Strom aus konventionellen Energieträgern machte im dritten Quartal dieses Jahres einen größeren Anteil am Strommarkt aus als Strom aus erneuerbaren Energieträgern. Kohle, Gas und Kernenergie kamen auf 56,9 Prozent des Strommarkts, wie es in einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes heißt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg der Anteil der konventionellen Energien sogar um 2,7 Prozent. Hinzu kommt, dass nach der Auswertung des Bundesamtes zwischen diesem Juli und September 1,1 Prozent mehr Strom ins Netz eingespeist wurde als im Vorjahreszeitraum.
Der große Anteil der konventionellen Energien lässt sich vor allem auf den Zuwachs bei der Kohleverstromung zurückführen. Im Vergleich zum dritten Quartal 2020 stieg der Anteil von Kohle um 22,5 Prozent an. Somit betrug der Anteil der Kohle an der insgesamt eingespeisten Strommenge 31.9 Prozent. Während der ersten sechs Monate dieses Jahres kamen die Braun- und Steinkohlekraftwerke auf 27,1 Prozent.
Der rasante Preisanstieg beim Gas macht hat sich deutlich bemerkbar gemacht. Nur noch 8,7 Prozent der Stromeinspeisung im dritten Quartal, also 10,3 Milliarden Kilowattstunden, stammten aus gasbetriebenen Kraftwerken. Ein Rückgang von 38,9 Prozent im Vergleich zu dem gleichen Zeitraum 2020, im dem noch 16,9 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Gas generiert wurden.
Erneuerbare gehen runter
Leicht rückläufig war der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommarkt. Die Einspeisung aus der Windkraft nahm gegenüber 2020 zwei Prozent ab. Bei der Photovoltaik betrug der Rückgang sogar 2,8 Prozent. Nur die Wasserkraft konnte deutlich mehr Einspeisen als noch vor einem Jahr – sie legte um 19 Prozent zu. Jedoch steuert Wasserkraft nur 4,2 Prozent zur Stromversorgung bei, sodass selbst deutliche Zuwächse nicht die moderaten Rückgänge bei Windkraft und Photovoltaik kompensieren konnten. Insgesamt ging der Anteil der erneuerbaren von 44 Prozent auf 43,1 Prozent runter.
Die Einspeisung aus Photovoltaik ging um 0,5 Prozent auf 13,3 Prozent zurück. Im dritten Quartal 2020 wurden noch 16,2 Milliarden Kilowattstunden durch Photovoltaik generiert. Ein Jahr später waren es nur noch 15,7 Milliarden Kilowattstunden. Auch die Produktion aus Windkraftanlagen ging von 20 Milliarden Kilowattstunden im dritten Quartal auf 19,6 Milliarden zurück. Zum Vergleich: Die Kohleverstromung produzierte in den drei Monaten in 2020 30,9 Milliarden Kilowattstunden. Im dritten Quartal 2021 kamen 37,8 Milliarden Kilowattstunden aus Kohlekraftwerken.
Preise gehen rauf
In einer weiteren Mitteilung gab das Statistische Bundesamt bekannt, dass 2020 die Durchschnittserlöse für Energieversorger um 5,4 Prozent gegenüber der Erlöse 2019 angestiegen sind. So hätten die Versorger beim Verkauf einer Kilowattstunde Strom an Haushaltskunden letztes Jahr im Schnitt 26,6 Cent eingenommen. 2019 lag die Höhe der Einnahmen bei Stromlieferungen an Haushaltskunden noch bei 25,26 Cent.
Auch bei den Stromlieferungen an Industriebetriebe stiegen die Preise von 2019 auf 2020. Bei den Sondervertragskunden, zu denen auch Industriebetriebe zählen, lagen die Preise 2020 im Schnitt bei 15,15 Cent pro Kilowattstunde – 4,3 Prozent mehr als 2019. Dieser Wert bildet auch die Grundlage zur Berechnung der Konzessionsabgabe, die die Energieversorger an die Gemeinden entrichten. Somit stieg die Konzessionsabgabe auch an.
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Wozu Elektromobilität wenn der Strom mehrheitlich aus fossilen Energieträgern kommt? Vor allem aus Kohle mit ca. 30% Wirkungsgrad bei der Verstromung! Da ist vermutlich sogar ein Benzin Verbrenner sparsamer im Verbrauch fossiler Energie.
Die Hoffnung wäre ja gewesen, dass Kohle zurück geht und sie anderen wachsen nicht umgekehrt…
Mich würde interessieren was da los war, weil weniger Sonnenstunden sollten doch vom Ausbau kompensiert werden.