Anfang Februar 2021 berichtete Ampyr Solar Europe (ASE) von seinen Plänen, mehr als vier Gigawatt Photovoltaik-PPA-Projekte in Deutschland, Niederlande und Großbritannien zu entwickeln. Das Unternehmen war von Naga Solar, der AGP Group und Hartree Partners als Joint Venture speziell für dieses Vorhaben gegründet worden und sollte institutionellen Anlegern die Chance eröffnen, eine Milliarde Euro und mehr zu investieren. Jetzt hat sich ASE von Carval Investors einen Kredit über 400 Millionen Euro gesichert. Das Geld soll dazu beitragen, dass ASE bis 2025 in Nordwesteuropa mehr als zwei Gigawatt Photovoltaik ans Netz bringen kann.
Wie ASE am Mittwoch mitteilte, hat Carval Investors die Summe in zwei Tranchen über 250 und 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit will das Unternehmen in erster Linie die Baukosten von Solaranlagen abdecken sowie einen Teil des Entwicklungskapitals und der Betriebskosten bereitstellen. Der Schwerpunkt liegt demnach zunächst auf Standorten in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien, wobei der Kredit auch auf andere europäische Länder sowie die Finanzierung von Energiespeicherprojekten erweitert werden könne.
Aravinda Perera, Geschäftsführer von Naga Solar Deutschland, sieht in der Kooperation mit Carval einen konkreten Schritt hin zu einer noch stärkeren Position auf dem deutschen und niederländischen Solarmarkt. „Sie ermöglicht es, uns stärker auf jede Phase der Wertschöpfungskette von der Flächenanalyse bis hin zu den PPAs zu konzentrieren“, so Perera. So könne das Unternehmen seine Position auf dem Markt stärken und Beziehungen zu allen wichtigen Interessengruppen wie Gemeinden und Verwaltungen aufbauen.
ASE rechnet im zweiten Quartal 2022 mit dem Baubeginn der ersten Projekte und deren Inbetriebnahme vor Ende des Jahres. Das Unternehmen erwartet, dass das umgesetzte Portfolio ab 2025 zu den größten in Nordwesteuropa gehören wird. Der Ausbau von zwei Gigawatt Photovoltaik sei ein wichtiger, erster Schritt hin zu ASEs langfristigem Ziel, in Nordwesteuropa große Photovoltaik-Projekte mit insgesamt fünf Gigawatt in Betrieb zu nehmen.
Carval Investors verfügt eigenen Angaben zufolge über ein verwaltetes Vermögen von rund elf Milliarden US-Dollar in Unternehmenswertpapieren, Kreditportfolios, strukturierten Krediten und materiellen Vermögenswerten. Bis heute habe das Unternehmen über 2,5 Milliarden US-Dollar in die Energiewende investiert.
Die Meldung wurde um 14:37 Uhr um das Zitat von Aravinda Perera ergänzt.
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Dies ist ein sehr guter Weg privates Geld für den massiven Ausbau von PV zu generieren, ohne das der Staat Zuschüsse gewähren muss. Aber wir brauchen EG-weite Vorschriften, um den Naturschutz nicht zu kurz kommen zu lassen. Blühstreifen zwischen den Modulreihen gegen das Insektensterben und prozentuale Flächen für Biotope müssen zur Pflicht werden. Um die Akzeptanz hochzuhalten, müssen Gemeinden und Bürger auch sichtbar profitieren. Solange Negativzinsen vorhanden sind, machen kostenlose KfW-Kredite für Gemeinden im Verbund mit Bürgern und Bauern Sinn und die Wertschöpfung bleibt über Jahrzehnte am Ort.
Meiner Meinung wäre es noch wichtiger die PV noch mehr auf Dächern und über Verkehrsflächen (Parkplätze) zu bekommen, vorzugsweise in dicht besiedelten Gebieten wo ohnehin schon ein gut ausgebautes Verteilnetze vorhanden ist. Dann können die Freiflächen frei bleiben…
Hallo Tobias, ihre Meinung in allen Ehren. Wir haben die letzten 10 Jahre verstreichen lassen, ohne die Dächer massiv zu belegen. Jetzt brauchen wir PV und Wind Strom ganz schnell und dringend, wenn wir die Strom und Energiepreise in Deutschland einigermaßen im Griff haben wollen. Im Januar war Strom in Deutschland 10 Cent billiger als z.b. im Atomland Frankreich. Das lag alleine an Windenergie. Diese Energie wird aber drei bis fünf Jahre zum massiven Ausbau brauchen. Solarparks kann man innerhalb eines Jahres auf den Maisacker bringen und das im GW-Maßstab. Dächer und Parkplatzüberdachung werden nebenher auch gebaut, sobald die Handwerker Kapazitäten überhaupt vorhanden sind. Vom Dach oder vom Parkplatz Dach liegen die Kosten 13 Cent pro kWh. Bei Solarparks liegen diese Gestehungskosten bald 2 bis 3 Cent. Hier wird auch nur 20 % an Handwerksleistungen für den Aufbau gebraucht. Wir werden das auch nicht verhindern. Große Anbieter, auch mit sehr viel Geld von Investoren, planen schon im ganz großen Stil. Mir wären aber Gemeinden oder Bürgeranlagen aus dem näheren Bereich viel lieber, aber da hört man nichts von viel Planung.
Wir sie innerhalb von einem Jahr eine GW Anlage auf landwirtschaft genutzte Flächen geplant genehmigt und gebaut bekommen wollen möchte ich gerne mal sehen.
Wenn Sie für billigen Strom sind, sollten Sie ihn dort produzieren wo er gebraucht wird, nämlich in unseren Industriegebieten und nicht auf unseren Feldern. Die Kosten für den Netzanschluss und die Verluste auf dem Transportweg sollten Sie nicht unterschätzen.
Ich denke nicht das NUR die Handwerker der Flaschenhals sind sondern auch die Produktionskapazitäten vieler PV Komponenten.
Hallo Tobias, ich glaube sie wollen mich nicht verstehen. Das bisher Solaranlagen zwei bis drei Jahre zur Fertigstellung gebraucht haben ist das eine. Vielleicht sollten Sie etwas mehr nach vorne schauen und den Bürokratieabbau der neuen Regierung Ernst nehmen. Dass man Strom erzeugen soll wo man ihn braucht ist richtig und das wird auch etwas langsamer schrittweise geschehen. Stellen sie sich doch mal vor Russland dreht den Gashahn etwas weiter zu, wie schnell dann Photovoltaik auf den Acker kommt.