Noch haben die Übertragungsnetzbetreiber den Marktwert Solar für September nicht veröffentlicht. Doch nach dem Allzeit-Hoch von 7,681 Cent pro Kilowattstunde im August ist auch im September mit mindestens ähnlichen Werten zu rechnen. Hintergrund sind die volatilen und phasenweise unglaublich hohen Preise, die an der Strombörse gezahlt werden. So lag der Day-Ahead-Preis am Donnerstag (7. Oktober) um 19 Uhr bei 44 Cent pro Kilowattstunde. Raimund Kamm, Vorsitzender des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE) Bayern, berichtet, dass auch in den vergangenen Tagen trotz guten Winds stundenweise Preise um die 20 Cent pro Kilowattstunde aufgerufen worden. Für ihn steht fest, dies ist die Folge der fehlenden Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Deutschland, die zu zögerlich ausgebaut werden.
In den ersten sechs Oktobertagen hätten Photovoltaik und Windkraft zusammen mit 3,5 Milliarden Kilowattstunden Strom gut das Eineinhalbfache an Strom wie die Braun- und Steinkohle mit 2,2 Milliarden Kilowattstunden geliefert. „Dennoch lag der Strompreis an der Börse im Schnitt über 10 Cent pro Kilowattstunde und in der Spitze bei über 20 Cent pro Kilowattstunde“, erklärt Kamm.
Ø Großhandels- strompreise | 2019 | 1. Hbj. 2020 | 1. Hbj. 2021 | Juni 21 | Juli 21 | Aug 21 | Sep 21 | Okt 21 | Nov 21 |
ct/kWh | 3,7a | 2,3a | 5,5a | 7,2b | 8,0b | 8,2b | 12,7b | 15,3c |
Quelle BNetzA a https://www.smard.de/home Quelle Energy Charts Day ahead Auktion volumengewichtet c bis 7.10.
Die Hauptursache des Anstiegs seien jedoch die rasant gestiegenen Erdgaskosten. Dies sieht auch Bruno Burger, Leiter der Energy-Charts am Fraunhofer ISE, so. Zu Monatsbeginn lagen die Gaspreise bei 43,65 Euro pro Megawattstunde, während im vergangenen Jahr der Gaspreis bei 7 Euro pro Megawattstunde lag. Daher sei im dritten Quartal auch ein erneuter „Fuel Switch“ zu verzeichnen gewesen – dieses Mal von Erdgas zurück zur Steinkohle. Die Steinkohlekraftwerke produzierten im dritten Quartal deutlich mehr Strom und die Braunkohle war der größte Erzeuger in dem Monat. Dabei sind auch die Preise für CO2-Zertifikate im September auf durchschnittlich 60 Euro pro Tonne weiter gestiegen. Die große Differenz zu den hohen Börsenstrompreisen macht den Betrieb der Braunkohlekraftwerke dennoch rentabel, wie der Freiburger Forscher erklärt. Für die CO2-Bilanz im Stromsektor ist dies natürlich alles andere als positiv.
Auch Bruno Burger beobachtet die Entwicklung der Day-Ahead-Preise ganz genau. So sei es im September regelmäßig der Fall gewesen, dass die Börsenstrompreise morgens sehr hoch gewesen sein. Über Mittag gingen sie dann eher zurück, doch wenn die Photovoltaik-Anlagen nicht mehr liefern, geht er abends wieder nach oben und in der Nacht dann wieder nach unten. Dieser Trend scheint sich nun auch im Oktober fortzusetzen. Angesichts des Merit-Order-Effekts werden die Börsenstrompreise durch das letzte Kraftwerk bestimmt, das erforderlich ist, um die Stromnachfrage zu decken. Ist dies ein Gaskraftwerk, dann wird es teuer.
Nach Ansicht von Raimund Kamm könnte sich die Lage an den Strombörsen noch verschärfen. So verlieren zum Jahresende die drei der sechs verbliebenen Atomkraftwerke ihre Betriebsgenehmigung. Weitere 4,1 Gigawatt an Kapazitäten verschwinden damit aus dem Markt und Kamm geht davon aus, dass die AKWs bereits in den Monaten davor weniger Strom produzieren werden. Bis Ende 2022 ist dann der komplette Atomausstieg vorgesehen und die restlichen drei AKW mit ihren etwa 4,1 Gigawatt gehen dann ebenfalls vom Netz.
Angesichts der aktuellen Entwicklung verwundert es nicht, dass Rufe von Kernkraftbefürwortern lauter werden, die AKW doch länger laufen zu lassen. So forderte die Kernenergieforscherin Veronika Wendland in einem Interview mit dem „Focus“ die neue Regierung auf: „Stoppt den Atomausstieg. Und mottet stattdessen die größten Kohle-Dreckschleudern ein.“ Das Pikante, Wendland ist eine ehemalige Gegnerin der Atomkraft. Sie will daher nicht nur den Weiterbetrieb der AKW, fordert zugleich auch, beim Ausbau der Erneuerbaren und Speicher nicht nachzulassen. Neben Wendland forderte zuletzt auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Linnemann eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten über 2022 hinaus.
Kamm und Burger würden dies nicht befürworten und weisen auf den viel zu geringen Ausbau von Photovoltaik und Windkraft in den zurückliegenden Jahren hin. Die Ökostromlücke wachse immer weiter. „Hierdurch wird unverantwortlich viel CO2 erzeugt und steigen die Preise an der Strombörse“, sagt Kamm. „Hätten wir in den vergangenen zehn Jahren konsequent Solar und Windkraft ausgebaut, wäre heute der Strompreis auch bei Einberechnung von Systemkosten für Speicher günstiger.“ Auch für Bruno Burger stellt sich die Frage, ob die derzeitige Situation nicht dazu führen, dass sich Speicher bereits günstig betreiben ließen.
