Sie haben kürzlich eine Serie-B-Finanzierung mit 5,2 Millionen Euro abgeschlossen. Wie haben Sie es geschafft, Kees Koolen, CEO von Booking.com von einer Investition zu überzeugen und mit wie viel hat er sich beteiligt?
Simon Bushell: Kees Koolen ist der Leadinvestor dieser Runde. Er investiert seit Langem in erfolgsversprechende Unternehmen wie Booking.com und Uber und entwickelt diese zu Marktführern. Sein Fokus hat sich auf nachhaltige Technologien verlagert, die für die Bekämpfung der Klimakrise entscheidend sind. Er hat in den letzten Jahren mehrere Investitionen im Greentech-Bereich getätigt, hauptsächlich in einflussreiche Hardware-Unternehmen. Sympower war für Koolen jetzt wohl das richtige Software-Unternehmen, in der richtigen Entwicklungsphase und zur richtigen Zeit. Das leidenschaftliche Team, die marktführende Software-Plattform und der kommerzielle Erfolg haben ihn letztendlich überzeugt.
Wer sind die übrigen Investoren, die in der neuen Finanzierungsrunde Geld gegeben haben?
Ein Teil unserer bestehenden Investoren, darunter Rubio Impact Ventures, PDENH, Enfuro Ventures und Casper Peeters, haben auch in dieser Runde investiert.
Was sind Ihre Pläne mit dem frischen Kapital?
Die neuen Mittel werden wir nutzen, um unsere Präsenz in den Ländern, in denen wir derzeit tätig sind, weiter auszubauen. Darüber hinaus wollen wir in weitere attraktive europäische Märkte vordringen. Zum einen öffnen sich aktuell interessante Märkte für Flexibilitätslösungen wie etwa in Griechenland. Zum anderen sind natürlich auch traditionelle Märkte interessant, die aufgrund ihrer Größe ein hohes Marktpotenzial bieten. Deutschland gehört in jedem Fall dazu.
Sympower bietet Softwarelösungen für Flexibilitäten an. Welche genau sind das?
Wir binden Anlagen als Teil des Flexibilitätsmixes in verschiedenen Ausgleichspools ein, beispielsweise FCR, aFRR oder mFRR. Basierend auf der Verfügbarkeit der Anlagen unserer Kunden, des jeweiligen Typs und der entsprechenden Kapazität werden diese benötigt, um das Netz auszugleichen. Die Anlagenbesitzer profitieren von einer finanziellen Kompensation.
Wo liegt der Unterschied zwischen ihren Angeboten und der Konkurrenz?
Durch unsere effiziente Kostenstruktur sind wir bestens aufgestellt, um auch kleinere Anlagen ab 250 Kilowatt Anschlussleistung kostendeckend und gewinnbringend in Regelenergiepools aufzunehmen. Ein weiterer Erfolgsfaktor liegt für uns in der individuellen Betreuung und großen Nähe zum Kunden. Hierdurch können auch Marktsegmente mit zögernden Kunden und knapp wirtschaftliche Projekte erschlossen werden. Wir sehen unsere Vorteile nicht nur in der leistungsfähigen Software-Plattform, sondern vor allem in unserem kollaborativen Ansatz. Unsere Ingenieure und Ingenieurinnen arbeiten mit den Besitzern der Anlagen daran, dass die Prozesse auf Kundenseite nicht beeinträchtigt werden. Das macht uns einzigartig und darin haben wir viel Erfahrung.
In welchen Ländern sind Sie mit ihren Flexibilitätslösungen bereits aktiv?
Wir haben Mitarbeiter in den Niederlanden, Estland, Finnland, Schweden, Griechenland und Israel. Derzeit arbeiten wir mit den Übertragungsnetzbetreibern Fingrid, Svenska Kraftnät, TenneT und dem israelischen Netzbetreiber zusammen.
Jetzt wollen Sie auch den deutschen Markt erobern. Welche Segmente haben Sie genau im Blick?
Wir erwarten durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen und den steten Zubau erneuerbarer Energien auch in Zukunft eine große Nachfrage an Regelenergie in Deutschland. Auch durch die Stilllegung fossiler und nuklearer Kraftwerke bis 2038 wird sich der Bedarf an Regelenergie weiter erhöhen. Im industriellen und kommerziellen Bereich gehen wir von einer Vergrößerung der Regelenergiekapazität von heute circa 8 auf 12 Gigawatt bis 2025 aus. Für uns sind besonders die Flexibilitäten mittelgroßer Industrie- und Gewerbekunden von Bedeutung. Wir planen mit unabhängigen Energielieferanten und Stadtwerken mit direktem B2B-Geschäft zusammenzuarbeiten und hier zusätzliche Dienstleistungen anzubieten. Natürlich sind langfristig auch die klassische Demand Response Aggregation und zunehmend auch Innovationsprojekte wie beispielsweise Smart Charging oder Vehicle-to-Grid interessant.
Welche Vorteile haben Unternehmen, die auf Ihre Lösung setzen?
Unsere Partner und Kunden profitieren davon, dass wir ein vollständig unabhängiger Anbieter von Flexibilitätslösungen sind. Wir bieten durch unsere Teams vor Ort einen ausgezeichneten Support. Das Anbinden der Anlagen an die Plattform ist einfach – es entstehen keine Vorabkosten, der laufende Betrieb wird nicht gestört. Ganz grundsätzlich können Unternehmen durch uns zusätzliche Umsätze generieren und ihren CO2-Fußabdruck reduzieren.
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