Den mit seiner eigenen Photovoltaik-Anlage erzeugten Strom als „Prosumer“ möglichst direkt selber zu verbrauchen, anstatt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen, wird in der Öffentlichkeit als erstrebenswerter Beitrag zur Energiewende gesehen. Aber warum eigentlich?
Ein genereller Anreiz zur Maximierung des solaren Eigenverbrauchs wird meistens damit begründet, dass dadurch die Netze entlastet werden, da die ins Netz rückgespeiste Leistung minimiert wird. Staatliche Förderprogramme zum Kauf von Batteriespeichern zur Maximierung des Eigenverbrauchs werden als Klimaschutzmaßnahme und genereller Beitrag zur Energiewende begründet. Diese Argumente sind jedoch nicht stichhaltig. Eine Maximierung des Photovoltaik-Eigenverbrauchs muss nicht zwangsläufig eine Entlastung der Netze bedeuten. Wenn mein Nachbar sein Elektroauto lädt, ist es für das Netz besser, wenn ich meinen überschüssigen Solarstrom ins Netz einspeise, anstatt damit meine Photovoltaik-Batterie aufzuladen. Im Niederspannungsnetz ist vor allem die Verringerung der Gleichzeitigkeit von Lasten entscheidend, speziell im Zuge der Verbreitung von Elektromobilität und Wärmepumpen.
Batteriespeicher verringern die Emissionen nur dann, wenn sie eine gegebenenfalls vorhandene netzbedingte Abregelung von Ökostrom verringern. Abgeregelt wird jedoch praktisch nur Windstrom aufgrund (noch) unzureichender Übertragungskapazitäten zu den Verbrauchern. Diese Abregelungen können durch Lastverschiebungen im Niederspannungsbereich nicht beeinflusst werden. Aktuell ist es stattdessen so, dass die Emissionen aufgrund der Speicherverluste sogar ansteigen. Hinzu kommen dann auch noch die bei der Herstellung der Stromspeicher entstehenden Emissionen.
Abgesehen vom fehlenden Nutzen ist eine Förderung des Ökostrom-Eigenverbrauchs auch aus sozialen Gründen kritisch zu bewerten und setzt außerdem kontraproduktive Fehlanreize:
- Es werden Infrastrukturen wie Stromnetze und Reservekapazitäten genutzt, deren Kosten fast ausschließlich auf den Arbeitspreis umgelegt sind, obwohl diese nahezu unabhängig vom Stromverbrauch sind. Auch die Kosten der Ökostrom-Einspeisevergütung oder der Vertriebs-/Verwaltungsaufwand des Stromversorgers werden momentan auf den Arbeitspreis umgelegt. Aufgrund des verringerten Bezugs von Netzstrom tragen Prosumer jedoch weniger als die klassischen Verbraucher zur Finanzierung dieser Kosten bei. Prosumer „entsolidarisieren“ sich also und erhöhen ihre Renditen zulasten derjenigen, die keine Möglichkeit haben, mit ihrer Photovoltaik-Anlage einen hohen Eigenverbrauch zu erzielen.
- Es entstehen Fehlanreize und Ungerechtigkeiten, da speziell Haushalte mit hohem Stromverbrauch von einem hohen Eigenverbrauch finanziell profitieren, und eine Senkung der eigenen Stromkosten durch einen hohen Eigenverbrauch den Anreiz des Stromsparens verringert. Diese Problematik wird durch die Verwendung von Batteriespeichern, die den Eigenverbrauch zusätzlich erhöhen, noch verstärkt. Außerdem verringert sich der Eigenverbrauchsanteil und die damit die erzielbare Rendite mit wachsender Größe der Photovoltaik-Anlage. Eine maximale Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Dachflächen wird damit finanziell unattraktiver.
Die Problematik der intransparenten und unsolidarischen Förderung des Eigenverbrauchs wäre ohnehin hinfällig, wenn der Arbeitspreis bei Haushaltsstromtarifen ähnlich wie bei den Stromtarifen für industrielle Großverbraucher die tatsächlichen Erzeugungskosten von nur wenigen Cent pro Kilowattstunde widerspiegeln würde. Alle sonstigen Kostenbestandteile, die ja weitestgehend Dinge finanzieren, die unabhängig von der bezogenen Strommenge sind, gehören konsequenterweise auf den Grundpreis umgelegt. Da damit der Anreiz des Stromsparens in Privathaushalten stark reduziert werden würde, ist dies in dieser extremen Ausprägung zwar nicht erstrebenswert, aber schon eine teilweise Verlagerung verbrauchsunabhängiger Kosten in den Grundpreis/Leistungspreis würde die künstlich erzeugte Attraktivität des Eigenverbrauchs deutlich reduzieren. Eine Reduzierung des Arbeitspreises würde außerdem die für die Energiewende wichtige Sektorkopplung (Elektromobilität und Wärmepumpen) finanziell attraktiver machen.
Wo soll dann ein ausreichender Anreiz zum Kauf einer Photovoltaik-Anlage herkommen, wenn der finanzielle Vorteil des Eigenverbrauchs wegfiele? Eine finanzielle Förderung von Photovoltaik-Anlagen sollte sich rein nach dem erzeugten Solarstrom und damit nach der erzielbaren CO2-Reduktion richten. Ziel sollte dabei die möglichst umfassende Nutzung aller Dachflächen sein, unabhängig vom eigenen Strombedarf. Dies ist mit der klassischen Einspeisevergütung für Photovoltaik-Dachanlagen bereits der Fall. Diese müsste natürlich entsprechend moderat erhöht werden, um den wegfallenden finanziellen Vorteil des Eigenverbrauches zu kompensieren. Die gesamtwirtschaftlichen Kosten würden dabei sogar sinken, da dadurch die Investitionen in Batteriespeicher und andere Maßnahmen zur Eigenverbrauchserhöhung überflüssig werden würden.
Eine spezielle Förderung des Eigenverbrauches oder deren Erhöhung beispielsweise mittels Speicher sollte es nur dann geben, wenn diese im konkreten Fall tatsächlich zur Reduktion von Netzausbaukosten oder Emissionen führt und sie die kosteneffizienteste Maßnahme ist. Dies wird jedoch in absehbarer Zeit nur selten der Fall sein.
Angesichts des mittlerweile immer wirksameren europäischen Emissionshandels (ETS), bei dem die EU-weite Emissionsmenge über politisch festgelegte sinkende Obergrenzen gesteuert wird, stellt sich jedoch ohnehin die Frage, welchen Sinn eine nationale Förderung von Ökostrom im Rahmen des EEG überhaupt noch hat. Der steigende CO2-Preis wird automatisch dazu führen, dass sich mehr und mehr Photovoltaik- und Windanlagen über den damit unweigerlich steigenden Marktpreis des Stromes finanzieren können. Welcher Ökostromanteil sich speziell in Deutschland dabei ergibt, ist für die EU-weite Emissionshöhe und damit letztlich für das Klima überhaupt nicht relevant. Wenn der deutschen Regierung der sich aus dem Emissionshandel ergebende Ökostromanteil nicht hoch genug ist, sollte sie sich konsequenterweise dafür einsetzen, dass der Emissions-Reduktionspfad des ETS stärker abgesenkt wird oder selbst Zertifikate aufkaufen und stilllegen. Die Reduzierung der ausgegebenen Emissionszertifikate ist die direkteste und günstigste Möglichkeit, Emissionen zu reduzieren.
Sämtliche staatlichen klimapolitische Eingriffe über den Emissionshandel hinaus sollten deshalb auf begründete Einzelfälle beschränkt werden. Dazu kann zum Beispiel eine vorübergehende Förderung von Technologien zählen, damit diese schneller eine Marktreife erreichen, nicht jedoch die flächendeckende Verbreitung bereits vorhandener Technologien.
— Der Autor Andreas Luczak ist seit 2016 Professor für Regenerative Energien an der Fachhochschule Kiel. Zuvor war er mehr als 15 Jahre bei Siemens tätig und führte als Geschäftsführer des europäischen Ablegers eines chinesisch-amerikanischen Unternehmens deren Redox-Flow-Speichertechnik in Europa ein. Sein kürzlich erschienenes Buch trägt den Titel „Deutschlands Energiewende – Fakten, Mythen und Irrsinn“. —
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Bis jetzt war mir nicht bewusst, dass Eigenverbrauch gefördert wird! Im Gegenteil, wenn ich Strom selbst verbrauche muss ich auch noch einen Teil der EEG-Umlage zahlen. Von daher geht die Darstellung schon von einer falschen Grundlage aus.
Die Differenz zwischen den Kosten des selbst erzeugten Stroms und dem Tarifpreis als Förderung zu bezeichnen ist sehr gewagt. Denn dann dürfte ich ja noch nicht mal meine eigenen Kartoffeln im Garten anbauen, wenn es nach dieser Logik ginge.
Weiterhin kenne ich einige Photovoltaikfreiflächenanlagen, die regelmäßig abgeregelt werden. Zugegebener Maßen handelt es sich hierbei nicht um kleine Dachanlagen im kWp Bereich sondern um Anlagen im MWp Bereich.
Recht gebe ich dem Autor in der Diskussion, ob nicht das ein oder andere der Kosten eher in den Grundpreis muss, z.B. die Netzkosten. Aber wie richtigerweise angemerkt ist dabei zu beachten, dass damit evt. der Anreiz weg fällt den Energieverbrauch zu reduzieren, was ein Muss ist, wenn wir wirklich unsere Lebensgrundlagen schützen wollen.
Die Förderung des Eigenverbrauchs besteht darin, dass man dabei von Kosten entlastet wird, die unabhängig von der Höhe des Verbrauchs sind. Der oft genannte Vergleich mit den eigenen Kartoffeln hinkt außerdem, da ja die allerwenigsten komplett stromautark sind, sondern auch bei hohem Eigenverbrauch den Vorteil einer zuverlässigen Stromversorgung nutzen, aber eben dafür deutlich weniger bezahlen, als diejenigen, die keine PV-Anlage haben oder einen geringeren Eigenverbrauchsanteil. Und die Hauptstromkosten für Privathaushalte entstehen eben nicht aufgrund des Stromverbrauchs sondern aufgrund der Bereitstellung der Infrastruktur und Versorgungssicherheit. Auch die Belastung des Eigenverbrauchs mit der EEG Umlage ist sinnvoll, da diese gerechterweise auf den Stromverbrauch und nicht auf den Netzbezug umgelegt werden sollte. Ansonsten profitieren PV-Anlagenbesitzer mit hohem Eigenverbrauch doppelt: Nämlich von der Einspeisevergütung und von einer geringeren Beteiligung an der Finanzierung dieser Einspeisevergütung. Die Nachteile und Ungerechtigkeiten, die sich aus so einer zusätzlichen Förderung ergeben, habe ich ja beschrieben.
Den Arbeitspreis künstlich hochzuhalten, um die Privathaushalte zum Stromsparen zu motivieren ist langristig kontraproduktiv. Gerade Strom lässt sich relativ günstig klimaneutral bereit stellen. Deshalb sollte Strom eher günstiger werden, um den Umstieg von Öl/Gas/Benzin/Diesel auf strombasierte Technologien zu fördern. Die geplante Umlegung der EEG-Umlage auf eine Steuerfinanzierung geht ja auch genau in diese Richtung und wird von der Fachwelt allgemein begrüßt.
Andreas Luczak sagt.
Auch die Belastung des Eigenverbrauchs mit der EEG Umlage ist sinnvoll, da diese gerechterweise auf den Stromverbrauch und nicht auf den Netzbezug umgelegt werden sollte. Ansonsten profitieren PV-Anlagenbesitzer mit hohem Eigenverbrauch doppelt: Nämlich von der Einspeisevergütung und von einer geringeren Beteiligung an der Finanzierung dieser Einspeisevergütung. Die Nachteile und Ungerechtigkeiten, die sich aus so einer zusätzlichen Förderung ergeben, habe ich ja beschrieben.
@ Andreas Luczak
Wieso doppelt, für den produzierten Eigenverbrauch kassiert doch ein PV Anlagenbetreiber keine Vergütung. Somit muss der auch nicht finanziert werden. Lediglich der Überschuss muss finanziert werden, und deshalb mit Umlage belegt werden.
@Hans Diehl:
Das doppelte Profitieren ergibt sich daraus, dass Sie das Netz überproportional nutzen. Das ist teure Infrastruktur die gebaut werden muss.
Die Kosten für das Netz werden jedoch nur als Verbrauchsumlagen wieder eingespielt. Fairer wäre es, wenn PV-Anlagenbetreiber den Netzausbau mit Pauschalen mitfinanzieren müssten, da sie mit Eigenverbrauch ihren zu zahlenden Kostenanteil künstlich niedrig halten.
@ Egon Balder.
Unser Eigenverbrauch geht direkt ins Hausnetz, kommt mit dem öffentlichen Netz nicht in Berührumg.
Sorry, aber Sie vergessen hier eine wesentliche Komponente, wenn Sie die Menschen mit privaten PV-Ankagen als unsolidarisch bezeichnen. Natürlich wollen diese sich von der utopischen Strompreisentwicklung in Deutschland entkoppeln. Jedoch tun sie zunehmend auch etwas für den Rest, indem Lastspitzen verringert werden. Insbesondere im Hinblick auf die zunehmende E-Mobilität ist dies entscheidend, da sich noch nicht viele Menschen und Politiker über die gigantischen Energiemengen bewusst zu sein scheinen, die dafür produziert und durch die Netze geschickt werden müssen. Da können Sie über jeden Prosukwer froh sein, der einen hohen Eigenverbrauch hat und damit den generellen Strombedarf entlastet
Der Eigenverbraucher profitiert auch noch davon, dass der Strom, den er aus dem Netz bezieht, dort mit selten gebrauchten Reservekraftwerken produziert werden muss und deshalb besonders hohe Kosten verursacht. Sogar das Netz könnte kleiner dimensioniert werden, wenn die 70%-Eigenverbraucher nicht genau dann ihren Strom beziehen würden, wenn alle anderen das auch tun, die erneuerbaren Erzeuger aber gerade nicht so viel liefern. Selbst bei einem niedrigen Arbeitspreis (aber hohem Anschlusspreis) würde er noch profitieren, weil der Strom, den er verbraucht, überdurchschnittlich teuer ist, er aber nur den allgemeinen Durchschnittspreis bezahlen muss. Das ist ganz richtig mit „Entsolidarisierung“ benannt. Es ist eine Entsolidarisierung der Eigenheimbesitzer gegenüber allen Mietern und Eigentumswohnungen bewohnenden.
Das Argument allerdings, dass der steigende CO2-Preis die regenerativen Energieträger alleine genug fördern wird, mag ich noch nicht so recht glauben. Dazu bietet der CO2-Preis zu viele, auch schwer zu schließende Schlupflöcher, z.B. dass der CO2-Aufwand zur Energieträgergewinnung nicht in Anschlag gebracht wird. Erdgas bekäme da einen ganz schönen Aufschlag, LNG für Kühlung, Transport und ggf. Fracking noch mehr. Und soweit der Energieaufwand mit Strom erbracht wird, ließe er sich wieder schönrechnen, wenn man nominal erneuerbaren Strom bezieht, tatsächlich aber, wie jeder andere, den durchschnittlichen grauen Netzstrom.
Soweit ich das erkennen kann, ist die einfachste und am wenigsten umstrittene Methode der Verdrängung der fossilen Energieträger die Vorgabe eines Energieträgermixes, den man dann durch das Drehen an einfachen Stellschrauben (Kontingente, Einspeisevergütungen und CO2-Preis) erreicht. Auch der Strom aus Kernenergie lässt sich nur mit einem CO2-Preis nicht verdrängen. Schließlich werden nur die deutschen KKW abgeschaltet, die französischen, belgischen, tschechischen bleiben und freuen sich auf Mehrbeschäftigung.
Gegen die Abschaffung der Einspeisevergütungen spricht auch, dass das das Risiko der Anlagenbesitzer erhöhen würde. Die Rahmenbedingungen des freien Marktes müssten aber so gestaltet werden, dass auch die schlechteren Risiken einen gewissen „marktüblichen“ Mindestgewinn machen können. Die besseren (und glücklicheren) Risiken würden aber deutlich höhere Gewinne als heute machen. Diese Gewinne würden den Strom verteuern. Und das ist nicht wünschenswert. Die Einspeisevergütungen sind eine Art Gleichmacherei, aber zum Vorteil der Stromverbraucher. Sie senken das Risiko der Anlagenbesitzer, und Risiko, das es nicht gibt, muss auch nicht bezahlt werden.
Der Ansatz von Herrn Luczak, dass der Eigenverbrauch einen ungerechtfertigten Vorteil hat (dass er direkt „gefördert“ würde, führt vielleicht zu Mißverständnissen) ist also richtig, die Wende zur alleinigen Steuerung des Energiemixes über den CO2-Preis aber etwas zu kurz gedacht. Weiter oben hatte er ja noch festgestellt, dass gerechterweise die Einspeisevergütungen auf ein auskömmliches Maß angehoben werden müssten, weiter unten erklärt er sie dann gleich für ganz obsolet – ein wenig Nachdenken über das Gesamtkonzept scheint mir da zu fehlen.
JCW sagt:
Das ist ganz richtig mit „Entsolidarisierung“ benannt. Es ist eine Entsolidarisierung der Eigenheimbesitzer gegenüber allen Mietern und Eigentumswohnungen bewohnenden.
@ Und was wie nennt man die Mieterstrom Regel ???
Jörg Behrschmidt sagt:
Bis jetzt war mir nicht bewusst, dass Eigenverbrauch gefördert wird! Im Gegenteil, wenn ich Strom selbst verbrauche muss ich auch noch einen Teil der EEG-Umlage zahlen. Von daher geht die Darstellung schon von einer falschen Grundlage aus.
@ Jörg Behrschmidt
Ich gehe davon aus, dass der Autor die geförderten Speicher meint, mit denen man Eigenverbrauch optimieren kann. Prinzipiell würde ich dem Autor zustimmen, wenn da nicht wieder die altbekannten Hindernisse im Wege wären.
Ich beziehe mich auf die folgende Passage im Artikel.
Zitat:…Eine finanzielle Förderung von Photovoltaik-Anlagen sollte sich rein nach dem erzeugten Solarstrom und damit nach der erzielbaren CO2-Reduktion richten. Ziel sollte dabei die möglichst umfassende Nutzung aller Dachflächen sein, unabhängig vom eigenen Strombedarf. Dies ist mit der klassischen Einspeisevergütung für Photovoltaik-Dachanlagen bereits der Fall.
Angesichts des mittlerweile immer wirksameren europäischen Emissionshandels (ETS), bei dem die EU-weite Emissionsmenge über politisch festgelegte sinkende Obergrenzen gesteuert wird, stellt sich jedoch ohnehin die Frage, welchen Sinn eine nationale Förderung von Ökostrom im Rahmen des EEG überhaupt noch hat. Der steigende CO2-Preis wird automatisch dazu führen, dass sich mehr und mehr Photovoltaik- und Windanlagen über den damit unweigerlich steigenden Marktpreis des Stromes finanzieren können. Zitat Ende.
Der Autor verwechselt da offensichtlich den Marktpreis mit dem Preis auf der Handelsebene.
Der Marktpreis im Sinne des EEG, sinkt nämlich bei zunehmenden PV Anlagen,und vollen Dächern, da kann der CO2 Preis noch so hoch steigen. An dieser Wertschöpfung darf der EEG Strom seit 2010 nicht mehr teilhaben Finanzieren lässt sich infolgedessen dadurch logischerweise keine PV Anlage..
Anders ist das mit dem Preis für PPA Verträge. Dass man mit deren Erlöse PV Anlagen finanzieren kann zeigt immer öfter die Realität. Ich nenne PPA Verträge – außerhalb des EEG – die Energiewende für die Großen. Dargestellt werden solche Projekte mit der Wohlklingenden Überschrift wie, „Wieder eine Anlage ohne Förderung“.
Womit wir wieder bei meinem Lieblingsthema wären, der Ermächtigungsverordnung von 2010, wo der EEG Strom zum verramschen an die Börse verbannt wurde, und obendrein, dabei sein Grünstromprivileg verliert weil er als Graustrom auf die Handelsebene geht. Da kann der CO2 Preis noch so hoch sein, im Rahmen des EEG nimmt er an dieser Wertschöpfung nicht teil
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Der Ansatz, PV- und Windanlagen über PPA zu finanzieren funktioniert mit steigenden CO2 Preisen natürlich nur dann in ausreichendem Maße, wenn die EEG-Förderung neuer Anlagen abgeschafft wird und genau diese Abschaffung ist angesichts des nunmehr funktionierenden ETS überfällig. Zu versuchen Ökostrom gleichzeitig über einen wachsenden CO2-Preis endlich marktfähig zu bekommen und gleichzeitig Anlagen über die EEG-Einspeisevergütung in den Markt zu drücken ist ökonomischer Unsinn. Aurora Energy Research hat vor einigen Wochen eine Studie vorgestellt, in der man eindrucksvoll sehen konnte, wie EEG-geförderte Anlagen den PPA-Markt kaputtmachen.
Beide Anliegen ließen sich ändern, indem die stromintensive Industie entweder die Differenz der letztjährigen EEG Marktpreise zum durchschnitlichen Strompreis als EEG Umlage abführt oder ihre Privilegien zu den EE PPA Verträgen mitnimmt bzw. sich selbst mit EE Eigenstrom versorgen darf (freie Wahl oder hybrid).
Hybrid würde bedeuten, der Kunde schließt einen PPA Vertrag und nimmt diesen Strom ab. Darüber hinaus darf er sich noch am EEG Strommarkt bedienen, muss jedoch einen Beitrag in Höhe der aktuell gemittelten Differenzkosten zur EEG-Umlage leisten.
Der PPA Anbieter wäre EE-Anlagenbetreiber und Stromversorger zugleich, d.h. der Zustand von 2010 wäre zu besseren Endverbraucherkonditionen als 2010 wieder hergestellt.
Überschüsse könnten trotzdem noch abgesahnt bzw. zur Minimierung der EEG-Verluste verkauft werden.
@Herrn Luczak: Das ist doch gar nicht schlimm, wenn „EEG-geförderte Anlagen den PPA-Markt kaputtmachen“. Es kommt ja nur darauf an, dass viele erneuerbare Anlagen gebaut werden. Ob das jetzt EEG oder PPA ist, ist der Umwelt wurscht. EEG sind es aber mehr. PPA wählt nur die guten Risiken (Hoher Verbrauch, möglichst synchron mit dem PV-Angebot, riesige Freiflächenanlage). Die schlechten Risiken würden in PPA nie verwirklicht werden und damit fehlen. EEG macht auch die. Immerhin wird der steigende CO2-Preis dazu führen, dass PPA den EEG-Anlagen etwas heute noch weniger gute Risiken wegnimmt, weil sich dann mit PPA auch an diesen mehr verdienen lässt. Das Fehlen dieser auch nicht schlechten Risiken im EEG-Mix wird dessen Preis allerdings durchschnittlich erhöhen, den Gewinn streicht der PPA-Betreiber ein, der zum EEG-Preis verkaufen aber billiger produzieren kann. Auch eine Art von Entsolidarisierung.
@Andreas Luczak: Ihr Zitat „Der Ansatz, PV- und Windanlagen über PPA zu finanzieren funktioniert mit steigenden CO2 Preisen natürlich nur dann in ausreichendem Maße, wenn die EEG-Förderung neuer Anlagen abgeschafft wird“, ist unzutreffend. Richtig wäre zu formulieren: „Der Ansatz, PV- und Windanlagen über PPA zu finanzieren funktioniert…natürlich nur dann in ausreichendem Maße, der Power Purchaser darvon ausgeht, dass zu hinreichend vielen Zeitpunkten mindestens ein CO2-emittierenden Kraftwerk als Preissetzer im Markt ist.“ Diese Formulierung zeigt, dass Ihr Vorschlag nicht zukunftsfähig ist,
Zitat Hr. Diehl: Wieso doppelt, für den produzierten Eigenverbrauch kassiert doch ein PV Anlagenbetreiber keine Vergütung. Somit muss der auch nicht finanziert werden.
Mit dem Eigenverbrauch spart man sich die Finanzierung von verbrauchsunabhängigen Dingen, die dann entsprechend von den anderen Stromkunden oder Steuerzahlern getragen werden müssen.
@Andreas Luczak:…nach der Logik spare ich mit meinen selbst angebauten Kartoffeln und der Landwirt bekommt wegen geringerer Nachfrage niedrigere Preise. Da muss dann die EU ran und den Landwirt subventionieren, weil der erzeilte Preis seine Herstellkosten nicht mehr deckt…was dann also auch die allgemeinheit trägt!
Will sagen, ihre Aussage „Mit dem Eigenverbrauch spart man sich die Finanzierung von verbrauchsunabhängigen Dingen“ hinkt!
Wenn ich meinen selbst hergestellten Strom, direkt selbst verbrauche, geschieht das alles hinterm Zähler und geht damit niemanden etwas an. Große Teile der Industrie dürfen genau das tun, ohne EEG Umlage zu zahlen. Aber bei einer Pipifax PV Anlage wird ab Größe XY anteilige-, bei noch größeren Anlagen volle EEG Umlage fällig! Soviel zur Förderung/Gleichbehandlung.
Fakt ist auch, wenn ich mehr Eigenverbrauch habe, steigen bereits meine Grundkosten je kWh Bezugsstrom, da der Grundpreis sich nun auf weniger kWh verteilt. Insgesamt nimmt der Netzbetreiber daher aber weniger ein, das ist richtig.
Jetzt kann man trefflich argumentieren, dass eine PV Anlage in der Regel ja auch einspeist, also auf die von der Allgemeinheit finanzierte Infrastruktur angewiesen ist. Also würde als Ausgleich eine Abgabe für die Netznutzung bei Einspeisung erhoben, soweit logisch. Dennoch müssen sich die Einspeisung und der Eigenverbrauch in Summe rechnen, sonst werden keine PV Anlagen gebaut, jedenfalls nicht im Privaten Bereich. Also Förderung über Einspeisevergütung. Wenn die nicht ausreichend hoch bemessen ist, also dann auch die Kosten für die Netznutzung berücksichtigt, würgen wir den privaten Zubau ab.
Wollen wir das und ist deshalb ein Konstrukt über eine Abgabe für Netznutzung zielführend???
Wir zerfleischen uns hier gerade trefflich selber bei der Diskussion um die saubere Erbse, wobei immer noch deutlich mehr als 50% unserer gesamten Stromproduktion die Atmosphäre verdreckt und unsere Lebensgrundlage langsam aber sicher abschafft. Macht das Sinn?
Andreas Luczak sagt:
Mit dem Eigenverbrauch spart man sich die Finanzierung von verbrauchsunabhängigen Dingen, die dann entsprechend von den anderen Stromkunden oder Steuerzahlern getragen werden müssen.
@ Andreas Luczak
Nicht „Verbrauchsunabhängige“ Dinge spart man, sondern „Vergütungsunabhängige“ Dinge spart man. Ich weiß nicht ob Ihnen bekannt ist, dass von der Umlage gerade mal etwa 42% für die Vergütungen der Anlagenbetreiber benötigt werden, alles andere sind unabhängige Dinge die da finanziert werden. Da liegt der Hase im Pfeffer.
