Die Grünen-Parteispitze stellte am Dienstag ihr „Klimaschutz-Sofortprogramm“ vor, was im Falle einer Regierungsbeteiligung direkt nach der Bundestagswahl im Herbst umgesetzt werden soll. Zentrales Element dabei ein neu zu schaffendes Klimaschutzministerium sowie eine Klima-Task-Force innerhalb der Bundesregierung. „Wir werden im Kabinett das größte Klimaschutzpaket beschließen, das es jemals gegeben hat. Dabei werden zentrale Gesetze und Verordnungen gleichzeitig novelliert, Förderprogramme aufgestockt und neu eingeführt, steuerliche Anreize auf Klimaneutralität ausgerichtet und ein sozial gerechter Transformationsprozess eingeleitet“, heißt es in dem Sofortprogramm, das Annalena Baerbock und Robert Habeck präsentierten. „Um Abstimmungsprozesse innerhalb der Ministerien zu verschlanken und zu beschleunigen, wird in den ersten 100 Tagen eine Klima-Task-Force der Bundesregierung im Wochenrhythmus tagen. Die Federführung hierfür wird im Klimaschutzministerium liegen. Dieses Ministerium wird zusätzlich mit einem Veto-Recht gegenüber den anderen Ressorts ausgestattet, sollten Gesetze vorliegen, die nicht Paris-konform sind.“
Konkret sind im zehn Punkte mit Vorschlägen enthalten, die Grundlage für das „Klimaschutz-Sofortprogramm“ sein sollten. Ganz oben auf der Agenda steht dabei eine Ausbauoffensive für die erneuerbaren Energien. Im Zuge einer EEG-Novelle sollen die Photovoltaik-Ausbauziele ab 2022 auf 12 Gigawatt und für Windkraft an Land auf 6 Gigawatt jährlich erhöht werden. Im Gebäudeenergiegesetz wollen die Grünen eine Solarpflicht verankern. Ziel sei es in den kommenden vier Jahren 1,5 Millionen neue Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer zu bringen. Solaranlagen sollten dabei zum Standard beim Neubau, öffentlichen Gebäuden und im Gewerbe werden. Zudem sollen mehr Flächen für die Windkraft ausgewiesen werden. Zudem ist ein Energiewende-Fonds geplant, der die Anfangskosten für kleinere Akteure absichern werde. Auch den bis 2035 geplanten Netzausbau wollen die Grünen auf 2030 vorziehen.
Punkt zwei auf der Liste: Die Grünen wollen den Kohleausstieg bereits bis 2030 abschließen, nicht erst 2038. Dazu planen sie, einen national ansteigenden CO2-Mindestpreis, der bei 60 Euro die Tonne CO2 beginnt, festzuschreiben. Zudem wollen die Grünen, Wirtschaft und Industrie auf Klimaneutralität ausrichten. Dazu sollen etwa Stromabnahmeverträge (PPAs) zwischen Erneuerbaren-Anlagenbetreibern und Industrie verbessert werden. Außerdem solle eine gesetzliche Grundlage für sogenannte Klimaschutzverträge (carbon contracts of difference) geschaffen werden.
In dem Sofortprogramm ist zudem der Start einer „Klima-Offensive bei Gebäuden und im Bausektor“ vorgesehen. Dazu gehört, ein Förderprogramm für zwei Millionen hocheffiziente Wärmepumpen aufzulegen. Auch wollen die Grünen die Verkehrswende beschleunigen. Die Rahmenbedingungen für die Elektromobilität sollen verbessert werden. Zudem werde es einen neuen „Masterplan Ladeinfrastruktur“ geben. Grüner Wasserstoff soll ebenfalls gestärkt werden. Daher sei ein Marktanreizprogramm für Elektrolyseure an netzdienlichen Standorten vorgesehen und das Ziel der Elektrolyse sollte von fünf auf zehn Gigawatt verdoppelt werden. Die Grünen plädieren ferner dafür, den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur zur Belieferung der Industrie staatlich vorzufinanzieren.