Wenn wir die Erneuerbaren Energien konsequent ausgebaut hätten, wären wir jetzt schon deutlich weiter mit der Energiewende und hätten keine so hohen Strompreise aufgrund der hohen Preise von Gas, Öl und Steinkohle.https://t.co/wIuHwDq0gR pic.twitter.com/7vwTdqCInd
— Bruno Burger (@energy_charts_d) October 7, 2021
Letztendlich einig sind sich beide, dass sofort einen wesentlich höheren Ausbau von Photovoltaik und Windkraft braucht. Kamm empfiehlt 15 Gigawatt neu installierte Photovoltaik und 10 Gigawatt an Windparks pro Jahr. Um dies zu schaffen, braucht es aber auch konstante und verlässliche Rahmenbedingungen, wie Bruno Burger sagt. Auch er ist überzeugt: „Wenn wir die erneuerbaren Energien konsequent ausgebaut hätten, wären wir jetzt schon deutlich weiter mit der Energiewende und hätten keine so hohen Strompreise aufgrund der hohen Preise von Gas, Öl und Steinkohle.“
BEE warnt vor voreiligen Schlüssen
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sieht vielfältige Gründe für die aktuelle Entwicklung. Neben dem massiven Anstieg des Gaspreises seien auch die CO2-Preise sowie die Stromnachfrage durch das Anziehen der Wirtschaft gestiegen. Hinzu komme eine eher schwache Einspeisung aus Windenergie. Die hohn Börsenstrompreise werden demnach auch zu einer sinkenden EEG-Umlage führen. Agora Energiewende erwartet, dass sie auf etwa 3 bis 4 Cent pro Kilowattstunde im nächsten Jahr fallen könne – nachdem sie im vergangenen Jahr nur wegen der zugesicherten Milliarden-Zuschüsse aus dem Bundeshauhalt bei 6,5 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden konnte. 2020 waren die Börsenstrompreise infolge des ersten Lockdowns und der eingebrochenen Industrienachfrage drastisch gesunken, ehe sie sich ab dem Sommer wieder erholten.
Der BEE sieht aktuell keinen Anlass, aufgrund der temporären Effekte voreilige Schlüsse zu ziehen und warnt vor politischen Schnellschüssen. „Die meisten Sondereffekte dieses Jahres werden sich in den nächsten Monaten wieder verändern. Statt voreiliger Entscheidungen braucht es jetzt einen Gesamtblick auf den Strommarkt und eine Neuordnung des Marktrahmens“, erklärte BEE-Präsidentin Simone Peter. „Zwar ermöglichen die aktuellen Effekte potentiell eine starke Reduzierung der in der EEG-Umlage sichtbar werdenden Differenzkosten der erneuerbaren Energien, allerdings werden diese Effekte nicht lange anhalten. Wir erwarten, dass die Differenzkosten zunächst weiter steigen und nicht allein aus CO2-Einnahmen aus dem Wärme- und Verkehrssektor gedeckt werden können, wenn diese gleichzeitig für den sozialen Ausgleich genutzt werden sollen.“
Daneben sieht der BEE sichere Finanzierungen als wichtigen Treiber für den weiteren Zubau von Erneubaren-Anlagen. „Solange es keinen neuen Marktrahmen gibt, der diese Finanzierung von Investitionen ermöglicht, ist der Mechanismus des EEG weiter erforderlich“, so Peter weiter. In diesem Sinne bedürfe die Debatte zur EEG-Umlage eine ganzheitliche Einordnung. „Ein neues Marktdesign und eine Überarbeitung der Steuern, Abgaben und Umlagen im Energiebereich werden den dringend benötigten Flexibilitätsbedarf sowie die Umsetzung der Sektorenkopplung für eine erfolgreiche Energiewende realisieren.“
Anmerkung der Redaktion: Das Statement des BEE ist nachträglich im Artikel ergänzt worden. Ebenfalls nachträglich korrigiert wurde die Zahl der AKW, die Ende 2021 vom Netz gehen.
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Genau darauf haben wir gewartet. Irgendwie war es klar. Erst den Ausbau der erneuerbaren bremsen und dann auf die große Stromlücke warten. Wenn es zu einer Laufzeitverlängerung in Deutschland kommen sollte sehe ich den sozialen Frieden gefährdet. Kernkraft ist definitiv nicht die Lösung!
Zitat Aus dem Artikel.
Raimund Kamm, Vorsitzender des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE) Bayern, berichtet, dass auch in den vergangenen Tagen trotz guten Winds stundenweise Preise um die 20 Cent pro Kilowattstunde aufgerufen worden. Für ihn steht fest, dies ist die Folge der fehlenden Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Deutschland, die zu zögerlich ausgebaut werden. Zitat Ende.
Wie das nach dem gegenwärtigen Zustandekommen der Börsenpreise geschehen soll, wird ein Geheimnis des Landesverband’s Vorsitzenden bleiben.
Zur Erinnerung siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Das letzte noch für die Nachfrage benötigte Kraftwerk ( Grenzkraftwerk ) bestimmt den Börsenpreis. Alle anderen, für die nachfrage benötigten Kraftwerke, werden nach diesem Preis bezahlt. Ein sogenannter „Mitnahmeeffekt“ wird wirksam. Wenn das nicht geändert wird, können wir noch so viel Erneuerbare zum „Nulltarif“ einspeisen, ein konventionelles Kraftwerk bestimmt immer den Preis. Und konventionelle Kraftwerke werden ständig teurer. Zum einen wegen der Zertifikaten, und zum anderen wegen der steigenden Rostoffpreise..
Wenn’s so weiter geht mit den Börsenpreisen, müssten die Stromverbraucher eigentlich, statt EEG Umlage zu zahlen, noch Geld heraus bekommen.
Zur Erinnerung, die Umlage ist die Differenz zwischen Börsenpreise und den EE Vergütungen.
Bin mal gespannt wie lange man diese energiepolitische Volksverdummung noch mit dem EEG Konto vernebeln kann.
Die hohen Kohle-, Öl- und Gaspreise sind ein gutes Argument, weshalb der Ausbau der Erneuerbaren beschleunigt werden muss. Das „hätte – wäre“ ist kein gutes Argument, wenn es darum geht, wie man jetzt auf die hohen Energiepreise reagiert. Die hohen Preise haben wir jetzt, und den Menschen, die ihre Informationen hauptsächlich aus Blöd, Focus und Welt beziehen, wird es schwer zu erklären sein, dass man um des lieben Prinzips willen die Kernkraftwerke trotzdem jetzt abschalten muss. Da diese Situation dank der wunderbaren Politik der scheidenden Merkel-Regierung schon seit vier Jahren vorhersehbar gewesen war, hat man sicher auch schon geeignete Lösungen erarbeitet. Falls das nicht der Fall sein sollte: Die soziale Frage muss mit Hilfe eines Energiefreibetrags pro Kopf (einige hundert Euro/Jahr) gelöst werden. Darüber hinausgehender Energiebedarf muss Privatsache bleiben. Die internationale Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen wird man an den EU-Außengrenzen mit Energiezoll auf Einfuhren und Energiegutschriften auf Ausfuhren kompensieren müssen.