Schauen Sie mal im folgenden Link auf die Grafik Zusammensetzung der Umlage und Entwicklung der Einflussfaktoren.
https://strom-report.de/eeg-umlage#eeg-umlage-auszahlung
@sirrocool: Zunächst einmal gehe ich natürlich davon aus, dass alle hier im Forum und hoffentlich die allermeisten sonstigen Menschen in erster Linie so schnell wie möglich eine Klimaneutralität erreichen wollen. Umso wichtiger ist es, den günstigsten und schnellsten Weg dorthin zu finden. Von daher ist es für mich schwer erträglich, wenn ich sehe, wie wohlmeinende Bürger*innen aus Unwissenheit Geld für Batteriespeicher (die dann auch noch mit Steuergeldern gefördert werden) ausgeben, die ihnen zur Erhöhung ihres Eigenverbrauchs angedreht werden, obwohl dies in den allermeisten Fällen die Emissionen eher erhöht als erniedrigt. Mit diesem Geld könnte man mit anderen Maßnahmen erhebliche Mengen an CO2 einsparen. Solche Fehlanreize sind mitverantwortlich für die Tatsache, dass trotz immenser Kosten die Emissionen viel zu wenig gesunken sind.
Zum Thema Kartoffeln: Wenn die Landwirte trotz weniger Nachfrage genausoviel Kartoffeln anbauen und verkaufen, sind sie erst einmal selbst schuld, wenn sie damit die Preise drücken. Und der Hinweis, dass ja auch Großbetriebe vom Eigenverbrauch profitieren ist kein Widerspruch: Auch diese Unternehmen reduzieren die Strommenge, auf der die verbrauchsunabhängigen Kosten unseres Energiesystems umgelegt werden können, wodurch die Stromnebenkosten für die verbleibenden Stromverbraucher immer höher werden, so dass der Druck noch weiter steigt, sich durch möglichst viel Eigenverbrauch aus dem System zu „stehlen“ – ein Teufelskreis.
Zum „abwürgen des privaten Zubaus“: Der private Zubau ist kein Selbstzweck. Der schnellste und günstigste Weg zu Emissionsreduktionen geht über den Emissionshandel. Ein PV-Zubau wird dann dort entstehen, wo er am effzientesten zu Emissionsminderungen erreicht. Der EU fehlt der Mut, die Menge der Emissionszertifikate drastisch zu reduzieren und Deutschland lenkt von diesem Versagen mit angesichts des bestehenden Emissionshandels unwirksamen Pseudo-Maßnahmen wie eine Batteriespeicher-Förderung oder die Befreiung des Eigenverbrauchs von Abgaben ab.
@Andreas Luczak
Dem kann ich im Grunde komplett zustimmen.
Auch mir ist die „Optimierung“ lediglich auf Eigenverbrauch hin in Dorn im Auge. Es ist für mich unbestreitbar effizienter und solidarischer das Dach voll zu machen und den Überschussstrom einzuspeisen.
Um Speicherung im nennenswerten und netzdienlichen Maßstab kann sich dann meiner Meinung nach nur der Netzbetreiber kümmern. Das ist effizienter und in Summe für alle günstiger und zudem seine originäre Aufgabe. Hinsichtlich der Investitionen ist netzdienliche Speicherung auch nur durch entsprechende Summen zu stemmen, die nicht/kaum aus Privathand erfolgen können. Sieht man schon daran, dass Private Heimspeicher sich ja aktuell auch überhaupt nicht rechnen (ohne Förderung!).
Jetzt kommt das Aber:
Sie sagen Privater Zubau ist kein Selbstzweck. Dem kann ich zwar zustimmen. Allerdings ermöglicht privater Zubau die Teilhabe an der Energiewende und sorgt zudem für hohe Akzeptanz in der Bevölkerung.
Vom zusätzlich dringend benötigten Flächenbedarf nicht zu reden, der dadurch genutzt und erschlossen wird und noch weiter werden kann.
Obendrauf bleibt hohe Wertschöpfung im Lande (Solateure, Elektriker, Dachdecker etc.). Das sollte uns der geringfügig höhere Preis (ich rede von den Vergütungen für kleine Anlagen) Wert sein. Denn die Alternative ist doch, dass sich wieder einmal nur die Großen Konzerne den Säckl voll machen, außerdem die Industrie und vielleicht noch einige Stadtwerke, die große Freiflächenanlagen bauen, und große Industriedächer belegen können.
Daher sehe ich es nicht so, dass alles dem freien Spiel der Märkte zu überlassen, nur um theoretisch wenige €-ct zu sparen. Denn wenn es am Ende wenige große Player auf dem PV Erzeugungsmarkt gibt, die Industrie sich zudem über hohe Eigenversorgung teilweise abkoppelt, wird man schnell sehen, dass es gar nicht so günstig wird, wie theoretisch möglich. Die wenigen Erzeuger bestimmen dann ganz rasch die Preise und legen Ihre Margen selber fest.
Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen die Erhöhung der CO2 Zertifikatspreise, oder die Reduzierung von Zertifikaten, um den EE Zubau zu forcieren, im Gegenteil. Ich habe aber etwas dagegen, den Privatsektor bei der Energiewende außen vor zu lassen. Dann würden wir nämlich das eine, zentralisierte (fossile/atomare) Energieerzeugungssystem gegen ein anderes zentralisiertes, erneuerbares Erzeugungssystem ersetzen. Das würde IMHO weder zu insgesamt günstigeren Strompreisen führen, noch die Resilienz des Stromsektors erhöhen. Zumindest das Letztere wird aber durch die höhere Dezentralität des privaten PV Zubaus erhöht.
Auch das sollte berücksichtigung finden.
Es klingt im ersten Moment toll, vom günstigsten weg zu sprechen. Allerdings fehlt in der Diskussion ein entsprechender Teil. Es muss Energie gespeichert werden! Anders wird es nicht funktionieren. Und wenn jetzt geschrieben wird das sich Speicherbesitzer aus dem System stehlen wird vergessen das diese Speicherkapazität an anderer Stelle nicht aufgebaut werden muss. Auch sollte man die Vorteile dieser dezentralisierten Infrastruktur nicht unterschätzen.
Auf der anderen Seite fallen Anlagen aus der Einspeisevergütung, wenn ich im Kommenden Jahr weiterhin einspeise wird sich das rechnerisch nicht mehr für mich lohnen, ich könnte genauso gut meinen Strom direkt in die Erde leiten.
Sinnvoll? Nein. Ökonomisch richtig, ja.
Ein möglichst hoher Eigenverbrauch ist die einzige Alternative. Oder ich schmeiße die noch funktionierende Anlage weg und Setzte eine neue drauf. Ja, ich würde mehr Strom erzeugen, aber ob der Umwelt damit wirklich gedient ist, wage ich zu bezweifeln!
Lieber Fred,
setze deine alte Anlage auf die Nordseite um, da wird sie immer noch Strom produzieren und zwar zu den Tageszeiten, wo derzeit die Pumpspeicher- und Gaskraftwerke ranmüssen. Auf die Südseite kommt eine neue Anlage. Und setze dich dafür ein, dass die Einspeisevergütung für die neue Anlage so angepasst wird, dass sie sich auch als Volleinspeiser finanziert. Leider will unsere derzeitige Regierung genau die von Herrn Luczak herausgearbeitete Entsolidarisierung, das ist einfach Unions-Programm. Und die SPDler merken es nicht. Aber wir haben ja die Chance, im Herbst eine andere Mehrheit zu bekommen!
Ich finde es gut, dass der Eigenverbrauch auch mal kritisch beleuchtet wird. Zu oft wird nämlich unter dem Deckmantel des „Grünen“ behauptet, man tue so unendlich viel Gutes – und eine Speicherförderung müsse es auch noch geben, damit man noch mehr Gutes tun könne.
In Wahrheit sind Kleinspeicher PV-Strom-Vernichtungsanlagen. Sie verheizen zuvörderst mal einen Teil des produzierten Stroms. Die weit überwiegende Zahl heutiger Speicher arbeitet dabei noch „Kontra-netzdienlich“ – es wird frühmorgens PV-Strom abgesaugt und pünktlich zum Mittagspeak ist der Speicher voll und die volle (70%)PV-Erzeugung fließt ins Netz. Super!
Ich selbst habe das Dach voll mit PV, habe mir einen DIY-Speicher zur Deckung der nächtlichen Grundlast gebaut und versuche, so viel wie möglich selbst zu verbrauchen (auch deshalb haben wir uns ein E-Auto zugelegt). Ökonomisch betrachtet ist das alles sinnvoll, ökologisch betrachtet ist es aber alles andere als optimal. Letztendlich sehr egoistisch und eine Form von Entsolidarisierung.
Trotzdem finde ich es richtig und wichtig, sich darüber Gedanken zu machen – und sich nichts vorzumachen.
Wäre mir neu – ohne Förderung – dass ein Stromspeicher ökonomisch interessant wäre. Habe aus diesem Grund auch auf einen Speicher bei meiner geplanten PV-Anlage verzichtet. Auch weil der Ertrag aus der PV-Anlage im Sommer viel höher ausfällt als jede Speicherlösung.
Mir ist völlig egal ob es nicht solidarisch ist meine PV Anlage nicht komplett einspeisen zu lassen. Mir geht es in erster Linie um die Autarkie, von Stromerzeugern und politischer Willkür.
Auf Förderung meiner Anlage habe ich verzichtet ( nicht über KfW finanziert). Auf die Enspeise Vergütung würde ich auch verzichten wenn es technisch machbar und Finanzierbar wäre 100% Autark zu sein.
Wenn das ganze CO2 Emissionen verringert … Schöner Bonus. Unabhängigkeit und Freiheit stehen für mich dabei aber klar im Vordergrund!
Mal ein Blick in die Schweiz: Eine PV-Anlage wird einmal gefördert und anschliessend nicht mehr. Den eigenproduzierten Strom kann man selber (ohne Gebühren) verbrauchen oder im Haus an die Mieter zu den offiziellen Strompreisen verkaufen. Speist man ein, wird einem ein tieferer Satz vergütet (z.B. in Flims CHF 0.06 pro Kwh). Die Einspeisung ist nicht kostendeckend, der Eigenverbrauch finanziert die Anlage. Somit hat man Interesse, die Anlage nicht zu gross zu dimensionieren. Die Vermarktung, Speicherung, Weiterleitung des eingespeisten Stroms überlässt man dem EW. Dass man dafür weniger erhält, ist logisch. Eigentlich ein marktwirtschaftliches Instrument. Der Nachteil: Man wird kaum je die maximale mögliche Grösse verbauen. Das EW kann den Einspeisepreis aber selber bestimmen. Braucht es mehr Strom, kann es den Einspeisetarif erhöhen. Was viele EW’s auch machen.
Warum (vom Standpunkt der Umwelt) sollte man eine PV-Anlage „nicht zu groß“ dimensionieren? Eine PV-Anlage auf einem privaten Dach sollte so groß wie möglich dimensionert werden. Ein „zu groß“ gibt es da nicht, im Gegenteil, nur ein „zu klein“, weil dieses die Kosten in die Höhe treiben würde. Wenn das schweizer Modell nicht dafür sorgt, dass private PV-Anlagen so groß wie möglich gebaut werden, ist es genauso untauglich wie das derzeitige deutsche Finanzierungsmodell über einen möglichst hohen Eigenverbrauchsanteil.
Wenn PV-Strom vom Dach ca. 5ct/kWh teurer als von einer großen Freiflächenanlage ist, dann verringert sich dieser Preisnachteil bei einem Anteil von derzeit vielleicht 2% am deutschen Strommarkt auf 0,1 ct, also vernachlässigbar. Im Endausbau wird es das zwei- bis dreifache sein, da wird es schon zu einer relevanten Größe, aber gewisse Ersparnisse durch die denzentrale Erzeugung stehen dem auch entgegen, politische Vorteile (Beteiligung des Bürgers an der Energiewende) kommen noch hinzu. Insgesamt ergibt sich ein neutrales bis positives Bild. Eine gute Politik wäre also gut beraten, die PV auf Privatdächern weiter zu fördern, solange sie sich bewusst bleibt, dass es nur ein kleiner Baustein im gesamten Energiemarkt sein kann.
Die Forderung nach einer Eindämmung des Ausbaus privater PV-Anlagen halte ich für kontraproduktiv. Was ist denn die Alternative, um den notwendigen solaren Anteil an der Stromerzeugung mit Erneuerbaren Energien zu erreichen – eine Abkehr von der dezentralen, zurück zur zentralisierten und monopolisierten Erzeugungsstruktur? Die Big Four werden’s uns danken, aber den Prozess keinesfalls beschleunigen. Ohne entsprechende, für jeden leicht zugängliche Anreize bleibt die Energiewende auf der Strecke, das haben wir doch nun hinlänglich gelernt …
D’accord !
(unsere Kommentare haben sich anscheinend überschnitten, s.o.)
Um unsere Klimaziele zu erreichen müssen so große Mengen an PV-Leistung jährlich zugebaut werden, dass der private Zubau dabei nur eine kleine Ergänzung sein kann. Das notwendige Tempo kann nur durch gewerbliche Großanlagen sichergestellt werden. Dies haben auch die PV-Boomjahre in Deutschland um 2010 herum gezeigt. Im Gegensatz zu konventionellen Großkraftwerken können da jedoch deutlich mehr Player mitspielen als nur die Big Four. Aber wenn es die Big Four am schnellsten und günstigsten umsetzen könnten, dann sollen sie es eben tun.
Es gibt übrigens keine eindeutige Studienlage, dass viele kleine dezentrale Ökostromanlagen wirtschaftlicher als wenige große seien. Auch wenn man bei hoher Dezentralität bei den Netzausbaukosten etwas spart, hat man ansonsten höhere Kosten, weil Kleinanlagen nun mal teurer als Großanlagen sind und bei einer hohen Dezentralität die Anlagen nicht unbedingt schwerpunktmäßig dort gebaut werden, wo die besten Wind- und Strahlungsressourcen sind.
Dass die Energiewende in Deutschland (und in der EU) bislang nicht ausreichend schnell voranschreitet liegt an vielen Dingen, aber sicherlich nicht daran, dass PV-Kleinanlagen sich nicht gut genug finanziell rentieren.
@Andreas luczak
Na sicher brauchen wir die großen Anlagen, das hat doch niemand bestritten. Und dass kleinere Anlagen spazifisch teurer sind als große Anlagen auch nicht.
Aber warum kann man nicht das Eine tun (große PV bauen), ohne das andere (kleine PV) zu lassen? Sie sagen doch selber, dass es nicht schnell genug voran geht mit dem Ausbau. Warum also auf die privaten Anlagen verzichten?
Zum Thema, dass die Anlagen nicht unbedingt dort gebaut werden, wo sie die Besten Erträge bringen:
Das ist doch gerade die Krux an der Sache. Selbst dort wo nicht optimale Erträge entstehen, kann und soll es sich trotzdem lohnen, es dort trotzdem zu tun. Oder glauben Sie, das Söder das genau richtig macht, den Bau von WKA in Bayern zu verhindern, nur weil diese dort weniger Ertrag bringen, als an der Küste? Dann soll aber bitte die Allgemeinheit den Ausbau der Nord Süd Trassen bezahlen, damit in Bayern nicht des Nachts das Licht aus geht?
Das halte ich für unsolidarisch!
Wahrscheinlich liegt darin des Pudels Kern der Luczak’schen Argumentation: Er (und seine Auftraggeber) wollen, dass nur die Anlagen mit den günstigsten Erzeugungskosten gebaut werden. Aller anderer Strom soll von KKW und Gaskraftwerken geliefert werden. Die eigentlichen Probleme der Energiewende tut er etwas oberflächlich mit „das mag viele Gründe haben“ ab. Die interessieren ihn gar nicht. Dabei können sie mit wenigen Worten benannt werden: Schleppender Windkraftausbau, noch schleppenderer Speicherausbau und Schwierigkeiten beim Netzausbau. Die PV kommt ja immer noch trotz aller aufgestellter Hürden nicht schlecht voran. Aber auch davon könnte es mehr sein, vor allem, wenn der Speicherausbau Schritt hielte. Dieser wird zur Zeit besonders erbittert von den alten Dinos bekämpft, denn er würde den unflexiblen Kohlekraftwerken weiter das Wasser abgraben, und das ganz ohne Entschädigungen. Die Aufgabe der flexibleren Gaskraftwerke würden die Speicher gleich mit übernehmen – nicht im Sinne von Herrn Luczak.
Die beste Förderung wäre die Abschaffung der Bürokratie, die die Anlage unwirtschaftlich macht.
Was für ein beschränktes, zentrales Denken. Bürgerenergie? Nee, lieber nicht. Wenn die Förderung lauten würde endlich wieder auskömmlich hohe EEG-Festvergütungen zu zahlen, damit jedes Dach auch mit Volleinspeisung wieder wirtschaftlich darstellbar vollständig genutzt werden kann, dann wäre das sinnvoll angesichts der massiven Klimakrise.
EEG-Vergütung abschaffen und Emissonshandel regelt alles… Ja, ja. ERNSTHAFT? Verarschen kann ich mich auch alleine.
Im Auftrag welcher Großkonzern-Lobby schreibt der Autor hier eigentlich?
Der Autor stellt seine Sicht der Dinge vor, vielleicht ist die etwas stark geprägt durch seine Nähe zur Großindustrie.
Ziel könnte auch eine Dezentralisierung der Energieerzeugung sein(Dänemark), wie das wohl auch möglich ist, das wäre allerdings nicht im Sinne der Großkonzerne.
Dann müssten auch deutlich weniger Überlandleitungen mit all ihren Problemen gebaut werden.
Allerdings müsste dann z. B. Bayern auf Windenergie aus Norddeutschland verzichten und selber einen Betrag zur Energiegewinnung leisten, statt wie bisher alle Vorteile mitzunehmen, ohne Verantwortung zu übernehmen (Atomendlager) zu wollen.
Super und spannende Diskussion.
PV im Vormarsch mit lokalen Speichern oder doch besser direkt ins Netz liefern was geht!
Der Investor orientiert sich am Geldfluss!
Der Umweltbewußte wird sein Kapital zur Rettung des Energiesystems einsetzten?!?
Durch den Atikel wird geraten, sich als Umweltbewußter doch besser für die Direkteispeisung zu entscheiden.
Habe ich hier etwas nicht verstanden oder überlesen?
Mag sein, dass es sinnvoller für das Stromnetz sein könnte, wenn der Nachbar gerade seinen E-Stromer gerade auftanken will, direkt – ohne weitere Verluste- meinen PV-Stom ins Netz ein zu speisen.
Das ist die energetische Sicht!
Mit einem möglichem heimischen Zwischenpeicher habe ich allerdings die Möglichkeit, den durch meine Anlage mittags erzeugten üppigem Strom auch abends bei der Tagesschau kostengünstig nutzen zu können.
Das ist die vorherschende ökonomische Sicht.
Leider sind in der politischen Landschaft keinerlei Mitstreiter zu erkennen, die dieses offensichtliche Dilemma durch konzeptionelle Ansätze ändern wollen.
By the way:
wann werden sich die über 50% der e-Energieverbraucher der energiehungrigen Unternehmen endlich rechtfertigen müssen, weiterhin von der EEG-umlage befreit zu sein – seit 20 Jahren – und sich nicht für ihr Verhalten rechtfertigen zu müssen.
Den Vier bisherigen großen Energieunternehmen wird weiterhin vertrauenvoll absolute Freiheiten gewährt und dem Deutschen Michel wird der in der EU höchste Energiepreis mit dem Subventionshunger der In Deutschland so extremen auftretenden Erneuerbaren Energieen erklärt!
Ökologischer oder wirtschaftlicher Vorteil von lokalen Speicher hin oder her;
Höhe der CO2-Bepreisung dürfte für eine Konzeptfindung auch keinerlei Einfluss haben.
Es ist die Unfähigkeit der verantwortlichen Entscheider, den ihnen zugedachten Job zu erfüllen.
Eine Energiewende wird nicht nut durch EEG, PV, oder Winddenergie zu berwekstelligen.
Eine gescheite Organisation der Verbrauchstarife, die sich an Tageszeiten oder örtlicher Verfügbarkeit richten könnte schon wesentliche Leitlinien bieten?
Was für eine Farce; so geht Energiewende dreimal nicht!
Also ich habe eine Anlage mit Speicher und das entscheidende Kriterium war die Anrechung des Eigenverbrauchs auf den Energieverbrauch des Hauses, dieser rutscht dann in die bessere Kfw-Kategorie und dafür gibt es den maximalen Zuschuss.
Durch den hohen Eigenverbrauch kommt eine zweite Komponente dazu: Eigenverbrauch muss fiktiv versteuert werden und bei geringer Einspeisevergütung ist die Steuer höher als der Ertrag. Ich habe also auf die Einspeisevergütung verzichtet, um die Steuer zu vermeiden.
Dies bedeutet: Überschüssiger Strom ist für mich wertlos. Ich kann ihn hemmungslos verschwenden und brauche nicht auf den Verbrauch achten, solange die Sonne scheint. Fußbodenheizung im Bad auf höchster Stufe an und wenn es heiß ist die Klimaanlage. Außerdem habe ich noch alte Geräte mit ins neue Haus genommen, denn der Stromverbrauch ist egal, im Sommer wegen der Überschüsse und im Winter ist die Wärmepumpe eh ineffizient, die Wärme von den Geräten heizt mit.
Es passiert also genau das, was Sie sagen: Strom wird nicht gespart, eher mehr verbraucht.
Strom wird nicht gespart – aber er wird, sobald die Sonne nicht mehr scheint, auch nicht mehr aus dem Netz bezogen. Ich investiere also auf meinem Grundstück, um mir ein gewisses Mass an „Luxus/Verschwendung“ zu leisten. Das ist menschlich. Volkswirtschaftlich ist es Verschwendung. Aber der Mensch ist kein Volkswirt von der Prägung seines Kleinhirns her. Das ganze geht vielleicht noch auf kommunaler Ebene, und daher bin ich eher ein Verfechter vernetzter Strominseln, die in sich möglichst autark sein sollen. Das bietet Bürgernähe, keine anonymen Großkonzerne die weit weg sind und keinerlei Bezug zu meiner Landschaft haben, damit hohe Akzeptanz und auch die Bereitschaft, Überschussstrom anderen zur Verfügung zu stellen.
Der Grundtenor des Artikels baut darauf auf, dass private Einspeiser von der Netzinfrastruktur profitieren, wenn sie bei Sonne weniger Strom einkaufen müssen. Du meine Güte!
Es klingt so, als wäre es besser, weiterhin viel Strom zu kaufen und viel für die Infrastruktur zu zahlen.
Das ist doch komplett abwegig und an den Haaren herbeigezogen.
A) Ist die Infrastruktur bei der Erschließung einmal festgelegt und wird auch in diesem Moment bezahlt. An diesem Anschluss ändert sich Jahrzehnte nichts. Er ist für fast alle Eventualitäten ausgelegt.
B) Wenn ich weniger Energie kaufe, dann wird die Infrastruktur auch weniger belastet. Genau so als wenn weniger Leute im Haus wohnen. Da jetzt die PV Anlage als ein Momentum einzubringen ist eine überflüssige Konstruktion von Phantomproblemen. Von denen wir schon mehr als genug haben!
C) Wenn ich einspeise verdienen andere 66+% an meinem Strom, für den ich eine Anlage auf meinem Haus installiert habe. Damit sollte wohl alles andere abgedeckt sein.
D) Wenn mir jemand meinen eigenen, mit eigenen Zellen auf meinem eigenen Grund erzeugten Strom, den ich selbst verbrauche versteuern will, dann wandere ich sofort aus. Weil das gegen das Grundgesetz ist. Siehe Kartoffelvergleich.
Für mich sieht der Artikel danach aus, als wenn der Autor krampfhaft auf der Suche danach ist, einem die PV-Erzeugung madig zu machen, oder als Lobbyist auf der Suche nach weiterem Aderlass für PV Besitzer ist.
Captayne
Die früher übliche PV-Volleinspeisung oder der jetzige Anschluss der PV-Anlage hinter dem Zähler ist stromphysikalisch identisch. Der einzige Unterschied besteht rein im finanziellen Aspekt, wie groß Ihre Strombezugskosten sind und wie viel Einspeisevergütung Sie erhalten.
Die Infrastruktur wird übrigens nicht weniger belastet, egal, ob Sie Ihre PV-Anlage vor oder hinter dem Zähler anschließen. Die Kosten der Infrastruktur ergeben sich über den „Worst Case“ Fall, der sich üblicherweise im Winter an Werktagen am Nachmittag/Abend bei Dunkelheit ereignet.
Eine kWh Strom kostet Ihren Stromlieferanten nur etwa 3ct. Die anderen 27ct, die Sie für eine kWh Strom zahlen, zahlen Sie nicht für den bezogenen Strom sondern das sind Umlagen von Kosten, die unabhängig von Ihrem Strombezug entstehen. Durch den PV-Eigenverbrauch umgeht man die Zahlung dieser Umlagen, was das System in Schieflage bringt.
Und ich will die PV-Erzeugung nicht madig machen, sondern ich will, dass diese fair, transparent und angemessen bezahlt wird und sich nicht nach dem sinnlosen Prinzip der Eigenverbrauchsmaximierung richtet.
Andreas Luczak sagt:
Durch den PV-Eigenverbrauch umgeht man die Zahlung dieser Umlagen, was das System in Schieflage bringt.
@ Andreas Luczak
Dann wäre noch einiges mehr in Schieflage in unserer Gesellschaft. Womit wir z.B. wieder bei den Kartoffel aus dem eigenen Garten wären.
Herr Luczak scheint ja grundsätzlich gegen den Eigenverbrauch zu sein, auch ohne Speicher. Daher passt das Kartoffelbeispiel so wunderbar: ich muss die Ernte über öffentliche Straßen zum Markt fahren (damit wird gerechtfertigt etwas für die Straße zu nehmen), um dann auf dem Markt die gleiche Kartoffel zurückzukaufen und wieder die Straße benutzen und bezahlen. Und wenn ich weniger Kartoffeln erzeuge, als ich momentan brauche, muss ich nicht nur die Straße für die zuzuliefernden Kartoffeln bezahlen, sondern die gesparte Straßengebühr für die eigenangebauten Kartoffeln nachzahlen. Nur weil ich die Möglichkeit hätte, mir jederzeit auf dem Markt neue Kartoffeln zu kaufen, wenn ich grade welche will und keine im Garten habe.
Wir haben eine PV Anlage mit Speicher und 2 Elektroautos. Unser Stromverbrauch hat sich durch die Autos vervierfacht. Wier sind zu 75 % autark und speisen nur 30 % ein. Was bitteschön ist daran falsch? Im Gegenteil, es wäre unverantwortlich alles zu elektrifizieren, ohne zubau von PV und Speicher.
Erklären Sie mir doch mal, wie viel CO2 Sie durch den Kauf des Speichers eingespart haben. Der Bau des Speichers verursacht CO2. Die Speicherverluste verursachen CO2. Und nahezu die gesamte aktuelle Ökostromabregelung kann durch die vom Staat geförderten PV-Solarspeicher kein bisschen reduziert werden, da die Netzüberlastung in ganz anderen Netzregionen und Netzebenen stattfindet. Anstatt (Steuer- Geld) für den Speicher zur Erhöhung es Eigenverbrauchs herauszuschmeißen, wäre dies für andere Klimaschutzmaßnahmen (z.B. Wärmedämmung) besser angelegt. Durch Ihre starke Reduktion des Netzbezugs müssen Haushalte, die sich keine PV-Anlage in Kombination mit E-Autos leisten können, die von Ihnen gesparten Umlagekosten indirekt mitzahlen.