Teil des Sofortprogramms ist es auch, Klimaschutz, Natur und Landwirtschaft zusammenzubringen. Mit einem „Tierschutz-Cent“ soll eine artgerechte Haltung der Tiere durch die Bauern gefördert werden. Zudem werde das Förderprogramm für ökologischen Landbau aufgestockt. Gleichzeitig müsse der Klimaschutz auch sozial gerecht gestaltet werden. Neben einer Anhebung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde sieht das Programm der Grünen vor, die Einnahmen aus den höheren CO2-Preisen für Wärme und Verkehr vollständig über ein „Energiegeld“ an die Bürger zurückzugeben. Gleichzeitig solle die EEG-Umlage weiter abgesenkt werden, um die Strompreise zu entlasten. Mit einem „Klimabonus-Fonds“ sollen jene unterstützt werden, die sich aufgrund niedriger Einkommen keine Wärmepumpe oder emissionsarme Fahrzeuge leisten könnten.
Die Grünen wollen auch den Bundeshaushalt zum Klimahaushalt machen. Mit einer Investitionsoffensive sollen zunächst 15 Milliarden zusätzlich für den Klimaschutz bereitgestellt werden. Überdies sollen umweltschädliche Subventionen abgebaut werden. Förderprogrammen wollen die Grünen zusammenfassen und entbürokratisieren, so die Ankündigung. Der letzte Punkt zielt dann noch auf das Vorantreiben der Klimapolitik in der EU ab.
„Wenn wir in den nächsten Jahren konsequent handeln, können wir die Krise noch stemmen. Ambitionierter Klimaschutz bringt riesige Chancen mit sich: er schafft neue sichere Arbeitsplätze und klimagerechten Wohlstand, macht unsere Städte und ländlichen Räume lebenswerter und ist die Voraussetzung dafür, die Freiheit kommender Generationen zu erhalten. Diese Chance gilt es jetzt zu ergreifen“, wirbt die Partei für ihr Programm.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Die Grünen scheinen die Einzigen zu sein, die es wirklich ernst meinen mit dem Klimaschutz. Hoffen wir, dass in der Realität etwas von den ambitionierten Plänen übrig bleibt.
.
Eigentlich ist es doch ganz einfach: jede Maßnahme und jede Investition muss auf ihre Klimaverträglichkeit hin überprüft werden, auch im Hinblick auf deren langfristige Effekte. Erst, wenn es keine bessere, umsetzbare Alternative gibt, darf gehandelt werden. Der Entscheidungsprozess muss jedoch in sehr engen zeitlichen Dimensionen erfolgen, je nach Dringlichkeit des Problems. Dazu noch eine radikale Entbürokratisierung und der Erfolg ist sicher!
Haben die Grünen schon mal überlegt, dass man bei ungebremsten Ausbau der Photovoltaik auch zuviel Strom haben kann?. Die aktuell in Deutschland installierte Photovoltaikleistung beträgt 54 GWp. Der Stromverbrauch in Deutschland variiert, je nach Tageszeit oder Wochentag, zwischen 35 und 75 GW. Der bisher höchste Solarertrag wurde im April mit 40 GW Leistung erreicht.
Neben Solarkraftwerken haben wir aber noch Bioenergie-, Wind-, Kohle-, Gas-, Atom- und Wasserkraftanlagen. Bei Sonnenschein und bei mittlerem Wind haben wir bereits heute schon eine Stromüberproduktion. Man kann das an sonnigen Wochenenden beobachten, denn da stehen meist die Windräder auch bei windigem Wetter still. Atom- und Kohlekraftanlagen lassen sich nur bedingt abregeln, Windräder hingegen schon. Trotzdem kommt es bereits heute zeitweise zu einer Stromüberproduktion.
Der überschüssige Strom wird meist an der Börse zu negativen Preisen an die Nachbarländer „verkauft“. Überschussstrom ist für die Netzstabilität genauso schädlich wie Unterdeckung und muss in jedem Fall vermieden werden, da dies zu einem „Black-out“ führen kann.
