Der Hersteller von Photovoltaik-Heimspeichern Sonnen hat Testergebnisse veröffentlicht, die auf die Langlebigkeit seiner Produkte trotz harten Einsatzes schließen lassen. In einem Labortest sollen die Lithium-Eisenphosphat (LFP)-Batteriezellen, die auch in der „Sonnenbatterie“ verwendet werden, 28.000 Ladezyklen überstanden haben.
Die Lebensdauer von Batteriespeichern bleibt für viele potenzielle Käufer ein Thema. Einige Hersteller warteten auch deshalb mit Kapazitätsgarantien für ihre Batterien auf. So auch Sonnen. Eine böse Vermutung, die dabei in der Luft und auch vor Gericht lag, ist, dass die Hersteller mehr Batteriekapazität verbauen, als sie angeben. So muss die Batterie weniger entladen werden und kann besser geschont werden. Eine Aussage über die Qualität lässt sich so jedoch nicht treffen.
Das Unternehmen gibt an, dass es Batteriezellen mit einer C-Rate von eins und einer Entladetiefe von 100 Prozent über einen Zeitraum von acht Jahren be- und entladen habe. Das bedeutet, dass eine vollständige Ladung beziehungsweise Entladung innerhalb von einer Stunde vollzogen wurde. Laut Sonnen war der Test für die Batterien deutlich anspruchsvoller als sein Gebrauch als Heimspeicher.
Über die letzten Jahre lief der Test im eigens von Sonnen, auf dem Firmengelände in Wildpoldsried, betriebenen Labor. Die Eisenphosphat-Batteriezellen konnten dem Hersteller zufolge noch 65 Prozent der ursprünglichen Kapazität vorweisen. Dadurch hätten die Zellen ihr Lebensende noch nicht erreicht, denn dafür müsse es erst zu einem sprunghaften Abfall der Kapazität kommen, definiert der Hersteller.
„Die bisher erreichten Testergebnisse gehen über die Lebensdauer-Prognosen der von uns verwendeten Batterietechnik hinaus“, sagt Sonnen-Geschäftsführer Oliver Koch. „Das ist eine wichtige Qualitätsbestätigung für unsere Kunden. Und wer eine langlebige Batterie hat, der profitiert auch wirtschaftlich länger davon. Damit können wir auch beweisen, dass dies auch die richtige Technologie für unser virtuelles Kraftwerk ist, das die Batterien zusätzlich zum Eigenverbrauch beansprucht.“
Neben den Zellen wurden auch Module, bestehend aus 200 Zellen getestet. Sonnen gibt eine Garantie darauf, dass die Module nach 10.000 Zyklen noch 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität behalten. Nach den aktuellen Tests erklärte Sonnen, dass die Module in einem Test über 10.000 Zyklen sogar 83 Prozent ihrer Kapazität behielten.
Das technische Prüf- und Beratungsunternehmen DNV GL stellt jährlich seinen Leistungsindex für Batterien, die Battery Scorecard, vor. In der letzten Iteration wurde auch die Zyklusfestigkeit verschiedener Batterietypen überprüft. Die Prüfer ermittelten, durch wie viele Zyklen eine Batterie gehen muss, damit sie ein Prozent ihrer Kapazität verliert. Im Durchschnitt der 22 anonym getesteten Hersteller waren dies 381. Für Eisenphosphat-Batterien lag die Spanne zwischen 135 und 448 Zyklen. Bei den Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien waren lag die Spanne bei 180 bis 849 Zyklen für jedes verlorene Prozent an Kapazität.
Legt man die gleiche Methode an den Test von Sonnen an, so erhält man für die getesteten Zellen einen Wert von 800 Zyklen pro verlorenem Prozent Kapazität. Bei dem Modul käme man auf einen Wert von 588 Zyklen.
