Die innerhalb von CDU und CSU gegründete Gruppe hat am Montag eine Argumentationshilfe unter dem Titel „Die Jahre, auf die es ankommt“ vorgestellt, die auf Energie-Dialogen mit energiewirtschaftlichen Experten beruhen, explizit genannt werden Friedrich Merz und Thomas Heilmann. Was darin beschrieben wird, klingt wie die eierlegende Wollmilchsau: „Mit einer Entfesselung des Energiemarktes hat Deutschland das Potenzial, erstes klimaneutrales Industrieland weltweit mit 100 Prozent erneuerbarer Energieversorgung zu werden. Gleichzeitig wird das Leben für die Menschen in Deutschland billiger – beim Autofahren, beim Heizen und beim Verbrauch von sauberem Strom.“ Dafür müsse der Energiemarkt zugunsten der erneuerbaren Energien dereguliert werden und richtige Anreize für Technik, Innovationen, Bürger, Energiegemeinschaften und Unternehmen gesetzt werden. Auf diese Weise könnten jährlich Kosten von 63 Milliarden Euro für Energieimporte eingespart werden, die wiederum als Konjunkturbooster in die heimische Wirtschaft nach der Corona-Pandemie fließen könnten.
“Mit unserer Argumentationshilfe machen wir konkrete Vorschläge, um Deutschland auf den Weg zur Klimaneutralität zu bringen. Und zwar in der ersten ein zwei Jahren der nächsten Legislaturperiode – denn dies sind die Jahre, auf die es ankommt“, sagte Wiebke Winter, Vorstand der Klima Union. Sie hatte kürzlich in einem Interview mit pv magazine erklärt, dass sie „einen wirtschaftlich-industriellen, konservativen, christlich-demokratischen Weg für Klimaneutralität bis 2040“ aufzeigen und innerhalb von CDU und CSU etablieren wolle. In der Argumentationshilfe ist unter anderem die Rede von einer „Energiewende zum Nulltarif“. Nebenbei lasse sich so auch das Klima schon fast retten. Immerhin seien die energiebedingten Emissionen für 86 Prozent der heutigen Treibhausgase verantwortlich.
“Lieber 63 Milliarden von Sonne und Deich als für Putin oder’n Scheich: Mit der verlockenden Botschaft von billiger Autofahren, Heizen und Strom gewinnen wir den Rückhalt und die Akzeptanz in der Bevölkerung“, ergänzt Heinrich Strößenreuther, Vorsitzender der Klima Union. „Hungrige Investoren, Konzerne und Start-ups werden immer schneller als Staat, Verbote, Gebote oder komplizierte internationale CO2-Preis-Regime sein und in einer Win-Win-Situation das Pariser 1,5-Grad-Limit noch möglich machen: Lassen wir das größte Konjunkturprogramm nach der Wiedervereinigung von der Kette, zum Nulltarif für den Steuerzahler.” Auch der energiepolitische Sprecher der Klima-Union, Felix Rodenjohann, verweist darauf, dass Klimapolitik vor allem Energie- und Wirtschaftspolitik sei. Es gehe jetzt um die Deregulierung, um die Dynamik der Wirtschaft zu entfesseln. „Alle technologischen Gamechanger sind marktreif entwickelt und warten darauf, dass die Union den Knopf ‘Zukunft einschalten’ drückt”, so Rodenjohann weiter.
Konkret werden über 20 smarte Deregulierungen für den Energiemarkt und weitere Maßnahmen für die Verkehrs- und Klimapolitik vorgeschlagen. Dabei geht es unter anderem um Schaffung von Energie-Gemeinschaften und die Streichung von EEG-Abgaben bei Eigeninitiativen. Zudem sollen Netze digitalisiert und ihr Ausbau beschleunigt werden. Aus Energiepflanzen-Feldern wollen die Unionspolitiker „Agrovoltaik-Farmen“ machen. Überdies soll es eine Photovoltaik-Pflicht für Neubauten geben und Verkehrsnebenflächen stärker für Photovoltaik-Kraftwerke genutzt werden. „Keine Maßnahme könnte schneller wirksam sein, als ein dezentral los getretener Flächenbrand der Ausbau-Initiativen für erneuerbaren Energie – powered by Millionen kleinen, vernetzten bürgerlichen Clean-Energy-Beutegemeinschaften und sauberen Mikro-Kraftwerken”, ergänzte schließlich noch Bianca Praetorius, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Klima Union.
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Klima….union….. bisher ein Widerspruch in sich.
Man weiß spätestens seit dem Interview vom RWE Chef gar nicht mehr wessen Interessen Altmaier schützt, aber das Programm der Klima…union könnte lange in Umsetzung sein. Riecht fast ein bisschen nach Meuterei….
Das ist nichts Anderes, als eine Nebelkerze zur kommenden Wahl!
Dass Teile der Union (wie klein die auch immer sein mögen) sich nun ‚Klima Union‘ nennt, grenzt an Euphemismus.
Die sind seit 16 Jahren an der Regierung und haben das alles lange gewusst und umsetzen können, haben aber bewusst nichts in Sachen Unterstützung der EE gemacht, ganz im Gegenteil. Das EEG wurde aufgeblasen, verstümmelt, verkompliziert und nahezu unwirksam gemacht. Jetzt wo Umfragen den Grünen gefährlich hohe Werte zusprechen, setzt man auf Wählertäuschung und springt scheinbar auf den Zug auf.
