Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit hat der in Schwerin ansässige Versorger Wemag sieben Solarparks in Mecklenburg-Vorpommern offiziell in Betrieb genommen. Ihre Gesamtleistung beträgt 165 Megawatt. Die mit 82,6 Megawatt leistungsstärkste Einzelanlage steht in Zietlitz südöstlich von Schwerin. Nach Angaben der Wemag handelt es sich dabei um das derzeit größte Ausschreibungsobjekt im Solarbereich in Deutschland, das nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert wird.
Insgesamt sind in den Anlagen rund 500.000 Solarmodule verbaut worden, die pro Jahr circa 150.000 Megawattstunden Energie in das öffentliche Netz einspeisen können. Damit lassen sich rund 37.000 Haushalte vollständig mit grünem Strom versorgen, rechnet die Wemag vor. Das spart etwa 80.000 Tonnen CO2 ein. Das Unternehmen hat die Anlagen zusammen mit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg finanziert.
Zu den Gästen der EröffnungStephan Rudolph-Kramer gehörte auch Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern (SPD). „Das Projekt Zietlitz zeigt, wie sinnvolle Nachnutzung einer Kiesgrube entlang der Autobahn und Engagement für die neuen Energien Hand in Hand gehen“, sagt Pegel.
„Der Solarpark Zietlitz ist ein Beleg dafür, dass sich Ökonomie und Ökologie erfolgreich in Einklang bringen lassen“, freut sich Martin Kastrup, Finanzdezernent der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Auf den ausgekiesten Flächen sei nicht nur ein Kraftwerk entstanden, das zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beiträgt – „es wurden auch Feuchtgebiete angelegt, die gleichzeitig als Feuerlöschteiche und Habitate für Kleinlebewesen und Vögel dienen.“
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Weiter so! Das ist wieder mal ein Projekt, wo sich alle wiederfinden können. Wenn auch für den Naturschutz separate Flächen ausgewiesen werden, dann ist der Zuspruch für diese Anlage weitaus größer. Wenn jetzt die Gemeinde und die Bürger von direkt verbrauchtem, dadurch vielleicht etwas preiswerterem Strom partizipieren könnten, dann gebe es aus der Region sicherlich fast keine Klagen mehr. Unter Franz Josef Strauß wurde der Rhein-Main-Donau-Kanal gebaut. Dabei wurden mehrere Täler geflutet und es entstand ein Seengebiet für den Tourismus. Die alten Mühlen in diesem Tal wurden für ein Freilichtmuseum abgebaut und dort wieder errichtet. Es wurde eine begehbare Vogelinsel mit Aussichtsturm geschaffen, aber auch ein mehrere Hektar großes Inselgebiet, welches nicht betreten werden durfte. Ich habe mich damals für den Ameisenschutz stark gemacht und habe geholfen 120 Ameisenhaufen ehrenamtlich umzusetzen. Es war ein Vorhaben ohne viel Bürokratie aber vielleicht hat es deswegen funktioniert. Das Projekt wurde auch dadurch durch die Bevölkerung sehr gut aufgenommen. Wir müssen alle lernen nicht gegen die Menschen zu urteilen, sondern sie mitzunehmen. Ach ja eins noch: es ist mittlerweile nach über 40 Jahren das größte Vogelrückzugsgebiet Nordbayerns.
Es wäre interessant zu wissen, wie der erzeugte Ökostrom zum Kunden kommt.
Bestimmt nicht zu Graustrom abgewertet über die Börse wie das mit dem normalen EEG Strom der Fall ist.
@ Ernst Gruber.
Bei weiter so, bin ich ganz bei Ihnen. Es müsste nur auch deutlich gemacht werden, wie der Strom zum Kunden kommt. Ich gehe mal davon aus bestimmt nicht so wie der, den Sie auf ihrem eigenen Dach erzeugen. Es müsste deutlich gemacht werden, dass 500 Metern von dieser Anlage entfernt, die selbe Sonne, den gleichen Grünstrom erzeugt, dieser aber nach dem.. „Gegenwärtigen“.. EEG ins Netz eingespeist, und am Spotmarkt der Strombörse als „Graustrom“ verramscht werden muss. Da haben die Verbraucher sogar noch Nachteile, weil sie bei niedrigen Börsenpreisen höhere EEG Umlage bezahlen müssen, und wir haben deshalb die höchsten Strompreise in Europa. Die zwei Energiewenden, von denen ich hier immer schreibe nehmen Fahrt auf. Bei aller Klimaeuphorie über diese Entwicklung wird, wird das faule Ei, das den EE 2010 ins Nest gelegt wurde vergessen.
Zur Erinnerung mit der bekannten Ermächtigungsverordnung wurde den EE der „vorrangige“ Verbrauch gesetzlich entzogen.
Siehe hier: unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Hallo Herr Diehl.
Das grüner Strom leider nicht mehr vorrangig verbraucht werden muss, ist das größte Verbrechen der Politik in den letzten 16 Jahren am Klimaschutz. Ich hatte die Hoffnung dass wir nach den Wahlen diese Ungerechtigkeit wegbekommen. Aber die Mehrheiten sehen im Moment nicht so rosig dafür aus. Denn wenn die FDP daran beteiligt werden müsste, dann soll das wieder mal der Markt erledigen.