Diejenigen, die die Kernkraft immer noch für ein kalkulierbares Risiko halten, haben im Bundestag nur noch eine sehr dünne Mehrheit (Union, AfD und FDP), in der Bevölkerung sind sie inzwischen in der Minderheit. Ich hoffe, der politische Preis wird als zu hoch angesehen, wenn jetzt jemand ernsthaft die Laufzeiten der schon ganz erheblich in die Jahre gekommenen Kernkraftwerke verlängern will. Für mich wäre es ein Grund, auch wiederholt auf die Straße zu gehen, wenn eine Regierung eine Laufzeitverlängerung erwägen würde. Genug andere Kraftwerke sind ja da, das Ausland freut sich auch, wenn wir unseren Strom-Exportüberschuss abbauen.
JCW sagt:
Die hohen Kohle-, Öl- und Gaspreise sind ein gutes Argument, weshalb der Ausbau der Erneuerbaren beschleunigt werden muss. Das „hätte – wäre“ ist kein gutes Argument, wenn es darum geht, wie man jetzt auf die hohen Energiepreise reagiert.
@ JCW
Das „hätte oder wäre“.. ist in der Tat sehr wohl ein bedeutendes Argument, und mit ein Grund für unsere hohen Strompreise. „Hätten“ wir nämlich noch das System von vor 2010, dann „wären“ die EE noch den Versorgern in deren Bilanzkreisen zwingend zugeteilt, und würden vorrangig im Lande verbraucht. Das „hätte“ zufolge, dass wir nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, gegenwärtig eine EEG Umlage von „Null“ hätten. Die Diskussion würde auf der Basis eines um über 6 Cent niedrigeren Strompreises stattfinden
Die Tatsache, dass Sonne und Wind keine Rechnung schicken, würde im Portfolio der Versorger Preis mindernd zu Buche schlagen.
Die Umlagenkurve im bekannten Video vom Prof. würde nicht weg von den Vergütungsbalken steil nach oben laufen, sondern, kontinuierlich nach unten.
Siehe hier:https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Bevor dieses „Paradoxon“ nicht behoben ist, und die EE weiter separat an der Börse verramscht werden müssen, ist jeder beschleunigte Ausbau ( PV Pflicht ) lediglich zum Vorteil der Altgedienten, die mit dieser Ramschware lukrative Geschäfte machen.
Die Lücke ist riesig. Windräder können so schnell nicht gebaut werden. PV gegeben im Winter im Durchschnitt nur etwa 10% ihrer Nennleistung in 7 Stunden, d.h. 2 x 4,1 GW können durch 2 x 140 GW PV plus Speicher ersetzt werden. Ich frage mich schon die ganze Zeit, wer da wohl was geplant hat, wenn mehrere AKWs gleichzeitig abgeschaltet werden.
Mein Ansatz wäre dort anzugreifen, wo der Rubel rollt bzw. nicht rollt, d.h. nicht schwarzen Peter zu spielen sondern Verantwortung übernehmen und die Lösung der Erneuerbaren unter Beweis zu stellen. Immerhin wurde der Karren mit vereinten Kräften einer gewissen Liga in den Dreck gefahren.
Das einfachste wäre zu aller erst eine Kampagne, die den elektrifizierten Bürgern erklärt, wie diese durch eine schlaue Lade- und Verbrauchsstraregie den Preis mit einem Blick auf die Energy Charts selbst beeinflussen und im eigenen Interesse durch weniger Export von bereits selbst bezahltem Stom niedrig halten können.
Die allseitigen Blackout Drohungen der Energiewirtschafts-Lobby sollte man zu aller erst nutzen, um das Thema ‚Vehicle to Home‘ als Sicherheisreserve bzw. Notstrom nach vorne zu bringen.
Beim Thema Hausspeicher sehe ich noch nicht alle Möglichkeiten ausgereizt. Vorhersagebasiertes laden funktioniert an vielen Tagen mehr schlecht als recht. Manche Speicher reagieren paranoid aut eine Wolke und sorgen so für einen Leistungsausfall zusammen mit anderen paranoiden Speichern, wenn die Wolke übers Land zieht. Die meisten Speicher laden mit 100% PV Leistung in der Früh bis sie voll sind und verschieben in der Summe die Leistungskurve recht ordentlich. Eine feste lineare + parabolische Ladekurve zwischen Sonnenaufgang und Sonnenutergang (SOC min bis SOC max) wäre viel einfacher und zuverlässiger zu realisieren, würde Speicherverluste minimieren, Leistungsspitzen im Stromnetz positiv beeinflussen und somit sich positiv auf Strompreise auswirken.
Viele Speichersysteme werden nicht voll ausgebaut, sterben irgenwann den Langzeittod und können sich daher nicht amortisieren. Diese Ressource sollten wir daher besser nutzen. Wenn die Energiewirtschaft sich gegen Speicher verweigert, dann könnte der Staat bzw. die Länder statt Geld sinnfrei und selbstlos in irgendwelche Speicherförderungen zu pumpen, das Geld für einen Anteil des PV Speichers anbieten, mit der Auflage, dass dieser Speicheranteil bei PV Überschuss zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang ins Netz entladen wird. Der Betreiber profitiert dabei von der höheren Batterieleistung, und hat die Möglichkeit über eine Erstattung des Zeitwerts der Förderung, den Speicher wieder zurückzukaufen. Für Speicher welche auf die Einspeisung in Abhängigkeit der Netzfrequenz zertifiziert sind, sollte es einen weiteren Bonus und eine angepasste Einspeiseregelung geben. Damit tickt eine Uhr für allzu träge Energieversorger und deren Gejammere über immer häufiger auftretende Lastspitzen
In der dezentralen Energieversorgung steckt noch jede Menge ungehobenes Potential, nur dürfen wir nicht die Zeit verschlafen, sondern müssen robuste Lösungen für morgen entwickeln. Auch müssen wir uns den unangenehmen Fragen stellen. Eine der schwersten Fragen im Gegensatz zu den fortwährenden Leistungsdiskussionen ist für mich: wie kann die Frequenz im Netz mit immer weniger Großkraftwerken nicht nur stabil, sondern auch synchron gehalten werden?
Der Sportmarkt-Preis von fast 44,5 Cent pro kWh, mit dem natürlich kein Stromanbieter auch nur kostendeckend seine Endkunden beliefern kann, bestand am 07.10. um 19 Uhr.
