Mit dem Atomausstieg droht der Schweiz ein Winterstrom-Problem. Ein Ausweg dafür könnten Photovoltaik-Kraftwerke in den Hochalpen sein. Die Schweizer Energiekonzerne arbeiten bereits an solchen Projekten. Eine Photovoltaik-Anlage mit 410 Kilowatt Leistung auf 2100 Höhenmetern realisierte Ewz im vergangenen Jahr und schloss sie im September ans Netz. Auch Konkurrenten Axpo baut derzeit ein solches Kraftwerk mit 2,2 Megawatt Leistung auf knapp 2500 Höhenmetern. Bei beiden Projekten werden die Module an bestehenden Staumauern installiert.
Ewz hat am Mittwoch eine erste Zwischenbilanz veröffentlicht. In den ersten sechs Betriebsmonaten seien 223 Megawattstunden Solarstrom erzeugt worden. Damit erfülle die Anlage die hohen Erwartungen, wonach sie im Jahresdurchschnitt etwa 25 Prozent mehr Energie produziert als vergleichbare Anlagen im Mittelland und auch etwa die Hälfte der Erzeugung im Winterhalbjahr anfällt. Ewz erwartet einen Jahresertrag von 500 Megawattstunden. Die Erzeugung in den Wintermonaten habe sogar deutlich über 25 Prozent höher gelegen als bei Freiflächenanlagen im Schweizer Mittelland, hieß es weiter.
Die Auswertung der Daten zeige, dass vor allem die Monate Oktober, November, Februar sowie die erste Märzhälfte sehr ertragreich gewesen seien. Nach den Erwartungen von Ewz ist im März und April mit den höchsten Erträgen bei den hochalpinen Photovoltaik-Anlagen zu rechnen. Diese sind vor allem auf eine intensivere Sonneneinstrahlung sowie die reflektierende Schneedecke zurückzuführen. Der steile Anstellwinkel der Module von 78 Grad ermögliche der Wintersonne zudem einen idealen Einstrahlwinkel und verhindere die Ablagerung von Schnee. Auch die kühleren Temperaturen wirkten sich positiv auf die Effizienz der Anlage aus.
Ewz hat ein Beteiligungsmodell für solche Anlagen für seine Kunden entwickelt. Seit August können sie sich über das Produkt „ewz.solargrischun“ beteiligen. Insgesamt stünden 2176 Quadratmeter an der Photovoltaik-Anlage zum Erwerb. Der Preis pro Quadratmeter liege bei einmalig 560 Schweizer Franken. Die Kunden könnten 0,5, 1, 3 oder 5 Quadratmeter kaufen. Pro Quadratmeter werden 180 Kilowattstunden Solarstrom jährlich für die nächsten 20 Jahre auf der Stromrechnung der Kunden gut geschrieben, wie es von Ewz heißt.
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