Auch Photovoltaik kann man abregeln, indem man sie einfach vom Netz trennt. Dies wird bereits heute realisiert. Im Jahr 2019 wurden 177 GWh nicht eingespeist (Tendenz stark steigend). Die Betreiber wohl haben trotzdem die Stromvergütung bekommen.
Nun wollen „Die Grünen“, die Photovoltaik auf über 200 kWp ausbauen. Dann ist Überproduktion an der Tagesordnung. Neue Photovoltaikanlagen über 25 kW Leistung müssen deshalb bereits jetzt mit einer fernsteuerbaren Abschalteinrichtung ausgestattet werden.
Photovoltaikanlagen sind aber nicht unbedingt klimaneutral. Zum einen benötigen sie für die Produktion eine Menge Energie, die erst nach ca. 1,5 Jahren wieder erwirtschaftet wird, zum anderen erwärmen Solarzellen die Umwelt nicht unerheblich.
Der Wirkungsgrad von heutigen Zellen beträgt ca. 15%. Die Datenblattangaben von teilweise über 20% werden in der Praxis leider nicht erreicht. Dies liegt unter anderem an den hohen Zelltemperaturen, Verschmutzung und Verlusten in den Leitungen und Wechselrichtern. Photovoltaikbesitzer können dies anhand der eigenen Anlage leicht nachrechnen.
Solarmodule sind so gebaut, dass sie ca. 97% der Solarstrahlung absorbieren. Davon werden ca.15% in Strom umgewandelt. Die restlichen 82% werden in Wärme umgesetzt. Solarzellen haben also einen sehr geringen Albedo (Reflexionsgrad), dieser liegt in der gleichen Größenordnung wie die einer frisch asphaltierte Straße.
Eine abgeschaltete Solaranlage liefert aber keinen Strom und 97% der Solarstrahlung wird in Wärme umgesetzt. In unseren Breiten sind dies ca. 1100 kWh/m²a. Dies trägt erheblich zur Klimaerwärmung bei.
Abgeschaltete Solaranlagen müssen deshalb unbedingt verhindert werden. Der Ausbau der Photovoltaik darf deshalb nur mit dem Ausbau von Speichern einher gehen; entweder Batterien oder Elektrolyseanlagen für Wasserstoffproduktion.
Beides ist sehr teuer. Die kWh Batteriespeicher kann in Zukunft vielleicht mal bei Großanlagen mit 300€ realisiert werden (ab 2030, aktuell liegt der Preis bei weit über 500 €/kWh). Bei 2000 Ladezyklen (Lebensdauerende) verteuert das den Preis für 1kWh gespeicherten Strom um 15 Cent. Die Speicherung über den Umweg Wasserstoff wird wohl in der gleichen Größenordnung liegen. Kostengünstige Pumpspeicher (ca. 5 Cent/kWh) sind in Deutschland aus Naturschutzgründen leider nicht durchsetzbar. Damit zeigt sich, dass die Stromspeicherung teurer ist als die Stromerzeugung. An der Börse in Leipzig kostet der Strom durchschnittlich ca. 6 Cent/kWh.
Wer also für den ungebremsten Ausbau der Solarenergie wirbt, sollte auch den Preis dafür nennen.
Hinzu kommt, dass bei der Herstellung einer 1kWh Batterie ca. 200 kg CO2 entstehen. Umgelegt auf 2000 Ladezyklen sind dies 100 g CO2/kWh zusätzlich. Damit ist Photovoltaikstrom nicht mehr so umweltfreundlich wie er immer angepriesen wird: zum Vergleich: Strom aus einem Gaskraftwerk verursacht 330 g CO2/kWh
Wesentlich kostengünstiger wäre es, wenn wir unsere Dächer mit reflektierenden Dachziegeln ausstatten würden. Moderne, reflektierende mit Pigmenten versehene Dachziegel (Reflexionsgrad >70%) sind kaum von herkömmlichen Ziegeln (Reflexionsgrad ca.20%) zu unterscheiden und nur unwesentlich teurer. Der positive Klimaeffekt ist möglicherweise größer als der von Photovoltaikanlagen (mehr Abstrahlung ins Weltall, weniger Klimaanlagen in Dachwohnungen usw.). Dies wäre m. E. wesentlich sinnvoller als der Zwang zu Solaranlagen bei Neubauten und würde das Klima insbesondere in den städtischen Wärmeinseln signifikant verbessern.
