Große grüne Wasserstoff-Pläne in Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Wasserstoff – vor allem wenn er grün ist – ist ein großes Thema dieser Zeit. Am Montag gab es gleich mehrere Ankündigungen, die den Markt in den kommenden Monaten und Jahren beleben sollen. Gerade für die Sektoren Industrie und Verkehr gilt grüner Wasserstoff als essenziell, wenn die Energiewende auf absehbare Zeit gelingen soll. Noch stecken die Anwendungen aber in den Kinderschuhen.

Realabor „H2Stahl“ soll Stahl grüner machen

Für Deutschland kündigte das Bundeswirtschaftsministerium das Projekt „H2Stahl“ an. In Form eines „Reallabors der Energiewende“ soll der Einsatz von Wasserstoff in der Stahlproduktion erprobt werden. In den kommenden fünf Jahren wollen die Projektpartner – Thyssen Krupp Steel Europe AG, Air Liquide Deutschland GmbH sowie der VDEh-Betriebsforschungsinstitut GmbH – Wasserstoff bei der Herstellung von Roheisen im Hochofen einsetzen.  Dies solle im laufenden Betrieb erfolgen. Der Wasserstoff wird dabei die bisher genutzte Kohle ersetzen. Ein Ausbau der Pipeline-Infrastruktur vor Ort soll die Versorgung mit ausreichend Wasserstoff sicherstellen. Nach den Plänen sollen mittelfristig die CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent reduziert werden. Zudem werde das Konsortium an weiteren Tests arbeiten, um künftig auch eine vollständig CO2-freie Stahlproduktion zu ermöglichen. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert dieses „Reallabor der Energiewende“ nach eigenen Angaben mit rund 37 Millionen Euro.

Österreich: Grüner Wasserstoff aus Solarstrom und Biogas

Grünen Wasserstoff auf Basis von Photovoltaik und Biogas will auch der österreichische Versorger Energie Steiermark künftig produzieren. Für rund 10 Millionen Euro soll dafür in Gabersdorf eine außerbetriebliche Produktionsanlage für grünen Wasserstoff errichtet, wie es hieß. Dazu sei der Bau einer großen Photovoltaik-Anlage sowie die Vernetzung mit der bereits bestehenden Biogasanlage geplant. Der Baubeginn sei für das kommende Frühjahr geplant und die Fertigstellung bis zum Jahresende. Jährlich könnten am Standort dann 300 Tonnen grünen Wasserstoff produziert werden. Einen ersten Liefervertrag hat Energie Steiermarkt auch schon unterzeichnet. Das Industrieunternehmen Wolfram Bergbau & Hütten AG vom Sandvik-Konzern habe sich die jährliche Menge von rund 70 Tonnen grünen Wasserstoffs gesichert. Ab Oktober 2022 wolle es seine Produktion so nachhaltiger machen.

Grüner Treibstoff in der Schweiz

In der Schweiz wartete der Energieversorger Axpo mit einer News zu einer Aargauer Kooperation für klimafreundlichen Wasserstoff auf. Die Produktionsanlage mit einer Leistung von bis zu 15 Megawatt solle am Industriestandort Wildisschachen entstehen. Den notwendigen Strom für die Erzeugung liefert das nahegelegene Flusskraftwerk Wildegg-Brugg von Axpo. Kooperationspartner von Axpo sind dabei Voegtlin-Meyer, IBB Energie und die Stadt Brugg, mit denen nun eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet wurde. Der grüne Wasserstoff – immerhin rund 2000 Tonnen jährlich – soll nach den Plänen über eine Pipeline zur nahegelegenen Tankstelle von Voegtlin-Meyer sowie weiteren Tankstellen in der Region geliefert werden. Er solle dann von privaten Nutzern sowie Lastwagen, Bussen und Postautos genutzt werden. Die aus dem Elektrolyseverfahren resultierende Abwärme solle zudem in ein Wärmenetz gespeist und die erzeugte erneuerbare Energie auch den Industrieunternehmen der Region zur Verfügung gestellt werden. Im Dezember werde final von der Gemeinde Brugg über das Vorhaben entschieden. Im Falle eines positiven Bescheids geht Axpo bis Ende 2023 von einer Inbetriebnahme der Wasserstoff-Produktion aus.

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