Das norwegische Energieunternehmen Statkraft hat in Albanien den Bau des ersten 500-Kilowatt-Abschnitts einer schwimmenden Photovoltaik-Anlage mit insgesamt 2 Megawatt Leistung abgeschlossen. Dafür hat Statkraft 1536 Solarmodule auf schwimmenden Membranen des norwegischen Herstellers Ocean Sun installiert. „Die größte technische Herausforderung war die unorthodoxe und revolutionäre Installationsmethode“, sagte Ocean-Sun-CEO Børge Bjørneklett am Donnerstag auf Nachfrage von pv magazine. „Photovoltaik-Installateure haben immer gelernt, nicht auf die Module zu treten. Und das stimmt natürlich, wenn die Module mit den typischen Vier-Punkt-Klemmen befestigt sind und das Betreten zum Durchbiegen und zu mechanischen Belastungen der Zellen führt.“ Wenn dies geschieht, kann das seiner Meinung nach zu Mikrorissen und vorzeitiger Degradation führen, insbesondere bei Modulen mit einer Polymerrückwand, die eine relativ geringe Steifigkeit aufweist.
Wenn die Module wie bei der schwimmenden Anlage in Albanien flach auf der Membran aufliegen, so Bjørneklett weiter, ist es allerdings möglich, auf den Glas-Glas-Modulen zu gehen. Denn dann werde die Last gleichmäßig über die Oberfläche verteilt ist, und die Belastung von Glas und Zellen sei nur gering. „Die Belastung verteilt sich wegen des hydrostatischen Drucks auf der Rückseite des Moduls völlig anders“, fügte er hinzu. „Wir haben viele Tests durchgeführt, um die Leistungsabgabe im Laufe der Zeit zu überprüfen, auch aufwendigere Tests mit Elektrolumineszenz-Bildgebung im Labor.“
Ocean Sun hat zudem eine detaillierte, nicht-lineare Finite-Elemente-Analyse durchgeführt, mit Blick auf das dynamische Begehen der Module und den besonderen Kühleffekt, der durch die direkte Wärmeleitung durch die Membran erreicht wird. „Das ist definitiv effektiver als die normale Luftkühlung“, so Bjørneklett.
Laut Statkraft soll das albanische Photovoltaik-Projekt in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 in die zweite Umsetzungsphase gehen. Dann sollen drei weitere schwimmende 500-Kilowatt-Einheiten installiert werden. „Nach der Aufnahme des kommerziellen Betriebs unserer Wasserkraftwerke Banja und Moglice befassen wir uns mit der weiteren Optimierung dieser erneuerbaren Anlagen“, so Rigela Gegprifti, Statkrafts Länderchefin in Albanien. „Das schwimmende Solarkraftwerk Banja ist ein konkretes Beispiel für die weitere Integration verschiedener Ressourcen erneuerbarer Energie.“
Die schwimmende Photovoltaik-Anlage entsteht auf einem Stausee, der mit dem 72-Megawatt-Wasserkraftwerk Statkraft Banja HPP verbunden ist. Der Strom soll voraussichtlich gegen eine Vergütung in das Stromnetz eingespeist werden. Das ist nach albanischem Recht für Photovoltaik-Projekte bis zu zwei Megawatt Leistung möglich. Es ist jedoch unklar, nach welchen Kriterien das Ministerium solche Projekte genehmigt.
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