Hallo Frau Schwarz,
der Autor nennt mehrere Punkte, welche bei Ihnen zutreffen. Ob es falsch ist, liegt natürlich im Auge des Betrachters, aber zumindest sollten diese Diskrepanzen aufgezeigt und diskutiert werden (Wie es ja hier erfolgt).
1. Die Nutzung eines Speichers führt nicht zwangsläufig zur Verringerung der Emissionen: vmtl. führt auch Ihr Speicher zu höheren Emissionen im Vergleich zu einer direkten Einspeisung.
2. Anschluss ans Stromnetz und Versorgungssicherheit: Da auch Sie nur zu 75 % autark sind und damit noch einen Netzanschluss aufweisen, profitieren Sie vom Eigenverbrauch. Aber die Risiken des Versorgungsengpass lassen Sie von der Allgemeinheit finanzieren (Das hat der Autor so schön als Entsolidarisierung bezeichnet).
3. Fehlanreize führen zu hohem Eigenverbrauch anstelle von Verbrauchssenkung: Auch das trifft bei Ihnen zu. Sie nennen einen vierfach erhöhten Stromverbrauch. Da lässt sich wenig Wille erkennen, den Stromverbrauch zu reduzieren. Aber Ihnen fehlen ja auch die Anreize.
Was daran falsch ist? Das wir so die Energiewende nicht schaffen.
Schöne Grüße
Hallo Zusammen,
ohne Speicher und damit verbundener erhöhter Autarkie gibt es für Private wenig Anreiz in PV zu investieren. Die Einspeisevergütung rechnet sich nicht wirklich. Wir sollen und wollen in der Mobilität vom Verbrenner hin zu E-mobilität. Die eingesparte Tankrechnung ist hier eine Motivatin. Die Stromkosten aus dem Netz oder gar an Öffentlichen Ladestationen sind zum Autoladen zu hoch, das lohnt nicht. Daher ist eine möglichst hohe Autarkie anzustreben. Nur aus Umweltbewusstsein und ohne finanzielle Vorteile wird keiner in PV privat investieren, wir hatten übrigens keine Förderung für einen Speicher erhalten und 1 Jahr lang EEG -Umlage auf eigen erzeugten und eigen verbrauchten Strom bezahlt, daher sind wir uns keiner Schuld bewusst, hier bei der Bezahlung der Infrastruktur des Netzes zu schmarotzen.
Wie man nun den CO2 Ausstoss bei der Produktion eines Speichers berechnet, ist sicher eine Wissenschaft und das Ergebnis wird auch vom Standpunkt des Wissenschaftlers abhängen. Sicher kann so eine Batterie recylet (zerkleinert, in Bestandteile getrennt und wieder erneuert) werden. Das verbessert sicher die Ökobilanz.
Viele Grüße
Ich kann die Kommentare nicht nachvollziehen! Frau Schwarz will mit Ihren e-Autos die langfristigen CO2-Ausstöße der fossilen verbrenner einsparen. Ein Ansatz, der ja jetzt als der Goldene Weg in eine CO2-frie Zukunft propagiert wird. Das sie ihre Autos nicht 365 Tage im Jahr laden kann, ist auch Fakt. Im Frühjahr mal keine Sonne, und schon springt die PV-Anlage nicht an. Was ist daran verkehrt, den Strom, den sie zuvor selbst generiert hat, erst einmal zwoischenzuspeichern und dann später in die BAtterie ihres e-Autos zu transferieren? Da unsoziales Verhalten zu unterstellen, finde ich echt dreist!
@Andreas Luczak, @Tim: Irgendetwas wohl nicht verstanden. Durch die privat finanzierte Energiewende fährt Familie Schwarz BEVs und benötigt dadurch mehr Strom. Dieses mehr an Strom wird zum größten Teil selbst produziert. Nur 25% = 1/4 muss aus dem Netz bezogen werden. Rechnerisch ergibt sich also 4 * 1/4 = 1.
Dies bedeutet, die Familie Schwarz benötigt genauso viel Strom aus dem Netz wie vorher. Sie hat sich also nicht entsolidarisiert sondern hat sogar noch einen solidarischen Beitrag zur Decarbonisierung geleistet und zahlt weiterhin treu und brav die selben Umlagekosten. Auch wird das Netz nicht stärker Belastet. Im Gegenteil: Durch die 30% Netzeinspeisung wird das Netz entlastet, da der Strom auf dem kürzesten Weg zum nächsten Verbraucher fließt.
Wärmedämmung ist leider ein schlechtes Beispiel, da diese sich ökonomisch noch viel weniger als ein Speicher rechnet und auf der ökologischen Seite bisweilen auch gewaltige Abdrücke hinterlässt.
Gibt es irgendwo Hinweise, welche Kosten aus dem Betrieb privater PV-Anlagen mit welcher Höhe umgelegt werden. Anzeichen für diese Aussage konnte ich noch nicht beobachten. Diese These ist meiner Ansicht nach völlig falsch und unhaltbar!
Bei einer sauberen Bepreisung werden diese Kosten richtig getrennt und ausgeweisen. Andernfalls entsteht eine Marktverschiebung und die Preise sind nicht mehr haltbar für den Anbieter. Kleines Beispiel: Ist der Grundpreis zu niedrig, gehen viele PV-Betreiber zu diesem Anbieter. Infolgedessen muss der Energieversorger den Grundpreis auf ein realistisches Niveau anheben. D.h. der Markt regelt die Preise von selbst. Für das Gros ist dieser Vorgang über die Zeit transparent. Anders herum betrachtet, ist der Energieversorger sogar in der Lage, so seine Kunden auszusuchen. In diesem Fall optimiert er aber nicht mehr nach dem maximalen Gewinn, sondern nach anderen Kriterien. Warum sollten auch die Energieversorger mit den PV-Betreibern kuscheln gehen?
Es gibt daher kein Grund, daraus kein EE-Feindliches Politikum machen. Der Markt regelt derartige Missstände von selbst.
@Tim: Das Argument mit den höheren Emissionen ist doch sehr künstlich. Hier wird angeführt, dass im Winter der Strommix am Tag mehr Kohlestrom enthält als in der Nacht, wenn der Speicher Strom ins Haus einspeist.
2019 Hatte ich 90% Autarkie im Dezember bei meiner 10 kWp OW Anlage. Damit habe ich ca. 5% Kohlestrom benötigt. D.h. wenn Speicher, PV-Produktion und Verbrauch im richtigen Verhältnis steht, benötigen wir keine Kohlenkraftwerke, denn auch im Dezember scheint die Sonne. Ohne Speicher wäre dies nicht möglich.
Auch gibt es außerhalb den typischen PV Einspeisezeiten, noch Zeiten in denen mit Gas und Wasserkraft zusätzlich Strom erzeugt wird. Diese Zeiten werden von Batteriespeicher überbrückt, d.h. das ist teurer Strom der von den Energieversorgern auf den allgemeinen Strompreis umgelegt werden würde. Mein Speicher sorgt also für günstigere Strompreise vermeidet zusätzliche CO2 Produktion.
Im Sommer dreht sich aber dieser Sachverhalt komplett, da es hier viel seltener ausreichend Wind gibt. Seit 20. März bis in den September hinein muss meine Anlage abregeln. Im Hochsommer fällt hier schon einmal eine Hyperbel von 11:00 bis 16:00 mit 2-3kW an. Wer will mir unter C02 Gesichtspunkten verübeln, dass ich diesen Strom auffange und in der Nacht verbrauche.
Hält man die beiten Zeiten und Stromanteile aneinander, dann kann man erkennen dass der Sommer den Winter mehr als überkompensiert.
Dazu kommt, dass eine Batterie in ihrem Wirkungsgrad dem Stromnetz und der vorgeschalteten Kraftwerke völlig überlegen ist.
Würden die Energieversorger die Speicherung übernehmen, dann könnte man die Gesamtwirschaftlichkeit und CO2 Reduktion viel besser darstellen.
Hallo Frau Schwarz, machen Sie sich keinen Kopp. Alles richtig gemacht. Und lassen Sie sich nichts Gegenteiliges einreden, auch nicht bezüglich der Haushalte, die sich keine PV- Anlage leisten können, oder denen die Möglichkeit fehlt. Eine muss halt den Anfang machen, leistet sogesehen Pionierarbeit – und Spaß macht es obendrein. Anderen ist die Playstation und die tägliche Schachtel Kippen halt wichtiger, obwohl Bürgersolaranlage, Balkonmodule und manches andere auch ohne eigenes Dach ginge, wenn man nur wollte. Meine erste PV- Anlage lag bei einer Amortisationszeit von 125 Jahren. Dann kam das EEG. Die meiner jetzigen Anlage mit (ungefördertem) Speicher liegt geschätzt bei 12 Jahren, falls der Strompreis gleich bleibt. Doch davon ist wohl eher nicht auszugehen und davon, dass er auf lange Sicht stark sinken wird, schon gar nicht.
Lieber @Thomas aus Marl,
es geht doch gar nicht darum, wer sich etwas leisten kann oder nicht. Es geht darum, wie wir den Beitrag zur Energiewende maximieren bzw. überhaupt einen positiven Beitrag leisten.
Einfach die Themen totzuschweigen, lässt einen vlt. ruhiger schlafen, aber dem Klima ist der Energiewende bzw. dem Klimaschutz ist damit noch nicht geholfen. Es geht nicht darum, richtig handeln zu wollen, sondern auch wirklich richtig und klimafreundlich zu handeln. Daher hinkt ihr Vergleich mit der täglichen Schachtel Kippen auch etwas, schließlich kann das tatsächlich klimafreundlicher sein (Stellen Sie sich vor, die Raucher sterben früher und Entlasten damit teilweise das Klima um Jahrzehnte ihres Lebens).
Von daher sollte man schon diese kritischen Fragen stellen und auch diskutieren, denn am Ende wollen wir alle das Klima schützen und die Energiewende zum gelingen bringen. Nur die einen handeln auch richtig und die anderen meinen nur richtig zu handeln.
VG
Tim
@Andreas Luczak: Bevor wir über sinnlose Förderungen sprechen, sollten wir zuerst über sinnlose Bedinungen reden.
Da gibt es die 50% Abregelung in Baden-Württemberg und wohl auch bei KfW über volle 20 Jahre.
Dadurch wird nur die Lösung aktuell bestehender Probleme in die Zukunft geschoben. Man erkennt es deutlich daran, dass nach 20 Jahren EEG trotzdem an derartigen Konzepten festgehalten wird.
Viel sinnvoller wäre es zu sagen, es gibt eine Förderung aber einen Kleinen Teil deines Gewinns soll wieder an die Allgemeinheit zurückgegeben werden.
Man könnte z.B. Anbieten, dass für die Höhe der Förderung vor oder nach Sonnenuntergang pro EUR eine kWh ins Netz eingespeist werden soll. Der konkrete Fahrplan für die Einspeisung sollte vom Batterielieferanten definiert, eingestellt und bestätigt werden. Die Aktion wäre damit endlich und würde Weltweit einen deutlichen Anreitz für intelligente und steuerbare Batteriemanagementsysteme bieten.
Außerdem würde allgemein bekannt werden, dass derartige Dienstleistungen keinen spürbaren Kapazitätzverlust verursachen. Die Nutzung der Batterien könnte über den gesamten Lebenszyklus um mehr als 200 kWh / kWh Kapazität erhöht werden und alle Beteiligten würden daran etwas gewinnen.
Hallo zusammen
Jeder hat auf seine Weise recht, weil jede Situation anderst ist.
Der Geburtsfehler beim Ausbau der PV- und Windkraftanlagen sind die fehlenden Speicher. Zu jedem installiertem kW Leistung hätte man 0,2 kWh Speicher bauen müssen. Pumpspeicherkraftwerke sind momentan die einzigen ökologische Systeme, die solche Mengen an Strom zwischen speichern können. Im Schwarzwald wurde von den Grünen und BUND das Atdorf Projekt zu Fall gebracht. Schade!
Die Grünen wollen, dass auf alle Dächer PV-Anlagen installiert werden sollen. Mit dieser Massnahme würde zeitlich so viel Strom anfallen, der A. nicht direkt verbraucht werden kann und B. nicht über das bestehende Netz abtransportiert werden könnte. Eine Lösung wäre, den Strom an den Trafostationen direkt in Wasserstoff umzuwandeln.
Leider fehlt uns jetzt diese Technologie.
Absolut vorangiges Ziel muss sein, den wetterabhängigen Strom grundlastfähig zu machen, sonst wird das Ganze scheitern.
Die Denkfabrik RethinkX hat das durchgerechnet und kommt zu einem erstaunlichen Ergebnis: am billigsten wird es sein, einfach eine deutlich höhere Spitzenleistung an PV und Windkraft zu installieren. Man wird auch Batteriespeicher benötigen, sie sind aber im Verhältnis zu teuer. Die Grundlastfähigkeit wird also primär dadurch erreicht, dass die Erneuerbaren auch bei einer „Ernte“ von bspw. 50 % immer noch 100 % der Grundlast liefern können. Dadurch werden die Stunden pro Jahr, die mit Batterien überbrückt werden müssen, minimiert. RethinkX weist darauf hin, dass dieses System Strom günstiger produziert als Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerke.
An sonnigen (oder windigen) Tagen wird dann natürlich mehr Strom produziert, als benötigt wird. Diese Energie bezeichnet RethinkX als Superpower. Für Kalifornien kommen sie bei einem Strombedarf von 285 TWh pro Jahr auf zusätzliche Superpower von 309 TWh. Sie schlagen diverse Anwendungen dafür vor, u.a. die Produktion von Wasserstoff für die Industrie. Man sieht aber auch, dass die ineffiziente Wandlung von Strom in Wasserstoff und zurück auch in diesem Szenario keine realistische Option wäre.
https://youtu.be/6zgwiQ6BoLA
V. Spallek hat genau recht. Sämtliche Studien, die die Umsetzung der Energiewende simulieren kommen zu dem Ergebnis, dass Speicher erst in der absoluten Endphase der Energiewende, wenn bereits etwa 70-80% unseres KOMPLETTEN Energiebedarfs (also auch Wärme und Mobilität) durch PV- und Windstrom gedeckt ist, wirtschaftlicher sind, als Abregelungen von Überschüssen und Netzausbau. Und da werden wir bei dem gegenwärtigen Tempo des Wind- und PV-Ausbaus erst in etlichen Jahrzehnten sein. Und wenn wir erstmal da sind, sind private Solarspeicher, die den individuellen Eigenverbrauch maximieren, ohnehin die ineffektivste und auch teilweise kontraproduktive Lösung (weil die bloße Maximierung des individuellen Eigenverbrauchs nicht unbedingt für das Netz dienlich sein muss).
Andreas Luczak@ Bei Speichern geht es nicht um die bloße Maximierung des individuellen Eigenverbrauchs. Wie sie selbst festgestellt haben, wäre dies heute eine Milchmädchenrechnung.
Wenn sie jedoch Speicher zu aktuellen Preisen so klein machen, dass sie täglich mindestens einen Zyklus über die gesammte Garantiezeit fahren, dann kommen sie selbst bei 700 EUR / kWp in den wirtschaftlichen Bereich.
Hätten wir Batteriesystempreise, wie die Automobilindustrie 100 – 150 EUR / kWp, dann würde es gar keine Diskussionen über die Wirtschaftlichkeit mehr geben.
Es geht um ein gutes Stück Kompfort und Verantwortung und auch Resilenz.
Speicher sind weder ineffektiv noch kontraproduktiv. Sie sind einfach notwendig. Aus der Sicht von Kraftwerksbetreiber ist das Kleinkram, den man mit Kohlestrom lässig füllen kann.
So kommen wir aber nicht zum Ziel.
Die Diskussion über Eigenverbrauch als Kostentreiber geht aber völlig an der Realität vorbei.
Als Kostentreiber sehe ich das Vermaktungssystem, das konstruktiv so geändert wurde, dass das EEG sich selbst erdrückt.
Machen wir ein Gedankenspiel: Gäbe es nur erneuerbare Energie und davon nur 1 W zuviel, dann sinkt der Börsenpreis nach minus unendlich, wenn nicht jemand die Tasche aufmacht und das eine Watt in der Hosentasche verschwinden lässt.
Diesen Effekt kann man sich prima zunutze machen, indem man bei 80 GW Stromverbrauch und 50 GW EEG Strom zusätzlich 31 GW Strom in das Netz pumpt. Damit fällt der Börsenpreis. 1 GW verkauft man ins Ausland und 50 GW gibts für lau, den man dann für 7 cent verkauft und für weitere 7 cent frei Haus zustellt zuzüglich Staatlich verordnerter Abgaben. Für einen guten Zweck zahlt der Michel die Zeche immer wieder gerne.
Apropos guter Zweck. Der Michel zahlt auch gerne die EEG Umlage für eine völlig verarmte Stahl- und Chemieindustrie. Wenn die Börsenstrompreise zukünftig weiterhin so stark fallen und damit die Stahl- und ChemieIndustrie weiterhin mit fallenden Industriestrompreise konfrontiert ist, wird der Michel diese sogar noch mit grünem Wasserstoff versorgen, soviel wie sie eben benötigen und dann erst wir der wahre Held daran denken, Strom in den Katakomben Berlins zu bunkern.
Herr Luckau
Es ist schön, dass Sie sich für die Netzbetreiber einsetzen, aber das Ziel muss doch sein, so viel wie möglich an Speicher.
Um das Ziel Klima neutral zu erreichen, muss auf der einen Seite Wind- und Sonnenergie sowie Biomasse ausgebaut werden. Aber auch Speicher.
An Sonnigen windigen Tagen erzeugen wir heute schon zuviel Strom und müssen Anlagen abschalten und teuer ins Ausland verkaufen.
Die Zukunft kann keine zentrale Speicherung sein sondern sehr viele kleine und öffentliche.
Sehen sich dazu auch Herrn Laudeley’s Energiewende an.
Sie haben im erhalten jetziger Strukturen recht, aber ist das groß genug gedacht für die Zukunft?
MfG Gleixner
Herr Gleixner,
siehe die obigen Kommentare von V. Spallek und mir. Es ist einfach falsch, dass die jetzigen Abregelungen durch private Heimspeicher reduziert werden können. Wenn wir irgendwann in der Endphase der Energiewende sind, wird man sicherlich gezielt Speicher dort einsetzen, wo es sinnvoll ist, aber sicherlich nicht mit der Gießkanne auf Privathaushalte verteilen.
@Gleixner
zudem ist es falsch, dass die EE zuviel strom erzeugen und Anlagen teuer ins Ausland verkauft werden müssen 😉
Sie meinen vermutlich, dass dann Strom teuer ins Ausland verkauft werden muss. Tatsächlich ist das alles komplett falsch!
EE erzeugen auch an sonnigen und windigen Tagen keine 100%. Nicht 100% für den Strombedarf und schon gar nicht für den Wärme und Verkehrssektor. Der fossil/atomare Anteil am Strommix ist noch nie auf Null gewesen. Siehe Energycharts: https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE
Verkauft wird überschüssiger Strom vornehmlich im Winter, wenn die EE wenig Ertrag bringen, also vor allem Kohlestrom. https://www.stromseite.de/strom-nachrichten/deutsche-stromexporte-2019-deutlich-gesunken_221428.html
und hier https://www.dw.com/de/stromrekorde-was-bedeutet-das-f%C3%BCr-die-umwelt-rekord-bei-stromexport-%C3%B6kostrom-viel-kohlestrom/a-42149761
Der ist dann auch nicht teuer sonder eher billig! Sonst würde der ja nicht gekauft.
Den Kommentar zu Gundel Gaukeley spare ich mir lieber.
Herr Spallek hat es treffend erläutert.
Das führt IMHO dazu, dass Speicher tatsächlich nur dann sinnvoll sind, wenn diese groß und weitgehend zentral ereichtet werden. Dann sinken deren spezifische Kosten durch Skaleneffekte, sowie die Wandlungsverluste durch Prozessoptimierung im industriellen Maßstab. Das können auch abertausende kleine Heimspeicher nicht leisten
Hallo auch wir haben seit 2010 Pv .Konnten damals nicht größer bauen da die Fläche fehlte. Unser Direktverbrauch bewegte sich bisher bei 20 Prozent. Inzwischen haben wir 2 Elektroautos. Damit wird sich unser Direktverbrauch sicher steigern lassen.
Wenn bei unserem Smart in ein paar Jahren der Akku zum fahren nicht mehr reicht bekommt er sein Secondlife als Pv speicher . Da bedarf es dann auch keiner Förderung.
„Wenn der deutschen Regierung der sich aus dem Emissionshandel ergebende Ökostromanteil nicht hoch genug ist, sollte sie sich konsequenterweise dafür einsetzen, […] oder selbst Zertifikate aufkaufen und stilllegen.“
Macht bei der aktuellen Ausgestaltung des ETS überhaupt kein Sinn. Denn nicht genutzte übermäßige Zertifikate (24%) wandern erst in die Marktstabilitätsreserve und werden dann nach bestimmten Regeln aus dem System entfernt. Insbesondere 2023 gibt’s hier ein großen Cut, der die MSR auf die jährliche Auktionshöhe beschränkt.
Zertifikate aufzukaufen verringert also in erster Linie die Zertifikate die so aus dem System fallen, hat geringen Nutzen und ist damit eine Geldverschwendung.
Weniger Ausnahmen und ein steileren Reduktionspfad sind die tatsächlich wirkungsvollen Maßnahmen.
So stark in die Details wollte ich hier nicht gehen. Das geht schon sehr in die Details des Emissionshandels. Die Idee wäre, zusätzliche Zertifkate zu kaufen und stillzulegen. Dann wären Sie offziell noch „im Markt“ und würde den Abbau der überschüssigen Zertifikate nicht reduzieren. Dies ist in dem folgenden Beitrag schön beschrieben: https://background.tagesspiegel.de/energie-klima/klimaschutz-ohne-kohleausstieg-moeglich
Unabhängig davon sollte sich die deutsche Regierung aber in der Tat ohnehin auch für eine Reform der Marktstabilitätsreserve einsetzen, damit überschüssige Zertifikate direkt dem Markt entzogen werden und nicht irgendwann später noch einmal zugeführt werden können. Sich in diesem Gebiet als Regierung zu profilieren wäre viel effektiver, als populistische und Lobbyismus-getriebene Feigenblatt-Fördergelder zu verteilen.
@ Andreas Luczak
Das ist ja wohl der größte „pseudo wissenschaftlichste Lobbyisten Schwachsinn“ den ich je gelesen habe. Das jemand der angeblich wissenschaftlich arbeitet so die Welt verdreht und dabei auch noch so die soziologische Keule schwingt, macht mich fassungslos.
Das Sie, der sie einst an so etwas wie „Redox-Flow-Speichertechnik“ gearbeitet haben und jetzt so etwas scheiben lässt tief blicken.
Schade für unser aller Zukunft
St.Ohle
PS: ich glaube auch nur der Statistik die ich selbst „gefälscht“ habe;)
Im Gegensatz zu Ihnen habe ich versucht, Argumente zu nennen, die Sie ja gerne widerlegen können.
Gerade weil ich jahrelang hautnah mit der Redox-Flow-Speichertechnik gearbeitet habe, habe ich ganz gute Einblicke in den Sinn und Unsinn von Speichern und in die Geschäftsmodelle von Speicherverkäufern bekommen.
Kosten auf den Grundpreis umzulegen klingt nach dem GEZ-Prinzip, dass also jeder bezahlen muss, egal ob er die Ressource verbraucht oder nicht. Die Energiewende kann aber nur gelingen, wenn Ressourcen gezielt und sinnvoll eingesetzt werden. Um einen Optimierungsdruck aufrechtzuerhalten, sollten Kosten daher stets nach dem Verursacherprinzip weiterberechnet werden.
Genau deshalb sollten doch die hohen kWh-Preise auf den Grundpreis bzw. kW-Preis umgelegt werden! Der Verbrauch einer kWh Strom verursacht nur etwa 2-3ct (zukünftig bei 100% Ökostrom 4-5ct) an Kosten. Die restlichen 28ct bezahlen Dinge, die unabhängig davon bezahlt werden müssen, ob Sie 3000kWh im Jahr oder 1000kWh im Jahr verbrauchen.
@Andreas Luczak
Komplett Lobbyistendiktierter Artikel.
Vor den ständig steigenden Stromkosten zu fliehen, der Willkür und der Gier der Konzerne zu entkommen, lässt uns in Solarpanels mit Speichern investieren.
Das ist auch richtig so. Die Begründung, warum Eigenverbrauch abgeschafft gehört, ist unglaublich niederträchtig und komplett falsch.
Wir tun alles, um komplett autark zu werden, um der Willkür grosser Konzerne zu entkommen.
Trotz Riesengewinne lässt man dem Steuerzahler
sogar die notwendige Infrastruktur für die Durchleitung der Windenergie
teuer bezahlen. Speicher sorgen für Dezentralisierung und Unabhängigkeit.
Als Bürger kann man keine Zertifikate kaufen und am Emmissionshandel teilnehmen. Wir haben durch unsere Eigenerzeugung und unseren Eigenverbrauch schon tausende Bäume gepflanzt und tonnenweise CO2 gespart.
Ihr Artikel, Herr Luczak, ist unseriös.
Hallo PV-Magazin – Danke für diesen Artikel – Der einem Gang in Spiegelkabinet gleich kommt – Und solche Zerrbilder führen schon auch dazu, sich mal wieder selbst anzuschauen ob noch alles in Ordnung ist – Was so ein Text auch kann: Er offenbart Haltungen von Menschen, die sehr lange in aSozIalEM KolonialwarEnSupermarkt tätig sind und dennoch Anderen deren fehlende soziale Kompetenz herzuleiten versuchen. Diese Meinungsbild von H. Luczak war jedenfalls recht unterhaltsam und wie man an den Kommentaren sieht, wohl auch anregend.
Das ist richtiger Blödsinn, was Sie da erzählen. Desto mehr private Photovoltaik, desto mehr unabhängigkeit. Falls das nur nit öffentl. Förderung erreicht werden kann, auch in Ordnung. Meiner Meinung nach, könnten wir mit mehr Förderung (=mit dem Geld, was Vattenfall und Konsorten durch intelligenten Lobbyismus einstreichen) gesamtgesellschaftlich viel weiter sein. Sie sind ein Lobbyist der Konzerne, aber kein kluger!
Hallo, die Kommentare hier sind ja alle sehr intetessant.
Ich habe auch eine PV-Anlage mit Speicher und Cloud in Planung. Es klingz jetzt vielleich etwas egoistisch aber ich baue die PV-Anlage in erster Linie zu meiner eigenen Intresse um unabhängiger von den Stromkonzernen zu werden und nicht um den CO2 Gehalt zu reduzieren oder die Energiewende/Klinawandel mit einzuleiten.
Nicht falsch verstehen. Ich bin nicht gegen den Klimawandek aber es ist nicht meine Priorität.
Ich möchte unabhängiger von den ständig steigenden Stromkosten werden. Das ist meine oberste Priorität.
Mit Corona haben viele Menschen gemerkt, dass es sinnvoll ist, sich die Meinung der Wissenschaft zumindest einmal anzuhören, auch wenn einem diese Meinung unplausibel erscheint und nicht gefällt. Die Ablösung des EEG durch einen ambitionierten Emissionshandel ist nicht nur meine angeblich „lobbyistendiktierte“ Meinung, sondern ist die Meinung derjenigen Wissenschaftlicher, die sich beruflich mit Klimaökonomie und der Energiewende beschäftigen. Daraus eine Art „Klassenkampf“ zwischen „den großen Konzernen da oben“ und dem „armen Bürger da unten“ herbeizureden, mag zwar dem populistischem Zeitgeist entsprechen, erweist sich aber als Bärendienst gegenüber einen schnellen und effizienten Erlangung der Klimaneutralität.