Ich habe dies auf meinem Garagendach mit einfachen Versuchen belegt, indem ich die Oberflächentemperaturen verschiedener Systeme gemessen habe:
1) Solardach eingeschaltet 55°C
2) Solardach ausgeschaltet 63°C
3) Dachziegel weiß lackiert 30°C
4) Lufttemperatur 25°C
Politiker sollten sich deshalb mal Gedanken machen, ob man nicht einen Kaufanreiz für reflektierende Dachziegel schaffen sollte. Zum Beispiel: Entfall der Mehrwertsteuer für Dachziegel mit Reflexionsfaktor größer 70%. Dann würden sich reflektierende Dachziegel wie warme Semmeln verkaufen lassen.
Ein Rechenbeispiel: Eine 100 m² nach Süden ausgerichtete Dachfläche könnte bei 70% Reflexionsgrad im Jahr 55 MWh mehr Energie ins Weltall reflektieren (100 m² * 0,5 * 1100 kWh/a) als ein herkömmliches Dach.
Diese Energiemenge entspricht 5500 l Benzin.
Besser wäre noch, wenn die Wissenschaft ein Äquivalent für Klimarelevanz festlegen würde, wieviel Reflexionsenergie in kWh/a einer Tonne CO2 entspricht.
All dies sollte man in die Überlegungen mit einbeziehen, bevor man eine Solarpflicht bei Neubauten beschließt. Als ersten Schritt sollte man schwarze, schwach reflektierende Dachziegel verbieten.
ich kann diesen Kommentar nicht so stehen lassen sonst glaubt das hier vielleicht noch jemand.
Es gibt genügend Konzepte bei denen wir min. Die 200 gw PV benötigen. Wo soll den der Strom herkommen wenn die Sonne untergeht, natürlich brauchen wir Mittags Überschuss. Preise für Speicher sind genau so falsch wie die CO2 Werte.
Zu den ganzen Thema Reflexion: Hier hat jemand den Treibhauseffekt leider einfach nicht verstanden.
Die günstigste Option für die Abnahme von Überschusssolarstrom sind Elektroautos. Die müssen sowieso laden und stehen häufig in unmittelbarer Nähe der PV Anlagen, so dass dann auch Kosten für Netzausbau entfallen können.
Für eine günstige Energiewende brauchen wir flexible Strompreise und flexible Netzentgelte. Damit entstehen Anreize da Erzeugung zuzubauen, wo die Preise hoch sind, und Verbraucher da, wo sie niedrig sind.
Bezüglich der reflektierenden Dächer: für die globale Erwärmung ist das noch ein unwichtiger Faktor im Vergleich zum Treibhausgaseffekt, für lokale Wärmeinseln und um Kühlbedarf in Häusern einzusparen macht es einen kleinen Unterschied.
Wir brauchen einen dynamischen Strompreis, um einen Anreiz zu haben zur Zeiten der Überproduktion solaren Strom verstärkt zu nutzen – zb das Auto zu laden.
Und wir brauchen mehr Grün in den Städten um zukünftige Hitzewellen zu überleben und eine dramatische Vereinfachung der Bürokratie, um die dezentrale Stromgewinnung und Speicherung zu ermöglichen.
Leider viel zu Programmatisch. Damit wird die Energiewende eher schlecht als recht umgesetzt und wieder einmal alte Fehler wiederholt (Gelder aus dem Füllhorn, keine Effizienz, ungerechte Verteilung).
In einem Fahrzeug sollte man wissen, wo das Gaspedal und die Bremsen sind.
CO2 Besteuerung bedeutet mit unter anderem auch Inflation. Ein Bäcker wird die Energiepreise immer auf seine Brötchen umlegen. Der Vorgang ist nicht unumkehrbar, da die Brötchen nicht billiger werden.