Das Argument, dass ein Zubau von Wind und Sonne hier geholfen hätte, ist seltsam und unrealistisch.
Der Ertrag aus Photovoltaik betrug zu diesem Zeitpunkt 0,00 GW, der aus Wind (Onshore und Offshore zusammen) rund 1,7 GW von benötigten 70 GW.
Bei null Sonne und Windstille wird man auch bei einem erheblichen Zubau von Photovoltaik und Windkraft keine nennenswerten Mehrerträge erreichen.
Grade für diese Mangelphasen an Strom, also dann, wenn Wind und Sonne (nahezu) nichts bringen, wären die einzigen logischen Reaktionen neue Verbrennungskraftwerke, Atomkraftwerke oder den Ausbau der Geothermie voranzutreiben.
Was davon am besten ist, sei dahingestellt. Werden bald die letzten AKW vom Netz gehen, wird es kritisch werden, wie die jetzigen Entwicklungen ja bereits zeigen, obwohl diese Kraftwerke noch laufen.
Hallo Sebastian
Speichertechik total vergessen?
Würden wir die PV- und Wndenergie endlich mit einem Management von ausreichenden Speichern verbinden, wäre die Situation gebannt! Aufgabe der Netzargentur? oder?
Wirtschaftliche Anreize hierfür eher knapp, wenn nicht sogar nicht sichtbar!
Absichtliche Vorgehensweise zu unterstellen?
Sebastian, herzlichen Dank für Deinen Einwand.
Ich freue mich schon auf die Abschaltung der AKW. Und ich freue mich auf die Kommentare der „hätte“-, „wenn“- und „aber“-, „früher“-Kommentatoren, wenn es dann ein paar Tage dunkel und windstill ist, und dann die Akkus uns für Tage versorgen müssen. Oder die ICEs dann mit ihrem nachhaltigen Ökostrom aus Island fahren, über Funkstrom versorgt.
Aber wer schuld, dass weiß ich auch schon die dreckigen Stromerzeuger mit der gekauften Lobby! Wetten?
hat der herr Diehl nicht vor einigen Monaten den Merrit-Ordereffekt gelobt, als gutes Mittel der Wahl?
Und die deutsche Stromlobby macht also die Weltmatktpreise??
Hier lernt man täglich dazu!
Peter Rentfort sagt:
Hier lernt man täglich dazu!
@ Peter Rentfort.
Na schön….. wenn Sie täglich dazu lernen. Ich hoffe Sie werden das Gelernte auch endlich mal hier berücksichtigen.
Die deutsche Stromlobby macht nicht die Weltmarktpreise, die deutsche Stromlobby hat aber 2010 ein Konzept konstruiert, mit dem sie in der „Dunkelkammer“ EEG Umlage alles auf die Verbraucher abwälzen kann.
Oder haben Sie schon wieder vergessen, dass seit 2010 gilt, je niedriger die Börsenpreise, desto höher die EEG Umlage. Mit anderen Worten, je billiger sich Ihr Versorger Strom beschaffen kann, desto höhere EEG Umlage müssen Sie bezahlen.
Das habe ich Ihnen doch schon einige mal erklärt, und obwohl Sie täglich dazu lernen, ist das wesentliche offenbar immer noch nicht bei Ihnen angekommen.
In einer echten Wasserstoffwirtschaft gäbe es solche Probleme nicht. Riesige saisonale Speichermengen, würden jegliche Dunkelflaute und Kurzfristspekulation obsolet machen. Bei manchen Kommentatoren wundere ich mich, dass dieses Thema überhaupt nicht ankommt. Passt wohl nicht jedem ins Konzept.
Danke, für den Hinweis, Herr Diehl.
Aber wenn aktuell der Durchschnitt der garantierten EEG-Festvergütung Solar bei über 30 Cent/kWh liegt lt. Netztransparenz.de, und wenn immer mehr von garantierter Energie eingespeist wird, wer bezahlt dies?
Irgendwann machen dann billige 20% des übrigen Stromes den garantierten Mehrpreis von 10-20 Cent wett?
Dafür braucht man wirklich ihre Paradoxrechnung!
Und die Speicher-/Umwandlungskosten für die übrigen tausenden Stunden des Jahres haben nichts mit der PV-Versorgung zu tun??
Die werden über was eingespart? Weil die Sonne keine Rechnung schickt?
@ Heinz Scherer.
Der Peter Rentfort, ein Veteran der konventionellen Stromwirtschaft, argumentiert wie alle aus dieser Branche, immer noch mit deren Lieblingsspielzeug der „Dunkelflaute“ Dabei versucht er hier den Eindruck zu erwecken, dass auf Anhieb – ohne Rücksicht auf Verluste – konventionelle Kraftwerke vom Netz gingen. Dass es da eine sogenannte „Kalte Reserve“ gibt, die von einer Aufsichtsbehörde verwaltet wird, die dafür Sorge zu tragen hat, dass die Versorgung gesichert ist, passt bei dieser Stimmungsmache nicht ins Konzept der Energiewende Kritiker.
Mit zunehmenden EE wird sich da ein Kapazitätsmarkt bilden, über den die Dunkelflauten bedient werden.
Wenn das dann kontinuierlich mit Wasserstoff geschehen kann, ist das der Weg hin zu den 100% Erneuerbaren.
So Ähnliches hat der Ex Chef von RWE ja schon mal geplant, bevor er gehen musste.
Siehe hier:
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article125425602/RWE-setzt-jetzt-voll-auf-die-Energiewende.html
Zitat:..Terium forderte die Schaffung eines „dezentralen Kapazitätsmarktes“, auf dem sich ein Preis für gesicherte Erzeugungsleistung bilden könne. Damit könnten Kraftwerke refinanziert werden, die derzeit wegen des Ökostrom-Vorrangs kaum noch zum Einsatz kommen und deshalb vor der Stilllegung stehen.
„Die Feuerwehr wird auch nicht allein für das Löschwasser bezahlt“, erklärte Terium: „Sie wird genauso dafür bezahlt, dass sie rund um die Uhr mit ihren Geräten in Bereitschaft ist – das wollen wir auch!“…..
Zitat Ende.
Wenn diese gegenwärtig vor der Stilllegung stehenden Kraftwerke mit Wasserstoff betrieben werden, ist das – neben den Großspeichern – ein Riesen Potential auf dem Weg hin zu 100% Erneuerbaren.
Ganz zu schweigen davon, wie viel man beim Netzausbau sparen könnte.
Herr Diehl, da sehen Sie mich aber falsch.
