Indischer Konzern übernimmt REC komplett

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REC präsentiert sich gern als große europäische Photovoltaik-Marke. Dies ist auch nicht ganz falsch, so wurde das Unternehmen 1996 in der norwegischen Hauptstadt Oslo gegründet und hat dort auch immer noch seinen offiziellen Hauptsitz. Doch die schweren Jahre für die europäische Solarindustrie gingen auch nicht spurlos an REC vorbei. So übernahm das chinesische Unternehmen Bluestar Elkem 2015 den norwegischen Photovoltaik-Hersteller, der bereits damals in Singapur seine Module produzierte. Nun geht die Reise weiter: Am Wochenende vermeldete REC einen weiteren Eigentümerwechsel. So sei mit der Reliance New Energy Solar Limited, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Reliance Industries Ltd. eine verbindliche Vereinbarung zur Übernahme von 100 Prozent der Anteile an dem Photovoltaik-Hersteller vereinbart worden. Der Transaktion hat ein Volumen von 771 Millionen US-Dollar, wie der indische Konzern mitteilte.

Mit dem neuen Eigentümer will REC sein weiteres Wachstum beschleunigen. Er solle die Expansionspläne ermöglichen, die sich der Hersteller gesetzt hat. REC verweist diesbezüglich auf die den Ausbau seiner Produktionskapazitäten von insgesamt mehr als fünf Gigawatt in Singapur, Europa und den USA. In Europa treibt der Hersteller derzeit den Bau einer Gigawatt-Fertigung in Frankreich voran. Dort sollen mit einer Jahreskapazität von zwei Gigawatt künftig Solarzellen und -module produziert werden. Ferner will REC in Singapur seine Kapazitäten um zwei bis drei Gigawatt für Zellen und Module steigern und auch in den USA soll eine Modulfabrik mit einem Gigawatt Kapazität entstehen.

Doch auch Reliance – mit einem kosolidierten Jahresumsatz von knapp 74 Milliarden US-Dollar im abgelaufenen Geschäftsjahr eines der größten Privatunternehmen des Landes – plant in Indien den Bau einer Gigawatt-Fabrik. Sie soll im Dhirubhai Ambani Green Energy Giga Complex in Jamnagar entstehen und zunächst eine Kapazität von vier Gigawatt pro Jahr haben. Reliance strebt den Ausbau auf zehn Gigawatt jährlich danach an. Dort sollen nach dem Willen des Unternehmens zukünftig hocheffiziente Solarmodule zu niedrigen Preisen gefertigt werden.

Fast zeitgleich mit der Übernahme von REC erwarb Reliance New Energy Solar auch 40 Prozent der Anteil an Sterling und Wilson. Das EPC-Unternehmen ist in 24 Ländern weltweit aktiv und hat Photovoltaik-Turnkey-Projekte mit mehr als 11 Gigawatt bislang realisiert. Neben der Photovoltaik ist der indische Konzern auch in den Bereichen Kohlenwasserstoffexploration und -produktion, Erdölraffination und -vermarktung, Petrochemie, Einzelhandel und digitale Dienstleistungen aktiv.

LW44 fungierte REC zufolge als exklusiver Finanzberater und Fangda Partners und Baker McKenzie als Rechtsberater von REC und dem bisherigen Eigentümer China National Bluestar Group Co bei dieser Transaktion. Nähere Details wollen die Unternehmen zunächst nicht veröffentlichen.

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