Inzwischen wird sogar mit CO2 Zertifikaten spekuliert. Das macht das System schwerer kalkulierbar.
Es bringt nichts, fossile Energie künstlich teuer zu machen, wenn keine Alternativen vorhanden sind.
Wenn im Sommer die Börsenpreise steigen, dann ist es ein Zeichen, dass PV Strom fehlt und die Vergütung für neue PV-Anlagen sollte moderat nach oben geregelt werden. Das selbe gilt für Windkraft im Winter.
Wenn es starke Schwankungen im Strompreis gibt, sollte man sich überlegen, ob Ost- / West-Anlagen einen Bonus für Netzdienlichkeit bekommen sollten.
Wenn der Strompreis fällt ist es ein Zeichen dafür, dass es einen Überschuss gibt, der nicht verarbeitet werden kann. Dann sollte es eher einen Cent mehr für EE Anlagen mit Speicher oder netzdienliche Speicher geben.
Hier würde es helfen wenn EE Stromanteile quartalsweise gehandelt wird und damit wieder der Strom in die Hände der Versorger gelegt wird (Versorger erwirbt 5% EE Energie im Juni und stellt weniger Kohlestrom bereit, sorgt aber auch dafür, dass der Strom unterkommt) und Graustrom eben Graustrom bleibt.
Ferner sind Anreitzsysteme wie die Förderung für Wallboxen, die EE-Strom voraussetzen sehr wirksam. Dieses Prinzip sollte man unbedingt auch auf die Förderung von E-fahrzeugen und Wärmepumpen umsetzen.
Der Stromgestehungspreis ist fast so hoch, wie die Übertragungskosten. Daher sollte man sich dringend überlegen, ob man nicht einen Anteil der Übertragungskosten für lokal produziertem und lokal verbrauchten Strom, den Dachanlagen zugute hält.
PV mit all seinen Gesetzen, Auflagen und Finanzamt ist heute noch immer nicht für die breite Bevölkerung tauglich. Es gibt Gesetze, die einfach keinen Sinn machen und die Energiewende behindern (z.B. 600W Beschränkung für Balkonanlagen, mit pro Sicherung würde ein Schuh daraus werden oder Zwang zu Smartmeter bei PV über 7 kWp).
Auch fehlt mir an Öffentlichkeitsarbeit, z.B.das Bewusstsein, dass es am Wochenende meist Strom und freie Übertragungskapazitäten im Überfluss gibt und man E-Fahrzeuge im Sinne aller Verbraucher am Wochenende laden sollte.
Lange Rede, kurzer Sinn – mit Umverteilung ist die Arbeit nicht getan, man muss schon genau ins Ziel steuern.
Offensichtlich strebt diese Partei die Enteignung von privatem Grundbesitz für PV sowie Rodung von Wäldern der öffentlichen Hand für WEA an. Anders kann ich mir die Umsetzung dieser Energiegewinnung nicht vorstellen, da ja bisher auch seit 10 Jahren niemand in der Lage ist, überhaupt notwendige Leitungen zum Verteilen des oft überflüssigen Biostroms zu errichten. Der soll ja jetzt unter großen Verlusten für Wasserstoff verwendet werden, weil auch niemand politisch bereit ist, z.B. Pumpspeicherkraftwerke irgendwo zu errichten (Hilfe!!! Naturschutz!!! Anwohner!!! Wahlkampf!!!).
Selbstverständlich kann man Meckpom komplett mit Modulen und WEA überstellen, aber die brauchen dort fast keinen Strom, verglichen mit den Ballungsräumen im Westen und Süden der Republik. Womit wir wieder beim Thema Leitungen und Großspeicher wären.
Oh man, Enteignung, hier werden aber große Worte bemüht. Schon mal ins Grundgesetz geschaut, da steht Eigentum verpflichtet. Auch wenn es nicht jedem passt, jeder hat sich am Allgemeinwohl zu beteiligen.
Sie können ja gerne in Ahrweiler Fragen was die von der „Enteignung“ übernacht halten.