Wer soll denn bitte nun das für bare Münze nehmen? Selbst wenn man den Mitgliedern der Gruppe innerhalb der Union Glauben schenkt, hat denn einer von denen was zu sagen in der Partei?
Die CDU/CSU hat jegliches Vertrauen in Sachen Klimapolitik verspielt und gehört abgewählt, sonst nix!
Ich würde denen eine Chance geben, denn die Zeiten haben sich geändert. Die Gründer sind zum größten Teil eine Generation, die noch in der Ausbildung waren, als die Hardliner in der CDU die Energiewende verunstaltet haben.
Siehe hier: https://www.klimaunion.de/
@Hans Diehl
Noch eine Chance? Wirklich?
Die Herren der CDU/CSU haben jahrelang den stark untergewichtigen Altmeier auf den Rennwagen der Energiewende gesetzt.
Bitte nicht vergessen: Altmeier ist/ war die Allzweckwaffe, die überall eigesetzt werden kann.
Der soll durch die offensichtliche Wandlung vom Saulus zum Paulus jetzt mal richtig fallen gelassen werden.
Chancen über Chancen!
Gerade weil die CDU bisher nicht in ihrer Gesamtheit konsequent für den Klimaschutz eingetreten ist, wurde die KlimaUnion gegründet – von so manch einer/m begleitet, der das Thema zB im kommunalen Feld immer aktiv vorangebracht hat, auch und gerade mit dem Label CDU.
Jetzt braucht es die gemeinsame Umsetzung der richtigen Maßnahmen!
So schön es klingt, aber so glaubhaft wie das „C“ lm Namen
Sehe ich auch so. „… allein mir fehlt der Glaube“
Dieses ganze Geschwafel ist wie bei VW:
Visionieren, Präsentieren, Publizieren und Prototypen bauen.
Für das Wohl der Menschen, der Tiere und den Planeten wird da viel Wind gemacht.
Auch zeigt man sich hier zuversichtlich etwas zu bewegen.
Aber wir wissen CSU und CDU haben die höchsten Nebeneinkommen aller Parteien und die kommen aus der Neandertal-Wirtschaft: „Weiter so“ – „Wir füllen eure Portemonnaies“.
Hier visioniert, präsentiert und publiziert eine Vereinigung ganz nach dem VW-Vorbild, erzählt den Wählern aber nicht dass sie nicht gegen den Wirtschaftsrat der CSU/CDU ankommen kann, da es hier um Geld geht.
Gier und Macht spielen hier die Hauptrolle.
Nicht:
– die Menschen
– Flora und Fauna
– der Planet Erde
haben hier die kleinste Chance.
Vorstandsbossen und Aktionären sind die arbeitende Bevölkerung egal, hauptsache sie funktionieren.
Diese Regierung gehört abgewählt und der Macht entzogen.
Hier muss eine komplett neue Regierungsmannschaft her, die:
für unsere Nachkommen und
– das Leben auf diesem Planeten steht.
Was sagen wir unseren Nachkommen, wenn sie fragen:
„Warum habt ihr nichts gegen die Gierigen und Ausbeuter der Menschheit, der Tiere und des Planeten getan?“
Klimaschutz ist dringend geboten – keine Frage!! Darüber darf man aber das vielleicht noch größere Problem des Verlustes an Lebensräumen und des Artenschwundes und der damit einher gehenden Destabilisierung der Ökosysteme nicht vergessen. Die Industrialisierung der freien Landschaft darf so nicht weiter gehen, sonst zerstört man das, was eigentlich geschützt werden soll. Vieles was unter dem Etikett des Klimaschutzes verkauft wird ist pure Wirtschaftsförderung und kein Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Viel zu wenig wird über Energieeffizienz und -einsparung gesprochen. Ein weiter so wie bisher zerstört unseren Planeten.
Also hab ich das jetzt richtig verstanden, dass die CDU jetzt all das umsetzen soll, was sie in den letzten Jahrzehnten erbittert bekämpft hat? Da wünsche ich der Klimaunion viel Erfolg. Die bisherigen CDU-Positionen im Wahlkampf sprechen nicht dafür, dass sich das durchsetzt. Wir können wirklich nicht mehr drauf warten, bis die CDU ihre Grundsatzfragen geklärt hat. Dann doch lieber GRÜN wählen, die verstehen wirklich was davon.
In vielen Gesprächen mit Mitmenschen versuche ich den Leuten die Energiewende näherzubringen. Als Gegenargument kommt dann von sehr vielen Leuten, das grüne Politik den Wohlstand kaputt macht und die Energiewende viel zu viel Geld kostet. Die Klima Union erzählt nun das diese Energiewende umsonst sein kann. Diesen Satz hätte ich mir von den Grünen gewünscht. Wir könnten im Jahr über 60 Milliarden Euro für importierte Energie sparen. Betriebe könnten mit Solarenergie ihre Produkte billiger auf dem Weltmarkt anbieten. Lieber jetzt im Jahr 100 Milliarden Euro Schulden machen, als in 20 oder 30 Jahren Billionen für Klimaschäden auszugeben. Von den Grünen kommt mir da von der Wirtschaftlichkeit viel zu wenig.