Solarwatt weihte am Donnerstag seine neue Modulproduktionslinien mit einer Jahreskapazität von 300 Megawatt ein, womit sich seine Gesamtproduktionskapazität für Solarmodule auf 550 Megawatt erhöht. Außerdem nahm das Unternehmen an seinem Hauptsitz in Dresden neue Montagelinien für Batteriepacks in Betrieb. Nach eigenen Angaben investierte das Unternehmen rund 35 Millionen Euro in die neuen Photovoltaik- und Speicherkapazitäten.
Dies ist Teil eines Plans, in den nächsten Jahren 100 Millionen Euro in die weitere Entwicklung des Unternehmens zu investieren. Auf den Modullinien werden Glas-Glas-Module auf der Basis von halbgeschnittenen M6-Zellen (166 Millimeter) hergestellt, und auf den neuen Speicherlinien werden Nickel-Mangan-Kobalt-Module zu Batteriepacks für den privaten Speichermarkt zusammengebaut. Die Zellen für die Batteriepacks werden von BMW bezogen und bestehen aus der gleichen Technologie, die auch in den Elektrofahrzeugen des Autoherstellers verwendet wird. Die Zellen werden dabei von Webasto im Rahmen einer Kooperation mit Solarwatt zu Modulen zusammengesetzt.
Die neue Produktionskapazität wurde während der heutigen Einweihung offiziell bekannt gegeben. Der Geschäftsführer von Solarwatt, Detlef Neuhaus, stellte die neue Fabrik vor und wurde auf der Bühne von Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, und Walburga Hemetsberger, CEO von Solarpower Europe, begleitet. Beide sprachen von der Notwendigkeit neuer Produktionskapazitäten für erneuerbare Energien, um mit der steigenden Nachfrage Schritt zu halten. Zudem betonten sie, dass sowohl Deutschland als auch Europa seine Führungsrolle bei der Entwicklung dieser Technologie beibehalten und sich bei der Energiewende nicht allein auf andere Regionen verlassen sollten.
„Die Nachfrage der Kunden nach Photovoltaik-Lösungen für Privathäuser und den gewerblichen Bereich steigt – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit“, so Neuhaus. „Deshalb ist es wichtig, dass wir auch hierzulande eine starke Solarindustrie haben, die Innovationen vorantreibt und Lösungen anbietet, mit denen sich die Menschen möglichst schnell und einfach mit sauberer Energie versorgen können.“
Die neue Produktionskapazität wird zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist, unter anderem aus einer Photovoltaik-Dachanlage. Die Endprodukte – sowohl Solarmodule als auch Batteriespeicher – werden in erster Linie für Kunden in Europa bestimmt sein, obwohl Solarwatt auch auf dem australischen Markt vertreten ist. Das Unternehmen hofft, durch das Angebot von Photovoltaik-Modulen und Batteriepacks für Endkunden die Elektrifizierung und Dekarbonisierung voranzutreiben. „Das Potenzial für CO2-Einsparungen durch Sektorkopplung ist enorm“, fügte Neuhaus hinzu. „Ein Hausbesitzer, der ein Elektroauto und eine Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage und einem Energiespeicher betreibt, reduziert seine eigenen CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent. Hochgerechnet auf die rund 16 Millionen Haushalte in Deutschland sind das rund 160 Millionen Tonnen CO2, die allein in diesem Bereich jährlich eingespart werden könnten.“
Die neue Modullinie ist bis zur Anbringung der Anschlussdosen vollautomatisch und wird Glas-Glas-Module produzieren, die mit einer Garantie von 30 Jahren bei einer Leistung von 87 Prozent verkauft werden. Solarwatt arbeitet derzeit mit Runddraht, Multi-Busbar-Verschaltung und 166 Millimeter M6-Wafer im Halbzellenformat. Der Hersteller erklärte, dass die neuen Linien die größeren M10-Zellen ohne größere Änderungen verarbeiten könnten. Armin Froitzheim, CTO von Solarwatt, sagte auf Nachfrage von pv magazine, dass er jedes Zellformat, das größer sei als dieses, als wahrscheinlich zu groß für das Dachanlagen-Segment ansehe.
Inklusive der 35 Millionen Euro, die in die neue Produktionskapazität investiert wurden, plant Solarwatt nach eigenen Angaben, 100 Millionen Euro in die weitere Entwicklung zu investieren. Froitzheim sprach auch von Plänen für eine neue Pilotlinie sowie für Forschung und Entwicklung, um optimierte Prozesse für die Modulmontage und Materialien für neue Zelltechnologien, etwa Perowskit-Silizium-Tandemzellen, zu untersuchen.
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Erfreulich, ich hoffe nur, das Solarwatt realistischere Preise verlangt, als Meyer Burger. Ich bin gern bereit einen kleinen Preisaufschlag für ein Produkt, das in meiner Region hergestellt wird zu akzeptieren, besser als mein Geld nach Asien zu überweisen – aber da gibt es natürlich Grenzen.
Diese Mal ist man schlauer und geht mit mehr Robotern in die Produktion.
Jetzt muss man nur noch die Kundschaft davon überzeugen:
– dass ein Glas-Modul mit 30 Jahren Garantie mehr Gewinn als ein
– Plastik-Modul mit 12 Jahren Garantie
bringt.
Sollte nicht schwer fallen.
Glückwunsch zum Wieder-Aufbau
Dem obigen Kommentar ist nichts hinzuzufügen. Ich gehe einen Schritt
weiter und sage ;; Wenn die Sachen schon alle aus Europa kommen
wäre ich schon zufrieden.
mfg
M.L