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Die Aussagen zu dem Test sind natürlich ziemlich irreführend, denn ein Heimspeicher wird im Jahr bestenfalls 250 bis 300 Zyklen erreichen, die meisten (weil zu groß dimensionierten) viel weniger. Die entscheidende Alterung findet also gar nicht durch die Nutzung statt, sondern über die kalendarische Alterung durch die chemischen Prozesse in den Batteriezellen. Die Fachleute der RWTH gehen davon aus, dass ein solcher Batteriespeicher nicht mehr als 10 bis 15 Jahre betrieben werden können.
Ob ein solcher Speicher also theoretisch und im Labor 5.000 oder 10.000 oder 28.000 Zyklen erreicht, spielt für den Anwender zuhause also gar keine Rolle.
Solche Meldungen führen Fachbetriebe und Verbraucher völlig in die Irre und führen zu der nach wie vor falschen Annahme, dass sich die Investition in einen Heimspeicher auch finanziell rechnet, was nicht der Fall ist.
@ Thomas Seltmann:
Ich stimme Ihnen voll und ganz zu.
Dieser Artikel ist an Irritation nicht zu übertreffen, ja gar völlig irrelevanter Blödsinn, denn wie Sie sagen unterliegen diese Batterien heute dem rein kalendarischen Alter, also nach 10 bis 15 Jahren sin sie alle und zwar Zyklen hin oder her.
Rechnet man den Unsinn hoch, der hier geschrieben wird, so suggeriert der Bericht, dass eine Batterie bei 200 Vollzyklen pro Jahr, die eine Hausbatterie im Durchschnitt etwa leisten muss, ergo 140 Jahre halten würde, was den dargelegten Unsinn beweist.
Die maximale Vollzyklenzahl für eine Auto oder eine Hausbatterie ist heute für den Hausbesitzer eigentlich völlig irrelevant und trotzdem wird mit diesem Parameter geprahlt um den Auto- und Hausbesitzer in die Irre zu führen.
Einen Gruss aus der Schweiz, Jürg, Dipl. Ing. Flugzeugbau & Pilot
Schließe mich den vorherigen Kommentatoren an. PV Magazine könnte hier auch gern etwas differenzierter berichten. Schaut man mal in die Sonnen Garantiebedingungen, dann endet die Garantie nach 10.000Zyklen oder nach 10Jahren, je nachdem was früher eintritt. Eine Garantieausweitung, wenn man meint das Ergebnis bringt dem Kunden was oder das Aufzeigen von Betriebsmodellen, die das Zyklenpotenzial in unter 10Jahren auskosten wäre wünschenswert gewesen.
Sicherlich spielt die kalendarische Alterung mit rein und wird im Lebensdauertest nur unzureichend berücksichtigt.
Aber wer sagt, dass ein LFP-Akku nach 10 – 15 Jahren „hin“ ist? Das sind nur Mutmaßungen.
Der Lithium-Ionen Akku meines Metabo-Akkuschraubers ist nun 14 (!) Jahre alt. Hat gefühlt noch 80% Kapazität und gefühlt noch 100% Leistung. Diese Woche erst habe ich zahlreiche 8 x 280 Spax verschraubt.
Ich habe penibel darauf geachtet, den SoC zwischen 20% und 80% zu halten. Was ich leider nicht immer geschafft habe. Aber im Vergleich zu einem Hausakku waren die Strapazen ungleich höher (Wärme, Kälte, Schnelladen, schnell entladen etc)
Ich gehe jede Wette ein, dass die beiden Akkus auch in 5 Jahren noch funktionieren…
Ich stimme den Anderen zu. Zyklen sind bei den zumeisz zu grossen Akkus irrelevanter Blödsinn.
Ich habe zwar auch so alter Akkus wie Sie aber das sind nicht die gleichen wie LIFEO!
Insofern besteht die Hoffnung dass die heutigen Akkus 20 Jahre alt werden aber damit könnte man nicht werben. So mit Zyklen zu werben ist schlicht unehrlich.
Mich würde noch interessieren, ob sich schon mal jemand einen Heimspeicher ins Wohnzimmer gestellt hat. Sind die mit der erforderlichen Lüftung nicht ziemlich laut? Aber vielleicht gibt es die Verkleidung auch mit Innenleben als Hausbar? Die sollte dann genau so lange halten wie das Sofa.