Josef Winkler sagt;
All dies sollte man in die Überlegungen mit einbeziehen, bevor man eine Solarpflicht bei Neubauten beschließt.
@ Josef Winkler.
Ich bin ja auch der Meinung, dass man Solarpflicht nicht spontan und Wahlkampf spektakulär einführen soll, sonst kommt das böse Erwachen, wie so oft im Verlaufe der Energiewende, erst nach einiger Zeit beim näheren Hinsehen.
Die Tatsache, dass wir zeitweise zu viel Strom haben, ist auch so einer spontanen „Ermächtigungsverordnung“ geschuldet.
Schauen Sie mal im Folgenden unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:….Die Einführung des neuen Ausgleichsmechanismus hatte somit starke Auswirkungen auf die Einspeisung von erneuerbaren Energien und von Kohlekraftwerken. Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen „Verbrauchsvorrang.“ Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Es wurde damit also die Nachfrage für Ökostrom in Deutschland massiv verringert, was ein deutliches Absinken der Börsenstrompreise zur Folge hatte und dadurch die EEG-Umlage verteuerte Zitat Ende.
Bevor man PV zur Pflicht macht muss man erst einmal die Rahmenbedingungen in Ordnung bringen, und PV wieder „Verbrauchsvorrang“ gewähren, sonst wirkt das wie vieles Andere kontraproduktiv auf die Energiewende.
Wenn unter der gegenwärtigen Gesetzeslage PV Pflicht eingeführt wird, kommt immer mehr PV Strom zum „Verramschen“ an die Börse, die Preise sinken demzufolge, die „Altgedienten“ machen damit lukrative Geschäfte, und für die Verbraucher – auch für die PV pflichtigen Häuslebauer – steigt die EEG Umlage. Dazu kommt, dass die Einspeisevergütung wegen dem atmenden Deckel immer schneller sinken.
Nach der Ermächtigungsverordnung 2010 hat die Bildzeitung geschrieben „Deutsche Verbraucher zahlen EEG Umlage für Strom der billig ins Ausland exportiert wird“
Bei PV Pflicht, unter den gegenwärtigen Bedingungen würde die Schlagzeile lauten, „Deutscher Sonnenstrom für ganz Europa“
Wollen wirklich einige von Euch verrecken – ich kann es nicht mehr lesen !
zu den Pumpspeichern: mal Norwegen fragen
zu den chemischen Speichern: haben wir, schon lange und KEIN Lithium !!
zu den Überlandleitungen: dezentrale Steuerung und Energiemanagement, direkt vor Ort, NIEMALS zentral steuern
usw, usw
nicht reden – zusammen sitzen ( Wissenschaftler, KEINE Politiker ) und Pläne machen, nachvollziehbar, transparent und dann umsetzen und monitoren
Es sind hunderte von neuen Kohle-Kraftwerken in Planung und im Bau, teils auch in Afrika. Jeder Euro sollte maximal eingesetzt werden. Maximal-Einsatz-Denken führt so unmittelbar zu globalem Denken. Europa sollte, wegen der hohen Wirtschaftskraft und der Möglichkeit der Geldschöpfung, den Bau von weiteren Kohlekraftwerken verhindern, in dem man die Erneuerbaren finanziert und vor Ort baut. Es schafft Nachfrage und somit Arbeit. Wind und Sonne und weitere moderne Technik sollte geliefert werden. Die EZB hat genug Finanzkraft. Kreditlaufzeit 50 Jahre, Zinsen Null. Wind und Sonne sind bekanntlich nicht ständig ausreichend. Für kritische Strom-Netz-Verhältnisse, die nur zu einem Bruchteil der 8760 Jahresstunden auftreten, kann man mit Schiffsdieseln eine Überbrückung garantieren. Für ab und an mal einige Stunden kann man Schiffsdiesel mit hohen Schornsteinen akzeptieren. Schweröl ist billig und sicherer in der Handhabung als alle anderen fossilen Treibstoffe. Wird nicht schneller global gedacht werden, werden die Bemühungen der CO2-Reduzierung grandios scheitern, mit Garantie.