Ich habe kein Problem damit, dass die konventionellen KW langfristig vom Netz gehen.
Ich habe ein Problem mit den Apologeten der „Sonne und Wind schicken keine Rechnung“.
Ein Netzumbau zur Sicherstellung der Versorgung entweder aus dem Ausland, Offshore, oder ….. kostet sehr viel Geld.
Die Umwandlung, die Speicherung, die Steuerung kostet sehr viel Geld, die Vorhaltung einer zweiten Infrastruktur kostet sehr viel Geld. Wer bezahlt das Personal in den KW, wenn sie nicht 6000 Std. sondern nur 1000 Std. laufen?
Das alles muss zusätzlich bezahlt werden, und die Stromerzeugungskosten aus den EE werden auf sehr lange Zeit nicht unter 3 Cent fallen, wo die konventionellen an ihre Grenze kommen.
Es wird nur deutlich teurer, das muss gesagt werden. Dann werden Sie von mir fast nichts mehr lesen müssen.
Herr Rentfort, haben Sie schon mal Mitarbeiter neben PV oder Windkraftwerken stehen sehen? Im Gegensatz zu Kohlekraftwerken, müssen die nur regelmäßig gewartet werden. Mehr nicht. Es gibt keine Brennstoffkosten, sondern nur Anlagekosten. Doppelte Systemkosten sehe ich nicht. Es gibt ein und dasselbe Stromnetz und das Wasserstoffnetz wird zum größten Teil ein geringfügig überarbeitetes Erdgasnetz sein. Außerdem sind Gasnetze viel billiger als Stromnetze.
Sebastian sagt:
Das Argument, dass ein Zubau von Wind und Sonne hier geholfen hätte, ist seltsam und unrealistisch.
@ Sebastian.
Dass mehr Sonne und Wind an den hohen Börsenpreisen nichts verändert hätten stimmt. Sie sehen das aber aus einem anderen, falschen Grund. Beschäftigen Sie sich mal mit dem System. Lesen Sie, , in meinen obigen Beitrag vom 08. Oktober um 14.35 Uhr., wie die Börsenpreise entstehen. Die Börsenpreise sind ja nicht so hoch, weil es an Sonne und Wind mangelt, sondern weil das letzte noch für die Nachfrage benötigte Kraftwerk den Preis bestimmt. Der „Mitnahmeeffekt“ ist das Problem. So lange wir keine 100% Erneuerbare haben, und auch nur ein konventionelles Kraftwerk zum Einsatz kommt, bestimmt dieses den Börsenpreis.
Und was die Kernkraftwerke betrifft. Wenn die weiter laufen würden, hätte das – nach dem gegenwärtigen System – überhaupt keinen mindernden Einfluss auf die Börsenpreise.
Schauen Sie mal die folgende Merit Order Grafik, wie die Preise entstehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
AKW Strom wird ganz links angeboten, und profitiert durch den „Mitnahmeeffekt“ von dem, was das letzte noch für die Nachfrage benötigte Kohle oder Gaskraftwerk kostet. Deshalb nennt man doch im Volksmund auch abgeschriebene Kernkraftwerke „Gelddruckmaschinen“.
Das Problem ist, dass das System für die Energiewende nicht geeignet ist.
es ist unglaublich, welcher finanziellen Mehrwert generiert wird, durch die Regelung:Fossile und AKWs first!
Egal welche Modifizierung für die Vergütung der Erneuerbaren vereinbart wird, werden diese mit der bisherigen Regelung immer hinten dran stehen.
Es wir Zeit, daß Verantwortliche Verantwortung auch übernehmen.!
@ Sebastian
Lassen Sie sich nicht von dem Folgenden im Merit Order Link irritieren
Zitat:…In Zeiten hoher EEG-Strom-Einspeisung verdrängt der EEG-Strom den Strom aus den teuersten konventionellen Kraftwerken und senkt so über den Merit-Order-Effekt den Börsenpreis. Allerdings erhöht die von den inländischen Stromabnehmern zu zahlende EEG-Umlage den Gesamtpreis für Strom, so dass die mit dem vollen EEG-Umlagesatz (aktuell 2021: 6,50 ct/kWh[ belasteten Endverbraucher (private, gewerbliche und ein Teil der industriellen Verbraucher) insgesamt mehr für Strom zahlen. Zitat Ende.
Tatsächlich senken die Erneuerbaren den Börsenpreis, aber nur bis zu einem gewissen Punkt, genauer gesagt einem bestimmten Grenzkraftwerk, wie Sie selbst der Merit Order Grafik entnehmen können.
Von 2011 bist 2016 wo teure Öl und Gaskraftwerke verdrängt wurden, ist das ja auch geschehen.
Siehe hier:
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Nun sind wir aber an einem Punkt angelangt, wo die teuersten Kraftwerke verdrängt sind, und da wir noch keine 100% EE haben, wird eine konventionelle Erzeugung noch benötigt.
Da das gegenwärtig Kohlekraftwerke sind, bestimmen diese als Grenzkraftwerke den Preis.
Während Kohle als Grenzkraftwerke von 2011 bis 2016 für niedrige Börsenpreise gesorgt haben, bewirken sie nun das Gegenteil, weil zum einen die CO2 Zertifikate teurer geworden sind, und zum anderen die Rohstoffpreise gestiegen sind.
Das könnte sich bei den Verbraucherpreisen wesentlich freundlicher niederschlagen, wenn wir noch das System von vor 2010 hätten.
Und schon wieder sind wir bei dem „Faulen EI“ das der Energiewende 2010 mit der bekannten Ermächtigungsverordnung ins Nest gelegt wurde.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Die damalige paradoxe Neugestaltung der EEG Umlage führte dazu, dass die Umlage sich „verfünffachte“, während die damit zu bezahlenden EEG Vergütungen sich nur „Verdoppelt“ haben. Mit steigender Tendenz, bei sinkenden Börsenpreisen, sprich Strom Beschaffungskosten für die Versorger.
Vom Ex Chef des Fraunhofer Institutes im folgenden Video eindrucksvoll dargestellt.
Siehe hier. https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, wie bis 2010 der Fall, wären die von 2011 bis 2016 gesunkenen Börsenpreise der Umlage kompensierend zugute gekommen, wir hätten eine Umlage von „Null“ und die gegenwärtige Diskussion würde auf der Basis eines Strompreises von über 6 Cent weniger stattfinden.
