Die Schweiz verfügt ab sofort auch über ein Marktstammdatenregister für alle Stromerzeugungsanlagen – nur ist es schöner aufbereitet als in Deutschland. Das Schweizer Bundesamt für Energie (BFE) veröffentlichte am Donnerstag erstmals die umfangreiche Datensammlung mit knapp 112.000 Anlagen. Nach Angaben des Ministeriums sind fast 110.000 davon Photovoltaik-Anlagen. Ihre Leistung summiert sich bis Ende 2020 auf 2611,9 Megawatt. Damit lag der Zubau in der Schweiz im vergangenen Jahr bei etwa 300 Megawatt. Etwa 14.000 neue Photovoltaik-Anlagen gingen ans Netz. Insgesamt kommt die Photovoltaik auf 12 Prozent der in der Schweiz installierten Kraftwerksleistung und liegt damit deutlich hinter der Wasserkraft, auf die 70 Prozent entfallen, und knapp hinter der Atomkraft mit 3014 Megawatt installierter Gesamtleistung.
Für alle Systeme ließen sich Standortdaten, Technologie, Leistung, Inbetriebnahmedatum sowie weitere Parameter abrufen. Die rechtliche Grundlage für den neuen Geobasisdatensatz bilden die zum Jahreswechsel revidierte Energieverordnung (EnV) und Geoinformationsverordnung (GeoIV). In der Sammlung enthalten sind alle Elektrizitätsproduktionsanlagen, die im von der Pronovo AG betriebenen schweizerischen Herkunftsnachweissystem registriert sind, wie es weiter heißt. Darunter fallen alle Anlagen mit einer Leistung grösser 30 Kilovoltampere sowie Kleinanlagen ab 2 Kilowatt Leistung, die freiwillig für die Ausstellung von Herkunftsnachweisen registriert worden sind. Zudem seien die Daten von allen Anlagen erfasst, die durch eine Einspeisevergütung, Einmalvergütung, Mehrkostenfinanzierung oder einen Investitionsbeitrag gefördert werden. Die Daten werden laufend aktualisiert und stehen als Open Government Data zur Verfügung, wie das BFE erklärt. Dabei würden nur Daten von noch in Betrieb befindlichen Anlagen veröffentlicht.
Mit der grafischen Aufbereitung auf Geobasis will das Bundesamt die Gemeinden und Kantone unterstützen. So könnten sie den lokalen Zubau, etwa bei der Photovoltaik, mit dem vorhandenen Potenzial abgleichen sowie gegebenenfalls Maßnahmen ergreifen, um höhere Installationszahlen zu erreichen. Gerade bei der Photovoltaik zeigt sich, dass viele Gemeinden noch wenig von ihrem Potenzial ausgeschöpft haben. Nur wenig Regionen erreichen mehr als 20 Prozent, viele Gemeinden liegen noch unter der Marke von 10 Prozent.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.