Für mich ist dieser Artikel ein erneuter Versuch, die Schuld an den hohen Strompreisen wieder einmal den erneuerbaren Energien zuzuschreiben – und dem EEG.
1) Wie schon in mehreren Kommentaren dargestellt, hat der Eigenverbrauch mit dem EEG nichts zu tun : jedenfalls wird er nicht direkt unterstützt aus der EEG – Kasse. Dieser Passus der Argumentation soll vielleicht der Verwirrung einer leicht beeinflussbaren Öffentlichkeit dienen.
2) H. Luczak bezieht vor allem die Förderung der privaten Batterien durch einige Länder, große Kommunen etc. in seine Kritik mit ein, und nennt das sinngemäß nicht zielführend im Interesse der Energiewende. Aber er widerspricht sich selbst, indem er schreibt:
《Sämtliche staatlichen klimapolitische Eingriffe über den Emissionshandel hinaus sollten deshalb auf begründete Einzelfälle beschränkt werden. Dazu kann zum Beispiel eine vorübergehende Förderung von Technologien zählen, damit diese schneller eine Marktreife erreichen, nicht jedoch die flächendeckende Verbreitung bereits vorhandener Technologien.》
Und genau diesen Zweck erfüllen die sporadischen Förderungen, nämlich beizutragen zu einer Entwicklung hin zu sehr preiswerten Speichertechnologien, denn solche gibt es bis zur Zeit noch nicht.
Also ziehe ich die Folgerung: weiter mit der Förderung des Eigenverbrauchs und der Anschaffung von Batterien.
Den ‚ Klassenkampf ‚ zwischen den ‚ oben ‚ und den ‚ Energiebürgern ‚ gibt es tatsächlich, er istnicht nur ‚ herbeigeredet ‚ und er wird sehr deutlich in den bremsenden Verwaltungsbestimmungen und Abgabenverpflichtungen ( vom BMWi vorgegeben) , mit welchen der produzierende Mittelstand und die ‚kleinen‘ Vermieter daran gehindert werden, die Dächer mit PV vollzupflastern und die Energie selbst zu verbrauchen bzw. an die Mieter direkt weiterzugeben. Wer eine Studienarbeit über Lobbyarbeit schreiben will, könnte im BMWi m.E. sicher einige gute Beispiele finden
Sorry, aber wissenschaftlich finde ich diesen Artikel nun überhaupt nicht.
Es fehlen mir einfach Fakten. Statt dessen werden die selben Behauptungen ständig wiederholt. Das Genankengebäude auf das Sie aufbauen enthält Wiedersprüche und ist meiner Ansicht nach nicht zuende gedacht.
Würde man ihrem Pfad folgen und 100% Strom ins Netz einspeisen, dann würde dies die aktuelle Situation nicht ändern und man wäre erneuter Kritik ausgesetzt.
Würde man keinen Strom aus privater Hand produzieren, dann würden große Kapitalgesellschaften gerne die EEG Vergütung übernehmen.
Das Argument, dass Großverbraucher das System stärker stützen stimmt auch nur bedingt, da größere Verbraucher viel größere Strompreisabatte bekommen, d.h. der Minimalkonsum ist bereits eingepreist.
Die Vergütung ist auf einer Talfahrt und wird bald keine Rolle mehr spielen. Es bleibt der EEG Rucksack übrig und dieser wird durch die vorgeschlagenen Maßnahmen auch nicht gelöst. Im Gegenteil, mehr EEG Strom bedeutet, dass wir die Talsole schneller durchlaufen und dass der Durchschnittspreis aus EEG Rucksack und aktuellem Preis schneller günstig wird.
Wenn ich für den Transport des Stromes im Durchschnitt nochmals so viel Vergütung aufwenden muss, wie für die Produktion, dann kann die private Produktion und der Eigenkonsum vor Ort nicht der Kostentreiber sein, selbst wenn dessen Preis etwas höher ist aber die Differenz nicht die Transportkosten übersteigt.
Auch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass bei jeder kWh Eigenstrom der Staat noch immer ca. 6 Cent Mehrwertsteuer einnimmt und dann nochmals die volle Einkommensteuer auf den Eigenverbrauch und verkauften Strom bekommt. Mit der Finanzierug EEG Umlage aus den Steuern wird auch dieses Geld eingesetzt und ich werde darüber hinaus zur Stützung des Systems zusätzlich zur Kasse gebeten.
Man kann es drehen und wenden wie man will. Für den privaten Haushalt wird der Strom nicht mehr günstiger werden, auch wenn die Differenz eine Kugel Eis übersteigt.
Aber dass die privaten PV-Anlagen und deren Speicher die Ursache des Übels sind, ist ein Irrglaube.
@ Hr. Bechert: Dass die (indirekte) Förderung durch Eigenverbrauch etwas mit dem EEG zu tun hat, habe ich nirgendwo behauptet. Die Ursache liegt, wie mehrfach gesagt, an der nicht verursachergerechten Verteilung der Stromsystemkosten und Umlagen hauptsächlich auf den Arbeitspreis (kWh-Preis). Ob dies durch eine Änderung im EEG (Verbot des Anschlusses einer PV-Anlage hinter dem Zähler) oder durch eine gesetzliche Vorgabe, zur Gestaltung von Stromtarifen geändert werden sollte, kann man dann immer noch diskutieren.
Zum Thema Förderung der Batteriespeicher: Die aktuell geförderten Heimspeicher sind eine seit etlichen Jahren ausgereifte Technologie und haben längst eine ausreichende Marktreife erzielt. Natürlich können da die Preise noch etwas runtergehen, wenn man (finanziert durch Steuern und den der Allgemeinheit entzogenen Umlagen aufgrund des Eigenverbrauches) noch weitere Millionen davon in den Markt presst. Aber das ist Wirtschaftsförderung und keine Technologieförderung. Grundlagenforschung und Unterstützung zur Marktreife bezieht sich auf ganz andere Technologien. Aber auch da sollte man sich bewusst sein, dass wir so schnell die Emissionen senken müssen, dass wir das nur schaffen, wenn wir dies mit den vorhandenen Technologien tun. Das übliche Argument „wir müssen erst auf vernünftige Speichertechnologien warten, bevor wir PV- und Wind ausbauen“ ist einfach eine nicht zutreffend.
@Hr. Bechert: Ich stimme Ihnen zu, dass dass es in der Bürokratie sicherlich großes Verbesserungspotenzial zugunsten auch kleinerer Ökostromerzeuger gibt. Mich stört nur das pauschale „Bürgerenergie ist toll und gewerbliche Großanlagen sind böse“.
Es ist unglablich dass sich das PV magazine.de zur Veröffentlichung dieses verzerreden Lobbyistenartikes des Hn. Luczak benutzen lässt. Sehr bedauerlich.
VG Dieter
@ Dieter
Warum soll PV Magazine solche Artikel nicht veröffentlichen. Dazu sind die doch geradezu prädestiniert, wie Sie an der lebhaften Diskussion erkennen können.
Herr Luczak mag sich durchaus von meinem Kommentar angegriffen fühlen: Ich meine, seine früheren Tätigkeiten sagen über seine Motivation genug aus und disqualifizieren ihn eigentlich, im Namen der EEn als neutraler Wissenschaftler aufzutreten. Neutral sind seine Äußerungen m.E. bestimmt nicht ( siehe auch obige Komment. ) .
Wenn man Jahre oder gar Jahrzehnte für eine gewisse Firma arbeitet, geht der Blick auf diese Dinge immer stärker durch eine Art Brille und es fällt manchem schwer, auch mal über den eigenen Tellerrand zu schauen. Ich frage mich allen Ernstes, worin denn bei der hier in Abrede gestellten Notwendigkeit von privaten Stromspeichern wohl die Professionalität und die Weitsicht dieses Professors verborgen sein mag? Klar, bei momentan 2 PV- Anlagen in einer Siedlung mit 158 Häusern, wie etwa bei uns, gibt es auch ohne Batteriespeicher kein Problem, aber man stelle sich nur einmal das Stromangebot vor, verfügte auch nur die Hälfte dieser Häuser über eine eigene Solaranlage. Leistungsbegrenzung oder besser gleich ganz Abschalten zur Zeit der größten Leistungsfähigkeit? Das wären dann ja wohl seine einzigen und vielleicht sogar gewollten Alternativen. Normal ist DAS nicht.
Wie wäre es, wenn wir das Niederländische Konzept anwenden würden. Dort gibt es Smarte Stromzähler, die vorwärts wie auch rückwärts laufen können. Dadurch kann man am Ende des Jahres im optimal Fall auf Null KWh kommen. Auch die Bürokratie ist dort auf ein notwendiges Minimum beschränkt, wodurch auf die Bevölkerung gerechnet viel mehr PV Anlagen realisiert werden als in Deutschland.
Der normaler Zähler für PV Besitzer hat min. zwei Modi 1.8.0 für Bezug und 2.8.0 für Einspeisung. Es wäre also ein Leichtes Bezug und Einspeisung gegen einander aufzubrechen. Allein am Willen der Regierung liegt es, dies umzusetzen.
Übrigens, zahlt jeder einen Grundpreis, der nicht verbrauchsabhängig ist.
Ich bin auch gegen eine Förderung der Speicher, die werden von alleine billiger. Auch die 70% Regel halte ich ab 10kwPeak für Sinnvoll.
Die Infrastruktur muss 100% funktionieren, wenn es im Winter 2 Tage zu wenig PV gibt und die fehlende Energie aus dem Netz kommen muss. Es ist wie bei der Feuerwehr, das Feuerwehrauto steht 364 Tage in der Garage, es wird aber nur 1 Tag im Jahr benötigt, muss die Gemeinde es auch bezahlen.
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Luczak,
vielen Dank für Ihren kontroversen Beitrag
Da in Ihrem Beitrag Heimspeicher als kontraproduktiv erachtet werden, möchte ich Sie fragen, wie Sie die demnächst zu erwartende ungleich höhere Speicherkapazität von E-Autos bewerten und ob Sie eine sinnvolle Integration in die Architektur der Stromnetze für möglich halten?
Die zu erwartende starke Verbreitung von E-Autos ist ein weiteres Argument dafür, PV-Solarspeicher weder mit Steuergeld noch durch das Eigenverbrauchs-Anreizsystem zu fördern. Die starke Elektrifizierung der Haushalte (E-Mobilität + Wärmepumpen) führt unweigerlich dazu, dass die früher beschworene Gefahr, dass Mittags die PV-Anlagen mit hoher Rückspeisung die Netze in Gefahr bringen obsolet ist. Gleichzeitig ist die zur Verfügung stehende Kapazität und Flexibilität durch die Speicher der E-Autos ein vielfaches größer, als die PV-Speicher und kosten auch kein zusätzliches Geld, weil sie ohnehin vorhanden sind/sein werden. Um den notwendigen Netzausbau im Niederspannungsbereich zu minimieren ist eine intelligente Laststeuerung speziell der Ladevorgänge notwendig. Dazu gibt es bereits etliche Simulationen und Modellstudien, z.B. auch hier in Kiel.
Der Artikel von Herrn Luczak hat meine seit längerer Zeit bestehende Skepsis zur Eigenstromfoerderung mit gut fundierten Argumenten bestätigt. Danke dafür.
Der Ton wird rauer, das gefällt mir gar nicht.
Ich plädiere für mehr Argumente und weniger Anfeindung. Man kann durchaus Klartext schreiben, aber bitte mit etwas Mäßigung.
Es geht um das Aufhalten des Klimawandels und den besten Weg dahin.
Ein Teilaspekt ist der Eigenverbrauch. Der war lange Zeit das Sahnehäubchen bei der Errichtung von PV Anlagen. Die EE Vergütung aber hat hat die Anlage bezahlt! Das verkehrt sich langsam mit sinkender EEG Vergütung. Hier schlägt der weiche Deckel zu, nachdem der harte 52GW Deckel kurz vor knapp beseitigt wurde (ein Trauerspiel!) . Um das zu ändern, müsste lediglich der Ausbaupfad entsprechend den Berechnung der diversen Wissenschaftlichen Institute erhöht werden. Ich meine da sind 10 – 15 GW jährlich im Rennen. Das führt zu rasantem Zubau, ob nun bei kleinen oder großen Anlagen. Da soviele Anlagen ersteinmal gar nicht gebaut werden können, soviele Installateure und Module haben wir erstmal nicht, steigt die Vergütung über den Effekt des weichen Deckels. Und schon fährt der Zubau hoch. Da ist dann auch der EV nicht mehr der Treiber.
So wie ich es verstehe geht es Hr. Luczak auch nicht per se um den Eigenverbrauch, sondern nur um die Optimierung auf diesen, mittels fälschlicherweise vom Gesetzgeber geförderten Klein-Speichers.
Speicher werden erst benötigt, wenn die EE Überaschüsse massiv werden und deren Verwertung, z.B. Umwandlung zu H2, entsprechende Vollaststunden ermöglichen, und/oder Akku-Speicher im MW Bereich auch wirklich netzdienlich eingesetzt werden können. V. Spallek hat es gut beschrieben.
Kleine Heimspeicher rechnen sich selbst mit Förderung aktuell nicht (ok, eine Ausnahme mit KFW40+), warum also diese überhaupt fördern?
Dann lieber einen mobilen Speicher, der hat wenigstens doppelten Nutzen, am besten Bidirektional ladefähig 😉
Ach ja, die werden ja gefördert, und zwar massiv. Wen wunderts, geht ja an die Autoindustrie….Da musste komischerweise nicht mal für gestreikt werden….aber ich schweife ab…
Diese Sichtweise ist eine Farce und armseliges Gejammer. Denn die Infrastruktur muss nicht dauernd erweitert werden. Genau wie Sie schreiben ist diese bei Erstellung auf den Worst case bereits ausgelegt und bezahlt. (Bei uns ist an der lokalen Netzinfrastruktur seit Jahrzehnten nix gemacht worden) Und ganz im Gegenteil ist der Netzausbau in Deutschland eher rückständig. Kommen Sie bitte nicht mit Betriebskosten von Anlagen, die längst abgeschrieben sind. Die Verkabelung wird mit der Erschließung bezahlt und ist damit abgegolten. Und durch Eigenverbrauch sinkt sogar der Druck, das Netz weiter auszubauen, weil die Netzbelastung grade abnimmt, und da Netzt dadurch nicht dringend immer weiter ausgebaut werden muss. Der dezentrale Effekt entlastet das Netz! Diese Kalkulation fehlt in Ihrer Argumentation vollständig.
Der von mir eingespeiste Strom wird mit höchster Wahrscheinlichkeit bereits von einem unmittelbaren NACHBARN am gleichen NV-Strang verbraucht. Und dafür werden über 2 mal mehr Kosten vom Netz-Betreiber eingenommen, als ich selbst zurückerstattet bekomme. Damit dürfte die gesamte Diskussion hinfällig sein, denn damit ist das Netz und die Durchleitung mehr als sicher abgegolten.
Wenn die Regierung Kraftwerksbetreibern Milliarden an Kompensation zahlt (muss), weil diese
fast neue Kraftwerke abschalten müssen, für Verdienstausfälle (z.B. Moorburg), ist das ein unvergleichlicher Vorgang, der mal als Erstes an den Pranger gehört. Jetzt dem kleinen Einspeiser einreden zu wollen, dass der selbst-verbrauchte Strom unfair wäre, ist komplett aus der Luft gegriffen und eine rein abwegige Konstruktion. Demnach müssten auch Stromanschlussinhaber, die einfach SPARSAM sind oder bei denen Leute im Haus verstorben oder ausgezogen sind und keinen Strom mehr verbrauchen können, ein schlechtes Gewissen haben, weil für sie eine tolle Netzinfrastruktur vorgehalten wird, sie aber gar nicht genug völlig überteuerten Strom kaufen (den einzigartig teuersten Strom Weltweit), und damit der Gemeinschaft der gierigen Energieversorger einen Schaden zufügen.
Es ist nichts anderes, als der bösartige Versuch, den Einspeiser und Selbstverbraucher anzugreifen und von Fehlern der Politik abzulenken und dem Selbstverbraucher ein schlechtes Gewissen zu machen. (Kein) netter Versuch!
Wenn die Netzteilnehmer durch Eigenverbrauch weniger Strom kaufen, dann muss auch weniger woanders erzeugt werden, und dann kann die Erzeugerseite nicht jammern, sondern muss ihrerseits Skalierungseffekte ausnutzen. Wenn ich weniger Auto fahre und weniger Benzin tanke, dann zahle ich auch weniger CO2 und Mineralölsteuer. Da kommen die Ölkonzerne auch nicht auf die Idee zu jammern, dass sie doch für mich Raffinerien und Tankstellen und Öltanker vorhalten.
Das ist einfach der MARKT. Oder wenn ich mir ein winziges Auto kaufe, das nur minimale KfZ Steuern kostet, hat der Verkehrsminister auch nicht zu jammern, weil ich doch auch ein teures Monsterauto oder gar LKW fahren könnte, um mehr in die Staatskasse einzuspielen. Schließlich sind die Straßen doch auch dafür ausgelegt.
Irgendwo ist auch mal Schluss mit Lustig.
Captayne
Die Netzinfrastruktur wird natürlich nicht nur einmal bezahlt und hält dann ewig. Sie wird sukzessive erneuert und ausgebaut. Da die Lebensdauer von Kabeln ca. 50 Jahre ist, merkt man das nicht unbedingt so stark. Auch Straßensanierungen, Neubaugebiete etc. werden oft dazu genutzt, Kabel zu erneuern und zu verstärken. Mit dem Ausbau der E-Mobilität und der Verbreitung von Wärmepumpen (wir müssen ja weg von Öl und Gas) wird dieser Ausbau der Infrastruktur in den nächsten Jahrzehnten noch viel heftriger werden müssen.
Dass dezentrale PV-Anlagen das Netz eher entlasten ist natürlich richtig. Dass tun sie aber genauso, wenn sie hinter dem Zähler als Volleinspeiser angeschlossen sind. Nur, weil sie zur Erhöhung des persönlichen finanziellen Vorteils seit einigen Jahren fast ausschließlich vor dem Zähler angeschlossen werden, entsteht keinerlei zusätzlicher Vorteil für das Netz.
@ Tobias
Als Stromvernichtungsanlage würde ich die Batterien nicht gerade bezeichnen, auch wenn je nach System 10 bis 20 Prozent in Form von Wärme verloren gehen. Den weitaus größeren Teil nutzen Sie ja für ihre persönliche Grundlast in der Nacht.
Sie könnten versuchen, die Beladung Ihres Akkus so zu steuern, dass er NICHT bereits zur Mittagszeit voll ist, wodurch Ihnen ja der Ertrag oberhalb der 70%- Angstschwelle entgeht, die auf Wunsch der Netzbetreiber durchgedrückt wurde, vornehmlich um deren Pfründe zu sichern. Der Ertragsausfall dadurch ist zwar nicht sehr groß, aber auch mich ärgert diese Willkür maßlos, denn mit einem angeblichen Überangebot in der Mittagszeit ist dies bei den paar Anlagen in unserer Siedlung auf keinen Fall zu begründen. Daher reduziere ich bei meiner PV- Anlage den Strom, der der Batterie zugeführt wird, in den Sommermonaten von maximal 1600 auf 1000 Watt. Dadurch wird die Batterie so lange beladen, bis durch den sinkenden Sonnenstand die 70 % wieder unterschritten werden.
Der Beitrag und die bisherige Diskussion sind wegen ihrer geringen energietechnischen Bedeutung nicht zielführend, sondern entsprechen einem Streit um des Kaisers Bart.
Elt- Energie- Erzeugung ist „High Tech“ bzw. Hochtechnologie und ähnlich wie die von Stahl.
China wollte letztere ehemals unter Mao auch dezentralisieren, d.h. fast jedes Dorf sollte einen Hochofen haben. Diese erzeugten dann jedoch nur minderwertiges Eisen, es war also ein Flop. Ähnlich wird unsere Energiewende mit der Dezentralisierung durch Erneuerbare und Abschaltung grundlastfähiger konventioneller Kraftwerke vom Ausland gesehen mit: „D hat die dümmste Energiepolitik der Welt; selten dämlich; wir sind die Bekloppten (S. Gabriel in Kassel öffentlich)“. Einige Beinahe- Blackouts des Elt- Netzes haben das bestätigt.
Meine 2008 selbst installierte und in Betrieb genommene 5,7 kWp- PV- Dach- Anlage hat sich längst amortisiert und spendiert mir noch weitere 7 Jahre ca. 200 Euro monatlich netto. Vielen Dank an alle EEG- Umlage zahlenden Stromkunden, jedoch einen Umwelt- Nutzen gibt es ncht.
Herrn Prof. Luczak bitte ich um die Beantwortung der Frage, welche Effizienz bzw. welches Kosten/Nutzen- Verhältnis die Redox- Flow Prototyp- Anlage im Norden Deutschlands hat. Die DPG, deren Präsidenten ehemals Max Planck und Albert Einstein waren, hatte dieses Verfahren in einer Studie von 2010 gegenüber 13 anderen als einziges evtl. zukunftsträchtiges angesehen.
Wenn Sie die Redox Flow Anlage in Braderup meinen, darf ich konkret aus Geheimhaltungsgründen darüber leider nichts sagen, weil ich damals für die Lieferung des Speichers verantwortlich war.
Grundsätzlich kann an zum Wirkungsgrad von Vanadium Redox Flow Speichern sagen, dass diese mit etwa 70% etwas besser als bei Pumpspeichern, aber deutlich schlechter als Li-Ionen Speicher sind. In der Endphase der Energiewende mit großen Stromüberschüssen ist der Wirkungsgrad jedoch nicht so stark entscheidend, ansonsten müsste man sich ja auch nicht mit Wasserstoff beschäftigen, wo man einen Strom zu Strom Wirkungsgrad von vielleicht bestenfalls 40% hat. Durch den extremen Preisverfall bei Li-Ionen Speichern wird es für Redox Flow Speicher schwer werden, da noch eine Nische zu finden – am ehesten bei Speicherdauern von 6 Stunden aufwärts. Wie beim Wasserstoff ist das Kosten-Nutzen Verhältnis bei Redox Flow Speichern generell recht schlecht, so dass beide Technologien erst dann im breiten Maßstab ausgerollt werden sollten, wenn alle günstigeren Möglichkeiten zur Emissionsreduktion ausgeschöpft sind.
Andreas Luczak
Im Zusammenhang mit einem Ihrer Bücher habe ich die folgende Bemerkung dazu gelesen.
Zitat:…
Seit mehreren Jahrzehnten arbeitet Deutschland an der Energiewende, aber trotz gigantischer Kosten gehen die Treibhausgasemissionen hierzulande nur langsam zurück. Zitat Ende.
Diese Tatsache in Zusammenhang mit Speichern zu bringen, halte ich für irreführend, genauer gesagt verschleiern von Tatsachen.
Die gigantischen Kosten ohne Wirkung auf die Treibhausgase, ist eindeutig der Ermächtigungsverordnung zum EEG von 2010 geschuldet.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2010 wurden die EE den Versorgern zwingend zugeteilt, und ihren Restbedarf mussten sie sich konventionell beschaffen. Ganz im Sinne der Energiewende wurden mit zunehmenden EE kontinuierlich immer weniger Kohlekraftwerke benötigt,
Seit 2010 müssen die EE separat an der Börse verkauft werden, und die Kohlekraftwerke können wieder unbeschadet drauf los produzieren.. Die sorgen dadurch für Strom Überschuss und niedrige, Börsenpreise, womit lukrative Exportgeschäfte getätigt werden. Wir verdrängen in unseren Nachbarländern deren Dreckschleudern, der Dreck bleibt bei uns, und wir müssen uns vorhalten lassen, dass wir trotz Energiewende unsere Klimaziele nicht erfüllen können. Dazu kommt, dass die deutschen Verbraucher das finanzieren, weil bei bei den niedrigen Börsenpreise die EEG Umlage steigt. Sie nennen das gigantische Kosten, ohne große Wirkung, offensichtlich ohne die waren Gründe zu kennen.
@ Andreas Luczak Nachtrag zu meinem obigen Beitrag:
Dass Sie bei Ihren Betrachtungen die von mir verlinkte Ermächtigungsverordnung zum EEG von 2010 vollkommen ignorieren, oder möglicherweise gar nicht kennen, kann man Ihren folgenden Äußerungen entnehmen.
Zitat.. Luczak:… .Batteriespeicher verringern die Emissionen nur dann, wenn sie eine gegebenenfalls vorhandene netzbedingte Abregelung von Ökostrom verringern. Abgeregelt wird jedoch praktisch nur Windstrom aufgrund (noch) unzureichender Übertragungskapazitäten zu den Verbrauchern.
Zitat Ende.
Was das Abregeln betrifft, wäre im Sinne der Energiewende wünschenswert, wenn Sie sich bei Ihren Betrachtungen mal mit dem „Faulen Ei“.. beschäftigen würden, das 2010 der Energiewende ins Nest gelegt wurde, anstatt daran vorbei zu argumentieren.
Bis 2010, vor der EEG Änderung, wäre diese Ihre Aussage nicht nötig gewesen, weil da der Windstrom noch den Bilanzkreisen der Versorger zwingend zugeordnet war, und nicht hätte abgeregelt werden müssen. Was da überschüssig war, konnte nach der damaligen Gesetzeslage eindeutig als Kohlestrom identifiziert werden.
Siehe hier vom IWR treffend dargestellt.
Zitat:….). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.
Ich denke da wird eindeutig das Märchen von den unzureichenden Übertragungskapazitäten entlarvt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der dezentral erzeugte PV Strom, platz macht, damit der zentral erzeugte Kohlestrom beim Verbraucher ankommen kann.
Es müsste doch klar sein sein je mehr dezentral – gleich Vor Ort verbraucht, und erzeugt werden-, je weniger , benötigen wir die geplanten Monsterleitungen von Nord, nach Süd !!
.Deren Notwendigkeit, ja so wie so sehr umstritten sind
Unsolidarisch sind die Netzbetreiber die ihre hohen Gewinne nicht versteuern und z.B. in den Niederlanden ihren Sitz haben. Es muss das Ziel sein diese Infrastrukturen zu umgehen, weil sie die Resursen an Vermögen aus dem System nehmen zu Gunsten der Internationalen Investoren. Genau das Gegenteil was Herr Luczek propagiert ist nötig. Immer mehr Menschen können sich keinen Strom mehr leisten weil die Stromkonzerne die Altersvorsorge der Politik geworden sind. Deshalb müssen die Deutschen in die Lage versetzt werden ihren Strom selbst zu Erzeugen. Was ist das für eine Logig für 5 Cent Strom zu verkaufen und für 32 Cent wieder einkaufen?
Ich finde es sehr fahrlässig diese Diskussion jetzt anzustoßen. Das ist Wasser auf die Mühlen der EEG-Gegner (die meistens auch Gegner der Dezentralisierung der der erneuerbaren Energien insgesamt sind).
Es wird hier wieder mal nur über die Kosten gesprochen. Obwohl Herr Luczak leider keine Zahlen angibt. Die Rechnung wird vermutlich sehr kompliziert, weil eine volkswirtschaftliche Kosten/Nutzen nötig sein wird. Vielleicht gibt es eine solche Rechnung, dann wäre diese interessant.
Die letzte Studie zu dem Thema, die ich lesen durfte war von der Uni Erlangen im Auftrag der EWS.