Die Umlage von „Null“ habe ich im Folgenden an Hand von Daten und Fakten deutlich gemacht.
https://www.pv-magazine.de/2021/05/07/agora-energiewende-eeg-umlage-kurzfristig-durch-hoehere-co2-preise-halbieren/
Ein Stromverbrauchsbuckel abends zwischen 18:00 und 21:00 ist üblich, besonders wenn die Sonne früher untergegangen ist. Im Dezember geht der Buckel bereits in der Gegend vor 16:00 hoch. Das Aufladen von E-Autos die gegen Abend abgestellt und in den darauf folgenden 1 – 3 Stunden wieder geladen werden, könnte ein zusätzlicher Verbrauchsbuckel sein. Die meisten Wallboxen können den Betrieb nicht in die vielen Nachtstunden verschieben. Das dauert noch. Eine feinere Preisstruktur
über die 24 Stunden und die 7 Tage einer Woche wäre nützlich. In Österreich gibt es einen Stromversorger, der nach Tagesstunden variierend abrechnet. Mehr Hintergrund über die Denkweise der Stromeinkäufer wäre verständnisfördernd.
Bei uns funktioniert das mit den stundenaufgelösten Preisen noch nicht, weil die Stromanbieter, die das bereitstellen wollen, an den bräsigen Verteilnetzbetreibern scheitern. Die berechnen dem Stromanbieter, der bei ihnen durchleiten will, immer ein Standardverbrauchsprofil, egal, ob der Verbraucher seinen Verbrauch ans Angebot anpasst oder nicht. Tut er das, profitiert nur der Verteilnetzbetreiber, der weiterhin das teure Standardverbrauchsprofil kassiert und den billigeren angepassten Strom liefert. Auch hier bedarf es einer gesetzlichen Regelung, dass die Verteilnetzbetreiber gezwungen werden, ein angepasstes Verbrauchsprofil anzuerkennen und damit innovativen Stromanbietern ein neues Geschäftsmodell zu ermöglichen.
Eine andere Frage ist, wieviel das bringen würde. Ich könnte mir vorstellen, dass es z.B. etwas bringen würde, wenn man Wallboxen, Wärmepumpen und Kühlgeräte zeitweise zum Aussetzen zwingen könnte. Aber bei den Kühlgeräten wird es schwierig: Die hängen nicht an einem fest zugeordneten Stromkreis, sondern an irgendeiner Steckdose. Der Rest muss mit Kurz- und Langzeitspeichern ausgeglichen werden.
Es ist natürlich furchtbar viel verschleppt worden in den letzten Merkeljahren. Es wird sich zeigen, wie schnell man das Versäumte nachholen kann. Die FDP scheint jedoch mit ihrem Attentismus („Abwarten, welche technischen Lösungen vielleicht noch bessere Möglichkeiten bieten werden“) die Rolle des Bremsers nahtlos übernehmen zu wollen. Übersetzt heißt dieses Motto doch: „Ich will weitermachen wie bisher, sollen doch unsere Nachkommen sehen, was sie mit dem überlassenen Schlamassel machen.“
Speicherstrom könnte man jedenfalls billiger anbieten als für 44ct/kWh. Aber dazu müsste es diese Speicher endlich mal geben. Hausspeicher sollten es eher nicht sein, denn dort kostet das Speichern locker das doppelte wie in einem Großspeicher. Davon, dass Hausspeicher nur mit großem Aufwand netzdienlich betrieben werden können, gar nicht zu reden. Die interessierten Hersteller versuchen das natürlich anders darzustellen, aber für den, der rechnen kann, sollte es offensichtlich sein.
Einige Beiträge kann ich hier gar nicht nachvollziehen. Es steht fest das alle AKW nächstes Jahr abgeschaltet werden. Auch wird ab 2030 kein Kohlekraftwerk mehr laufen. Dazu braucht es kein einziges Gesetz zur frühzeitigen Abschaltung. Ökostrom muss nur durch eine Änderung des Gesetzes endlich wieder Vorrang beim Verbrauch haben. Dann wird der Ausbau von Strom und Wind wieder massiv ansteigen und jedes KKW rechnet sich nicht mehr. Auch werden wir in 2 bis 5 Jahren fast keine Heimspeicher mehr bauen, da die ersten bidirektionalen E-Autos vor den Häusern stehen. Diese werden komplett vernetzt sein und das Netz auch stabil halten. Dies funktioniert bei einigen Hauptspeicher anbieten auch schon . Sie zahlen ihren Kunden über 100 € pro Jahr für die Stabilisierung des Netzes. Durch den massiven Umbau von sinnlosen Maisfeldern zu Solaranlagen wird auch genug Fläche für Module vorhanden sein. Wohnungsbaugesellschaften könnten durch Solar- und Windparks am Stadtrand ihren Mietern preiswert dezentralen Ökostrom bereitstellen. Auch Mittelspannungs- und Quartierspeicher werden eine große Rolle einnehmen. Dadurch werden auch große Stromtrassen, die in 10 Jahren sowieso noch nicht fertig sind, Makulatur.
Und auch ich möchte mich in der Wiederholung „uralter“ weggeschobener Ansichten vordrängeln: 1. WIEDER VORRANG der Erneuerbaren – Diskriminierung fossiler und atomarer Stromgestehung gemäß deren klimatischer Folgekosten /// 2. WEG mit den regelungstechnischen Limitationen (ich führe derzeit eine Diskussion mit dem MwStR wegen einer 300 Wp Steckersolaranlage – mehr Kabarett geht fast nicht) /// 3. Eventuell ein EEG Vergütungsmodell für Ost / West – PV Anlagen /// 4. den Endkunden klarmachen, dass 10° geneigte PV Module im Winter nichts bringen können … Fassaden PV aber höhere Tageserträge liefert als im Sommer … etc. etc. etc. /// Vielleicht wird aus dem hunderte Seiten Juristen EEG Monster vom Dezember 2020 wieder ein EEG der ersten Stunde in der Sprache von Otto Normalverbraucher – oder neben dem Grundrecht auf freie Berufswahl … auch eines auf (Energie)-Eigenversorgung?
