Die Transformation der Meyer Burger Technology AG von einem Photovoltaik-Anlagenbauer zu einem Modul- und Zellproduzenten nimmt Gestalt an. Am Dienstag hat der Schweizer Technologiekonzern in Sachsen-Anhalt wie geplant eine Fabrik für hocheffiziente Heterojunction-Solarzellen in Betrieb genommen – zunächst mit einer jährlichen Kapazität von 400 Megawatt, die jedoch bis 2026 auf 5 Gigawatt ausgebaut werden soll. Am Standort Thalheim, einem Stadtteil von Bitterfeld-Wolfen, werden neben der Produktion auch weitere Unternehmensbereiche wie Vertrieb und Marketing angesiedelt.
Wie Meyer Burger weiter mitteilte, soll die Produktion im Juni hochgefahren werden. Zunächst sollen im hochautomatisierten Vollbetrieb täglich bis zu 200.000 Solarzellen hergestellt werden. Zurzeit stehe dem Unternehmen dort eine Gesamtfläche von 27.000 Quadratmetern zur Verfügung. Diese reiche für die angestrebte schnelle Erweiterung auf 1,4 Gigawatt Kapazität aus. Die Solarzellen sollen dann ab Juli in Meyer Burgers Modulfabrik im sächsischen Freiberg zu Photovoltaik-Modulen verarbeitet werden. Als Eröffnungstermin dieser Fertigung nannte das Unternehmen den 26. Mai 2021.
„Meyer Burger setzt am historischen Solarstandort ‚Solar Valley‘ einen Meilenstein auf dem Weg Europas zu mehr strategischer Unabhängigkeit bei der Schlüsseltechnologie Photovoltaik“, so CEO Gunter Erfurt. Das „Solar Valley“ soll demnach wieder zu einem Symbol für eine erfolgreiche europäische Solarindustrie werden. Mit der ersten Ausbaustufe von 400 Megawatt habe das Unternehmen bereits etwa 350 Arbeitsplätze an zwei neuen Standorten geschaffen. Auch seine Lieferketten wolle das Unternehmen so lokal wie möglich gestalten, beispielsweise stamme das für die Produktion wesentliche Polysilizium aus Europa. Zudem weise die Solarzellenproduktion in Bitterfeld-Wolfen nach einer Analyse des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme gegenüber herkömmlicher Fertigung erhebliche Vorteile für die Umwelt auf. Das hat das Bundesland Sachsen-Anhalt laut Mayer Burger mit einer Zusage für eine Umweltschutzbeihilfe in Höhe von bis zu 15 Millionen Euro sowie einem Investitionszuschuss von bis zu 7,5 Millionen Euro honoriert.
Im ersten Schritt will sich Meyer Burger mit seinen hocheffizienten Solarmodulen auf den privaten und kleingewerblichen Dachanlagenmarkt konzentrieren. Der Vertrieb der Module, der primär über den Großhandel erfolgen soll, sei zunächst in Deutschland, der Schweiz und Österreich geplant. Es sei aber auch vorgesehen, die Solarmodule aktiv in den Benelux-Ländern, Italien, Frankreich, Großbritannien, Polen und Nordeuropa aktiv zu vermarkten.
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Ein weitere Schritt zur Rückkehr der Solarindustrie an den Standort Deutschland.
Hoffentlich geht’s so weiter.