Dort wurde festgestellt, dass Stromverbraucher in den Jahren 2013 bis 2018 durch den Ausbau der EE über 70 Mrd. EUR gespart haben. Und das trotz der unsolidarischen Befreiung von ca. 2800 sogenannten energieintensiven Unternehmen von der EEG-Umlage!
Die Studie gibt es hier:
https://www.evt.tf.fau.de/files/2019/10/FAU_Strompreisstudie-2019_Download.pdf
Aber, allem voran ist es doch am Ende fast egal, was der Umbau auf die dezentrale und erneuerbare Energieversorgung kostet. Alles was zählt ist die Bewältigung der Klimakrise! Die kostet nicht nur Geld, sondern fordert Menschenleben und zerstört unsere Lebensgrundlage.
Das das aktuelle Preismodell der Stromwirtschaft nicht zu einer dezentralen Energieversorgung passt, ist doch offensichtlich. Aber, dann bitte erst die Alternativen und dann die Diskussion. Denn als Alternative alles über den CO2-Preis zu steuern und es wieder mal dem „freien Markt“ zu überlassen, greift sicher zu kurz.
Und man kann fast sicher sein, dass es für den Verbraucher am Ende billiger werden wird, wenn man sich intelligente Systeme überlegt.
Eine gute Studie zu den Kosten eines klimaneutralen Energiesystems in Deutschland ist https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/Fraunhofer-ISE-Studie-Wege-zu-einem-klimaneutralen-Energiesystem.pdf
Das spannende an der Studie ist, dass sie zeigt, dass eine klimaneutrale Energieversorgung auch praktisch ohne individuelle Verhaltensänderung möglich ist, aber dann eben um ein Vielfaches teurer ist, als wenn wir unseren Energiekonsum etwas reduzieren und auf effizientere Technologien umsteigen. In der Studie wurden jedoch nicht preisbedingte Verhaltensänderungen berücksichtigt. Werden die Kosten des Energieumbaus auf die Energiepreise umgelegt, ist dies automatisch ein Anreiz, seinen Energiekonsum zu senken. Die Studie berücksichtigt auch keine Mehrkosten, die durch ineffziente staatliche Förderprogramme entstehen.
Mich hat noch der berechtigte Hinweis erreicht, dass bei der existierenden Gesetzeslage, dass die PV-Anlage auf 70% DC Leistung gedrosselt sein muss (wenn man sich das Smartmeter-Gateway sparen will) und man dann mit einem Solarspeicher diese Abregelung reduzieren kann. Dazu möchte ich folgendes sagen:
– Die durch einen Speicher erreichte verringerung der Abregelung ist äußerst gering und würde den Geld- und Emissionsaufwand (Herstellung plus Speicherverluste) eines Speichers kaum kompensieren.
– Eine Verhinderung der Abregelung durch den Einbgau eines Smartmeter-Gateways ist günstiger
Die pauschale Vorschrift auch für Kleinanlagen, entweder ein Smartmeter-Gateway einzubauen oder auf 70% zu begrenzen gehört aber ohnehin defintiv abgeschafft. In den allermeisten Fällen nützt es dem Niederspannungsnetz, wenn die PV-Anlagen möglichst hohe Leistung einspeisen. Zukünftig sogar noch mehr aufgrund der Verbreitung der E-Mobilität und Wärempumpen. Die Gefahr einer Netzüberlastung durch rückgespeiste Kleinanlagen ist viel zu klein bzw. nur bein einem geringen Anteil der Anlagen gegeben, als dass es diese harte 70% Regelung bedurft hätte. Hier scheint sich tatsächlich eine gewisse Lobby durchgesetzt zu haben, die unnötige Hürden für Kleinerzeuzger unnötigerweise aufrecht erhalten will. Jede PV-Anlage muss ohnehin beim Energieversorger angemeldet werden. Man hätte gesetzlich vereinbaren können, dass der Energieversorger die 70% Drosselung bzw. das Smartmeter-Gateway nur in denjenigen Fällen vorschreiben darf, wo dies netztechnisch tatsächlich notwendig ist.
Auf Anraten meines Installateurs haben wir uns 2017 für die Begrenzung der Einspeise-Höchstmenge auf 70% entschieden. Voraussetzung für die Inanspruchnahme dieser Wahlmöglichkeit an Stelle des Smartmeter-Gateways war allerdings, dass die Anlagengröße unter 10 kWp liegen muss.
Mir hätten noch weitere 40qm Dachfläche für Photovoltaik zur Verfügung gestanden, doch dann wäre der Einbau eines Smartmeter-Gateway verpflichtend gewesen. Mir ging es nicht so sehr um die Mehrkosten für dieses Teil, aber mit dem Einbau wären unumstößliche Fakten geschaffen worden.
Es würde nämlich dem Netzbetreiber die Möglichkeit geben, meine Anlage – bei bestem Sonnenschein, abzuregeln oder sogar ganz vom Netz zu nehmen. Daher erschien mir die Installation weiterer Module kontraproduktiv, denn es ist in keiner Weise geregelt, welche Anlagen dann zu reduzieren sind. Würde meine Anlage gedrosselt, während die eines Nachbarn weiter laufen darf, oder werden gleich beide abgeschaltet, während (oder damit) die Kohlekraftwerke weiter am Netz bleiben können? Es ist auch nirgends festgeschrieben, dass man in diesem Fall eine Entschädigung für den verlorenen Ertrag erhält, so wie es etwa bei der Windkraft üblich ist.
Der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien würde vollkommen unterlaufen und einer möglichen Willkür durch den Netzbetreiber wären Tür und Tor geöffnet!
Da investiert man halt eher in einen eigenen Speicher, wenn das Kapital dafür noch reicht. Die zugegebenermaßen nur größere, jedoch nicht vollständige Autarkie hat bestimmt nicht nur in meinen Augen mehr Charme als zusätzliche Solarmodule, bei denen man ständig daran denken muss, dass sie in der Mittagszeit nutzlos auf dem Dach in der Sonne liegen. Es scheint also politisch so gewollt zu sein.
Vielleicht gelingt es Ihnen ja, auf diese unsäglichen Regelungen Einfluss zu nehmen. Den Versorgern war ja bis vor kurzem schon das einzelne Balkonmodul mit Stecker ein Dorn im Auge, das es mit aller Kraft zu bekämpfen galt.
Das EEG und die neue Redispatch-Richtlinie stellen sicher, dass die Abregelung von Ökostrom nur die allerletzte Maßnahme sein darf. Sie müssen sich also keine Sorgen machen, dass die Abregelungen zugunsten von Kohlekraftwerken passieren (außer bei ganz extremen Netzsituationen). Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Netzbetreiber private Kleinanlagen unter 50kWp abregelt, dürfte gegen Null gehen, da in den allermeisten Fällen die Niederspannungsnetze wegen hoher Lasten (z.B. E-Mobilität) an die Grenze kommen werden und nicht wegen PV-Rückspeisung. Deshalb ist auch diese generelle 70%/Smartmeter Vorschrift eine unnötige Erschwerung des PV-Ausbaus.
Auf eine Entschädigung, wenn Ihre Anlage abgeregelt wird, haben Sie lt. EEG einen gesetzlichen Anspruch. Der damit verbundene Abrechnungsaufwand für den Netzbetreiber ist ein weiterer Grund, warum der Netzbetreiber Kleinanlagen in den allermeisten Fällen niemals abregeln wird.
Wenn denn die Abregelung soooo unwahrscheinlich ist bei Hausdachanlagen: warum werden dann gegen hohe Einbau- und monatliche Kosten Tarifschaltgeräte verlangt, die man heute für einen Bruchteil der Kosten als API übers Internet ziehen könnte? Nur weil die Energiewirtschaft kein modernes Konzept dafür hat. Und ehe das Wort Zuverlässigkeit fällt: für die Übertragung von Smartmeter Daten wird es regelmäßig hergenommen, genauso wie für andere geschäftskritische Prozesse. Es ist diese Kombination von Inflexibilität, Versorgermentalität, Arroganz und Nichtstun, die vielen Schreiben hier aufstösst, nicht die Notwendigkeit an sich.
Der vermehrte Nutzen von Heimspeichern senkt nachts den Netzbezug und damit den Grundlastbedarf. Gerade in den Sommermonaten dürften dadurch weitere fossile Kraftwerke überflüssig werden. Wieviel CO2 kann dadurch eingespart werden?
In den nächsten Jahren laufen viele Anlange aus der EEG Förderung, dadurch sinkt die EEG-Umlage, Strom wird billiger. Im Endeffekt muss zukünftig der Strompreis anders gebildet werden. Man zahlt nur noch einen Fixbetrag für den Hausanschluss, der Strompreis fällt weniger ins Gewicht. Ähnlich der Flatrate beim Internet? Wäre das eine Möglichkeit?
Wenn man Entsolidarisierung als Begründung nimmt, müsste dann der Netzanschluss auf dem Land nicht deutlich teurer sein als in der Stadt?
Hausspeicher sind auch eine Möglichkeit dezentral Strom zu speichern und bei Bedarf einzuspeisen. Mit intelligenten Lösungen kann mein Nachbar zur Mittagszeit sein E-Auto mit meinem PV-Strom laden, wenn es für mich in dem Moment günstiger ist den Strom einzuspeisen als zu speichern. Bedarfsgerechte Einspeisung und bedarfsgerechte Speicherung ist sinnvoll, das entlastet die Netze. Das wollen aber weder die Netzbetreiber noch die großen Energieversorger!
Fossile Kraftwerke werden durch alternative Stromerzeugung aus Wind- und PV überflüssig, nicht durch die Nutzung von Heimspeichern. Das, was die fossilen Kraftwerke bei Ihrem Beispiel an Grundlast sparen, wenn PV-Speicher entladen werden, müssen sie tagsüber zusätzlich erzeugen (zuzüglich der Speicherverluste), wenn die Speicher geladen werden.
Ihre Idee mit hohem Fixpreis (ggfs. abhängig von der maximalen beziehbaren Leistung) und geringerem Strompreis ist genau mein Vorschlag. Bei einer gerechten und verursachergerechten Finanzierung kann es dann durchaus sein, dass Anschlüsse auf dem Land teurer werden. Dafür profitiert man auf dem Land aber auch von geringeren Grundstückspreisen und weniger Schadstoffen und Lärm im Vergleich zur Stadt, so dass dies nicht von Stadtbewohner*innen quersubventioniert werden sollte.
Die intelligente Steuerung von Ladesäulen und Batteriespeichern kann in der Tat die Netzausbaukosten im Niederspannungsnetz reduzieren. Die mit Steuergeldern geförderten Batteriespeicher werden aber äußerst selten netzdienlich genutzt bzw. sind technisch dazu gar nicht in der Lage, da sie dafür vom Netzbetreiber angesteuert werden müssten. Wie ich ja geschrieben habe, kann man Batteriespeicher ja gerne fördern, wenn sie im konkreten Fall tatsächlich zu einer Verringerung von Netzausbaukosten führt. Dies ist aber nur in wenigen Ausnahmefällen der Fall. Viel wichtiger für die Reduktion von Netzausbaukosten ist die intelligente Steuerung großer Lasten wie Ladesäulen.
@Andreas Luczak: „Das, was die fossilen Kraftwerke bei Ihrem Beispiel an Grundlast sparen, wenn PV-Speicher entladen werden, müssen sie tagsüber zusätzlich erzeugen (zuzüglich der Speicherverluste), wenn die Speicher geladen werden.“
Das ist doch falsch: Die Speicher werden doch in der Regel mit meinem überschüssigen PV-Strom geladen und nicht mit Netzstrom. Der wird dann zwar nicht ins Netz gespeist, aber dadurch laufen die Kraftwerke auch nicht mehr als vorher. Dann wird halt eine Groß-PV oder Windanlage weniger abgeregelt, wenn mittags die Sonne scheint oder der Wind weht.
Als Betreiber einer Solaranlage bin ich zum Unternehmer geworden und mache da nichts anderes als jedes andere Unternehmen auch: Meinen Gewinn optimieren.
Dann müsste die Automobilindustrie ja auch für unnötig große und schwere Fahrzeuge, wegen des erhöhten Energieverbrauchs, des größeren Schadstoffausstoßes und erhöhten Verschleißes der Straßen auch zusätzliche Abgaben zahlen. Da wird sich entsolidarisiert von allen, die ein kleineres Fahrzeug fahren. Der völlig unnötige Mehrverbrauch von Stellflächen durch diese Fahrzeuge geht auch auf Kosten aller.
Spätestens seit dem Bau von Atomkraftwerken hat sich die Energiewirtschaft richtig entsolidarisiert. Getreu nach dem Motto: Nach uns der Atommüll. Das hat jetzt nichts mit Atomkraft Ja oder Nein zu tun. Der Müll ist da und bleibt erstmal für lange Zeit.
Sie sprechen mir aus der Seele: Die allermeisten Menschen optimieren ihr Verhalten nach ökonomischen Gesichtspunkten. Genau deshalb müssen die Schäden/Kosten, die dadurch für die Allgemeinheit entstehen verursachergerecht eingepreist sein. Genau dies wird am einfachsten und ohne explizite Verbote bestimmter Verhaltensweisen durch einen ambitionierten sektorübergreifenden Emissionshandel erreicht, bei dem die Kosten von CO2 zügig auf Werte über 100€ ansteigen, was in etwa den damit verursachten Schäden entspricht und klimaneutrale Alternativen wettbewerbsfähig macht. Alle anderen Fördersysteme sind deutlich ineffizienter und teilweise auch kontraproduktiv.
Andreas Luczak sagt:
Alle anderen Fördersysteme sind deutlich ineffizienter und teilweise auch kontraproduktiv.
@.Andreas Luczak
Mit dem CO2 Handel bekämen die EE einen weiteren Schuss vor den Bug.
Zu den kontraproduktiven gehört nämlich auch das EEG in der gegenwärtigen Fassung Mit dem Emissionshandel käme da noch ein kontraproduktive Schippe dazu.
Seit dem die EE 2010 separat an der Börse vermarktet werden müssen, werden die dort zu Graustrom. Anstatt auf der Handelsebene ihr Grünstromprivileg als Mehrwert generieren zu können, werden die dann kontraproduktiv mit CO2 Abgaben belastet.
Bei PPA Verträgen ist das anders, da kann man oft lesen, dass der vereinbarte Preis über dem üblichen Marktpreis liegt. Deshalb nenne ich die PPA Verträge auch die Energiewende für die Großen.
„Die mit Steuergeldern geförderten Batteriespeicher werden aber äußerst selten netzdienlich genutzt bzw. sind technisch dazu gar nicht in der Lage, da sie dafür vom Netzbetreiber angesteuert werden müssten. “
Diesen Satz verstehe ich nicht. Wieso soll das nicht möglich sein ?
Der Netzbetreiber braucht lediglich dynamische Tarife über ein Smartmeter vorzugeben. So wie es heute bereits dynamische Stromtarife gibt, muss es einfach dynamische Rückspeisungstarife geben. Ich weiß, das scheitert derzeit noch an vielen Reglementierungen, aber ein dynamischer Einspeisepreis wäre aus meiner Sicht die Lösung, um Schwarmspeicher (von allen für alle) und Solidarität ins Netz zu bekommen.
Mal schauen, wie sich das noch entwickelt, wenn mal endlich andere und neue Player zu Versorgern werden. Konkret meine ich beispielsweise VW und Elli, die in 2 Jahren mit bidirektionalem Speicher aus Autoakkus hier mitmischen wollen… wird spannend.
Momentan profitiere ich noch von hohen Einspeiseverguetungen für die direkte Einspeisung in das öffentliche Netz. Aber was mache ich mit den Anlagen, wenn die Verträge auslaufen.
Ich glaube, dass die Einspeisung in das Hausnetz und den Rest in das öffentliche Netz die Sinnvollste Lösung sein wird. Ein Speicher ist zu teur und amortisiert sich nie und nimmer.
1. Zunächst einmal haben sich die Energieversorger/Netzbetreiber den Fokus des Konsumenten auf Eigenverbrauch selbst zuzuschreiben. Wer ständig nur davon redet, dass private PV und Wallboxen eine Gefahr für das Netz sind, braucht sich nicht zu wundern, dass die Konsumenten dann mit Eigenverbrauch der erzeugten Energie antworten.
2. Die Telekom der 90er Jahre hatte Angst: intelligenter Endnutzer steuert hochkomplexe Vermittlungsstelle, an der andere Telefonnutzer hängen. Die gleiche Angst scheinen die Energieversorger/Netzbetreiber zu haben. Ausser Rundsteuerempfänger und „Abregelung böser Verbraucher/Erzeuger“ haben sie nichts in Richtung „intelligenter Verbrauchssteuerung“ für Endkunden im Programm oder vorgesehen. Zusätzlich Angstmache und und Bevormundungsmentaliät. Auch hier folgt der Konsument: Eigenverbrauch ist besser.
3. Alle Tarifierungsmodelle („Prosumermodelle“) der Bundesnetzagentur haben nur ein Ziel: den Endnutzer/erzeuger mundtot zu machen, damit die zentralistische Energiewirtschaft so weitermachen kann wie bisher. Keinerlei Auflagen der BNA „ok, ihr würgt das hier ab, damit bekommt ihr Verpflichtung übertragen, es anderweitig CO2 neutral zu machen“. Sehr schnell würden die EVU/Netzbetreiber merken, dass sie ohne den selbst erzeugenden Verbraucher weder die notwendigen Flächen herbekommen noch das Ziel der CO2 Neutralität erfüllen können.
4. Der Artikel von Herrn Luczak beleuchtet nur den Strom, nicht eine etwaige Sektorenkopplung Richtung Wärme. Ich habe sowohl thermische Solar auf dem Dach als auch PV. Da ich eine relativ neue Anlage habe, erzeugt sie zu ca. 5ct die kWh den Strom. Gas und Holz kosten genausoviel, also verwende ich meinen Überschussstrom zu 100% selbst (Nulleinspeisung). Umgekehrt ziehe ich aber diesen Überschusstrom nicht bei Schlechtwetter aus dem Stromnetz. Also steigt die Netzbelastung nicht an.
5. Etwas anders sieht die Situation bei Überschussladung des E-Autos aus. Denn da wird es durchaus Tage geben, bei denen ich den Strom aus dem Netz holen muss. Allerdings muss differenziert werde, ob ich mit Viertelstunden-Mittelwert eines Heizlüfters (2 oder 3 kW) mein Auto lade (was vollkommen reicht) oder eben 11 oder 22 kW mehrstündig abfordere.
6. Man muss Strommenge (kWh) und Leistung (kW) unterscheiden. Unterm Strich habe ich mit PV und Elektroauto (und Nulleinspeisung der PV) genausoviel Stromverbrauch wie vorher (4.000kWh) ohne PV und e-Auto. Also von daher alles grün. Netzdimensionierung und vorgehaltene Kraftwerksleistung richten sich aber nicht nach der Strommenge, sondern nach der Leistung. Also brauchen wir einen anderen Preis pro kWh (aber nicht als Grundgebühr!), wenn der das Atos nicht mit Heizlüfterleistung, sondern mit 11kW geladen wird, aber wiederum dann nicht, wenn ich das von der PV holen kann.
6. Es ist richtig, dass die Netzkosten irgendwoher gedeckt werden müssen. Wer heute von März bis Oktober Tag und Nacht autark ist wegen eigener PV mit Speicher, wird im November bis Februar das Netz nutzen wollen, müsste aber die von März bis Oktober ersparten Netzkosten nachbelastet bekommen, denn das Netz war ja da und Nutzung war möglich. Andererseits treibt man dadurch die Nutzer möglicherweise eher in die vollständige Autarkie und verliert dauerhaft einen Nutzer im Netz. Diese Überlegungen hat z.B. die e-control in Österreich angestellt, dass die Netznutzung weiter attraktiv bleiben soll.
@Andreas Luczak:
Zitat „Bei einer gerechten und verursachergerechten Finanzierung kann es dann durchaus sein, dass Anschlüsse auf dem Land teurer werden. Dafür profitiert man auf dem Land aber auch von geringeren Grundstückspreisen und weniger Schadstoffen und Lärm im Vergleich zur Stadt, so dass dies nicht von Stadtbewohner*innen quersubventioniert werden sollte.“
Da würde ich aber dann doch ganz klar widersprechen. Das System „Stadt“ ist aufgrund seiner Dichte nicht im Ansatz in der Lage, sich selbst zu versorgen, weil die Kreisläufe an Phosphor, Stickstoff etc. z.B. bei Nahrung nicht geschlossen sind. München kann sich z.B. weder selbst mit Strom noch mit Wasser versorgen und lebt somit auf Kosten des ländlichen Raums: Wasser aus dem Mangfall- und Loisachtal, Strom von Isar 2 in Ohu. Deshalb rate ich dringend davon ab, eine Diskussion „wer auf dem Land lebt soll mehr für das Netz bezahlen“ anzufangen. Den wer als Städter auf Kosten der Landbevölkerung lebt, zahlt dafür auch nicht mehr als der Landbewohner. Zusätzliche Effekte wie Förderung des ländlichen Raums, weil Agglomerationen gar nicht wünschenswert sind, lassen wir mal aussen vor.
Spannende Diskussion!
Andreas Luczak scheut sich nicht, ein heißes Thema anzusprechen. Ich bin ihm dankbar für seine Denkanstöße!
Dem kann ich voll zustimmen. Der Politiker Philipp Schröder hat sich da weit aus früher aus dem Staub gemacht, als Gegenwind auf kam
Siehe hier:
https://www.pv-magazine.de/2021/02/26/green-bonds-zum-ausbau-der-erneuerbaren-amortisieren-sich-und-koennen-dadurch-zurueckgezahlt-werden/
und hier
https://www.pv-magazine.de/2021/02/19/im-gespraech-mit-philipp-schroeder-industriestrom-mit-erneuerbaren-energien-billig-machen/#comments
Andreas Luczak sagt am 29 März um 10.59 Uhr
Fossile Kraftwerke werden durch alternative Stromerzeugung aus Wind- und PV überflüssig, nicht durch die Nutzung von Heimspeichern. Das, was die fossilen Kraftwerke bei Ihrem Beispiel an Grundlast sparen, wenn PV-Speicher entladen werden, müssen sie tagsüber zusätzlich erzeugen (zuzüglich der Speicherverluste), wenn die Speicher geladen werden.
Andreas Luczak
Aber nicht mit dem gegenwärtigen System, wo man den Fossilen Kraftwerken wieder uneingeschränkte Vorfahrt eingeräumt hat.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat IWR.
Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise….Zitat Ende.
Nach dem gegenwärtigen System, wo seit 2010 der EEG Strom diskriminierend an die Börse verbannt wurde, und dort zusätzlich verramscht werden muss, ist es schon angebracht das Pferd von hinten aufzuzäumen, und durch Heimspeicher für weniger Nachfrage nach fossilem Strom in der Nacht zu sorgen. Geladen werden die Heimspeicher dann tagsüber, vom eigenen Dach. Und das garantiert mit Sonnenstrom.
Bei all Ihren wohlwollenden Betrachtungen berücksichtigen Sie nicht das „Faule Ei“ das 2010 der Energiewende ins Nest gelegt wurde.
Schauen Sie sich genau den obigen Link mit den Auswirkungen an, da ist alles gesagt.
Und da ist er wieder, der Professor der auch gerne seinen persönlichen Feldzug gegen E-Mobilität führt. Zur not auch mit nicht bis Ende recherchierten „Fakten“ (Absicht?) Selten so unverständlichen Bericht gelesen! Aber die grobe Richtung ist klar verständlich, nur sie irren sich oder Sie irren absichtlich. Hochschule hin oder her…. Ich hoffe, Sie setzen sich nicht in der Politik ein, gnade uns Gott!
Ich wiederhole, diese Diskussion um Details zur PV- Stromerzeugung, zum Eigenverbrauch u. a. ist völlig unnötig, denn die dazu widersprüchlichen Bestimmungen kommen aus einem absolut inkompetenten BMWi, wie folgende Peinlichkeiten beweisen.
Am 30.10.2020 wurde im Bundestag die Novelle zum Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) diskutiert, wo Minister Altmaier in seiner vom Manuskript abgelesenen Plenarrede äußerte: „ … heute morgen um 10 Uhr wurden 71 750 Gigawatt Strom aus erneuerbaren Energien produziert und nur 31 526 aus konventionellen Energien, Kernkraft und Kohle. Das bedeutet, es gab einen Anteil von 58 % der Erneuerbaren an der Stromversorgung.“ Zitate Ende.
Es gab von den Abgeordneten keine Reaktion oder Nachfrage zu diesem doppelten Irrsinn; ist das eine Schwatz- oder Schlafbude?
(Zur Info: D benötigt maximal 85 Gigawatt, im Protokoll wurden die 58 auf „über 50 % korrigiert.)
Dieses Ministerium hatte auch unter Gabriel und Zypris ähnlichen Quatsch veröffentlicht. Z. B. in der Broschüre „Die Energiewende: unsere Erfolgsgeschichte“ vom Januar 2017 sind auf Seite 10 in nur zwei Sätzen drei Lügen enthalten! Diese waren: „CO2 wäre umweltschädlich, seit 1990 um 27 anstelle der damals gültigen 24,3 % vermindert worden und die Erneuerbaren hätten dazu wesentlich beigetragen“. In diesem Ministerium beschäftigen sich lt. SPIEGEL 19/2019 287 Beamte mit der Energie- Thematik!
Prof . Luczak aus Kiel behauptet fälschlicherweise: … Wirkungsgrad von Vanadium Redox Flow Speichern sagen, dass diese mit etwa 70% etwas besser als bei Pumpspeichern…“
Das stimmt nicht, denn die DPG hatte 2010 auf Seite 137 der Studie für Redox- Flow- Speicher 75 und für Pumpspeicherkraftwerke (PSKW) 80 % angegeben. Was noch schlimmer ist, die Redox- Flow Technik wird dort mit spezifischen Kosten von 500 als zehnmal teurer als PSKW mit nur 50 Euro pro kWh Speicherkapazität beziffert.
Auch die Angabe für die Stromspeicherung mittels Wasserstoff mit bestenfalls 40 % Wirkungsgrad ist irreführend, die DPG nannte 35 % und äußerte: „energetisch uninteressant“. Durch die Umwandlungs-, Speicher- und Transportverluste wären wegen eines dann grottenschlechten Gesamtwirkungsgrades von 13 bis 15 % für die Wiedergewinnung der Elt- Energie etwa das Siebenfache in die Elektrolyseure einzuspeisen, wie ein Wasserstoff-Feldversuch an der Christians-Albrechts Universität zu Kiel mit Beteiligung der Firmen Norsk Hydro und Jenbacher bereits 2002/2003 gezeigt hat.
Wer wäre so naiv, Hundert Euro einer Bank anzuvertrauen. um später nur 13 bis 15 davon zurück zu erhalten, da der Rest dort für innerbetriebliche Vorgänge verbraucht wurde? Armes Deutschland!
Jetzt wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen, und respektiere, dass der
Andreas Luczak sich mit seinen Thesen überhaupt hier in die Höhle des Löwen traut.
Ich würde mir wünschen, dass das immer öfter von solchen Leuten geschehe zum Wohle der Energiewende.
Wenn ich lese, dass er bis 2013 noch bei Siemens beschäftigt war, sagt das Vieles, denn auf dieser Seite der Energiewende ticken die Uhren anders.
Die Bremsklötze, wie z. B. die Ermächtigungsverordnung zum EEG von 2010
Siehe hier, https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
im Schnellverfahren durchgewunken, waren da weniger ein Thema.
