Innovative Geschäftsmodelle und Finanzierungen für nächsten Phase des Photovoltaik-Ausbaus notwendig

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In vielen europäischen Ländern befindet sich die Förderung der Photovoltaik im Umbruch. Nach den Vorschriften der EU vollziehen derzeit viele Staaten den Umbruch von Einspeisetarifen hin zu einem Fördersystem über Ausschreibungen. Solarpower Europe veröffentlichte am Mittwoch passend dazu eine Studie zu Innovationen bei Geschäftsmodellen und Finanzierungssystemen, die der Schüssel für das weitere Wachstum der Photovoltaik-Märkte sowie die technischen Weiterentwicklungen in der Solarindustrie in Europa seien.

In dem 96-seitigen Bericht „EU-wide Solar PV Business Models“ geht der Verband auf die diversen Segmente ein – von privaten Dachanlagen über Photovoltaik für Mehrfamilienhäuser, gewerbliche Einrichtungen bis hin zu Freiflächenanlagen. Dabei seien vier wesentliche Geschäftsmodelle für Photovoltaik identifiziert worden. Dies sind Solarpower Europe zufolge Eigenverbrauch, Stromabnahmeverträge, Genossenschaften und virtuelle Kraftwerke.

Photovoltaik gilt als Technologie mit hohen Anlauf- und niedrigen Betriebskosten. Die Kapitalkosten machen nach Angaben von Solarpower Europe etwa 30 Prozent der Stromgestehungskosten aus. Damit sei die Reduzierung der Finanzierungskosten wesentlich für einen kosteneffektiven Zubau der Photovoltaik in den kommenden Jahren. Neue und innovative Finanzierungsmechanismen und Geschäftsmodelle könnten helfen, sowohl die Risiken als auch die Anlaufkosten zu minimieren.

In dem Bericht hat Solarpower Europe einige vorbildliche Geschäftsmodelle und Finanzierungen aus ganz Europa zusammengetragen. Diese sollten nun europaweit Anwendung finden, um den Photovoltaik-Zubau weiter voranzutreiben, erklärte Sonia Dunlop, Politikberaterin bei Solarpower Europe. „Letztendlich geht es darum, den Wert von Solarstrom zu steigern und die Risiken zu mildern, egal ob es sich um eine Dach- oder Freiflächenanlage handelt.“

In den Schlussfolgerungen zu Bericht heißt es, dass die elementaren rechtlichen Rahmenbedingungen in den Ländern vorhanden sein müssen, um neue Modelle wie Mieterstrom, Genossenschaften oder Crowdfunding für Photovoltaik-Anlagen zu ermöglichen. Wenn die Regulierungen zu restriktiv seien, hätten neue Modelle keine Chance, sich zu etablieren. Zugleich müssten die Risiken der Photovoltaik-Geschäftsmodelle für Investoren verringert werden, damit sie auch wirklich investierten. Gleichzeitig müsse bei Banken und Finanzinstituten das Verständnis für die Photovoltaik erhöht werden. Nur so würden sie sich auf die Finanzierung neuer Geschäftsmodelle einlassen. Nicht zuletzt gehe es auch darum, dass die Hausbesitzer und Kleinunternehmen als potenzielle Investoren ein besseres Verständnis der Photovoltaik-Technologie an die Hand bekämen. All diese Faktoren zusammen würden dem weiteren Photovoltaik-Ausbau und damit der Energiewende in Europa helfen.

Im Zuge des Forschungsprojekts seien zudem Richtlinien für Geschäftsmodelle in den sieben europäischen Schlüsselmärkten, inklusive der Türkei, entwickelt worden. Zudem gebe es rechtliche Vertragsvorlagen, die von Anwälten aus den Ländern entworfen worden. (Sandra Enkhardt)

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