Sungrow hat eines der großen Energiespeicherprojekte in Europa erfolgreich abgeschlossen. Das Kraftwerk „Minety“ mit 100 Megawatt Leistung und 100 Megawattstunden Kapazität sei in Großbritannien erfolgreich ans Netz angeschlossen worden, teilte das chinesische Photovoltaik-Unternehmen am Mittwoch mit. Es werde künftig Dienstleistungen für die Netzfrequenzregulierung erbringen sowie die Nutzung erneuerbarer Energien zu maximieren.
Infolge eines kurzfristigen Netzfrequenzabfalls war es vor rund zwei Jahren zu einem großflächigen Stromausfall auf der Insel gekommen. Danach räumten die Behörden dem Bau von Großspeichern Priorität ein, um eine Wiederholung des Vorfalls zu verhindern. Zumal der Einsatz einiger der damals installierten Großspeicher einen Totalausfall zu verhindern halfen. Ende 2019 begann der Bau des Großspeichers „Minety“, für den Sungrow sowohl Nickel-Mangan-Kobalt (NMC)- als auch Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Batterielösungen mit hoher Integration lieferte. Nach Angaben des Unternehmens konnte damit der Platzbedarf reduziert, die Inbetriebnahmezeit verkürzt sowie die Systemkosten um fünf Prozent reduziert werden.
Der neue Großspeicher erfüllt die neueste britische Frequenzregulierungsanforderung, die so genannte dynamische Begrenzung, wie es weiter hieß. Dabei müssen die Anlagen innerhalb einer Sekunde auf die Leistungsanweisungen des Netzes reagieren. Nur etwa 30 Prozent der Großspeicher in Großbritannien seien mit dieser Funktion ausgestattet.
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Solche Projekte helfen wirklich die regenerativen Energien im Netz zu integrieren… Erst wenn genügend solcher Speicher steht, sollte man anfangen Strom in Wasserstoff umzuwandeln.
Sie vermischen zwei verschiedene Problemstellungen. Solche Batteriespeicher sind für sehr kurzfristige Unterstützung, typischerweise so ein paar Minuten bis wenige Stunden gedacht. Das sehen Sie ja an den Leistungsangaben von 100 MW Leistung und 100 MWh Kapazität. Das heisst, dieser Speicher kann die Maximalleistung von 100 MW genau eine Stunde lang erbringen, dann ist er leer.
Das hat wenig mit Tag/Nacht-Speicherung zu tun und gar nichts mit Speicherung für längere Flauten oder gar für den saisonalen Ausgleich. Wasserstoff-Herstellung und -Speicherung hingegen ist eine mögliche Variante für solche längerfristigen Speicher, weil man zu einem Brennstoffzellen-System mit einer bestimmten Leistung, sagen wir z.B. auch 100 MW, recht gut auch Wasserstoff für viele Stunden, mehrere Tage, Wochen oder gar Monate speichern kann. Für die im Artikel erwähnte Kapazität von 100 MWh bräuchte es etwa 3’000 kg Wasserstoff.