat OVM dann nichts mehr zu tun.
Das eine schließt doch das andere nicht aus. Auch in 20 Jahren werden wir noch Tanklager benötigen, also macht es auch Sinn, deren Betrieb zu dekarbonisieren.
Man darf auch nicht vergessen, dass aus Rohöl beileibe nicht nur Treibstoffe, und sowieso nicht nur PKW-Treibstoffe gewonnen werden. Die gesamte Kunststoffherstellung benutzt schließlich auf Rohöl basierende Vorprodukte. Düngerherstellung ebenso.
Naja so lange jeder einzelne noch Öl konsumiert, wird es noch Ölkonzern und Tanklager geben. Es ist doch schön zu hören das die Konzerne auch in erneuerbare Energie investieren.
Vielen interessanter finde ich, dass sie ein Nachführsystem verbaut haben…
Da kommt mir direk noch eine Idee, wenn die Tanklager endlich leer und sauber sind. 1.630.000 Kubikmeter Volumen könne man als Stromspeicher für Redox-Flow-Batterien nutzen. Bei 30 Wattstunden pro Liter Speicherdichte und der Aufteilung auf Anolyt und Katholyt könnte man dort 24 Gigawattstunden Strom speichern. Warum eigentlich nicht? Einen Mittelspannungsanschluss sollte der Industriekomplex haben und schon könnten sich die Ölbarone eine grün-goldene Nase mit netzdienlichem Stromspeicherbusiness verdienen? Der Umfang des Solarparks sieht bei dem Speicherpotential allerdings noch verbesserungswürdig aus.
Hallo Herr Schnitzler, das schreit nach einer Machbarkeitsstudie.
Hallo les2005,was glauben Sie denn wieviele der mehreren 100 Tanklager wir in 20 Jahren noch für Öl brauchen? Wer hat dann noch eine Ölheizung? Bei Literpreisen von dann 4-5 € werden nicht mehr viele dieser Anlagen laufen. Das selbe gilt genauso für Benzin und Diesel. In Norwegen fahren 80% der Autos elektrisch. Ab 2025 wird dort kein Verbrenner mehr zugelassen. In gut zehn Jahren wird es im Rest von Europa genauso aussehen. Viele Autobauer von BMW werden dann Solaranlagen auf Dächer schrauben.
Freiflächenanlagen gehören verboten!
Es gibt genügend Dächer oder Hausfassaden wo photovoltaikanlagen angebracht werden können. Aber sicher nicht am freien Feld oder gar am Acker. Einerseits regen wir uns auf wenn in Österreich jedes Jahr hunderte von Hektar zugebaut werden. Aber da geht’s wieder.
Das ein mineralölkonzern jetzt auf schau her wie umweltfreundlich hat irgendwo einen seltsamen Beigeschmack!
@Klaus: Freiflächenanlagen gehören doch nicht verboten. Warum sollte man das tun? Es gibt ein Artenschwundproblem, das mit der aktuellen Landnutzung zusammenhängt. Die Zukunftskommission Landwirtschaft empfiehlt 20 % des Agrarlandes in Naturschutzfläche umzuwandeln. Mit ein wenig gutem Willen, sind Biodiv-Solaparks in der Agrarlandschaft – am besten auf Ackerland – Naturschutzfläche. Das muss man dann sauber kontrollieren. Zum Beispiel mit so einem Werkzeug: „Evaluierungssystem für eine umweltfreundliche und landschaftsverträgliche Energiewende“. https://eule-energiewende.de/
Zufällig werden auf 20 % der Agrarfläche Energiepflanzen angebaut. Auf exakt derselben Fläche könnte man mit Biodiv-Solarparks ca. 60 mal mehr Enrgie / Jahr ernten. Das sind knapp 2.400 Terawattstunden / Jahr. Das dann zu lösende Problem sind die Speicher!!! Und dafür nehme ich gerne jeden Tank, der sich dafür eignet. Auch alte Öltanks.
PS: Biodiv-Solarparks versiegeln keine Natur. Die effektive Versiegelung durch Pfosten, Träger usw. liegt unter 0,1 % der Fläche…