Hallo Ihr Interessierten, schaut mal hier.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/co2-preis-107.html
Zitat:…Das EEG soll auslaufen und die Verbraucher dann auch nicht mehr die damit verbundene Umlage bezahlen müssen. Das ist bislang aber nur ein Versprechen, so dass die Stromkunden zurzeit doppelt zur Kasse gebeten werden: einmal für die alte Förderung des EEG und einmal für den Einstieg in die allgemeine CO2-Abgabe, der im Januar bereits erfolgt ist. Zitat Ende…
Die Chefin des BDEW bestätigt das,. was ich hier zum wiederholten Male schreibe, die Stromkunden zahlen „doppelt“. Die Stromkunden zahlen doppelt, weil – nach der alten Förderung – in Zeiten der sinkenden Börsenpreise, das nicht der EEG Umlage – nach dem Kosten/Nutzen Prinzip – zugute gekommen ist, sondern die Umlage paradoxerweise sogar noch erhöht hat.
Nun steigen die Börsenpreise, wegen der CO2 Abgabe, und die Verbraucher sind wieder die Dummen und zahlen..
Hätte die bisherige Förderung nach dem Kosten/Nutzen Prinzip stattgefunden, wäre die EEG Umlage gegenwärtig „Null“ und die hohen Börsenpreise wegen der CO2 Abgabe würden auf der Basis eines Strompreises von über 6 Cent weniger ( Umlage ) zu Buche schlagen.
Die beim BDEW haben zwar erkannt, was ich hier gebetsmühlenartig „Umlagenschwindel“ nenne, stellen es aber etwas verklausuliert, und für sich sehr wohlwollend dar.
Denn tatsächlich waren sie ja 2010 selbst nicht ganz unbeteiligt, als das, was sie heute beklagen, durch die bekannte Ermächtigungsverordnung konzipiert wurde.
Siehe hier unter Gründe für die Reform, und Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Super interessante Diskussion; jedoch werde ich langsam ein wenig schwindelig!
Aktuell gallopieren die Energiepreise davon und kein Regulativ wg fehlender operativer Regierung ist in Sicht.
Markt; gut und schön. Aber was ist, wenn die Weichen irgendwie eventuell falsch gestellt und eingeklemmt sind oder auch nicht im Fokus der relevater Entscheider liegen?
Welche Kapaität hat die deutsche Stromerzeugung und wo sollte sie 2030…2040 hinkommen?
Was wird als Instrumentarium und deren Anteile für die Strom-Erzeugung erwartet?
Regenerative Erzeugung, Speicher, Anteil und CO2 -Impakt von Reservekapazitäten?
Preisbildung besser durch lokal orientierte Versorgungsbereiche der entsprechenden Stadterke, die erforderlichkeiten für ihr Gebiet definieren und durchsetzen oder durch den allgem. Börsenhandel im Versorgungsgebiet der BRD?
Wurden schon mal die beteiligten Abgeordneten am ehemaligen am Entscheid zur Neuregelung der EEG-Vergütung befragt, was diese mit ihrer Zustimmung angerichtet haben?
Wo bleiben die Beiträge der in D so üppig finanzierten Hochschulen zu den relevanten Fragestellungen?
Nein zu einem weiter so!
Es sollte der Energiemarkt in BDR nun endlich aufgeräumt und von verlässlichen Leuten neu definiert werden.
Meinet wegen sollte eine Abschaltung des Ladevorganges von E-Fahrzeugen bei Engpässen erfolgen.
Auch ein Energiepreis von €Ct/kwh 40 für die Kilowattstunde wäre meiner Ansicht durchaus verkraftbar, wenn nachvollziehbar erforderlich.
Was aber überhaupt nicht akkzeptierbar wäre, dass sich das produzierende Gewerbe weiterhin duch eine irgendwie geartete Sonderregelung, wie bisher, aus der Verantwortung an der Beteiligung an der Finanzierierung der Erneuerbaren durch „Ausnahmeregelungen“ ziehen sollte.
Die Firmen haben mehr als 10 jahre Zeit gehabt, über deren eigenen Energieverbrauch und dessen Einfluß auf die eigenen Produktkosten nach zu denken.
Thomas sagt:
Super interessante Diskussion; jedoch werde ich langsam ein wenig schwindelig!
Aktuell galoppieren die Energiepreise davon und kein Regulativ wg fehlender operativer Regierung ist in Sicht.
@ Thomas.
Das gegenwärtige politische Vakuum, wird geschickt genutzt, um eine dringend notwendige Verlängerung der Laufzeiten für Kernkraftwerke zu inszenieren. Nur mit Atomstrom kann man die Strompreise im Griff behalten, lauten die Schlagzeilen in den einschlägigen Medien. Dass nach dem gegenwärtigen Preisfindunssystem die AKW lediglich von einem.. „Mitnahme Effekt“.. an der Börse profitieren, und somit gar keinen Preis mindernden Einfluss haben, muss der Hartz IV Empfänger und die alleinerziehende Mutter, die gerne ins Spiel gebracht werden, natürlich nicht unbedingt erfahren..
Peter Rentfort sagt. am 11.Oktober um 10.37 Uhr.
Danke, für den Hinweis, Herr Diehl.
Aber wenn aktuell der Durchschnitt der garantierten EEG-Festvergütung Solar bei über 30 Cent/kWh liegt lt. Netztransparenz.de, und wenn immer mehr von garantierter Energie eingespeist wird, wer bezahlt dies?
@ Peter Rentfort.
Zu nächst einmal sind nicht nur „Solar“ alleine und separat zu bezahlen, sondern die durchschnittlichen Vergütungen für alle EE Einspeisungen, ergeben den Kostenfaktor, und der liegt gegenwärtig bei 13 Cent/kWh.
Siehe hier:…https://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz
Und nun kommt der Punkt.
Von 2011 bis 2016 haben sich die Börsenpreise fast halbiert.
Siehe hier:…
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Paradoxerweise ist aus diesem Grund die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh gestiegen.
Wenn diese Halbierung der Börsenpreise – verursacht durch den Merit Order Effekt den die EE an der Börse auslösen – nicht kontraproduktiv zu Buche schlagen würden, sondern der Umlage nach dem Kosten/Nutzen Prinzip zugute gekommen wären, hätten wir heute eine Umlage von „Null“
Die gegenwärtigen Strompreiserhöhungen, wegen steigender Börsenpreise, würde auf der Basis von 6 Cent weniger stattfinden.
Wenn dieser Umlagenschwindel endlich mal aufgeräumt würde, wäre das der halbe Weg nach Rom, was die Kostenfrage betrifft..
Dazu kommen die PPA Verträge, die gegenwärtig ganz ohne Förderung ständig ans Netz gehen, weil da ganz deutlich zum Ausdruck kommt, was mit dem EEG Modus ( EEG Konto ) vernebelt wird, nämlich die Tatsache, dass Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken.
