Die Solarindustrie in Europa ist mittlerweile klein, doch einige große Projekte sind im Kommen. Nun veröffentlichte das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, dass es den Aufbau einer integrierten Photovoltaik-Produktion mit fünf Gigawatt Jahreskapazität begleitet. Das neu gegründete Unternehmen Greenland Gigafactory will eine solche Fabrik in der spanischen Provinz Andalusien aufbauen, Die Freiburger Forscher begleiten das Vorhaben beratend – von der Planung der Fabrik über die technische Begleitung bis hin zur gemeinsamen Entwicklung von fortschrittlichen Zelltechnologien. Die Fabrikplanung und Auslegung werde dabei maßgeblich von Bosch Rexroth unterstützt, hieß es weiter. Dies soll die Wettbewerbsfähigkeit in einem hoch kompetitiven Marktumfeld sicherstellen.
Greenland wolle dabei auf State-of-the-art-Technologie setzen. Es sei geplant monokristalline Siliziumwafer im Format M10 für Passivated Emitter and Rear (PERC)-Solarzellen herzustellen. Diese würden dann in Multi-Busbar verschalteten Halb- oder Tripelzellmodulen von mindestens 540 Watt Leistung verbaut.
Das Fraunhofer ISE wirbt seit langem für einen Wiederaufbau einer hochskalierten Photovoltaik-Produktion in Europa. Gemeinsam mit dem VDMA hatten die Freiburger Forscher in einer Studie im Jahr 2019 ermittelt, dass Gigawatt-Produktionen in Europa unter bestimmten Voraussetzungen auch wettbewerbsfähig mit der Konkurrenz in Asien sein können. Zu den wesentlichen Kriterien zählen dabei niedrige Herstellungskosten, die über eine entsprechende Mindestgröße der Fabriken erreicht werden kann. Angesichts der heutigen Fertigungskosten von weniger als 20 Eurocent pro Wattpeak steige im Verhältnis der Anteil der Transportkosten für Module, ebenso wie für Teilkomponenten. Er beträgt dem Fraunhofer ISE zufolge inzwischen nahezu zehn Prozent. Lokale Produktion nahe am Zielmarkt sowie der Aufbau einer lokalen Wertschöpfungskette sind also essenziell für die Rentabilität einer europäischen Photovoltaik-Produktion und die Unabhängigkeit von Importen, wie die Forscher weiter schreiben. Darüber hinaus könnten sich bei einer fairen Bepreisung von CO2-Emissionen weitere Vorteile für Produktionsstätten in Europa ergeben.
Alle Kriterien für eine wettbewerbsfähige Photovoltaik-Produktion in Europa könnte das Greenland-Projekt erfüllen. Die Argumente der Freiburger Forscher sowie günstige politische Rahmenbedingungen durch den EU Green Deal hätten die Provinz Andalusien und die Stadt Sevilla überzeugt, eine vollständig integrierte Photovoltaik-Fabrik innerhalb der Freihandelszone des Hafens von Sevilla aufzubauen. Eigens dazu sei das Unternehmen Greenland Gigafactory gegründet worden. Die Fabrik soll in den kommenden zwei Jahren entstehen. „Wir werden Greenland auch beim Ramp Up und der technologischen Weiterentwicklung der Firma begleiten“, erklärte Jochen Rentsch, Abteilungsleiter im Bereich PV-Produktionstechnologien am Fraunhofer
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.