Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, das Saarland – und jetzt gehört auch Sachsen zu den Bundesländern, die Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlich als Acker- oder Grünland genutzten Flächen in benachteiligten Gebieten ermöglichen. Im Mai hatte das Kabinett des Freistaats den Entwurf der „Sächsischen Photovoltaik-Freiflächenverordnung“ in die Verbändeanhörung gegeben, nun ist der Prozess abgeschlossen und die PVFVO verabschiedet. Damit können Bieter bei Ausschreibungen der Bundesnetzagentur ab dem 1. November 2021 auch Gebote für sächsische Photovoltaik-Freiflächenanlagen abgeben, die mit einer Leistung zwischen 750 Kilowatt und 20 Megawatt auf Acker- oder Grünland in sogenannten landwirtschaftlich benachteiligten Gebieten errichtet werden.
„Die Verordnung ist ein wichtiger Baustein, um die Erzeugung erneuerbarer Energien und die Energiewende in Sachsen voranzubringen“, so Sachsens Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther (Bündnis 90/Die Grünen). Dabei würden die Belange der Landwirtschaft und des Natur- und Landschaftsschutzes berücksichtigt sowie Ziele und Zielkonflikte austariert. Der Mitteilung seines Ministeriums zufolge werden Natura-2000-Gebiete von der Flächenkulisse ausgenommen. Zudem gelte eine Zuschlagsgrenze von 180 Megawatt pro Kalenderjahr, um eine übermäßige Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen zu vermeiden.
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Zum Stichwort „übermäßige Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen“ ein Hinweis zur Flächenverschwendung durch energetische Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen: Die Effizienz der Solarenergienutzung (Solar energy conversion efficency) je Hektar Fläche ist bei Ackerpflanzen um den Faktor 10 bis 100 geringer als bei der Nutzung derselben Fläche als Solarpark. Darum wäre es klug, die Flächen in Solarparks umwandeln, auf denen heute Energiepflanzen angebaut werden. Die Folgen: 10 bis 100 mal mehr Energie / Hektar, kein Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutz sowie schlappe 2.300 Terawattstunden Strom / Jahr. Denn es geht um 2,3 Millionen Hektar. Netzintegrationsprobleme wären dann inclusive und sehr vermutlich nur mit umfassender Zwischen-Speicherung dieser Strommenge händelbar. Wer aber zum Mars fliegen kann, der sollte das schaffen, oder?