BP Solar zieht sich aus Photovoltaik zurück

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BP Solar zählte zu den Pionieren der Photovoltaik weltweit. Nun hat die Tochter des US-Ölkonzerns verlauten lassen, dass sie sich aus Solargeschäft zurückziehen wolle. Diese Entscheidung sei bereits Ende vergangenen Jahres getroffen worden, sagte der für Erneuerbare-Energien-Sparte zuständige Sprecher. Allerdings sei dieser Schritt raus aus der Photovoltaik nie groß verkündet worden. Auf der Webseite von BP Solar findet sich nur ein kurzer Hinweis. Dort gibt BP Solar an, weiter in Wind und Biokraftstoffe investieren zu wollen, seinen Photovoltaik-Bereich hingegen auflösen wolle. Ende vergangener Woche hatte sich das Unternehmen von einem Photovoltaik-Vorzeigeprojekt der australischen Regierung zurückgezogen.
Die Entscheidung sei BP Solar sehr schwer gefallen, zumal das Unternehmen zu den Pionieren im Photovoltaik-Bereich gehöre und bereits seit 40 Jahren in Solarenergie investiert habe. Allerdings hätten die enormen Veränderungen auf den wichtigsten Photovoltaik-Märkten weltweit dazu geführt, dass das Unternehmen nicht mehr die erforderlichen Renditen für seine Projekte erzielen könne, heißt es weiter. Zugleich sicherte BP zu, dass die gültigen Gewährleistungsansprüche auch weiterhin eingehalten würden. Zu Recycling- und Garantiefragen sollten sich die Besitzer von BP-Solar-Modulen an ihren Installateur wenden.
Bereits Mitte vergangenen Jahres hatte BP Solar angekündigt, seinen Vertrieb mit Solarmodulen zum Jahresende einstellen zu wollen. Stattdessen wollte sich das Unternehmen auf die Projektentwicklung konzentrieren. Damals waren neben der erheblich verringerten Förderung auf den wichtigsten Photovoltaik-Märkten und die aggressive Preisgestaltung bei Solarmodulen als Grund angegeben worden. Zu diesem Zeitpunkte hatte BP Solar  seine Modulwerke in Madrid, Sydney und im US-Bundesstaat Maryland geschlossen sowie mehr als 600 Stellen im Solarbereich gestrichen. Zum Jahresende verkaufte die Tochter des Ölkonzerns dann auch seine Photovoltaik-Beteiligung in Indien an den Partner Tata Power, wobei dem indischen Partner bis 2013 ein Zugriff auf „bestimmte BP-Technologie“ zugesichert wurde. (Sandra Enkhardt)

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