Alleine in der folgenden Aussage des Andreas Luczak wird seine Fehleinschätzung. deutlich.
Zitat:…Das, was die fossilen Kraftwerke bei Ihrem Beispiel an Grundlast sparen, wenn PV-Speicher entladen werden, müssen sie tagsüber zusätzlich erzeugen (zuzüglich der Speicherverluste), wenn die Speicher geladen werden. Zitat Ende.
Das, was an Grundlast durch Speicher eingespart wird, müssen die fossilen Kraftwerke nämlich tagsüber… „nicht „…zusätzlich erzeugen, weil das Laden der Speicher von der Sonne übernommen wird.
Wenn die neuen Erkenntnisse des Prof. bei seinen Studenten in Kiel ankommen, hat die „Denkfabrik“ PV Magazine auch ihren Anteil dran.
Sollte das jetzt etwas zynisch klingen, ist das ausdrücklich nicht so gemeint, denn nur gemeinsam können wir das Beste aus der Energiewende machen, und Leute die Fehleinschätzungen erkennen und einsehen, .sind die idealen Bausteine für das Beste.
Lieber Herr Diehl,
erst einmal herzlichen Dank, dass Sie sich so rege und konstruktiv an der Debatte beteiligen. Zu Ihrer Aussage, dass die fossilen Kraftwerke die entladenen Speicher tagsüber nicht aufladen, sondern die Sonne: Es geht hier nicht um den grundsätzlichen Nutzen von PV sondern um die Frage, welchen ZUSÄTZLICHEN Nutzen ein handelsüblicher Haushalts-Solarspeicher hat. Und da ist es nun mal so, dass er im Mittel über seine Verluste Strom „vernichtet“ (bzw. in Wärme umwandelt). Mag ja sein, dass der Speicher tagsüber von der Sonne aufgeladen wird. Ohne Speicher würde die Sonne aber stattdessen fossilen Strom verdrängen. Ein Speicher der Nachts entladen wird, reduziert da den fossilen Strom, aber während er sich tagsüber auflädt, erhöht er genau mit seinem Ladestrom den fossilen Bedarf, der ansonsten durch PV-Rückspeisung reduziert worden wäre. Nur wenn die PV-Anlage ansonsten abgeregelt werden müsste und der Speicher diese Abregelung reduziert, hat man einen positiven Effekt. Aber wie schon mehrfach geschrieben ist dies nur in den allerseltensten Fällen der Fall (speziell, wenn die unsägliche und überflüssige pauschale Einspeisebeschränkung von 70% gekippt wird) und wird auch in den nächsten Jahren nicht der Fall sein. Dass natürlich irgendwann in den nächsten Jahrzehnten der Fall eintritt, dass so viel PV-Anlagen privater Haushalte abgeregelt werden müssen, kann natürlich sein, aber dann kann man immer noch überlegen, ob es gesamtwirtschaftlich sinnvoll ist, diese kleinen Privatspeicher zu fördern. Bis dahin sind aber die seit vielen Jahren staatlich geförderten Batteriespeicher bereits Elektroschrott.
Während im Bereich der Förderung für Privathaushalte Überförderung sehr genau begrenzt wird, wird für Großanlagen Förderung weit großzügiger eingeordnet.
Der verzögerte Anschluss der Offshore Windkraftanlagen wurde zudem erst in die Netzentgelte, dann in eine weitere (Offshore-)Netzumlage verändert.
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/offshore-windenergie.pdf?__blob=publicationFile&v=7
Es wurde auch Geld an Stromkund*innen zurückgezahlt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Offshore-Netzumlage
Die Bilanzierung der Vorteile und Nachteile ist ein weit komplexeres Anliegen, als durch plakative Einzelforderungen erklärbar und einer erweiterten Meinungsbildung gerecht werdend. Aus diesen Grund schwingt etwas Enttäuschung über den wissenschaftlichen Anspruch, im Zusammenhang mit Zwischenspeicherung von Elektrizität und Wärme, Mobilität und Energieeffizienz mit und der Vereinbarkeit mit flexiblen Strombezugstarifen ohne aufwendige, zusätzliche Messgeräteaufwendungen (für den Bereich privater und gewerblicher Anlagengrößen bis etwa 30-40kVA).
Der argumentative Aufwand und die investierte Zeit sollte sich, idealerweise, in verbesserter Qualität der gesetzlichen Regelungen zeigen, sonst bleibt der Eindruck verlorener Lebenszeit in der Auseinandersetzung mit der deutschen Energiewende und dem notwendigen Klimaschutz zurück, auf welchen auch die Friday-for-Future Initiativen wieder hinweisen werden, als nur einem Teil der anstehenden Aufgabenbereiche.
Bei der Diskussion um die Speicherverluste der Batteriespeicher muss man hier die Netz-u. Wandelverluste von 380kV/110kV/20kV – Niederspannung fairer Weise entgegensetzen, gerade auch im ländlichen Bereich, wo Leitungslängen der 20kV Leitung schonmal locker grösser 15km werden können.
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertragungsverlust
Darüber hinaus bin ich in diesem Zusammenhang der Meinung, dass die Speicher sehr wohl dazu beitragen den höheren Betrag der PV-Einspeisung in den Nachmittagsstunden (bei geringer Last) in den Hochlastbereich der Abendstunden zu verlagern und somit die Netze genau dann dezentral zu entlasten. Anschaulich sehr gut nachzuvollziehen am Lastgang dieser Woche.
https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&week=12
Wie ich finde insbesondere zukünftig auch verstärkt dadurch, dass durch die zunehmende e-Mobilität und beispielsweise nach der Nachhausefahrt von der Arbeit, bei ´Nicht-PV-Anlagenbesitzern´ teilweise der Ladevorgang für den nächsten Morgen gestartet wird. Da helfen die installiersten Speicher durchaus den abendlichen Peak zu glätten.
Ansonsten läd man bei vorhandener PV vorzugsweise ´netzdienlich´ am Nachmittag des Wochenendes, in der Woche während des Tags im Homeoffice bzw. im Winter bei Wind über Nacht. Flexibele Tarife wären hier zusätzlich entlastend.
Und das ist doch auch ein Beitrag, wenn man schon ein wenig weniger Netzentgeld für den Eigenstrom bezahlt und sein versiegeltes Dach – im Gegensatz zu vielen anderen, die hier keinen Beitrag leisten, dafür dann mehr Netzentgeld zahlen – zur Energieerzeugung bereitstellt, gelle?!
Weiterhin frohes Schaffen allerseits :- D
Ihr Beitrag beschreibt eines der Grundprobleme in dieser Diskussion: Natürlich können Speicher in bestimmten Fällen Überlastungen von Netzen verhindern. Und natürlich werden für eine kosteneffiziente Erreichung eines klimaneutralen Energiesystems jede Menge Speicher benötigt. Aber eben aktuell noch so gut wie gar nicht. Damit Speicher wirklich Netzinfrastrukturkosten sparen, müssen sie gezielt dort eingesetzt werden, wo tatsächlich konkret „der Schuh drückt“ und von den Netzbetreibern verlässlich gesteuert werden können. Das Netz ist für „worst case“ ausgelegt, da nützt es gar nicht, wenn an den allermeisten Tagen eine Spitze geglättet wird, wenn diese eben an ein paar Tagen, wo die Speicher nicht aktiv waren (weil sie z.B. nicht geladen worden sind, weil der typische Eigenverbrauchsalgorithmus die Speicher eben nur bei PV-Überschussleistung lädt) nicht geglättet wird.
Zeitabhängige Stromkosten, die die tatsächliche Netzbelastung widerspiegeln wären ein sehr effektives Mittel, Anreize für netzdienliches Verhalten zu schaffen. Wenn sich dann da in Einzelfällen damit Speicher finanzieren können, habe ich ja gar nichts dagegen. Ich wehre mich nur gegen eine pauschale Förderung, wo der konkrete stromwirtschaftliche Nutzen keine Rolle spielt.
Den Ausführungen zu Batterien kann ich nur beipflichten. Wenn die Bundesregierung sich bequemt hätte, das Strommarktdesign EU-rechtskonform zu reformieren, würde die unsägliche Doppelbelastung von Speichern mit Abgaben und Umlagen wegfallen, dann würde sich in PV-reichen Neubauvierteln bspw. ein Quartiersspeicher lohnen (wollten unsere Stadtwerke gern bauen, leider nicht wirtschaftlich). Das ist erheblich sinnvoller als die kleinen Geräte in den Kellern.
Ein Caveat möchte ich bezüglich der „Entsolidarisierung“ und der Fixkomponenten loswerden: zum einen – wie schon gesagt – ist es dem Netz völlig egal, ob der Strombezieher sparsamer lebt oder ob er einen Teil seines Verbrauchs selbst erzeugt. Zum anderen gehen alle einigermaßen seriösen Studien zur Transformation im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen davon aus, dass wir ca. 50% Einsparungen brauchen. Je höher aber meine Fixkosten, desto geringer ist der Anreiz zum Sparen.
Viel sinnvoller sind aus meiner Sicht flexible Strompreise, die gemäß der aktuellen Situation schwanken. Natürlich sollte jeder Privatanschluss dennoch die Wahl haben zwischen einem flexiblen, potentiell günstigerem Tarif und einem Tarif mit festen Bezugskosten.
Es gibt derzeit zwei Stromanbieter in DE (überregional), die in Verbindung mit einem Smartmeter (anders läßt es sich nicht abrechnen) den stündlich variierenden Strombörsenpreis an den Endnutzer durchreichen: Awattar (Tarif „hourly“) und Tibber. Damit kann man von Strompreisen, die stundenweise bis ins negative reichen, als Privatmensch profitieren. Funktioniert ohne Probleme.
Gerecht wird die Welt im Strommarkt nicht werden. Die Diskussionen darüber sind ziemlich mühselig. Wenn wir auf Dauer grüne Wälder und Wiesen haben wollen, dann gibt es nur eines. Wir brauchen das 1 Mio. Häuser Programm das in 10 Jahren abgearbeitet ist. Die Flächen sind vorhanden und die Anlagen sind am umweltverträglichsten zu realisieren. Auch gehören Speicher zu diesen Anlagen. Diese gehören auch subventioniert, so dass sie sich für den Häuslebauer lohnen. In Deutschland sind letztes Jahr 100.000 Speicher eingebaut worden. Mehr als 50000 sind miteinander vernetzt und tragen zur Netzstabilität bei. Das wird mit einer Million Speichern noch besser funktionieren. Man muss doch nur in die Zukunft schauen. In fünf Jahren werden mindestens 30% der neu zugelassenen Fahrzeuge Elektroautos sein. Dann stehen Akkus mit bist zu 100kW vor der Haustüre, welche man gegen Entgelt auch vernetzen kann. In Kupferzell, im Norden Baden-Württembergs baut Tennet einen 250 MW Batteriespeicher im Hochspannungsbereich. Das ist der größte weltweit, es waren sogar 500 MW geplant, aber die Bürger haben Angst in die Luft zu fliegen. Die Preise müssen so günstig werden, dass solche Speicher rentabel sind und das geht nur über die Masse. Wasserstoff wird in 10 Jahren auch bei 1 € pro Kilogramm liegen. Leider sind die Preise für CO2 noch zu niedrig, aber auch das wird sich ändern. Die Einspeisevergütung welche im Moment bezahlt wird, sollte man doch als Anerkennung betrachten, dass jeder, der so eine Anlage auf dem Dach hat, ein paar Tonnen CO2 einspart.
@ Andreas Luczak sagt am 30 März um 14.55 Uhr.
Lieber Herr Diehl,
Zu Ihrer Aussage, dass die fossilen Kraftwerke die entladenen Speicher tagsüber nicht aufladen, sondern die Sonne: .
Mag ja sein, dass der Speicher tagsüber von der Sonne aufgeladen wird. Ohne Speicher würde die Sonne aber stattdessen fossilen Strom verdrängen.
@ Andreas Luczak .
Jetzt sind wir am Punkt.
Ohne den Speicher würde die Sonne doch gar keinen fossilen Strom verdrängen.
Sie müssen bei Ihrer Betrachtung von dem „Faulen Ei“ ausgehen das der Energiewende mit der Ermächtigungsverordnung ins Nest gelegt wurde.
Hier noch einmal. https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…. Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend… „vollständig mit konventionellem Strom“, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise…Zitat Ende.
Sie sehen doch, dass mit dieser Änderung dem Ökostrom der vorrangige Verbrauch genommen wurde, wie, und wo, soll er denn da..nach Gesetzeslage. fossile Kraftwerke verdrängen.
Wie gesagt, Sie müssen bei dieser Diskussion von dem Etikettenschwindel ausgehen, der da 2010 konstruiert wurde, als die EE aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, und zum separaten Vermarkten an die Börse verbannt wurden. Seit dem werden sie zwar noch vorrangig eingespeist, aber nicht mehr vorrangig verbraucht.
Diesem Taschenspielertrick kann man im Sinne der Energiewende wirksam begegnen, in dem man mit Hilfe von Speichern den vorrangigen Verbrauch wieder herstellt. Wiederherstellt, in dem man tagsüber die Speicher mit der Sonne füllt, und damit nachts den fossilen Strom verdrängt.
P.s….Die Abschaffung des vorrangigen Verbrauchs der EE war die lobbyistische Vorbereitung auf den Kohleausstieg. Denn wenn die EE wie bis 2010 der Fall, zwingend in den Bilanzkreisen der Versorger geblieben wären, hätten die Versorger mit zunehmenden EE kontinuierlich immer weniger Kohlestrom gebraucht, und Kohlekraftwerke wären ohne Abfindung unrentabel vom Netz gegangen.
Ich verstehe immer noch nicht Ihre Behauptung, dass PV-Strom keinen fossilen Strom verdrängt. Erklären Sie mir doch bitte, was mit dem Strom passiert, den die PV-Anlagen einspeisen. Erzeugung und Verbrauch sind im Stromsystem immer exakt im Gleichgewicht. Mit jeder von PV-Anlagen eingespeisten kWh erzeugen andere Kraftwerke genau diese kWh weniger. Selbst wenn der Strom ins Ausland exportiert werden muss, wenn ein deutschlandweiter Überschuss entsteht, ersetzt er dort fossile Stromerzeugung. Die einzige Ausnahme sind wie gesagt netzbedingte Abregelungen, aber die finden so gut wie nie bei PV-Anlagen statt und schon gar nicht bei den privaten Kleinanlagen, über die wir hier sprechen.
@Andreas Luczak: Aber sicher, es gibt eine 70% bzw. 50% Abregelung, die bei privaten Anlagen sehr wohl von März bis September greift, selbst wenn noch Bedarfe bestehen, die konventionell befriedigt werden.
Der abgeregelte Strom ist also sehr gut in Batterien aufgehoben!
Wie Sie selbst anderweitig erklärt haben, sind die Batterien gar nicht in der Lage all diesen Srom aufzufangen. Darum sage ich, dass das Thema Wirkungsgrad bei einem Überschuss auch nicht relevant ist.
„Die Energiewende ist die größte Kapitalvernichtung seit dem zweiten Weltkrieg“. Dies wurde heute am 30.03. durch harsche Kritik des Bundesrechnungshofes an Minister Altmaier im Deutschlandfunk in nur zwei Minuten etwa gegen 11:45 Uhr wie folgt bestätigt: „Strompreise für Privathaushalte seien die höchsten in Europa und liegen ca. 40 % über dem EU- Durchschnitt; die Energiewende sei zu teuer; die Blackoutgefahr werde unterschätzt und es wird eine grundlegende Reform gefordert.“
In dieser Diskusssionsrunde wird zu viel einer irren Wende gehuldigt und um unwichtige Details gestritten. Keinem meiner bisher geäußerten Fakten kann widersprochen werden.
Deutschland schafft sich energietechnisch ab, ohne dem Klima zu nutzen. Während wir demnächst 44 GW Kohlekraftwerke abschalten wollen, wird China seine Kapazität von 1 100 auf 1 400 GW erhöhen, wie Stefan Aust in der WELT berichtete. Das Ausland lacht sich über uns kaputt.
Das wars, schade um meine Zeit, die ich ehemals als Schicht- und Betriebselektriker in einem Kohlekraftwerk sinnvoller genutzt hatte.
@ Andreas Luczak, Sie sind Professor für regenerative Energien an der Fachhochschule Kiel.
Wenn Sie jetzt z.B. für EON hier unterwegs wären, wovon ich zu nächst einmal nicht ausgehe, hätte ich Verständnis für Ihre Argumentation bezüglich den Heimspeichern.
EON und all die anderen Anbieter sehen nämlich in den Heimspeichern eine Konkurrenz für ihr Geschäftsmodell mit den virtuellen Speichern.
Für weniger Informierte, siehe hier.
https://www.eon.de/de/pk/solar/solarbatterie/eon-solarcloud.html
Wenn Sie solche Verdachtsmomente gar nicht erst aufkommen lassen wollen, bleiben Sie hier im Forum, und diskutieren Sie weiter bis einer Seite die sinnvollen Argumente ausgehen.
Bei „sinnvoll“ müssen wir unterscheiden, zwischen den Kommentaren aus ökonomischer und ökologischer Sichtweise.
Dass die Heimspeicher gegenwärtig noch zu teuer sind ist kein Geheimnis, ( ökonomisch ) aber für die Energiewende ( ökologisch ) sind sie unverzichtbar. Und besonders deswegen, weil man den vorrangigen Verbrauch, den man den Erneuerbaren 2010 genommen hat, im Sinne der Energiewende wieder wieder rückgängig machen kann.
Wie gesagt, bleiben Sie aktiv hier zu dem Thema, wenn Ihre Studenten in Kiel mitlesen, kann das sehr aufschlussreich sein, und eventuell zu einer digitalen Energiewende Vorlesung werden.
Ich kenne keine Studie, nach der die PV-Heimspeicher BEREITS JETZT ökologisch unverzichtbar seien. Da Sie dies behaupten, wäre es gut, wenn Sie hier im Forum so eine Studie zitieren könnten.
Dass Speicher für die Endphase der Energiewende natürlich sinnvoll sind (aber auch nur, wenn sie vom Netzbetreiber gesteuert werden, was aktuell nicht der Fall ist, da sich jeder nur individuell ökonomisch optimieren will), aber bis dahin die aktuell verbauten (und mit Steuergeld bzw. umgangenen Umlagen geförderten) Speicher bereits Elektroschrott sind, habe ich bereits weiter oben geschrieben.
Moin!
ich habe noch nie bemerkt, dass ein Artikel so viele Reaktionen hatte. Vielleicht liegt es am „Geschmäckle“ – im Abgang… nach „Neue soziale Marktwirtschaft“. Ich habe nicht alle Reaktionen gelesen (= lesen wollen), schließlich muss man aufmerksam bleiben… und sauber denken. Da schaffe ich es nicht, mehrere dutzend Beiträge mit der gebotenen Ernsthaftigkeit nachzuvollziehen.
Bei allen historischen, interessensgelenkten, chaotischen, planlosen… Elementen des Energiewirtschaftsgesetzes, wäre ein komplett neuer Ansatz eine politisch lohnende Aufgabe. Hier ging es ja auch nur um einen kleinen Teilaspekt der zwischen irgendwelche „gesetzten“ anderen (nicht naturgesetzlichen, sondern willkürlichen (Tinte auf Papier)) Festlegungen gezwängt werden soll.
Zu Beginn dachte ich noch praktischer, wollte (auch) in Details argumentieren. Zum Beispiel: Macht einfach die Speicher netzdienlich – dann „ist der Käse gegessen“. Warum werden E-Autos gefördert, die nicht netzdienlich eingebunden werden können.
Im September sind Wahlen!
Gruß aus der Pfalz
Peter
Andreas Luczak sagt am 31. März um 12.53 Uhr.
Ich verstehe immer noch nicht Ihre Behauptung, dass PV-Strom keinen fossilen Strom verdrängt. Erklären Sie mir doch bitte, was mit dem Strom passiert, den die PV-Anlagen einspeisen. Erzeugung und Verbrauch sind im Stromsystem immer exakt im Gleichgewicht.
@ Andreas Luczak
Für diese Erklärung muss ich immer wieder auf die seit 2010 gültige Ermächtigungsverordnung hinweisen.
Siehe hier: unter Auswirkungen. https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise….Zitat Ende.
Fazit: Kohlekraftwerke können seit 2010 wieder unbeschadet weiter laufen, weil der PV Strom separat an der Börse vermarktet werden muss. Dort fällt der als Überschuss an, senkt die Börsenpreise, und wird auf dieser Basis lukrativ ins Ausland verscherbelt. Und weil das physikalisch gar nicht möglich sein kann, dass der dezentral erzeugte PV Strom vorbei an allen Verbrauchern an die Börse kommt, hat man 2010 gleich beschlossen, dass der EEG Strom an der Börse nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt wird.
Siehe hier: https://www.netztransparenz.de/portals/1/EEG-Jahresabrechnung_2018.pdf
Dem PV Strom wurde quasi 2010 der vorrangige Verbrauch genommen. Diese Diskriminierung des PV Stromes kann man ohne Gesetzesänderung mit Speichern wieder rückgängig machen. Rückgängig in dem man die Sonne vor Ort einfängt, damit sie auch „Kaufmännisch“ erst gar nicht nicht an der Börse ankommen kann. Aber besonders dafür zu nutzt, um nachts fossilen Strom zu verdrängen.
Wie schon gesagt, um das zu verstehen, kommen Sie an der oben verlinkten Ermächtigungsverordnung nicht vorbei. Dieses „Faule Ei“, das damals den Erneuerbaren ins Nest gelegt wurde, zieht sich wie ein roter Faden nachteilig durch alle Bereiche der Energiewende.
Wenn Sie sich mit den Zusammenhängen beschäftigen, kann das ein ideales Thema werden für eine Fachhochschule Regenerative Energien.
Die Vermarktung von EEG Strom über die Netzbetreiber und die Börse hat nichts mit der physischen Verwendung des Stromes zu tun sondern nur mit der bilanziellen Zuordnung. Man kann nicht erzeugten Strom physikalisch einzelnen Verbrauchern zuordnen. Alle Erzeuger speisen gewissermaßen in ein gemeinsamen Stromsee ein, aus dem sich dann alle Verbraucher bedienen. Der Börsenpreis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage und dem Merit Order Prinzip. Ob der EEG Strom über die kleinen Stadtwerke vermarktet wird oder über die Strombörse ändert nichts an dem physikalisch vorhandenen zusätzlichen Stromangebot, welches damit automatisch den Börsenstrompreis senkt. Dass sich dadurch die EEG Umlage automatisch erhöht, hat den negativen psychologischen Effekt, dass die Kosten der Ökostromförderung in der Stromrechnung höher erscheint, als sie tatsächlich sind, da der gesunkene Börsenstrompreis in der Stromrechnung nicht sichtbar ist.
Durch den mit einem künstlich extrem negativen Preis, mit dem die Netzbetreiber den Ökostrom an der Strombörse anbieten ist sichergestellt, dass der Ökostrom immer auf alle Fälle als erstes von den Stromkäufern abgenommen wird und die teureren sonstigen (fossilen) Erzeuger gemäß des Merit-Order Prinzips aus dem Markt gedrängt werden. Und nochmal: Solange Ökostrom nicht auf Erzeugerseite abgeregelt wird, wird er zwangsläufig irgendwo physikalisch auch verbraucht und ersetzt damit alternative fossile Stromerzeugung.
Alles weitere sollten wir vielleicht mal in einem Telefonat oder bilateral diskutieren, da dies hier im Forum sonst zu weit führen würde.
Andreas Luczak
Als Ergänzung zu Ihrer Frage, wo denn der eingespeiste PV Strom geblieben sein soll.
Schauen Sie mal hier: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/
Ab 2010 wo der PV Strom an die Börse verbannt wurde passierte noch nichts, weil sich der PV Überschuss an der Börse erst mal einpendeln musste. Dazu kam, dass die ersten AKW vor dem Aus standen, und in den einschlägigen Medien Stimmung gemacht wurde mit künftiger Stromknappheit, und Verteuerung. Der Strommarkt war bis 2011 eher spekulativ, und viele deckten sich vermutlich mit Langzeitverträgen ein. Als man dann gemerkt hatte, dass die düsteren Prognosen nicht eintrafen, stieg der Stromexport rapide an, wie Sie der Grafik entnehmen können. In den einschlägigen Medien rissen die Schlagzeilen nicht ab wie z.B. „Und wieder musste für Milliarden Ökostrom ins Ausland verschenkt werden“ Dass das physikalisch gar kein Ökostrom sein konnte, interessierte bei den Lesern niemand. Dass es tatsächlich nur Kohlestrom sein muss, der da als Überschuss ins Ausland geht, bestätigt wiederum die Grafik ab etwa 2017. Von da an wurden vermehrt Kohlekraftwerke still gelegt, und sofort wurde der Export weniger.. Und dass da in der Tat nichts verschenkt wurde, ist auch belegt.
Siehe hier: https://www.iwr.de/news/stromexport-deutschland-erzielt-rekordeinnahmen-news26696
Münster – Die deutsche Stromwirtschaft hat im Jahr 2013 mit dem Export von Strom so viel verdient wie noch nie.
Ich hoffe, dass ich Ihnen belegen konnte, wo der eingespeiste PV Strom bleibt, oder genauer gesagt, wie er umfunktioniert wird.
Da an diesen Etikettenschwindel gesetzlich niemand was ändert, geht das nur über speichern,..speichern,…. und nochmal speichern, damit PV Strom nachweislich im Land bleibt, und hier bei uns fossilen Strom verdrängen kann.
Wie die Emissionsbilanz von PV-Anlagen (und anderen Ökostrom-Erzeugungsarten) bestimmt wird, können Sie in der folgenden Publikation nachlesen: ): https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2019-11-07_cc-37-2019_emissionsbilanz-erneuerbarer-energien_2018.pdf
Dabei wird die Auswirkung von PV-Anlagen auf den gesamten europäischen Strommarkt berücksichtigt. Das von Ihnen immer wieder hartnäckig gebrachte Argumente, dass es emissionstechnisch schlechter sei, den Ökostrom über die Strombörse zu vermarkten, als direkt über die Stadtwerke wird auch nicht dadurch richtiger, indem Sie es immer wieder wiederholen.
Ebenso bleibt es unrichtig, bestimmten Stromflüssen physikalisch einen bestimmten Erzeuger zuzuordnen. Wenn in Deutschland eine Leistung von 70GW Ökostrom und 10GW Kohlestrom erzeugt wird, aber in Deutschland nur ein Bedarf von 70GW besteht, wird eine Leistung von 10GW exportiert. Aber diesen exportierten 10GW direkt den Kohlestrom zuzuordnen ist nicht zulässig. Genauso könnte man den 10GW Export als Ökostrom bezeichnen, und dafür die 10GW Kohlestrom als in Deutschland genutzt bezeichnen. Dass in diesem Beispiel überhaupt noch 10GW Kohlestrom erzeugt wird, obwohl dies für den Bedarf in Deutschland eigentlich gar nicht notwendig ist, liegt daran, dass wir eben einen europäischen Strommarkt haben und es jedem Erzeuger frei steht, seinen Strom dorthin zu verkaufen, wo er will, wenn dies für ihn finanziell vorteilhaft ist.
