Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat gemeinsam mit Industriepartnern und dem Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI Photovoltaik-Module und Leistungselektronik entwickelt, die sich in Nutzfahrzeuge integrieren lassen. Nun hat das Fraunhofer ISE den ersten Solar-LKW auf die Straße geschickt – einen 18-Tonner mit einer 3,5-Kilowatt-Anlage auf dem Dach, die fünf bis zehn Prozent des Energiebedarfs des Fahrzeugs decken soll. Das Hochvolt-Photovoltaik-System speist direkt in die 800-Volt-Traktionsbatterie ein.
Damit die Stromerträge hoch, Material- und Verkabelungsaufwand aber niedrig sind, wurden die Solarmodule im Dach in Serie verschaltet. Die dadurch entstehenden Spannungen von bis zu 400 Volt könnten bei einem Unfall ein Sicherheitsrisiko darstellen. Um dieses Risiko zu auszuschließen, hat das Fraunhofer ISE eine Trennungsvorrichtung entwickelt. Sie sitzt in der Anschlussdose jedes Photovoltaik-Moduls und ist in der Lage, die Stromverbindung im Falle eines Unfalls innerhalb von Millisekunden dezentral und ohne zusätzliche Kommunikationskanäle zu trennen. Im gesamten System liegen dann nur noch ungefährliche Kleinschutzspannungen vor.
Der Solar-LKW ist fortan für den Elektro-Großhändler Alexander Bürkle GmbH täglich im Freiburger Umland im Einsatz. Die Forscher werden über ein Jahr hinweg die Stromertragsprognose validieren sowie die Komponenten unter Realbedingungen überwachen. Zudem kommt hier nun das Energieprognosemodell „IVImon“ des Fraunhofer IVI zum Einsatz. Es prognostiziert abhängig vom Verbrauch im Fahrzeug und der Sonneneinstrahlung für verschiedene Routen die Reichweite, Ladezeiten und Stromerzeugung.
Die vom Fraunhofer ISE entwickelten, besonders leichten und robusten Modul-Prototypen für den LKW hat die Sunset Energietechnik GmbH gebaut. Die TBV Kühlfahrzeuge GmbH hat die Module dann in den Kofferaufbau eines Framo-Elektro-LKW integriert.
Genau wie die Photovoltaik-Module wurde auch die Leistungselektronik an die Anforderungen des Nutzfahrzeugs angepasst. Projektpartner M&P motion control and power electronics GmbH haben einen Gleichstromsteller entwickelt, der via CAN-Bus mit der Fahrzeugsteuerung kommuniziert und ins Sicherheitskonzept des Fahrzeugs eingebunden ist.
„Durch die erfolgreiche Inbetriebnahme unseres Hochvolt-Photovoltaik-Systems haben wir unser Ziel erreicht, die Machbarkeit von Fahrzeugintegrierter Photovoltaik für schwere E-Nutzfahrzeuge zu demonstrieren“, erklärt Christoph Kutter, Projektverantwortlicher am Fraunhofer ISE. Die in den LKW integrierten Komponenten funktionierten wie erwartet.
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Eine sehr schöne Entwicklung! Glückwunsch.
Warum werden nicht auch gleich die Seitenwände zu Flächen der Energiegewinnung umgerüstet?
Die Wrbung wäre doch bestimmt auch anderst uner zu bringen?
Eventuell ein nächster Schritt?
Leider muss ich feststellen das
den ing von allen Entwicklungs
Abteilungen nichts neues einfällt.
Man sollte nur auf unsere kfz-
Technik und dabei auf
den Generator achten.
Ohne Generator hätten wir die
gleiche Problematik mit der
Reichweite wie bei einemE-Mobil,
Das heißt ohne neue Generator-Technik wird man
auf große schwere Batterien,
um Reichweite zu erzielen
angewiesen sein.
Ein Stopp an einer Ladesäule
gleich welcher Reichweite auch
immer wird immer benötigt.
Es gibt jemanden der einen
SELBSTANTREIBENDEN
Generator für E-Mobile entwickelt hat der die Batterie
mit Ladestrom wie in jedem
Kfz versorgt.
Leider wird der Erfinder von den Lobbyisten der Industrie
nicht wahrgenommen.
Ohne Helm und ohne Gurt, einfach Kurt 😀
Was für ein Geschwafel. Bitte Namen nennen, Paper oder irgendwas was man bei GoogleSchoolar finden und nachvollziehen kann. Wen bitte soll dein Kommentar denn weiterbringen?
Wenn du eine Technik hast die besser ist als alle anderen: Veröffentlichen, Crowdfunding, Start-Up gründen. Aber denk immer daran: Immer wenn du dich fragst warum noch niemand auf die selbe geniale Idee wie du gekommen bist, ist deine Idee vielleicht garnicht so genial und andere hatten diese auch schon.
Aber um beim Artikel zu bleiben: Ich freue mich sehr auf die Auswertung! Vor allem was den Einfluss von Straßenstaub auf dem Modulen angeht. Wäre ja enorme Wasserverschwendung, wenn man den LKW jede Woche putzen muss. Aber genau solche Demonstrationen braucht es. Fast jede ungenutzte Fläche kann mit PV bestückt werden. Weiter so!