Ich hoffe ich konnte Ihnen weiterhelfen zu Ihrer Frage wer soll das bezahlen.
Ps.: Dazu lesen Sie auch meinen vorherigen Beitrag, wo es darum geht, dass die Chefin vom BDEW sagt, die Stromkunden zahlen „doppelt“
Den großen weltweit agierenden Energiekonzernen, welche mit fossiler Energie über Jahrzehnte prima Geschäfte gemacht haben, geht langsam doch ein Licht auf, dass ihre Gewinne die nächsten Jahre und Jahrzehnte nicht mehr gesichert sind. Bisher hat man ab und zu mal ein grünes Projekt verwirklicht, aber mit Nachdruck wurde dies nicht betrieben. Jetzt merkt man, dass man zig Milliarden braucht um den Umbau des eigenen Konzerns zu verwirklichen. Die hohen Preise bringen nicht nur Milliarden, sondern sie bringen auch extreme staatliche Beihilfen. Frankreich gib 30 Milliarden für AKW, GB fördert auch ganz massiv. In Deutschland wird versucht, dass die abgeschriebenen AKW weiterlaufen. Russland will die Gaslieferungen erst wieder erhöhen, wenn die Pipeline in Betrieb ist. So läuft der Hase. Einige hier wurden doch schon überzeugt, dass ist nur mit grüne Energie nicht geht.
Es ist unglaublich, wie lange das Prinzip Altmeier weiterhin noch nachwirkt.
Mehr als 11 Jahre mangelhafter wenn nicht sogar wissentlich verhinderter Ausbau der Erneuerbaren Energieen!
Und jetzt nach der Einsicht vom Sommer 2021, dass die bisherigen Erwartungsprognosen vorne wie hinten nicht im geringsten passen, kommt die Diskussion zur Laufzeit-Verlängerung der AKWs mal hurtig ins Spiel. Super!
Durchsichtiger geht es wohl kaum! Und nach möglichen 1, 2, oder 3 Jahren Verlängerung der AKWs stehen wir dann besser da?
Wenn wir nach Abschaltung der letzten 3 AKWs Ende 2022 ein Problem mit der Strombilanz hätten, was wäre daran so schlimm, dann eben eine Übergangszeit bewußt mit Stromimporten zu arbeiten?
Ja ich weiß, mit Atom aus FR oder Kohle aus PL wird es auch nicht besser für das Klima.
Aber sher verläßlicher. Nicht schon wieder rin in die kartoffeln und dann wieder raus…….wie schon einmal.
Ohne massivem Zubau von PV und auch Wind wird das Nix!
Dazu sollte aber zu allererst die Verrechnungsmethodik, der Meridian-Effekt von 2010, gewinnbringend für jeden Investor geändert werden.
Ohne Anreize wird die Umsetzung einer PV-Pflicht sehr schwierig und unter dem Strich fast ergebnislos verlaufen.
Frage: Zur erforderlichen Erhöhung der Windenergie sind noch keinerlei Verpflichtungen in der Disskussion? Wir werden diese massiv brauchen. Ja Gut!
Marktanreizung durch ein ordentliches Vergütungssystem! Dauerhaft und nicht auf 10 20 der 30 Jahre begrenzt. Keinerlei Außnahmen für die doch so gebeutelte produzierende Industrie!!!!!
Verbindliche Obergrenzen von Vertriebskosten, Marketing und auch Gewinn der Stromversorger als fixer Prozentsatz des Preises der Stromproduktion!
Es kann nicht weiter akzeptiert werden, dass über Jahre der Preis für Strom-Produktion sich nach unten bewegt, jedoch die Preise für die Endverbraucher nur nach oben gegangen sind.
Hier ist eine DRINGENDE NEUODNUNG ERFORDERLICH!
Peter Rentfort sagt: am 16 Oktober um 11.36 Uhr.
Herr Diehl, da sehen Sie mich aber falsch.
Ich habe kein Problem damit, dass die konventionellen KW langfristig vom Netz gehen. Ich habe ein Problem mit den Apologeten der „Sonne und Wind schicken keine Rechnung“.
Ein Netzumbau zur Sicherstellung der Versorgung entweder aus dem Ausland, Offshore, oder ….. kostet sehr viel Geld.
Die Umwandlung, die Speicherung, die Steuerung kostet sehr viel Geld, die Vorhaltung einer zweiten Infrastruktur kostet sehr viel Geld. Wer bezahlt das Personal in den KW, wenn sie nicht 6000 Std. sondern nur 1000 Std. laufen? Das alles muss zusätzlich bezahlt werden
@ Peter Rentfort.
Womit wir wieder beim Kosten/Nutzen Prinzip wären, das ja leider bei der Energiewende schändlich vernachlässigt wird.
Schauen Sie mal hier:
https://www.sfv.de/artikel/wind-_und_solarstrom_senken_den_strompreis_der_merit-order_effekt
Zitat:…Quantifizierung der Einsparungen
Für jede Stunde des Jahres ergeben sich andere Angebote und Nachfrageverhältnisse, unterschiedliche Börsenpreise und unterschiedliche Entlastungen durch die Einspeisung von Wind- und Solarstrom.
Zur endgültigen Beurteilung, wie stark Wind- und Solarstrom den Strompreis entlasten, ist deshalb eine Untersuchung aller 8760 Stunden des Jahres erforderlich. Eine Untersuchung des IfnE (Ingenieurbüro für neue Energien) vom November 2007 im Auftrag des Bundesumweltministeriums ergab eine Senkung des Großhandelspreises durch alle Erneuerbaren Energien für das Jahr 2006 mit einem Volumen von bis zu 5 Mrd. Euro. Zieht man davon die gesamte Einspeisevergütung nach EEG für den Windstrom und alle anderen Erneuerbaren Energien ab, so ergibt sich immer noch eine Netto-Ersparnis von ca. 2 Mrd Euro. Zitat Ende.
Das war schon 2007 bei weitaus weniger Sonnen und Windstrom als gegenwärtig.
Oder hier
https://www.youtube.com/watch?v=a4pslA3NKvQ
Ab Minute 4 stellen die Reporter von Monitor fest „Bei einer korrekten Rechnung müsste man eigentlich die eingesparten Milliarden an der Förderung abziehen“
Sie sehen, Sonne und Wind schicken tatsächlich keine Rechnung, man muss die Einsparungen nur im Sinne der Energiewende zu Buche schlagen lassen, dann beantwortet sich Ihre Frage wer soll das bezahlen, schon wesentlich einfacher.