Durch den Ausbau des Ökostroms sinkt der Marktpreis des Stromes (und damit die Erlöse der fossilen Kraftwerke) und durch höhere CO2-Preise steigen die Brennstoffkosten der fossilen Kraftwerke, und zwar besonders bei den Kohlekraftwerken. Dies ist genau der Grund warum die Kohleerzeugung in Deutschland und Europa in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist. Will man diesen Prozess beschleunigen, muss man die Menge der ausgegebenen Emissionszertifikate stärker als bislang geplant reduzieren, was die Rentabilität von Kohlekraftwerken und damit auch deren Auslastung weiter vermindert. Ein staatlich angeordneter Kohleausstieg in Deutschland ist zwar für Klimaaktivisten ein publikumswirksamer plakativer Erfolg, bringt dagegen auf europäischer Ebene zunächst einmal gar nichts, weil die dabei freiwerdenden Emissionszeritifkate von anderen fossilen Kraftwerken in Europa genutzt werden und erzeugt milliardenhohe Entschädigungsansprüche.
Andreas Luczak sagt:
Das von Ihnen immer wieder hartnäckig gebrachte Argumente, dass es emissionstechnisch schlechter sei, den Ökostrom über die Strombörse zu vermarkten, als direkt über die Stadtwerke wird auch nicht dadurch richtiger, indem Sie es immer wieder wiederholen.
@ Andreas Luczak.
Da haben Sie mein Argument falsch gedeutet. Ich argumentiere, dass es emissionstechnisch besser war, als die EE noch zwingend den Versorgern zugeteilt wurden.
Lesen Sie dazu meinen Beitrag vom 01. April um 10.04 Uhr.
„obwohl dies für den Bedarf in Deutschland eigentlich gar nicht notwendig ist, liegt daran, dass wir eben einen europäischen Strommarkt haben und es jedem Erzeuger frei steht, seinen Strom dorthin zu verkaufen, wo er will, wenn dies für ihn finanziell vorteilhaft ist.“
Entsolidarisierung (der) einiger Großkonzerne, welche europaweit agieren gegenüber EEG-gesetzlich gebundenen privaten Normalstromkund*innen und Kleineinspeiser*innen bis 30-40kVA (Kleinverbraucher*innen, sehr weit unterhalb einer 1Mio kWh Bemessungsgrenze, wie in der Offshore-Netzumlage beschrieben).
In ihrer Argumentation soll dazu eine netzentlastende (im Sinne kundenorientierter Regelungsleistung/-planung) und gewerbestützende Förderung von kleinen, dezentralen Stromzwischenspeichern unterbleiben, weil eine netzstützende Wirkung im Niederspannungsverteilnetz nicht den idealsten Vorstellungen der wissenschaftlichen Expertise für Stromnetzausbau im Planungshorizont der nächsten 5-10 Jahre entspräche?
Wo Sie den Idealismus bei großen Stromanbietern finden, das bleibt damit Ihr Geheimnis. Die Idealist*innen sind die Pioniere der Anfangsjahre. Respekt.
„Wenn mein Nachbar sein Elektroauto lädt, ist es für das Netz besser, wenn ich meinen überschüssigen Solarstrom ins Netz einspeise, anstatt damit meine Photovoltaik-Batterie aufzuladen.“
Es gilt die richtigen Anreize zu schaffen, dazu gehören niedrige Preise für die Netznutzung bei niedriger Netzauslastung und hohe Preise zu anderen Zeiten, um teuren Netzausbau zu vermeiden.
Die vorgeschlagenen höheren Einspeisevergütungen unabhängig vom Zeitpunkt der Einspeisung und ebenso vorgeschlagenen niedrigeren Arbeitspreise würden die Problematik dagegen noch verschärfen.
Wir haben schon hohe Netzkosten aufgrund von (lokalen) Photovoltaiküberschüssen. Das ist auch vollkommen logisch und leicht nachvollziehbar. Photovoltaik wird vor allem verteilt in der Fläche im Süden Deutschlands erzeugt, die großen Verbrauchszentren sind in den Städten verteilt übers Land. Bei über 50 GW an PV kommt PV an sonnigen Tagen im Sommerhalbjahr am Wochenende auf deutlich über 50% des nationalen Strombedarfs.
Noch lässt sich das über Netzausbau lösen. Er ist aber extremst ineffizient, da diese lokalen Überschüsse in sehr wenigen Stunden entstehen.
Davon merkt aber weder der PV Anlagenbetreiber etwas (er bekommt weiter die Vergütung auch in den wenigen Stunden, für die die Verteilnetze ausgebaut werden müssen) noch der Konsument (der zahlt 30 Cent die kWh egal, ob es gerade 19:00 in der Dunkelflaute ist oder 15:00 bei minus 10 Cent an der Börse bei strahlendem Sonnenschein am Wochenende).
Bzw. der Konsument merkt schon etwas, denn die Netzausbaukosten werden auf jede kWh umgelegt.
Damit sich an der Situation etwas ändert, müssen die Strom- und Netzpreise für die Erzeuger und Verbraucher flexibilisiert werden und die Kosten anreizpassend reflektieren.
Damit entsteht dann auch ein Wettbewerb, der günstige Preise ermöglicht. So kann ein Haushalt dann mit einer Hybridheizung (automatisch geregelt) entscheiden bei freiem Netz und verfügbarem Ökostrom mit einer Wärmepumpe zu heizen, ein paar Stunden mit einem kleinen Wärmespeichern überbrücken, oder mit einem Quartiersspeicher einen größeren Zeitraum. Alternativ kann in der Dunkelflaute von der Wärmepumpe auf eine (Bio)Erdgasheizung umgesschaltet werden. Das Elektroauto kann im Winter nachts mit Windstrom geladen werden. Mit einer großen Batterie kann gegebenenfalls eine Woche Dunkelflaute überbrückt werden, oder das Auto kann auf der anderen Seite eines Netzengpasses in der Nähe eines Windrades schnell geladen werden.
Auch kann Industrie dann da zugebaut werden, wo billiger Strom zur Verfügung steht.
Heute bestehen sogar perverse Anreize, nicht da zu bauen, wo viel erneuerbarer Strom erzeugt wird, weil die lokalen Netzentgelte auf die lokalen Verbraucher umgelegt werden, und damit in Regionen mit hohem Netzausbaubedarf aufgrund hoher lokaler erneuerbarer Erzeugung die Netzentgelte höher sind als in industriellen Zentren.
Entsolidarisierung? Leute lasst euch sowas doch nicht einreden. Wenn wenige von uns Ameisen ein paar Promille vom großen Kuchen knabbern kommt jemand daher und zeigt auf die Ameisen, die zu weit weg vom Kuchen sind und red was von Entsolidarisierung.
Nur ein Beispiel von vielen: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/daimler-dividende-kurzarbeitergeld-hauptversammlung-101.html das ist Entsolidarisierung.
Gewinne privatisieren – Verluste sozialisieren so läuft das im Sinne der neoliberalen „Marktwirtschaft“ (schon das Wort ist ein irreführender Euphemismus)
Ich entsolidarisiere mich gerne von den Renditeerwartungen des Kapitals.
Andreas Luczak sagt:
Die Vermarktung von EEG Strom über die Netzbetreiber und die Börse hat nichts mit der physischen Verwendung des Stromes zu tun sondern nur mit der bilanziellen Zuordnung.
@ Andreas Luczak
Nach der Ermächtigungsverordnung von 2010 hat das sehr wohl was mit der physischen Verwendung zu tun. Bis 2010 war die physische Verwendung „Zwingend“ geregelt.
Bis 2010 bekamen die Versorger entsprechend ihrem Versorgungsvolumen einen Anteil EEG Strom zwingend zugeteilt, den Rest mussten sie sich konventionell beschaffen. Die fossilen Erzeuger mussten sich dem Bedarf , sprich Nachfrage anpassen, wenn nicht ging das eindeutig auf ihre Kosten.
Seit 2010 können die fossilen Erzeuger wieder ohne Schaden voll drauf los produzieren.
Dem EEG Strom wurde 2010 der.. „vorrangige“.. Verbrauch genommen. Und weil die Fossilen in der Tat drauf los produzieren, entsteht an der Börse Überschuss, der dem EEG Strom in die Schuhe geschoben wird, was physikalisch gar nicht sein kann, und bis 2010 … „gesetzlich“ … nicht möglich war.
Fakt ist das Folgende.
Zitat IWR: Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise.Zitat Ende.
Das IWR hat schlicht und einfach damit unrecht, zu suggerieren, dass speziell der Wälzungsmechanismus die Ursache des Strompreisverfalls durch Ökostrom ist und es gibt auch keine einzige anerkannte wissenschaftliche Institution, die so etwas behauptet. Ob man durch den Ökostrom das Angebot an der Börse erhöht oder durch die Direktvermarktung des Ökostroms durch die Stadtwerke die Nachfrage an der Börse reduziert kommt exakt auf den selbenden preissenkenden Effekt hinaus. Kein fossiles Kraftwerk produziert einfach „drauf los“, wie Sie behaupten. Der Strompreis ergibt sich immer genau so, dass sich ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Stromangebot und Stromnachfrage ergibt.
Was jedoch unstrittig ist, ist die Tatsache, dass durch den Ökostromausbau gesunkenen Marktpreis des Stromes die EEG Umlage automatisch zunimmt und von den Verbrauchern gezahlt werden muss, währen die gesunkenen Stromeinkaufspreise nicht unbedingt an den Endverbraucher weitergegeben werden. In Summe hat der durch den Ökostrom gesenkte Marktpreis des Stromes aber zu erheblichen Einnahmeverlusten der konventionellen Energieversorger geführt.
„In Summe hat der durch den Ökostrom gesenkte Marktpreis des Stromes aber zu erheblichen Einnahmeverlusten der konventionellen Energieversorger geführt.“
Die Energieversorgungsunternehmen haben in ähnlichen Marktsituationen vor dem „Unbundling“ durch angepasste Netzentgelte einen unternehmensinternen Ausgleich schaffen können?
Andreas Luczak sagt:
In Summe hat der durch den Ökostrom gesenkte Marktpreis des Stromes aber zu erheblichen Einnahmeverlusten der konventionellen Energieversorger geführt.
@ Andreas Luczak
Deshalb sind immer mehr konventionelle Erzeuger auch zu Händlern geworden, wo man mit den niedrigen Marktpreisen lukrative Geschäfte machen kann.
ich bin der Meinung, es sollte beides möglich und attraktiv sein… der Eigenverbrauch und das Einspeisen, besser ausgedrückt die Netzdienlichkeit. Da stimme ich dem Artikel zu, dass der Anreiz der Rückspeisung und der Solidarität zur Zeit nicht gegeben ist. Zur Zeit ist das System schon so angelegt, dass jeder möglichst seinen eigenen Vorteil sucht, wobei die Gemeinschaft nur wenig profitiert. Warum zukünftig nicht mehr die Erzeugung fördern, sondern die Rückspeisung ins Netz zur rechten Zeit, also die Bereitstellung von Regelenergie und den Ausgleich von hohen Lastspitzen in den Morgen- und Abendstunden. Eigentlich ist es doch das, was das Netz und somit die Allgemeinheit benötigt… die flexible Bidirektionalität im Schwarm.
Die Förderung dieser rückspeisenden Energie würde bedeuten, dass man sowohl Photovoltaik als auch Speicher maximal und im Überfluss ausbaut…. dass sogar als Business Modell extra noch viel mehr PV und viel mehr Speicher für das Grid zugebaut wird, als es nur mit dem lokalen Eigenverbrauch geschähe. So kann der Speicher zusätzlich für günstigen überflüssigen Windstrom genutzt werden, um ihn lukrativ in knappen Ökostrom-Zeiten für alle zurückspeisen zu können.
Grundvoraussetzung ist da natürlich der (lohnende) dynamische Strompreis im Überschuss-Bezug aber auch in der Rückspeisung bei Mangel. Ich hege ja die Hoffnung, dass mit VW und Elli in 2 Jahren sich da in Verbindung mit bidirektionalem Speicher noch einiges Neues gerade in diesem Stromhandel auftun wird. Die Politik muss für so eine Öffnung des Strommarktes ja auch noch die Voraussetzung schaffen…
Zum Argument, man könne die Erzeugung/Verwendung nicht zuordnen: Jeder weiss, dass Strom physikalisch immer den kürzesten Weg geht. Wenn ich also PV im direkten Versorgungsgebiet eines Stadtwerks habe, wird vor allem der Stadtwerkestrom verdrängt. Sobald aber ein Umspannwerk mit Einspeisung weiterer Kraftwerke als Sammelpunkt hinzukommt, kann man schon nicht mehr genau sagen, welcher Strom da verdrängt wird, allgemein nur noch der Strommix am Umspannwerk bzw. Knotenpunkt. Der Bilanzkreis bildet alle Erzeuger darin ab als Strommix.
Man kann aber schon sagen, welcher Strom da ins Ausland (oder einen benachbarten Bilanzkreis allgemein), wenn man die Regelbarkeit der Kraftwerke einbezieht. Ein kleines Beispiel: ein EFH steht unmittelbar neben einem Kohlekraftwerk. Daneben sei ein universeller weiterer Bilanzkreis. Es ist dunkel. Das EFH bezieht 100% Kohlestrom. Dann scheint die Sonne. Das EFH bezieht weitgehend PV-Strom. Da das Kohlekraftwerk nicht gut regelbar ist, drückt der Strom in den benachbarten Bilanzkreis. Aber wie gesagt, je mehr Erzeuger und Verbraucher in einem Bilanzkreis zusammengefasst sind, desto weniger kann man sagen, welcher Strom rausgeht (aufgrund der ich mischenden Entfernungen zwischen Erzeugern und Verbrauchern), deshalb bleibe man besser beim Strommix.
Noch eine Ergänzung dazu: Der Bilanzkreis muss weder von den Verbrauchern her noch von den Erzeugern her ein zusammenhängendes, übereinstimmendes räumliches Gebiet sein. Es ist stattdessen ein virtuelles Konto, bei dem Erzeugung und Verbrauch ausgeglichen sein muss. Ein Bilanzkreisverantwortlicher kann Kunden haben, die über ganz Deutschland verteilt sind und Erzeuger, die irgendwo im europäischen Verbundnetz liegen. Genau deshalb ändert sich emissionstechnisch auch nichts direkt, wenn man einen Ökostromtarif abschließt, da sich dadurch nur die bilanzielle Zuordnung der bereits vorhandenen Ökostromerzeugung zu den Verbrauchern ändert. Zertifizierte Ökostromanbieter investieren jedoch ihre Gewinne in den Bau von Ökostromanlagen, was aber auch nicht unbedingt die europäischen Emissionen senkt, da es unklar ist, ob dies tatsächlich zusätzliche Anlagen sind, oder Anlagen, die ansonsten eben von anderen Investoren bezahlt worden wären. Abgesehen davon: Wie schon in meinem Grundartikel beschrieben: Die Emissionen im europäischen Stromsektor werden seit einigen Jahren wirksam über den Emissionshandel gesteuert, alle anderen nationalen Maßnahmen kosten unnötiges zusätzliches Geld und bewirken nur Emissionsverschiebungen innerhalb von Europa.
Und noch zur physikalischen Zuordnung von Stromerzeugung und Verbrauch: Wenn es in einen großen See mehrere Zu- und Abflüsse gibt, kann man natürlich mit enormen Aufwand versuchen, herauszufinden, welches Molekül von welchem Zufluss zu welchem Zeitpunkt in welchem Abfluss landet und die physikalische Zuordnung ist grundsätzlich natürlich auch irgendwie möglich. Aber für die Frage, woraus der See in Summe besteht, ist diese Frage komplett irrelevant.
Andreas Luczak sagt:
Das IWR hat schlicht und einfach damit unrecht, zu suggerieren, dass speziell der Wälzungsmechanismus die Ursache des Strompreisverfalls durch Ökostrom ist und es gibt auch keine einzige anerkannte wissenschaftliche Institution, die so etwas behauptet. Ob man durch den Ökostrom das Angebot an der Börse erhöht oder durch die Direktvermarktung des Ökostroms
@ Andreas Luczak.
Das ist nicht das Thema hier. Sie haben leider dem IWR Zitat nicht das entnommen, was da Speicher relevant zum Ausdruck kommt. Wir diskutieren hier nicht über Preise, sondern um den emissionstechschnischen Vorteil von Speichern.
Hier nun das Speicher relevante aus dem Zitat.
Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, Zitat Ende.
Seit dem die EE aus den Bilanzkreisen raus genommen und an die Börse verbannt wurden, können die Fossilen wieder voll liefern, sprich produzieren.
Das kann man verhindern, in dem man die Sonne, und Wind durch Speicher wieder in die Bilanzkreise integriert Integriert in der Form, dass in den Bilanzkreisen weniger Nachfrage nach fossilem Strom entsteht.
Ihre Aussage ist allein schon deshalb unztutreffend, weil mehr und mehr Stadtwerke zu 100% Ökostrom einkaufen und RWE, E.ON & Co immer stärker selber an Ökostrmanlagen beteiligt sind. Je mehr Ökostrom produziert wird, zu welcher Zeit auch immer, desto weniger fossiler Strom wird produziert. Durch die stark negative Bepreisung, mit der die Netzbetrieber den Ökostrom am Markt anbieten müssen, ist sichergestellt, dass der Ökostrom auch auf alle Fälle abgenommen wird und die teuersten fossilen Kraftwerke aus dem Markt geschoben werden (Merit-Order-Effekt). Der fossile Anteil der Stromerzeugung in Deutschland nimmt parallel zum Ausbau der Ökostromerzeugung seit Jahren permanent ab, völlig unabhängig von dem ständig von Ihnen angeprangerten Wälzungsmechanismus, welcher angeblich ein Argument für Solarspeicher sei.
Andreas Luczak sagt:
Durch die stark negative Bepreisung, mit der die Netzbetrieber den Ökostrom am Markt anbieten müssen, ist sichergestellt, dass der Ökostrom auch auf alle Fälle abgenommen wird und die teuersten fossilen Kraftwerke aus dem Markt geschoben werden (Merit-Order-Effekt).
@ Andreas Luczak.
Fossile Kraftwerke aus dem Markt geschoben werden ist richtig, Nach der gegenwärtigen Gesetzeslage aber leider nicht bei uns, sondern in den Nachbarländern, wo wir unseren überschüssigen Strom hin liefern.
Bis 2010 wo der EEG Strom noch den Versorgern zwingend zugeteilt wurde, war sicher gestellt, dass es deutsche fossile Kraftwerk waren die verdrängt wurden. Denn der EEG Strom war ja schon durch die Zwangszuteilung bei den Versorgern, und die mussten bei den fossilen deutschen Kraftwerken weniger anfordern, mit anderen Worten, die Fossilen mussten weniger produzieren.. Erst ab 2010 wo der EEG Strom aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen, und zum verramschen an der Börse freigegeben wurde, können die deutschen fossilen Kraftwerke wieder uneingeschränkt produzieren. Der Überschuss der seit dem an der Börse entsteht schiebt man dem EEG Strom in die Schuhe, denn der wird ja seit 2010 gezwungenermaßen dort verkauft. Dass das physikalisch gar nicht möglich ist interessiert niemand… Dass es aber trotzdem möglich ist, hat man 2010 gleich mit beschlossen, dass EEG Strom an der Börse nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt wird.
Sie kennen doch sicher aus den einschlägigen Medien die Schlagzeilen wie z, B., „Letzten Monat wieder für Millionen Ökostrom ins Ausland verschenkt“ Dass das physikalisch gar nicht möglich ist, interessierte kein Schwein.
Mit Eigenverbrauch und Speichern, kann jeder selbst diesen Etikettenschwindel verhindern, und die Erneuerbaren garantiert im Lande behalten. Deshalb halte ich im Gegensatz zu Ihnen im Sinne der Energiewende, Eigenverbrauch mit Speicher für förderungswürdig.
Ich möchte noch auf folgende Arbeiten von Catapult Energy Systems hinweisen.
Cost Reflective Pricing in Energy Networks
und
Rethinking Electricity Markets
Die Auslastung von Stromleitungen ist ein wichtiger Faktor bei den Kosten.
AKW/Braunkohlekraftwerk zu Aluminiumwerk mit 100 Euro pro kW und Jahr bei über 90% Auslastung = 10000 Cent für 10000 kWh = 1 Cent pro kWh
Sackt die Auslastung weg, z.B. 10 kWp an PV braucht an weniger als 10% der Zeit eine Leitung steigen die Kosten pro kWh
Kostenreflektierende Anreize beachtende Bepreisung ist also daraufhin ausgerichtet, dass zu Zeiten niedriger Auslastung der Leitungen die Preise niedriger sind.
Das wird über Leistungspreise (z.B. 90 Euro pro kW und Jahr) für die Industrie gemacht, oder in der Vergangenheit gab es reduzierte Preise für Nachtstrom.
In Zukunft sollte das viel granulärer (zeitlich und räumlich) geschehen.
Der zweite Bericht von energy systems catapult erläutert das in mehr Detail, der erste Bericht geht mehr auf die von Herrn Luczak Problematik ein.
Andreas Luczak sagt.
Ihre Aussage ist allein schon deshalb unztutreffend, weil mehr und mehr Stadtwerke zu 100% Ökostrom einkaufen und RWE, E.ON & Co immer stärker selber an Ökostrmanlagen beteiligt sind.
@ Andreas Luczak
Zu nächst einmal ist das nicht.. „ meine. Aussage“.. sondern die Interpretation der gegenwärtigen Gesetzeslage, vom IWR. .die ich lediglich zitiere.
In Kraft getreten 2010 im Schnellverfahren mit einer Ermächtigungsverordnung .Und wenn Sie dann lesen wer die treibenden Kräfte für diese Änderung waren, ist schon einiges gesagt.
Siehe hier unter Auswirkungen https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat :…Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Zitat Ende.
Wenn Stadtwerke Ökostrom einkaufen, oder RWE an Anlagen beteiligt ist, ändert das nichts an dieser Gesetzeslage.
Reinen zertifizierten Ökostrom können Stadtwerke möglicherweise über PPA Verträge bekommen, oder Wasserkraft aus Norwegen, aber nicht über das EEG EEG Strom verliert an der Börse sein Grünstromprivileg und wird zu Graustrom. Übrigens auch eine Diskreditierung des Stromes aus Erneuerbaren, die dieser Ermächtigungsverordnung geschuldet ist.
Fazit: Im Zusammenhang mit dem Eigenverbrauch geht es aber hauptsächlich um den Einspeisevorrang, den man den Erneuerbaren Energien 2010 gesetzlich genommen hat, Einen Status der eindeutig der Emissionsverhinderung diente. Mit dem Eigenverbrauch, den Sie als nicht förderwürdig bezeichnen, kann jeder selbst den Etikettenschwindel umgehen, und mit speichern dafür sorgen, dass der vorrangige Verbrauch von EEG Strom wieder hergestellt wird., und Emissionen vermieden werden. Einem Etikettenschwindel, dem Sie stellenweise auch erlegen sind, wie ich Ihren Äußerungen entnehme.
Herr Luczak,
ehrlich, ich finde ihre Argumentation etwas zu kurz gegriffen. Leider fehlen mir die Kontakte, um wirklich die „wahren“ Kosten für das Netz zu bekommen. Aber wenn selbst (kleine) Netzbetreiber private PV-Anlagen plus Batterie fördern, kann es mit dem „schmarotzen“ durch den Eigenverbrauch ja nicht weit her sein.
_Aber_ was ich weiß ist, dass sich eine PV-Anlage ohne erhöhten Eigenverbrauch im meinem Fall nicht lohne würde:
Ohne Batterie kostet mich die kWh (auf 20Jahre gerechnet, nur Anschaffungspreis): 8,10ct/kWh (netto)
Ich bekomme aber 6,99ct/kWh netto. D.h. ich mache 1,11ct Verlust.
Wenn ich nun die Mittags erzeugte kWh abends zurück kaufe, kommen noch mal 26ct dazu.
Mit Batterie mache ich durch den Verkauf noch mehr Verlust, war aber z.Bsp. im März 96% Autark.
Habe also Geld gespart.
Im Übrigen verdient der Netzbetreiber an jeder von mir eingespeisten kWh 20ct und ich produziere 2x mehr als ich überhaupt verbrauch.
Fazit: PV-Neulingen die Batterie mit fadenscheinigen Argumenten oder der Sozialkeule madig zu machen ist einfach nur schlechter Stil
Sehr geiler und gut ausgearbeiteter Artikel. Ich finde solche Arbeit sollte geteilt werden, wodurch viel schneller ein Wandel zu Erneuerbare Energien entstehen kann als durch Proteste vor einem Kohlekraftwerk. Ich hoffe 1-2 gute Politiker werden auf diesen Artikel aufmerksam und versuchen Dinge in die richtige Richtung zu leiten.
@ Tim Wienkamp Dagegen stehen leider aber auch 2-3 Politiker vom Union Wirtschaftsflügel, die denen das schnell wieder ausreden.
Sehr geehrter Herr Luczak,
gerne können wir darüber diskutieren, ob man die Netzetgelte, die derzeit über die kWh bezahlt werden z.B. über eine bezahlbare Anschlussgebühr bezahlen könnte. Da ich im Sommer meine 30 kW-Anschluss nicht nutze aber im WInter sehr wohl diese Leistung vom NEtz benötige.
Aber die Entsolidarisierung als eine der Begründung zu nehmen, finde ich ausgesprochen ärgerlich und spricht auf die typisch deutsche Neid-Kampagne an.
Eine erste Gegenfrage wäre, wie wollen Sie mit den Mitbürgern umgehen, die durch LED-Lampen und effizientere Kühlschränke z.T. 2-3.000 kWh/Jahr einsparen?
Im Vergleich produziert eine PV-Anlage von 5 kWp in NRW 4.500 kWh, was dem Bedarf eines vierköpfigen Haushaltes entspricht. Mit 30% Eigenstrom ohne Speicher findet eine „Entsolidarisierung“ von 1.350 kWh statt.
Nach Ihrer Logik müssten die ebenfalls aufgrund der Entsolidarisierung bestraft oder mit entgangenen Netzentgelten beaufschlagt werden. Wann können wir auch im Netzsektor einen Markt haben? Soll heißen, wann wird wieder Eigeninitiative belohnt, anstatt alles gleich machen zu wollen?
Vielleicht helfen mal Zahlen, was Entsolidarisierung in Zahlen heißt:
Selbst der BDEW und die Bundesnetzagentur sprechen in 2023 von 5 TWh Eigenstromnutzung. Das mag für einen Einfamilienhausbesitzer sehr viel sein, aber im Bundesgebiet werden derzeit 540 TWh benötigt. Bei weniger als 1% des Gesamtverbrauchs von Endsolidarisierung zu sprechen finde ich fehl am Platz.
Wenn man nun wie Sie gesagt haben Elektromobilität und Wärmepumpe dazu nimmt, wird der Bedarf an Strom sicher ansteigen. Auch hier möchte ich das an einem existierenden Beispiel verdeutlichen, dass Ihre Anregung aus meiner Sicht in die falsche Richtung geht:
Ein existierendes Mehrfamilienhaus (5 Parteien) verbraucht 14.000 kWh Strom im Jahr.
Es wurde eine PV-Anlage mit Speicher verbaut, die 24.500 kWh pro Jahr produziert.
Seit Juli 2020 wird ein Elektroauto zum Teil mit der PV-Anlage geladen. In dem halben Jahr wurden ca. 1.000 kWh für das Elektroauto benötigt.
Ende April kommt nun noch eine Wärmepumpe mit vor. 20.000 kWh Strombedarf pro Jahr anstatt einer Ölheizung zum Strombedarf dazu.
