Globaler Index sieht Deutschland als weltweit attraktivsten Standort für Wasserstoff-Investitionen

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Deutschland hat weltweit das höchste Potenzial für Investitionen in grünen Wasserstoff, gefolgt von Spanien und den USA, Australien und Frankreich. Das ergibt der neue Wasserstoff-Investitionsindex (Hydrogen Investability Index – H2i) der international tätigen Infrastruktur-Beratungsunternehmen Cranmore Partners und Energy Estate. Die Einstufung der einzelnen Länder basiert auf einer umfassenden Bewertung der Investitionsfähigkeit, der regulatorischen Unterstützung, der erneuerbaren Ressourcen, der Transport- und Speicherinfrastruktur, der lokalen Nachfrage und der Energiesicherheit.

In ihrer Detailanalyse heben Cranmore Partners und Energy Estate unter anderem die Nationale Wasserstoffstrategie der vormaligen Bundesregierung hervor, samt der Bereitstellung von acht Milliarden Euro. Diese Mittel werden 33 Milliarden Euro private Investitionen auslösen, erwarten die Experten. Auch loben sie die Einführung einer CO2-Bepreisung für den Verkehrs- und Gebäudesektor zum 1. Januar 2021 sowie den Abschluss einer Reihe von Energie-Partnerschaften, allein in diesem Jahr mit Australien, Saudi-Arabien, Kanada, Russland und Chile.

Eine Bestnote erhält Deutschland auch bei der Transport- und Speicherinfrastruktur. Dabei verweisen die Experten unter anderem darauf, dass die Bundesrepublik das europaweit größte Potenzial für Salzkavernen-Speicher hat.

Nur durchschnittlich schneidet Deutschland dagegen bei Kosten und Potenzial der Erneuerbaren sowie bei der Energiesicherheit ab. Trotz des enormen Erneuerbaren-Ausbaus im Stromsektor würden 61 Prozent des Energiebedarfs durch Importe gedeckt, heißt es in der Analyse – 1990 seien es nur 58 Prozent gewesen. Das Umweltbundesamt beziffert die Importquote gar auf 70 Prozent. Den Kohle- und Atomausstieg werden Cranmore Partners und Energy Estate unter dem Gesichtspunkt der Energiesicherheit übrigens als negativ – obwohl er doch die Importquote senkt.

„Als größte Volkswirtschaft in der Mitte Europas ist Deutschland der ‚natürliche Nukleus’ für die Entwicklung von Wasserstofftechnologie“, kommentiert Energie-Rechtsexperte Klaus Bader von der internationalen Anwaltskanzlei Norton Rose Fulbright. Der Hydrogen Investability Index zeige, dass in Deutschland ideale Voraussetzungen dafür bestehen, Wasserstoffprojekte voranzutreiben. „Die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung schafft hier ein hervorragendes regulatorisches Umfeld“, so Bader.

Felix Dinger, ebenfalls bei Norton Rose Fulbright beschäftigt, sieht die nächste Bundesregierung in der Pflicht, den Regulierungsrahmen für den Aufbau einer modernen Wasserstoffinfrastruktur und Wasserstoffanwendungen weiterzuentwickeln und mit den Kapazitäten zur Erzeugung erneuerbarer Energien zu verzahnen.

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