GP Joule beginnt Bau von 90 Megawatt-Solarpark in ehemaligem Braunkohlegebiet

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Die Lausitz befindet sich im Wandel. Wo einst Braunkohlebagger unterwegs waren, entstehen jetzt große Erneuerbaren-Anlagen für eine grüne Zukunft der Region. Am Mittwoch verkündet GP Joule mit dem Baubeginn für eine Photovoltaik-Anlage mit 90 Megawatt Leistung. Insgesamt werde der Energiepark „Lausitz“ aus drei Solarparks mit einer Gesamtleistung von 300 Megawatt bestehen.

GP Joule ist als Generalunternehmer für den Bau der Anlagen verantwortlich, wie es weiter hieß. Das erste Photovoltaik-Kraftwerk, was nun in Klettwitz in der Gemeinde Schipkau entsteht, soll ab dem Frühjahr 2022 Solarstrom liefern. Dieser werde ins öffentliche Netz eingespeist sowie direkt an Stromabnehmer geliefert und zum Teil für die Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt. Der grüne Wasserstoff wiederum werde von der ortsansässigen Industrie genutzt sowie dem Verkehrssektor zur Verfügung gestellt, hieß es weiter.

Für den Solarpark „Klettwitz Nord“ werden GP Joule zufolge 183.000 Solarmodule installiert. „Das Projekt ist auch deshalb bemerkenswert, da hier gleich mehrere erneuerbare Energieformen zusammenkommen“, berichtet GP Joule-Projektleiterin Anlagenbau, Simone Leins. Denn der Solarpark füge sich in einen bestehenden Windpark ein. „Sonne, Wind und Wasserstoff. Das ist der Energiemix der Zukunft“, sagt Leins weiter. Allerdings erfordere dieses dichte Nebeneinander der Energieanlagen auch ein aufwändigeres Anlagenlayout. Hinzu komme, dass der Solarpark auf einer ehemaligen und mittlerweile zugeschütteten Abraumhalde errichtet werde. „Mit so einem Boden, noch dazu in dieser Größenordnung, muss anders umgegangen werden als mit natürlichem Untergrund“, so Leins.

Bei der Auswahl der Projektpartner setzt GP Joule auf gute Erfahrungen aus der Vergangenheit. So hat das Unternehmen bereits mehrere Großanlagen in Deutschland realisiert, darunter ein 70 Megawatt Photovoltaik-Kraftwerk unweit der neuen Anlage sowie das 65-Megawatt-Kraftwerk in Ganzlin. Nachunternehmer bei dem aktuellen Projekt sind unter anderem Heinz Bente, Ecotec Deutschland, Zimmermann P-Stahlbau, Gamma Elektrotechnik und Huawei Technologies Deutschland.

Der Startschuss für die Planungen des Projekts fiel bereits im Dezember 2020. „Das Projekt ‚Energiepark Lausitz‘ stellt für mich eine nahezu einmalige Chance innerhalb des Strukturwandels dar“, betont Schipkaus Bürgermeister Klaus Prietzel. Anfang 2022 soll auch der Bau des zweiten Photovoltaik-Kraftwerks „Klettwitz Süd“ beginnen. Zudem würden die Planungen für den dritten Abschnitt „Kochkippe Sallgast“ parallel vorangetrieben. Die Projektinitiatoren und -eigentümer des Energiepark Lausitz sind neben GP Joule die Firmen Steinbock EE und Terravent Investments. „Uns ist es enorm wichtig, dass die Menschen vor Ort von dem Projekt überzeugt sind. Deshalb haben wir von der ersten Idee an gemeinsam mit der Gemeinde an der Entwicklung gearbeitet“, erklärt Ove Petersen, CEO der GP Joule-Gruppe. „Mit ihrem einstimmigen Abstimmungsergebnis im Dezember 2020 hat die Gemeinde gezeigt, dass sie mit uns zusammen den Weg in eine florierende, nachhaltige Zukunft gehen will.“ Zudem zeige auch die Industrie vor Ort großes Interesse an der Abnahme des Stroms und grünen Wasserstoffs.

Der Energiepark „Lausitz“ ist nicht das einzige Großprojekt für den Strukturwandel in der Region. So treibt auch der örtliche Energieversorger Leag derzeit noch größere Pläne voran. Er will den Energiepark „Bohrau“ mit 400 Megawatt Erneuerbaren-Anlagen versehen. Es handelt sich dabei um ehemals bergbaulich genutzte Flächen im Tagebau Jänschwalde.

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