Dazu nun die Ergebnisse zum Stromverbrauch und zur Strombelieferung:
• Bilanziell auf das Jahr gesehen wird ein Energieautarkiegrad von größer 68% erreicht.
• Real werden 41% des erzeugten Stroms selber genutzt und der Strom von der PV-Anlage wird zu über 60% selber genutzt.
• Zudem werden 100% CO2 vor Ort eingespart.
• Für den Netzbetreiber bedeutet das:
• Vorher: Belieferung von 14.000 kWh
• Nachher: Belieferung von 21.300 kWh/Jahr!
(14.000 kWh+20.000 kWh+2.000 kWh- 60%x24.500 kWh)
Somit von einer Endsolidarisierung zu sprechen ist einfach falsch, der Strombezug steigt.
Daher mein Apell, endlich im Gesamtsystem zu denken. Hier ist Brüssel ja inzwischen weiter, dass der überschüssige Strom in dem genannten Beispiel auch direkt an die Nachbarn verkauft werden dürfte, technisch möglich, aber regulatorisch nicht gewünscht.
Somit geht es aus meiner Sicht nicht darum den Eigenstromverbrauch nicht mehr zu fördern und damit auszubremsen, sondern das gesamte System endlich auf das überfällige zukünftige System umzustellen.
Das Konzept der gesetzlich festgesetzten Einspeisevergütung über das EEG basiert darauf, dass die Stromkunden über einen erhöhten Strompreis diese für BEREITS ERRICHTETE EE-Anlagen (zum Teil) finanzieren. Nachdem – durch das EEG – PV-Strom inzwischen günstiger als Netzstrom ist, ist es möglich, sich mit selbst erzeugtem Strom dieser solidarischen Finanzierung entziehen. Das ist ein Systembruch und unfair. Die selbst angebaute Tomate ist übrigens teurer, als die aus dem Supermarkt. Diese Analogie hinkt gewaltig.
Über das Stromnetz (auch kleine) Verbraucher und Erzeuger bzw. Prosumer jederzeit hocheffizient in Austausch bringen zu können, zeichnet Strom gegenüber anderen Energieformen aus. Diesen (zudem staatlich gefördert) in teuren Batterien aus kritische Rohstoffen zu horten, nur um den Eigenverbrauch zu erhöhen – während nebenan ein direkter Verbrauch möglich wäre – ist kein effektiver Beitrag zur Energiewende.
Der Zertifikatehandel ist allerdings kein gutes Regulativ für langfristige wirtschaftltiche Entscheidungen, weil der Preis aufgrund verschiedener Faktoren schwankt, z.B. konjunkturell bedingt. Hier muss ich Herrn Luczak widersprechen.
Zu behaupten jemand mit PV und Batterie würde den Strom horten ( das Wort ist eindeutig negativ belegt) ist schon fast unverschämt, da die meisten wohl Akkus in sinnvoller Größe haben, reicht der gespeicherte Strom allenfalls bis zum nächsten Morgen.
Aber, in meinem Fall, produziere ich deutlich mehr als ich a) speichern und b) verbrauchen kann. Somit bekommen sicher meine Nachbarn auch „meinen“ Strom.
Die ganze Diskussion zeigt doch in den Argumenten vor allem eins:
a. Die Menschen wollen eine unmittelbare Rückwirkung sehen von dem, was sie tun und investieren. Nirgends ist das besser möglich als mit Eigenverbrauch oder maximal auf kommunaler Ebene einer Strominsel. Leider gibt es letzteres als Konzept nicht umgesetzt.
b. Die Netzbetreiber haben gezielt gestreut, dass jegliche Eigenerzeugung unnütz oder störend oder gefährlich ist. Deshalb kennen sie auch nur Abregeln, Abschalten, 70% Regel, Zwangsmaßnahmen. Schon einmal einen Netzbetreiber gehört, der sagt: Oh schön, Sie möchten Ihren PV Strom einspeisen? Oh, Sie möchten mein Netz entlasten?
c. Schlussendlich stört die ganze Bürokratie. Es ist ein Unding, dass man finanztechnisch seinen netzseitigen Stromverbrauch nicht mit dem eingespeisten Strom saldieren darf. Es müssen nicht mal die gleichen Tarife sein (rückwärtslaufender Zähler), sondern einfach nur: Kosten bezogener Strom X, eingespeister Strom Y, Sie zahlen nur (in der gleichen Stromrechnung!) X-Y. Unterstellen wir eine neue 9 kWp PV-Anlage 2021: Wer einspeist, ist Unternehmer, sagt das Finanzamt, auch wenn es noch so hirnrissig ist, für 6.000 eingespeiste kWh jährlich (heutiger Wert Einspeisevergütung 7ct = 420 Euro !!! jährlich) ein Unternehmen/Gewerbebetrieb gründen zu müssen, eine vierteljährliche Umsatzsteuervoranmeldung zu betreiben, eigenverbrauchten von eingespeistem Strom anders bewerten zu müssen, jährlich eine Steuererklärung für diesen ach so tollen Gewerbebetrieb zusätzlich ausfüllen zu müssen, nach ein paar Jahren ggf. in die Kleinunternehmerregelung wechseln. Selbstverständlich darf ich aber unbegrenzt für 1.500 Euro jährlich vollkommen unbürokratisch mit einem einzigen Federstrich vom Energieversorgen die gleiche Menge einkaufen. Was soll der Quatsch, es werden Heerscharen von Beamten, Steuerberatern o.ä. beschäftigt, weil es ja vielleicht sein könnte, dass die 420 Euro doch tatsächlich zu einem Gewinn von 50 Euro führen, und der muss dann unbedingt mit dem persönlichen Steuersatz besteuert werden. Wenigstens die EEG-Umlage muss nicht mehr seit dem neuen EEG auf den Eigenverbrauch bis 30kWp PV gezahlt werden.
Lieber Andreas Luczak,…. Professor an der Hochschule für Regenerative Energien in Kiel.
In der Hoffnung, dass viele Ihrer Studenten hier mitlesen, fasse ich zusammen.
Wir haben seit Beginn der Neunzigerjahre, dem Stromeinspeisegesetz, eine mehrheitlich beschlossene Energiewende. Eine Wende hin zu den Erneuerbaren.
Und jetzt kommt mein Punkt, den ich hier gebetsmühlenartig wiederhole.
Die Hauptakteure, bei dieser Wende, nämlich die Erneuerbaren selbst, wurden 2010 mit einer Ermächtigungsverordnung von diesem Wendeprozeß ausgeschlossen. Ausgeschlossen, in dem sie aus den Planungen, sprich den Bilanzkreisen der Stromversorger raus genommen wurden, und zum separaten vermarkten an die Börse verbannt wurde. Dort fallen sie zusätzlich an, und entwerten sich selbst. Sie werden von den „Altgedienten“ nur in den Wendeprozeß eingebunden, wenn sie sich selbst genug abgewertet haben, und man lukrative Geschäfte mit ihnen machen kann. Die Wertschöpfung, durch die Energiewende, die laut den Urvätern, dezentral mit Bürgerbeteiligung stattfinden sollte, bleibt zentralisiert in den gewohnten Händen.
Wie, und auf wessen Betreiben das zustande kam, kann jeder dem folgenden Link entnehmen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Diesem, Energiewende kontraproduktiven Zustand, kann jeder selbst entgegenwirken, in dem er die Dezentralisierung, sprich die Wertschöpfung durch Eigenverbrauch, und Speicher sich selbst zu eigen macht. Somit werden die Erneuerbaren auch wieder in den Wendeprozeß, sprich Planungen in den Bilanzkreisen der Versorger aufgenommen, wo sie 2010 raus genommen wurden.
Nun gibt es leider zwei Arten der Energiewende. Zum einen die von den Urvätern gewollte und zum anderen die von den „Altgedienten“ beeinflusste. Unterstützt von deren Lobbyorganisationen wie z.B. die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft INSM, soll diese so gestaltet werden, dass so viel wie möglich von den monopolistischen Gewohnheiten erhalten bleiben.
Sie Herr Professor, tendieren mit diesem Artikel meiner Auffassung nach, eindeutig zu der Wende der Altgedienten.
Sehr geehrter Herr Diehl,
Ihrer Kritik an den in den letzten Jahren eingeführten bürokratischen Hürden stimme ich voll zu. Nur hat das nichts mit meinen Argumenten (und denen von Prof. LUCZAK) zu tun.
Ganz ohne Eigenverbrauch und Stromspeicher hat das EEG nach seiner Einführung im Jahr 2000 seine volle Wirkung entfaltet, und zwar nur durch zwei Regelungen:
1. Der Netzbetreiber MUSS den Strom abnehmen, ggf. für den Netzausbau sorgen bzw. andernfalls abregeln und entschädigen.
2. Die Vergütung ist auf 20 Jahre festgesetzt UND kostendeckend.
2012 wurde alleine dadurch mit 8.160 MW fast doppelt so viel wie 2020 zugebaut. Ich betreibe übrigens selbst seit mehr als 20 Jahren eine PV-Anlage.
Wenn die Wirtschaftlichkeit erst durch Eigenverbrauch gegeben ist, werden geeignete Dächer nicht bzw. nicht vollständig genutzt. Doch das muss das oberste Ziel sein, damit so wenig wie möglich unversiegelter Boden beansprucht wird.
Vielleicht etwas naiv oder nicht ganz beim Thema.
Ich Stelle mir“Strombänder“ vor, die über möglichst viele Zeitzonen von West nach Ost reichen müssen. Die Sonne scheint dann nicht nur wenige Stunden als Quelle. Allerdings ist dazu sicher auch eine andere politische Welt notwendig.
@ A. LUczak
Ich hatte mich schon aus der Diskussion ausgeklinkt, weil ich nicht dachte, dass sie so lange andauert. In einem meiner letzten Kommentare hatte ich Ihnen unterstellt, dass Sie m.E. von falschen Voraussetzungen ausgehen. Dafür muss ich mich jetzt entschuldigen, denn ich habe gemerkt, dass unsere Grundannahmen doch nicht so weit voneinander entfernt sind wie ich dachte. Sie haben das gleich gesehen und mir auch deutlich geantwortet. Aber wie oben gesagt! …
Ich hoffe, ich habe Sie richtig verstanden, dass es Ihnen auch darum geht, die Diskussionen dadurch zu versachlichen, dass mit sozial – fiskalische und technisch – physikalische Aspekte und Thesen streng voneinander trennt. Das ist jedenfalls die Intention meiner bisherigen Kommentare ,aber damit bin nicht so weit durchgedrungen. Mit Ihrer Unzufriedenheit über die heutige Förderung von Batterien nach dem „Gießkannenprinzip“ haben Sie m.E. völlig recht. Ich meine, LJ – Batterien sollten nur gefördert werden, wenn es dabei um die Umsetzung völlig neuer techn. Ansätze geht ( so wie früher die Stadt Mü. Nur LiFe Batterien geförsert hat ). Ansonsten sollte die Förderung sich auf Salzbatter. , RedFlow, etc ( ökol. ausgerichtete Nischenprodukte ) beschränken. Die Netzdienlichkeit von privater PV lässt sich durch eine einfache Maßnahme schnell erhöhen: man unterscheide iuristisch zwischen rein nach Süden ausgerichteten Dachanlagen einerseits und den Fassatenanlagen, und differenziere auch bei letzteren zwischen „Südmodulen“ und den nach anderen Richtungen ausgerichteten Modulen. Vor allem im Winter sind Anlagen mit auch nach N ausgerichteten Modulen wichtig.
Eine Bitte an Sie: könnten Sie vielleicht ein Programm erstellen lassen, das solche Anlagen aussagekräftig modellieren kann. Solche Anlagen sollten m.E. sowohl durch vereinfachte Genehmigungsverfahren als auch finanziell gefördert werden. Einige Batterien könnten schon durch eine solche Maßnahme überflüssig werden, oder in ihrer Kapazität verringert werden, wenn man für einren ausreichenden Wärmespeicher sorgt. Natürlich sind wir jetzt in einer Phase des PV – Ausbaus, in der es keine umfassenden alle Probleme besetigemden Lösungen mehr gibt, jetzt geht es um das kleingedruckte. Und das scheinen einige EEG Veteranen, die der guteñ alten Zeit nachtrauern, noch nicht im vollen Umfang verstanden zu haben. Es geht auch um die grundlegenden (!) Änderungen im wirtschaftlichen, sozialen und iuristischen Bereich, die zur Bewältigung der Klimakrise erforderlich sind, und um die Grundstruktur der Wirtschaftspolitik, vor allem um die mentale Abwendung vom „großen Bruder USA“ als SOZIALES, WIRTSCHAFTLICHES und SOZIALES Vorbild, denn hier haben die USA die Führerschaft schon lange durch Unglaubwürdigkeit verloren. Natlich kann auch CHINA kein Vorbild sein, aber man sollte immer bedenken:
1) CHINA ist das momentan
wirtschaftlich erfolgreichste Land
2) auch unser Wirtschaftswunder wurde ermäglocht durch tiefe Eingriffe des Staates in die Wirtschaft: siehe Wohnungsbau und Energie.
ALSO
WEG mit der Aktienspekulationswirtschaft denn der Aktienwert hat sich schon lange von der realen Wirtschaft getrennt, ist wie Bitcoin zu einer Phantasie- Währung verkommen.
HIN zu einer gesellschaftlich kontrollierten Industrie (!), die auf billiger „Energieerzeugung“ fußt und auf Roboterarbeit. Natürlich geht das nur mit kleinen immer wieder gesellschaftlich diskutierten Schritten, nicht revolutionär.
BEISPIEL: Ein 1. Schritt könnte die Vergesellschaftung der Netze sein. Wenn ich mich recht erinnere, waren sie schon mal locker staatlich kontrolliert, vielleicht auch mit finanzieller Beteiligung von Bürgern . Aber solcheverbrauchrrfeindlichen UND klimaschädlichen Strukturen wie RWE und EON sollten peu a peu zerschlagen werden ohne Rücksicht auf event. Kursverluste der Aktien. auch wenn das einigen Poöitikern und hohen Bundesbeamten nicht passt, weil sie möglichrreeise ein solches Aktienvermögen zur Abrundung (!) ihrer sowieso schon hohen aus Steuern finanzierten Pension aufgbaut haben.
(Ich bin nicht neidisch auf die hohe Pension, schließlich profitiere ich selbst von einer solchen)
Peter Bechert sagt:
Ich hatte mich schon aus der Diskussion ausgeklinkt, weil ich nicht dachte, dass sie so lange andauert. In einem meiner letzten Kommentare hatte ich Ihnen unterstellt, dass Sie m.E. von falschen Voraussetzungen ausgehen. Dafür muss ich mich jetzt entschuldigen,
@ Peter Bechert.
Im Sinne der Energiewende, dezentral und in Bürgerhand wie ursprünglich geplant, müssen Sie sich nicht entschuldigen, da geht der Andreas Luczak tatsächlich von falschen Voraussetzungen aus, wenn er hier kontra Eigenverbrauch und Speichern unterwegs ist.
Peter Bechert sagt:
Natürlich sind wir jetzt in einer Phase des PV – Ausbaus, in der es keine umfassenden alle Probleme besetigemden Lösungen mehr gibt, jetzt geht es um das kleingedruckte. Und das scheinen einige EEG Veteranen, die der guteñ alten Zeit nachtrauern, noch nicht im vollen Umfang verstanden zu haben.
@ Peter Bechert.
Offensichtlich haben Sie die Kommentare eines EEG Veteranen nicht gelesen, oder möglicherweise die Zusammenhänge nicht verstanden.
Wenn Sie meine Beiträge hier gelesen hätten, wäre Ihnen aufgefallen, dass die Energiewende seit 2010 ohne die Hauptakteure, nämlich die Erneuerbaren selbst stattfindet.
Seit dem die 2010 aus den Bilanzkreisen der Stromversorger raus genommen wurden, spielen die in deren Planungen, allenfalls noch eine Rolle außerhalb der Energiewende, wie sie von den Urvätern geplant war. Ich nenne das in meinen Kommentaren die Energiewende für die „Altgedienten“ wie sie vom Prof. hier vertreten wird.
Zurück in die Energiewende wie sie ursprünglich geplant war, dezentral, mit einer Wertschöpfung übers ganze Land verteilt, geht nur über Eigenverbrauch und Speichern.
Herr Diehl, ich gebe zu, dass ich mich mich bisjetzt nur um die Grundlagen der PV gekümmert und versucht habe, alle Effizienzfortschtitte und ihre phys. chem. Grundlagen nachzudenken. Von den rechtl. – bürokr. Problen ind der Heschichte der EEn habe ich wirklich wenig Ahnung. So denke ich lieber 2Schritte voraus und extrapoliere den techn. Fortschritt bzgl Effizienz und Preisgestaltung für die nächsten, übernächsten Wahlperioden ( EU und BRD ) . Und überlege, mit welchen Grundforderungen Parteien die Politik umkrempeln könnten, vor allem im Hinblick auf die Selbstkannibalisierung der EEn bei Beibehaltung des grundsätzlichen Gewinnstrebens von großen AG ( EON etc. ), der Spekulation an den Aktienmärkten, und vor allem des riesigen Kapitals, das Ölscheiche, reiche Amis, östliche Potentaten und russische Maffiabosse angesammelt haben , mit welchem sie durchaus selbst eine große Volkswirtschaft wie diedeutsche locker in die Tasche stecken können. Und damit die nötige Energiewende und den Klimaschutz aus reinem Egoismus und Profitgier beeinflussen können. Bei der bisherigen Kapitalhörigkeit der EU und der Bundesreg. glaube ich durchaus, pessimistisch in die Zukunft blicken zu müssen. Und daher meine Forderung nach „Vergesellschaftung“ der Energiewende und zunächst des Netzes. Die alten Wirtschaftswissenschaft haben in der Hinsicht ausgedient, sind auf die kostenlose Energieversorgung durch die Sonne und die Robotik in der Industrieproduktion nicht mehr anwendbar
Da der Prof. meinen Eigenverbrauch und Speicher Betrachtungen offenbar nichts entgegenzusetzen hat, ich aber die Hoffnung habe, dass der eine oder andere seiner Studenten eventuell noch hier mitliest, möchte ich ergänzend darstellen, was mit Energiewende der „Altgedienten“ gemeint ist.
Ein typisches Beispiel dafür, ist z.B. der Deal zwischen EON und RWE.
RWE ist nur noch Stromproduzent, sowohl für Grau, als auch Grünstrom, und EON handelt damit.
RWE ist bis an die Börse aktiv, wo die Großhandelspreise entstehen, und die Geschäftsmodelle von EON beginnen ab der Börse. Mit anderen Worten RWE bestimmt die ( niedrigen ) Börsenpreise und EON macht damit Geschäfte. Ich bin mal gespannt wie die Klagen der Mitbewerber ausgehen, gegen die Marktmacht, die die Beiden durch den Deal erlangen.
Wenn RWE z.B. viel EEG Strom produziert, der ja nach Gesetzeslage seit 2010 an der Börse vermarktet werden muss, sinken dort die Preise, zum Vorteil von EON.
RWE müssen sinkende Börsenpreise nicht stören, denn die bekommen ja über 15 oder 20 Jahre ihre fest Vergütungen, für EEG Strom, den sie an die Börse liefern.
Das ist nur die eine Seite. Die andere Seite sind die PPA Verträge. Wenn RWE über einen PPA Vertrag baut und produziert, haben die einen festen Abnehmer über vereinbarte Jahre. Aber nicht zu unsicheren Marktpreisen, sondern zu einem fixen Preis, über dem üblichen Marktpreis, kann man da lesen . Der PPA Ökostrom generiert einen.. „Grünen“. Mehrwert. Anders ist es beim – seit 2010 diskriminierten – EEG Strom, der muss an der Börse verramscht werden, und verliert dabei sogar noch sein Grünstromprivileg. Dem kann man im Sinne der …„Ursprünglichen“ Energiewende nur mit Eigenverbrauch und Speichern entgegenwirken.
Bei PPA Verträgen lassen die sich dann auch noch feiern mit Schlagzeilen wie z.B „Wieder geht ein PV Park ohne EEG Förderung ans Netzt“
Der Prof. macht einen schweren Denkfehler. Er behauptet als Beispiel, wenn 70 GW in Deutschland abgerufen wird , aber 80 GW produziert und deshalb 10 GW ins Ausland abwandern, kann man das nicht den Kohlekraftwerken zuordnen, sondern genauso gut dem Ökostrom. Das ist falsch. Würden wir statt Kohlestrom, Gasstrom (am besten zukünftig per Wasserstoff) im System haben, könnte flexibel die Stromproduktion dem Strombedarf angepasst werden und somit weniger C02-Strom produziert werden, welcher dann auch nicht in Ausland abwandern müsste.
Und die Behauptung der schlechten Wirkungsgradkette bei H2 ist auch falsch, wenn man heutige Technik richtig einsetzt und auch Kraftwärmekopplung betreiben würde. Es gibt übrigens bereits Elektrolyseure mit über 90% Wirkungsgrad.
Als kleinen Nachweis:
https://www.golem.de/news/wasserstoff-haldor-topsoe-will-riesige-elektrolyseurfabrik-bauen-2103-154726.html
Manfred Dürr sagt:
Sehr geehrter Herr Diehl,
Ihrer Kritik an den in den letzten Jahren eingeführten bürokratischen Hürden stimme ich voll zu. Nur hat das nichts mit meinen Argumenten (und denen von Prof. LUCZAK) zu tun.
@ Manfred Dürr.
Wenn es ja nur eine bürokratische Hürden wären. die da der Energiewende 2010 untergejubelt wurden.
Leider ist es aber eine grundsätzliche Diskriminierung des Ökostromes. Der wird seit 2010 von der Energiewende ausgeschlossen, in dem er separat an der Börse als Überschuss verramscht werden muss. In den Wendeprozeß wird er nur dann eingebunden, wenn er sich selbst, infolge sinkender Börsenpreise weit genug abgewertet hat, und die „Altgedienten“ lukrative Geschäfte damit machen können. Und genau diese Diskriminierung wird durch Eigenverbrauch und Speicher wieder aufgehoben. Der Ökostrom bekommt wieder den Wert, sprich sein Grünstromprivileg, das ihm 2010 genommen wurde.. Ich bin davon überzeugt, dass das der Prof. auch weiß, das passt aber nicht in die Energiewende der Altgedienten, die er hier vertritt.
Wer die Energiewende der „Altgedienten“ gefordert hat, können Sie im Folgenden sehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.[2][3] Zitat Ende.
Was glauben Sie denn warum der Prof. sich hier nicht mehr meldet. Ich hoffe nur, dass der eine oder andere seiner Studenten hier mitliest, und bei künftigen Vorlesungen zu regenerativen Energien, kritische Fragen stellt.
Ich hoffe, dass ich Ihnen die Zusammenhänge deutlich machen konnte.
Der Grund, warum es für mich so wichtig wäre, dass der eine oder andere Student der Fachhochschule Kiel hier mitliest, geht zurück auf eine Begebenheit aus dem Jahre 1993. Unsere erste selbst gebastelte PV Anlage auf der Südgaube unseres Hauses mit 1,43 kWp, war gerade ein Jahr am Netz, als ich mit einem Studenten der E-Technik aus unserem Bekanntenkreis über unsere Anlage ins Gespräch kam. So direkt als Spielerei für Grüne Spinner, wie man das damals nannte, wollte er es freundlicherweise nicht nennen, aber mit seinen Bemerkungen war er nicht weit entfernt von dieser Ansicht. Als wir näher ins Gespräch kamen, und ich nachhakte, stellte sich heraus, dass er gerade bei einer Vorlesung erfahren habe, dass die Sonne in unserem künftigen Strommix nur eine unbedeutende Rolle spielen würde. Es war ein herrlicher Spätfrühlingstag die Sonne stand schon ziemlich hoch am Himmel, und ich nahm den jungen Man mit in den Keller. Angesichts der kreisenden Scheibe unseres Einspeisezählers, wurde ihm augenscheinlich klar, dass ihm da bei der letzten Vorlesung was Falsches erzählt wurde. Als ich ihm dann auch noch anhand von Daten zeigen konnte, dass wir auf einer Dachfläche von weniger als 20 Quadratmetern im ersten Jahr etwas mehr als 1300 kWh erzeugt haben, unser damaliger Verbrauch lag bei etwa 2500 kWh, wurde er immer nachdenklicher. Auf die Frage welcher Prof. denn diese Vorlesung gehalten habe, kam heraus, dass es gar kein Interner war, sondern ein Gastdozent.
Peter Bechert sagt:
Herr Diehl, ich gebe zu, dass ich mich mich bis jetzt nur um die Grundlagen der PV gekümmert und versucht habe, alle Effizienzfortschtitte und ihre phys. chem. Grundlagen nachzudenken. Von den rechtl. – bürokr. Problen ind der Geschichte der EEn habe ich wirklich wenig Ahnung.
@ Peter Bechert.
Mein Kommentar soll auch kein Vorwurf sein, sondern lediglich ein Hinweis auf elementare Hintergründe zum Nachteil der Energiewende, die der Prof. bei seinen Betrachtungen vollkommen außer Acht lässt. Wenn die Hauptakteure, nämlich die Erneuerbaren selbst, seit 2010 von dem Wendeprozeß ausgeschlossen werden, wie man meinen Beiträgen entnehmen kann, ist das zweifellos eine Diskriminierung die sich nachteilig wie ein roter Faden, durch den gesamte Wendeprozeß zieht, worauf man nicht oft genug hinweisen kann. Bei den Grundlagenbetrachtern, wie Sie sich selbst nennen, mögen die Thesen des Prof. noch ankommen.
@Andreas Luczak: „Es entstehen Fehlanreize und Ungerechtigkeiten, da speziell Haushalte mit hohem Stromverbrauch von einem hohen Eigenverbrauch finanziell profitieren, und eine Senkung der eigenen Stromkosten durch einen hohen Eigenverbrauch den Anreiz des Stromsparens verringert“
Dieser Argumentation kann ich nicht folgen: Es ist doch weiterhin sinnvoll Strom zu sparen, denn Einspeisung wird ja weiterhin, wenn auch gering, vergütet. Durch die Steigerung des Strombedarfs zur Eigenverbrauchsoptimierung wird ja in der Regel nicht unnötig Strom verbraten, sondern es werden fossile Energien im Haushalt ersetzt: z.B. elektrische Warmwassererzeugung statt Ölheizung oder Elektroauto laden statt Verbrenner-Auto tanken, etc. Dadurch fällt dann auch die Rechnung für die Befüllung der entsprechenden Tanks im Jahresmittel deutlich geringer aus.
Wenn man diese zusätzlichen sinnvollen Verbraucher in die Rechnung einbezieht, ist auch wieder der Anreiz da, die maximale verfügbare Dachfläche mit PV zu belegen.
In 2007-2009 war ich mit einem EE Projekt in Ägypten tätig, die Ansatz dort zu Tariffe erschein mir sinnvoll, und damit die ganze ober Diskussion hinfällig: geringst Verbraucher zahlten deutlich wenig pro Anschluß und Verbrauch (in meine Erinnerung untere Grenze 500 kWh/a), es ging dann in Schritte in der Höhe. damit war es für mittelgröße Betrieben rechnerisch interessant in Solar zu investieren, leider waren aber die technische und gesetzliche Bedingen wenig Förderlich. Letztere sind hier vorhanden, also nur die Tarifstruktur ändern. Viel Verbraucher zahlen mehr! Hier ist es Dank Ausnahmeregelungen im EEG umgekehrt. Die größte Irrsinn von alle.
VG
Reynier Funke